Stereomikroskop mit guter Leistung ab 100-150fach

Begonnen von anne, Januar 04, 2016, 12:44:07 NACHMITTAGS

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A. Büschlen

Hallo,

in diesem Thread wurde mehrmals auf die Wild Stereomikroskope hingewiesen.
Hier http://www.microscopy-uk.org.uk/mag/artnov14/rjk-StereomicroscopeWildHeerbrugg.pdf finden sie eine sehr umfassende und interessante Dokumentation der Stereomikroskope von Wild Heerbrugg und einen kleinen Einblick in die Geschichte.

Gruss Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Oecoprotonucli

Hallo zusammen,

ein sehr interessanter Faden! Da ja hier des öfteren auch der eigentlich einfachere Vorschlag gemacht wurde, mit LD-Objektiven an einem "normalen" Mikroskop zu arbeiten, und ich das so sehe, dass dem wohl hauptsächlich die Seitenverkehrtheit entgegensteht, und wiederum ein paar existierende - aber seltene - Möglichkeiten der Bildumkehr  genannt wurden, frage ich mich...

...welche Möglichkeiten der Bildumkehr es gibt, und ob sie sich nicht in diesem Forum durch Bastler erreichen lassen, also zum Beispiel durch den Einbau eines Prismas in den vorhandenen Tubus oder eine Art Tubusverlängerung etc.

Bei den Kameraadaptionen wird ja auch ein wenig herumgebastelt, und wenn hier im Faden teilweise teure Stereomikroskope oder Teile vorgeschlagen werden, könnte man ja auch in Betracht ziehen, ein paar Euro für optische Komponenten und Bauteile auszugeben.

Oder läge das vollkommen außerhalb des mit "unseren Mitteln" Machbaren?

Viele Grüße

Sebastian

P.S.: https://de.wikipedia.org/wiki/Umkehrprisma
P.P.S.: Könnte man auch mit einer Linse das Zwischenbild umdrehen?
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Lupus

Hallo Sebastian,

ZitatKönnte man auch mit einer Linse das Zwischenbild umdrehen?
das hat bereits 1615 Christoph Scheiner mit einem astronomischen Fernrohr zur terrestrischen Beobachtung so gemacht. ;) Einfach eine Linse zwischen Objektivbild und Okularbildebene einfügen, die dann einen Abstand von 4x die Linsenbrennweite haben müssen. Dadurch wird das Objektivbild im Maßstab 1:1 umgedreht. Das Problem ist die große Tubusverlängerung. Und die Bildqualität wird wegen der Abbildungsfehler des Linsensystems (einen einfache Linse reicht natürlich nicht) auch nicht unbedingt besser.

Hubert

the_playstation

Hallo Sebastian.
Das Problem bei der Umkehrung des Bildes ist der benötigte Platz / (Tubuslänge darf nicht verändert werden). Das geht, wenn man einen Fototubus hat. Nicht z.B. bei einer Kameraadaption durch ein Okular + Festbrennweiten-Objektiv. Das Umkehrprisma muß sich ja irgendwo innerhalb des Tubus (z.B. der 16cm) liegen. Ansonsten wäre es sehr einfach.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

spectator

Also die Sache mit der Bildumkehr an einem "normalen" Mikroskop geht schon, allerdings mit etwas Bastelei und wohl kaum binokular.
Ich habe früher öfters ein CZJ (Carl Zeiss Jena) Lg- Mikroskop als Exkursionsmikroskop genutzt. Um nicht noch ein Präpariermikroskop mitschleppen zu müssen, habe ich mit einem CZJ Taschenfernglas TURMON 8x21 eine "Bildaufrichtung" realisiert.
Das TURMON ist ein sehr kleines Prismenfernglas mir einem Porro- System zur Bildaufrichtung und einer optischen Tubuslänge von nur ca.9cm. Und das Vorteilhafte daran ist, daß sich das Objektiv abschrauben läßt. Dann bleibt ein kleines Prismenumkehrsystem mit einem Okular von ca. 10mm Brennweite über.
Nimmt man nun vom Mikroskop den eigentlichen Beobachtunstubus ab, so kann man auf die Schnittstelle einen dazu lieferbaren Deckel aus Kunststoff setzen, den man mit einer Bohrung versieht. Da drauf kommt das Fernglas ohne Objektiv - und man hat ein bildaufrichtendes Mikroskop !
Nachteil: Man verwendet dabei das Fernrohr- Okular, welches eine über 20-fache Vergrößerung, aber ein winziges Gesichtsfeld hat. Mit einem 3,2- fachen Objektiv hat man so eine ca.70-fache Gesamtvergrößerung bei noch ausreichendem Arbeitsabstand.
Aber bequem ist das Arbeiten nicht: Einblick senkrecht von oben und "Tunnelblick" durchs Okular. Als Notbehelf für unterwegs mag es gerade gehen, aber stundenlang möchte ich damit nicht arbeiten.

Statt des recht teuren TURMON's gibt es ähnliche winzige Taschen- Monokulare mit Porro- System aus Fernost in der Bucht schon für ca. 10 Euro.
Ich habe es noch nicht probiert, aber auch die kleinen Faltgläser 8x21 oder 10x20 mit Dachkant- Prisma könnten zur Gewinnung eines "aufrichtenden Systems" genutzt werden (mit dem Fernrohr- Okular oder evtl. sogar mit einem Mikroskop- Okular).Da die optische Weglänge in diesen Dachkantprismen recht kurz ist, könnte es sogar noch für ein 45°-Prisma reichen (monokolarer Schrägtubus mit abgeschraubtem Okularrohr - oder wer einen solchen Tubus opfern will und kann: abgesägt).

Also, den Bastlern stehen doch einige Wege offen, aber eine "hochwertige Lösung" ist nicht so einfach zu erreichen.
Um mit den üblichen Beobachtungstuben und Okularen arbeiten zu können, müßte man ein Bildaufrichtungs- Prismensystem zwischen Telan- Linsen setzen, und ein solches System mit entsprechend größeren Prismen für ordentliche Sehfelder wird nicht gerade billig zu haben sein. Vielleicht aus dem Astonomie- Bereich ?

Aber das sollte mehr ein Denkanstoß sein, als eine Aufforderung für solche optischen Basteleien

Viele Grüße

Helmut
Trinkt, o Augen, was die Wimper hält, von dem goldnen Überfluß der Welt!