Botanik: Echte Zaunwinde (Calystegia sepium) – eine typische Schlingpflanze *

Begonnen von Hans-Jürgen Koch, Dezember 17, 2015, 10:10:26 VORMITTAG

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Hans-Jürgen Koch

Liebe Pflanzenfreunde,

diese Heilpflanze ist, mit Ausnahme der nördlichen Gebiete, fast überall in Europa bis in Höhenlagen von etwa 1400 Meter zu finden. Bevorzugte Standorte der Zaunwinde sind Wegränder, Zäune, Uferböschungen und Auenlandschaften mit nährstoffreichen Böden.
Obschon die eigentliche Heimat der Echten Zaunwinde (Calystegia sepium, Syn.: Convolvulus sepium) das Röhricht ist, findet man sie auch in feuchten Gebüschen, an Waldrändern, vereinzelt sogar in Sträuchern als Gartenunkraut.
-  Röhricht ist ein Biotoptyp und eine Pflanzengesellschaft im Flachwasser- und Uferrandbereich von Gewässern -
Die Echte Zaunwinde wächst als kletternde, sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze. Es werden kriechende Rhizome als Überdauerungsorgane gebildet. Berühren die Bogentriebe den Boden, wurzeln sie wieder fest. Aus den Wurzelstücken entstehen neue Pflanzen.
Die Echte Zaunwinde besitzt grüne, windende Sprossachsen. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind einfach. Es sind keine Nebenblätter vorhanden.
Während der Blühperiode (Juni – September) ,,wirkt" sie selbst da mit ihren 4 – 6 cm langen weißen wohlriechenden Blüten, die sich bei trübem Wetter oder bei Regen schließen, können aber zu jeder Tages- und Nachtzeit geöffnet sein, doch macht es ziemlich Mühe, ihre engwindenden Stängel von dem umschlungenen Strauchästen wieder abzuziehen. Unterhalb der Blütenstiele befinden sich außen zwei deutlich ausgeprägte, grüne Hochblätter. Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die weiße, trichterförmige Blütenkrone besitzt einen Durchmesser von 5 bis 7 cm. Der Fruchtknoten ist oberständig.

Bild 01 Weiße Blüte, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Urheber: André Karwath aka Aka

Die an Zäunen, Hecken, kleinen Bäumen und anderen Stützen emporkletternde Zaunwinde bildet keine Ranken mit denen sie sich wie andere kletternde Pflanzen festhält. Die Zaunwinde ist eine typische Schlingpflanze, die ihre Stütze mit einem spiralförmigen Wachstum umwindet.
Die Stängelspitze führt kreisende Bewegungen aus, die man mit feststehendem Fotoapparat bereits in 1 – 2 Stunden gut dokumentieren kann. Innerhalb von zwei Stunden macht der Spross eine Umdrehung. Sie verlaufen gegen den Uhrzeigersinn (Linkswinder) und bringen den Trieb früher oder später in Kontakt mit einem anderen Stängel, der dem Windungsgewächs danach als Unterlage für das Höhenwachstum dient.
Die Legende kennt die Zaunwinde als Muttergottesgläschen:
"Muttergottesgläschen" ist die siebte von zehn Kinderlegenden im Anhang der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm.
,,Ein Fuhrmann steckt mit seinem schweren Weinkarren fest. Da kommt die Mutter Gottes und bietet ihre Hilfe an - für ein Glas Wein, denn sie ist müde und durstig. Der Fuhrmann gibt es ihr gern. Weil er aber kein Glas zur Hand hat, bedient sich die Mutter Gottes zum Trinken einer kelchförmigen Blume namens Zaunwinde. Die Zaunwinde heißt seitdem im Volksmund ,,Muttergottesgläschen".
Kinder fasziniert es, wenn man aus dem Blütentrichter trinken kann.
Der deutsche Name dieser Pflanze weist auf einen typischen Standort der Zaunwinde hin, man findet sie oftmals in Gärten an den die Grundstücke umgebenden Zäunen und Hecken. Da sich die Pflanze schnell vermehrt und größere Sträucher im Wachstum behindern kann ist sie nicht besonders gerne gesehen.

Bild 02 Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Foto: H.-J_Koch

Die Zaunwinde wurde bereits im Mittelalter aufgrund der abführenden Wirkung ihrer Wurzeln und Blätter als Heilpflanze geschätzt. Die mit der Zaunwinde verwandte Ackerwinde, die sich durch deutlich kleinere, rosafarben gestreifte Blüten und einen niedrigeren Wuchs von der Zaunwinde unterscheidet, kann ebenfalls als Abführmittel benutzt werden. Die medizinische Wirksamkeit der kleineren Ackerwinde ist jedoch geringer als die der Zaunwinde.
In der Naturheilkunde benutzt man von der Zaunwinde die Wurzeln und die vom Juni bis in den September gesammelten Blätter. Die Pflanzenteile werden kleingeschnitten und schonend im Schatten getrocknet.
Früher verwendete man vor allem die Wurzeln als Volksheilmittel bei Verdauungsbeschwerden. Sie enthält Gerbstoffe (ca. 10 %), Harz (mit Glykosiden) und Mineralsalze, und zwar in größeren Mengen, als die Blätter und der Stängel.
Glykoretin, dass unter der Bezeichnung ,,Scammonium germanicum"  früher als Abführmittel verwendet wurde.
Dennoch ist der Gebrauch außer Mode gekommen, weil andere Mittel entweder leichter zugänglich oder besser dosierbar und ihre möglichen Nebenwirkungen berechenbarer sind.
Die sich bis in eine Höhe von 3 Meter windende Zaunwinde ist eine ausdauernde, kahle Pflanze mit rundlichen, stumpfkantigen Stängeln. Die großen, langstieligen Blätter sind spitz herzförmig.

Systematik:
Ordnung: Nachtschattenartige (Solanales)
Familie: Windengewächse (Convolvulaceae)
Gattung: Zaunwinden (Calystegia)
Art: Echte Zaunwinde
Wissenschaftlicher Name: Calystegia sepium
Volkstümliche Bezeichnung: Ackerranke, Feldwindling, Teufelsdarm, Uferzaunwinde, Muttergottesgläschen
Englischer Name: hedge bindweed

Bild 03 Illustration, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Dieses Bild ist gemeinfrei.
Johann Georg Sturm (Painter: Jacob Sturm) - Figure from Deutschlands Flora in Abbildungen at http://www.biolib.de

1: Spross, Querschnitt, Schnittdicke: 15 Mikrometer

Bild 04 Ungefärbter Schnitt, Übersicht, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 05 Ungefärbter Schnitt, Negativ, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)  


Bild 06 Vergrößerung, Markparenchym und Xylem, ungefärbter Schnitt, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 07 Vergrößerung, Xylem, ungefärbter Schnitt, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 08 Ungefärbter Schnitt, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 09 Ungefärbter Schnitt, Rindenparenchym, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)



Bild 10 Ungefärbter Schnitt, Gegenüberstellung Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Durchlicht und Negativdarstellung mit dunklem Hintergrund


3A-Färbung nach Wacker (Acridinrot-Acriflavin-Astrablau)

Arbeitsablauf :
1. Schnitte  liegen in 30 % Ethanol.
2. Aqua dest. 3x wechseln je 1 Minute.
3. Vorfärbung Acridinrotlösung  5 Min.
4. 1x auswaschen mit Aqua dest. .
5. Acriflavinlösung (differenzieren bis gerade keine Farbwolken mehr abgehen - Lupenkontrolle) ca.    15 Sekunden !!!.
6. 2 x auswaschen mit Aqua dest.
7. Nachfärbung Astrablaulösung  1 Minuten, 30 Sekunden.
Bei der Nachfärbung mit Astrablau eine Mischung aus Astrablau und Acriflavin im Verhältnis  4 : 1 verwendet (blau + gelb = grün).
8. Auswaschen mit Aqua dest. bis keine Farbstoffreste auf dem Objektträger verbleiben.
9. Entwässern mit 2x gewechseltem Isopropylalkohol ( 99,9 % ).
10. Als letzte Stufe vor dem Eindecken Xylol einsetzen.
11. Einschluss in Entellan

Ergebnis :
Zellwände blaugrün bis grün, verholzte Zellwände leuchtend rot, Zellwände der äußeren Hypodermis orangerot, Cuticula gelb, Zellwände der innenliegenden Hypodermis tiefrot.

Fotos: Nikon D5500

Die Proben stammen aus dem ,,Ristedter Moor" in Diepholz/Niedersachsen.


Bild 11 Übersicht, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 12 Vergrößerung aus der Übersicht mit Beschriftung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

EP = Epidermis, RP = Rindenparenchym, T = große Netz – Trachee aus dem sekundären Xylem, PH = Phloem, XY = Xylem, K = Kambium, MP = Markparenchym

Bild 13 REM – lichtmikroskopische Aufnahme von Gefäßelementen .

Urheber Mckdandy Original uploader was McKDandy at en.wikipedia
Genehmigung: GNU Free Documentation License

Bild 14 Xylem, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 15 Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 16  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 17  Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10


Teil 2: Spross, Längsschnitt, Schnittdicke: 15 Mikrometer


Bild 18 Übersicht, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 19 Vergrößerung mit Beschriftung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

EP = Epidermis, PH = Phloem, RP = Rindenparenchym, XY = Xylem, MP = Markparenchym

Bild 20 Vergrößerung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 21 Schraubentrachee, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Der Begriff Trachee bezeichnet in der Botanik ein Gefäßelement des Xylems, das sich im Leitbündel der Sprossachse höherer Pflanzen befindet. Bedecktsamer (Angiosperme) Samenpflanzen transportieren in den Tracheen Wasser aus den Wurzeln in die Blätter. Die hauptsächliche Antriebskraft dafür ist der Transpirationssog, der durch die Kohäsionstheorie erklärt wird. Daneben kann der Wurzeldruck eine Rolle spielen, z. B. im Frühjahr. Tracheen sind wie Tracheiden tote, verholzte Zellen.
In Tracheen sind die Zellwände in axialer Richtung vollständig oder teilweise aufgelöst. Innerhalb eines Gefäßes sind mehrere Tracheenzellen miteinander verbunden, so dass im Vergleich zu Tracheiden eine lange durchgehende Röhre gebildet wird. Die Gesamtheit der Tracheen bildet (zusammen mit den Tracheiden) somit ein kontinuierliches und kommunizierendes Röhrensystem von den Wurzeln zu den Blättern.
In Querrichtung ist ein Wassertransport über Tüpfel möglich.

Bild 22 Vergrößerung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 23 Vergrößerung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 24 Vergrößerung, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 25 Panoramabild, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)


Bild 26 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 27 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 28 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Bild 29 Auflicht – Fluoreszenzaufnahme, Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Fluoreszenzaufnahmen mit Anregungswellenlänge RoyalBlue mit 455 nm, 3 Watt LED, Sperrfilter LP 520, Erregerfilter BP 436/10

Ich möchte hier noch auf einen interessanten Beitrag von Detlef Kramer hinweisen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=2883.0


Quellenangaben und verwendete Literatur:

Wikipedia; Freie Enzyklopädie
Aichele/Schwegler, ,,Der Kosmos Pflanzenführer", ISBN: 3-86047-394-8
,,Der neue Kosmos Tier- und Pflanzenführer", ISBN: 3-440-07286-X

Mit freundlichem Gruß

Hans-Jürgen

Plants are the true rulers - Pflanzen sind die wahren Herrscher.

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Gerne per "Du"

Fahrenheit

Lieer Hans-Jürgen,

wie immer eine sehr schöne, umfang- und lehrreiche Arbeit!
Ich habe Deinen Beitrag gelistet.

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Detlef Kramer

Lieber Hans-Jürgen,

Jörg hat alles Wesentliche geschrieben. Eine Ergänzung von mir: Der Spross von Calystegia zeigt eine Besonderheit. Unter dem Xylem gibt es ein inneres Phloem, ist also ein bicolleterales Leitbündel. Der Clou, und das ist wirklich selten: Zwischen dem Xylem und dem inneren Phloem kann man deutlich ein Kambium erkennen. Deine Fotos 12 und 16 zeigen dies deutlich. Ich selbst besitze ein entsprechendes Foto, kann es aber momentan nicht hoch laden. Jörg wird es vielleicht noch für mich tun. Ein sehr interessantes Thema!

Herzliche Grüße
Detlef

Edit: Lieber Detlef, aber gerne!
Jörg

Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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vbandke

Guten Abend, Hans-Jürgen,


Auch für Nicht-Biologen wie mich wunderbar anzuschauen und zu lesen.


Mit besten Grüßen


Volker
P.S. Alle meine Bilder dürfen/sollen kommentiert, verrissen, gelobt, und zur Veranschaulichung in diesem Forum auch bearbeitet werden.

koestlfr

Liebe Grüße
Franz

Hans-Jürgen Koch

#5
Lieber Jörg, Detlef, Volker und Franz,

zunächst einmal vielen Dank für Euer Lob.

@Detlef,

Jörg war schneller mit dem Hochladen von Deinem interessanten Bild.
Danke für Deine Ergänzung zu meinem Beitrag.
Von einem offenen bikollaterales Leitbündel, dass auf der Sprossachsenmitte zugewandten Seite einen weiteren Phloemteil hat, habe ich sonst noch nicht gesehen.
Wie ich aber gelesen habe gibt es dieses bei Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und Kürbisgewächsen (Cucurbitaceae).

Mit greundlichem freundlichem Gruß

Hans-Jürgen
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Detlef Kramer

Lieber Hans-Jürgen,

was ist denn das:
ZitatMit greundlichem Gruß
;D

zur Sache: bikollaterale Leitbündel sind bei den Dicotylen recht häufig, zwei Beispiele hast Du genannt. Im Allgemeinen erkennt man aber kein Kambium zwischen Xylem und innerem Phloem und das ist bei der Zaunwinde so deutlich. Dazu findest Du in den üblichen Lehrbüchern nichts. Ich war ziemlich erstaunt, als ich dies vor ein paar Jahren zum ersten Mal sah, ist aber in meinem Metcalfe/Chalk gut beschrieben. Aber wer hat diesen antiken Wälzer schon? Ich habe ihn bekommen, als unsere FB-Bibliothek aufgelöst wurde. Jörg wird ihn erben.

Herzliche Grüße
Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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hajowemo

Lieber Hans-Jürgen,
es ist wie immer eine große Freude deine Dokumentationen zu lesen.
Herzlichen Dank für die unermüdliche Arbeit.
Ich wünsche dir von dieser Stelle eine beschauliche Restadventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Jochen
Vorstellung
Homepage www.mikroskopie-hobby.de
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Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Hans-Jürgen Koch

Lieber Detlef,

die Buchstaben f und g liegen auf der Tastatur einfach zu dicht zusammen.  ;)

Lieber Jochen,

auch Dir wünsche ich ein frohes Weihnachtsfest.

Gruß

Hans-Jürgen
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Hans-Jürgen Koch

#9
Lieber Pflanzenfreunde,

hier noch eine kleine Anmerkung zum bikollateralen Leitbündel.

G. Haberland schreibt in seinem Buch "Physiologische Pflanzenanatomie" aus dem Jahr 1904 folgendes:

Was zunächst das bikollaterale Gefäßbündel betrifft, so wurde bereits erwähnt, dass sich dasselbe von dem einfachen kollateralen durch das Vorhandensein zweier Leptome unterscheidet; der eine von diesen grenzt an den Außenrand, der andere an den Innenrand des Hadromteils.
Es fragt sich jetzt nur, weshalb es die Pflanze vorzieht, anstatt der einfachen Querschnittsvergrößerung des äußeren Leptomteiles das Gefäßbündel noch mit einem inneren Leptombelag auszustatten.
Die Antwort hierauf wird möglicherweise in dem Hinweis auf die Schutzbedürftigkeit des Leptoms bestehen.

Leptom = Phloem; Hadrom = Xylem

Gruß

Hans-Jürgen
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