Augenschutz beum Umgang mit UV in der Mikroskopie

Begonnen von Peter V., Januar 03, 2016, 18:31:24 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

angeregt durch diesen Beitrag von Klaus Herrmann habe ich einmal eine Frage in die Runde. ich selbst habe bislang von UV aus (Über?-)Vorsicht stets die Finger gelassen, insbesondere von UV-LEDs. Allerdings würde ich auch gerne einmal (unter entsprechender Vorsicht) Versuche mit UV unternehmen wollen. Wie kann man (über die normalen Maßnahmen wie "nicht in die UV-Quelle schauen" hinaus) einen zusätzlichen sicheren Augenschutz erreichen? Reicht da tatsächlich so eine Brille? Es gibt ja eine recht umfangreiche Auswahl diverser UV-Schutzbrillen. Hätte man mit einer solchen Brille hinreichenden Schutz auch bei Anwendung einer starken UV-LED bei evtl. kurzem versehntlichem Blick in die LED oder etwas längerer Exposition gegenüber Streu- bzw. Reflexionsstrahlung? Gerne bin ich auf für eine konkrete Empfehlung offen, da ich mir nicht sicher bin, wie stark diese einzelnen UV-Schutzbrillen nun tatsächlich Strahlung blocken bzw. abschwächen. Kann man das irgendwie erkennen?
Und wieso sind eigentlich Schwarzlichtlampen (zur Geldscheinprüfung) oder UV-Röhren zur Desinfektion der Raumluft diebszüglich unkritisch? Hängt das allein von der Strahlungsintensität oder auch von der Qualität der UV-Strahlung ab?

Da wir ja hier einige Physiker unter uns haben, hoffe ich auf Antwort.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Rawfoto

Hallo Peter

Bei den UV-Brillen gibt es unterschiedliche Qualitaetsklassen, wenn Du bei Edmund Optics ins lieferprogramm schaust findest auch die Datenblaetter ...

Bei der UV-Fotografie kommst Du mit den klassischen Ovjektive auf max. 350 nm, ich verwende eine 365 nm Led. Um versehentliches hineinschauen auszuschlissen arbeite ich mit dem Monotubus und dem Live Bild der Kamera ...

Mit der klassischen Canon/ Nikon ist da keine Fotografie mehr moeglich, Du brauchst eine entsprechende Monochrome ...

Das Streulicht bekommst Du mit den UV Schutzschilden der Hersteller in den Griff, die sperren auch noch kuerzere Wellenlaengen, Olympus gibt 320 nm an.

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Peter V.

Hallo,

gerade gefunden....ob das mal immer so gut war  ???

Video

Ich erinnere mich auch noch gut an die Sitzungen mit der dunklen Brille bei unserem Hausarzt unter der Höhensonne ("Das arme Kind ist ja immer so blaß, das braucht Höhensonne")  :-\

Strahlende Grüße
Peter
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wilfried48

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Bernd Kaufmann

Hallo zusammen,

wenn ich mich nicht täusche, habe ich hier auch eine 365 nm LED und habe einfach mal ein weißes Blatt Papier schön blau angestrahlt. Wenn ich dann ein Glas meiner Gleitsichtbrille (Rodenstock-Kunststoffgläser) zwischen Lichtquelle und Papier halte, kommt es nach meinem Empfinden zu einer totalen Löschung sichtbaren Lichtes. Ob da dann trotzdem noch für uns unsichtbare und schädliche UV-Strahlung durchkommt, kann ich nicht sagen. Aber irgendwie kommen mir manche Warnungen vor den UV-LEDs dieser Stärke doch leicht übertrieben vor.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Bernd Kaufmann

Hallo Safari,

... welcher Geldschein?  ;D

Der Versuch wurde jetzt mit Geldscheinen wiederholt, mit dem gleichen Ergebnis. Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich keine Blüten in der Tasche und kein UV im Auge habe, wenn ich Geldscheine prüfe und die Brille aufsetze.
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

Gregory

Hallo Peter,

Ich trage sogenannte Laser Safety Brillen, wenn ich mit UV Lampen arbeite (e.g. 50W Leitz Mercury HBO Lamp). Das Brillenmaterial ist klar, hat 93% Transmission von sichtbarem Licht und eine optische Dichte von etwa sieben Einheiten für den UV Wellenlängenbereich zwischen 200 und 400nm. Damit lässt diese Brille nur etwa 0.00001% des UV Lichtes durch. Die meisten billigeren Plastikbrillen haben nur einen Schutz von etwa 0.1% bis 0.01% gegen UV Licht. Dies ist meist nur genügend gegen das indirekte Sonnenlicht.

Es gibt einige Firmen (zum Beispiel http://www.thorlabs.us/newgrouppage9.cfm?objectgroup_id=762), die gute Schutzbrillen gegen UV Laser verkaufen. Leider sind heutige UV Dioden auch nicht mehr so schwach wie früher. Darum sollte man sich schon die besseren Brillen anschaffen und sich nicht nur auf einen billigen Plastik verlassen.

Um ungewollte UV Lichtstreuungen am Mikroskop zu verhindern, verwende ich das Leitz Ploemopak 2.2 mit dem Leitz Ortholux II. Diese Kombination funktioniert auch mit UV Dioden, obwohl dann der Anregungsfilter ziemlich überflüssig ist.


Gruss,

Gregor

Bernd Kaufmann

Hallo Safari,
Zitat
Klaus hat schöne Bilder mit dem neuem 20iger gemacht.
das war eine Anspielung auf meine üppige Rente von 150 Euro. Klaus' Bilder hatte ich gesehen.  ;)
Viele Grüße
Bernd ©¿©
www.aquamax.de
Lieber per Du.

reblaus

Hallo Gregor -

bei meiner Nichia-UV-LED 365 nm ist ein Anregungsfilter meist nicht überflüssig, denn es wird auch noch ein hinreichender Anteil an Blaulicht abgestrahlt. Das ist einerseits schade, weil Anregungsfilter Licht schlucken, aber andererseits von Vorteil, denn man sieht dann, falls die LED brennt wenn man sie versehentlich ins Blickfeld bekommt. Bei einer vor sich hin brutzelnden HBO-Lampe kann das natürlich nicht passieren.
Ansonsten nehme ich auch gerne die von Bernd beschriebene Schreibmaschinenpapierultravioetttestmethode und weiß, dass meine Colormatic-Brille mit Mineralgläsern bei 365 nm ziemlich undurchlässig ist.

Viele Grüße und Wünsche zum neuen Jahr!

Rolf

Rawfoto

Hallo Rolf

Also bei mir ist in der UV-Fotografie kein Anregerfilter im Strahlengang, ich habe das Thema als UV-fotografisches interpretiert ...

Liebe Gruesse

Gerhard
Gerhard
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reblaus

Hallo Gerhard -

da hast Du natürlich recht - aber ich nahm auf Grund der anderen Beiträge (irrtümlich ?) an, dass es sich um Fluoreszenz-Anwendungen handele, zumal die UV-Fotografie ja doch Gerätschaften erfordert, die wohl den meisten nicht zur Verfügung stehen.

Viele Grüße

Rolf

Rawfoto

#11
Guten Tag

Dann bleibt es spannend was Peter wirklich will ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
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Sascha D. F.

Hallo Peter,

das Thema hatte ich auch schon mal in die Runde geworfen.
Such mal anch:


UV-Streulicht-Schutz Fluoreszenz

Plexiglas orange gibt es billig und sogar mit Zertifikat für UV-Undurchlässigkeit das ganze einfach am Mikroskop vorne befestigt und fertig ist der Spaß.
LG
Sascha


Peter V.

#13
Hallo,

ZitatGuten Tag

Dann bleibt es spannend was Peter wirklich will ...

Liebe Grüße

Gerhard

eigentlich ganz einfach: Eine ggf. Empfehlung für einen sicheren "Augenschutz" bei "Umgang" mit UV-Strahlern, z.B. "frei" verbauten UV-LEDs wie in in besagtem Thread von Klaus. Dort setzt er ja z.B. eine UV-LED zur Beleuchtung eines Objektes unter dem Stemi ein.  Dass man nicht direkt hineinschauen sollte, ist ja ohnehin klar, aber ich suche einfach zusätzliche Sicherheit. Meine Frage ging dahin, ob da eine solche einfache "Plastikbrille", wie sie als "UV-Schutzbrille" angeboten wird, hinreichend Schutz gewährt.

Herzliche Grüße
Peter
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Lupus

Hallo Peter,

der Absorptionsgrad der Brillen wird ja von den Herstellern angegeben, einige Beispiele wurden genannt. Wenn man vom direkten Blick auf die Diode einmal absieht, die Arbeitsschutzgrenzwerte für das Auge durch diffuse UV-Strahlung liegen in dem hier relevanten Wellenlängenbereich (UV-A) bei einer Dosis von 10000 Jm-2 pro Tag, das entspricht größenordnungsmäßig 1 J/Tag auf das Auge (J = Watt*Sekunden). Da kannst Du eventuell selbst abschätzen, wie lange Du in die diffuse UV-Strahlung ohne Schutzfilter (und ohne absorbierende Zwischenoptik) blicken kannst. Hängt einfach vom gesamten Aufbau ab. ;)
ZitatUnd wieso sind eigentlich Schwarzlichtlampen (zur Geldscheinprüfung) oder UV-Röhren zur Desinfektion der Raumluft diebszüglich unkritisch? Hängt das allein von der Strahlungsintensität oder auch von der Qualität der UV-Strahlung ab?
Schwarzlichtlampen sind nicht automatisch unkritisch, alles eine Frage der Dosis. Das Spektrum ist i.A. vergleichbar mit UV-LEDs, auch um etwa 360 nm. Immerhin strahlt eine Schwarzlicht-Leuchtstofflampe etwa 15% der elektrischen Leistung als UV-Licht ab. Und mittlerweile sind das oft auch UV-LEDs. Aber man starrt ja auch nicht zum Gesichts-Bräunen stundenlang auf die Lampe. :)

Hubert