Botanik: Der Wedel der Zwerg-Dattelpalme - Phoenix roebelenii - neue Bilder *

Begonnen von Fahrenheit, Januar 19, 2016, 21:45:47 NACHMITTAGS

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Fahrenheit

#15
Lieber Hans-Jürgen,

auch Dir zunächst einmal herzlichen Dank für Dein Lob!

Lieber Klaus, lieber Rolf,

für Euch, und alle Anderen die mit gewartet haben, hat Carsten auf dem gestrigen MKB-Abend die ersten Durchlicht-Fluoreszenz-Aufnahmen mit 470nm Anregung von einem meiner gefärbten Präparate gemacht. Horst und ich werden uns aber irgendwann Mitte Februar noch einmal zusammen setzen und schauen, wie sich ein frischer Schnitt verhält, so dass wir hier auch ein Beispiel für die Autofluoreszenz des Fiederdorns sehen werden.

Bilder 27a-c: Querschnitt vom Fiederdorn der Zwerg-Dattelplame mit W3Asim II Färbung in der Durchlicht-Fluoreszenz (470nm Anregung), Vergrößerungen 35x, 100x und 200x, jeweils Einzelaufnahmen






Bild 27c mit etwas konservativerer Helligkeitsanpassung.

Lieber Carsten,

Dir vielen Dank für die schönen Aufnahmen!

Allen herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Klaus Herrmann

#16
Lieber Jörg,

ZitatDir vielen Dank für die schönen Aufnahmen!

ich würde mich ja auch bedanken, aber irgendwie komme ich mir vor wie im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern! ;D

Edit: kaum gemeckert, schon sind sie da! Danke! Bin gespannt auf die Auflichtfluoreszenz, der Unterschied sollte sich in der Schärfe bemerkbar machen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Fahrenheit

Lieber Klaus,

kannst Du jetzt nachholen - Du warst mal wieder zu begierig. :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Fahrenheit

#18
Liebe Pflanzenfreunde,

Horst und ich waren gestern fleißig und so kommen hier nun die Aufnahmen von frischen Schnitten mit der Primärfluoreszenz bei einer Anregung von 365 und 470 nm.

Zunächst der Fiederdorn in der Übersicht bei 50facher Vergrößerung.

Bild 28a-c: Querschnitt des Fiederdorns in der Totalen, Bild 28a Hellfeld mit Maßstab, Bild 28b bei 365nm Anregung und Bild 28c bei 470 nm




Bild 29: Eine Aufnahme von einem der ersten Schnitte zeigt bei 365 nm Anregung auch noch die rote Primärfluoreszenz der Chloroplasten, diese war später nicht mehr nachweisbar


Nun noch einmal ein Ausschnitt aus den oben gezeigten Querschnitten bei 200facher Vergrößerung.

Bild 30a-c: Detail vom Querschnitt des Fiederdorns, Bild 30a Hellfeld mit Maßstab, Bild 30b bei 365nm Anregung und Bild 30c bei 470 nm




Hier erkennt man durch den Vergleich der Bilder die Lage der Stomata in der Epidermis: bei 365nm bleiben diese Bereiche dunkel, bei 470nm leuchten die Chloroplasten der Schließzellen kräftig rot.

Die gefärbten Bilder zeigen insbesondere in den sklerenchimatischen Ringen um die Leitbündel einen Gradienten von Rot bzw. Dunkelorange nach orange. Wir haben überlegt, ob sich die im Eingangsposting dargestellte Idee, dass der Ligninanteil in den Zellen variiert und somit für den Farbgradienten verantwortlich ist, unter Fluoreszenz am frischen Schnitt belegen lässt. Geht man davon aus, dass Zellwände mit höherem Ligninanteil bei 365nm Anregung eine stärkere (= hellere) Fluoreszenz zeigen, sollte dies möglich sein. Daher folgen hier noch zwei Aufnahmen, bei denen Horst den Blaukanal des Bildes separiert und anschließen über eine Falschfarbendarstellung den feinen Gradienten herausgearbeitet hat:

Bild 31a,b: Blaukanal eines Ausschnitts bei 400facher Vergrößerung und danach in Falschfarbendarstellung



Ich finde, die Bilder zeigen sehr schön, dass die Helligkeit der Fluoreszenz im Faserring um das Leitbündel nach rechts oben hin abnimmt (zu den Rottönen hin). Dies würde die These mit dem unterschiedlichen Ligningehalt bestätigen.
Weiterhin sieht man, dass der Gehalt in dort am geringsten ist, wo der Weg zu den Parenchym- oder Leitbündelzellen am weitesten ist. Das macht Sinn: mit der Lignifizierung wird das betroffene Gewebe immer undurchlässiger und im Sinne eines Konzentrationsgefälles durch die "Filterwirkung" der weiter außen liegenden Zellen, die ja selbst Lignin "verbauen", kommt im Zentrum des Bündels nicht mehr genug an, um den gleichen Grad an Lignineinlagerung zu erreichen.
Dies ist auf Basis eines einzelnen Leitbündelbildes natürlich eine gewagte Idee, die durch entsprechende Reihenuntersuchungen erhärtet werden müsste.

Allen herzliche Grüße
Jörg
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