Row Rathenow - unbekannt

Begonnen von mikro123, Juli 05, 2009, 21:37:46 NACHMITTAGS

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mikro123

Hallo,

wer kann mir helfen und mir sagen, was für folgende Teile das sind bzw für was diese zu benutzen sind?
Habe diese Teile in einer großen Kiste mit dabei gehabt. Für mich war aber nur die Mikroskopleuchte von Interesse gewesen und einige andere Teile ;)
Leider habe ich keinen alten Produktkatalog von Rathenow gefunden, um diese Teile Anhand der Nummern ausfindig zu machen.

Zur genaueren Beschreibung:

1) Der "Stab": 22cm lang, Firma: Row Rathenow, Nummer: M 24759



2) - der "silberne Ring": keine Nummer, kein Firmenlogo, Außendurchmesser 5,5cm
   - das schwarze "Teil": hat eine innere Blende (äußerer Skala 0-20), kein Firmenlogo, keine Nummer
   - das "große Hauptteil": Firma: Row Rathenow, Nummer: 4505, hat an der einen Seite ebenfalls eine kleine Blende und schaut man auf der anderen Seite durch erkennt man eine Art Prisma (hoffe das is auf dem Foto erkennbar!?)



Vielen Dank für Eure Hilfe!!

schönen Abend noch,
René

TPL

#1
Hallo René,
1) der "Stab" ist eine Vorrichtung, um die separat aufgestellte Mikroskopleuchte genau in der richtigen Position und Ausrichtung zu fixieren. die eingeschraubten Bolzen passen in Bohrungen auf der Unterseite des Mikroskop-Stativs und des Leuchten-Stativs.

2) das Hauptteil ist entweder der "Univertor" oder der "Vertikal-Illuminator". Beides sind Vorrichtungen für die Auflicht-Mikroskopie. Lässt sich der große vernickelte Knopf mit den beiden eingesetzten Drehknöpfen um 180° drehen? Wenn ja, dann ist das die Umschaltung zwischen Hellfeld- und Dunkelfeld-Beleuchtung (sieht so aus, als wäre es so. Das war eine tolle Innovation zur Zeit der Markteinführung dieses Ansatzes in den 1930ern!) - dann ist es der Univertor. Wenn sich das Teil nicht drehen lässt ist es der "Vertikal-Illuminator". Dem fehlt die Dunkelfeld-Einrichtung, aber er hat - wie der Univertor - einen Wechselschieber (einen der beiden kleinen Drehknöpfe) mit dem das abgebildete Prisma gegen ein Glasplättchen ausgetauscht werden kann.

Das schwarze "Teil" ist der dazu gehörende Aperturblenden-Ansatz (hieß bei Busch "Köhlerscher Beleuchtungsstutzen").

Der "silberne Ring" ist ein Adapter, mit dem das ganze Ensemble an einem Mikroskop (welches weiß ich nicht) befestigt wird.

Die abgebildeten Geräte stammen aus der Nachkriegszeit, als die Firma "Emil Busch AG, Rathenow" bereits zum VEB ROW geworden war.

Keine echten Antiquitäten also, aber sehr schöne, und für die Entwicklung der Auflicht-Mikroskopie bedeutende Teile! Durch den schnellen Wechsel zwischen Hellfeld und Dunkelfeld und die Wahl zwischen Glasplättchen und Prisma ist der Ansatz für praktisch alle damals verfügbaren Auflichtverfahren geeignet (einschließlich Polarisation). Jetzt fehlen "nur" noch ein passendes Stativ und ein paar Objektive dazu ;)

Schönen Gruß, Thomas


Peter V.

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.