Innenleben des Leitz Phasenkontrast-Kondensors 402a

Begonnen von Oecoprotonucli, September 17, 2012, 18:00:11 NACHMITTAGS

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Hugo Halfmann

Zitat von: Oecoprotonucli in September 19, 2012, 19:28:04 NACHMITTAGS
Frage an alle Mechanik-Profis: Was könnte man denn eigentlich tun, wenn ein kleiner Schraubenkopf so beschädigt ist, dass er nicht mehr mit dem Schraubenzieher drehbar ist? Dann hilft doch nur noch Gewalt, oder? Und selbst, wenn man es schafft, den Kopf zu entfernen (der allerdings hier recht tief und unzugänglich liegt), dann steckt ja noch die Schraube im Gewinde...


Hallo Sebastian,

meist hilft da nur ausbohren (mit Zentrierbohrer !!) und ein neues Gewinde reinschneiden.  :-\
Ich hoffe, Du kriegst das Ding so raus...
Viele Grüße aus dem Bergischen Land

Hugo Halfmann

Oecoprotonucli

Hallo Phasenverschobene und -gleiche,

meinen Phaco-Kondensor habe ich jetzt übrigens mit Hilfe meines neuen Einstellfernrohrs (von einem freundlichen Forumsmitglied!) und meiner tollen Zentrierschlüssel (von ebenso freundlichen Forumsmitgliedern!) erfolgreich zentriert. Und auch ein paar Linsen noch einmal gereinigt, weil einem das Einstellfernrohr auch wirklich schön den Dreck auf den Linsen zeigt.

Was die Zentrierschrauben vorn (für das Köhlern im Hellfeld) angeht, habe ich wohl zum Glück kein zweites Gewinde geschnitten, eine der beiden Schrauben ist einfach aus unerfindlichem Grund etwas schwergängig oder wurde tatsächlich mal nicht ganz gerade eingeschraubt. Jedenfalls funktioniert sie ausreichend.

Ein erneutes Aufschrauben des Kondensors habe ich bisher noch nicht ausprobiert.

Schönes WE,

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Piper

Hallo,

herzlichen Dank für die schnellen und klärenden Erläuterungen.
Auch die Fotostrecke ist sehr beeindruckend, speziell die Bilder, welche auf die Abb. 3 noch folgen  :-).
Sie sind sicherlich für jeden sehr wertvoll, der verharzte bzw. festsitzende Ringblenden in diesem Kondensor hat. Und bei den wenigsten Kondensoren dieses Typs, seien sie auch noch so "fabrikneu" im Aussehen, funktioniert die Zentrierung nach etwa einem halben Jahrundert noch.

Viele Grüße
Jörg Piper

Oecoprotonucli

Hallo Jörg Piper,

Danke für den Dank! Ja, das hoffe ich doch, und es freut mich, dass der Faden hier nützlich ist. Seither habe ich leider noch keine ähnliche Schrauberei unternommen. Klaus Herrmann und Andere haben ja da schon mehr Beiträge solcher Art geschrieben und besonders schön fotografiert.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

Wutsdorff Peter

Noch ein Tip vom Inschenör aus Lorsch:

Klaus: Dein  Vorschlag mit dem Einfetten des Gewindes ist gut. Aber, wenn man ordinäres Fett nimmt, verharzt es, und später nach einigen Jahren sitzt es bombenfest. Besser: Schraube vorher in Caramba tauchen, oder eines der drei Fette benutzen, die ich Dir mal geschickt habe.
Damit so ein kleines Schräubchen nicht weghüpft, den Schlitz mit Fett (jetzt ordinäres) füllen, dann bleibt das Schräubchen am Schraubenzieher.
Es gibt aber auch für solche Fälle Spezialschraubenzieher (besser: Schr.-dreher).

Gruß Peter

MikroTux

#20
Zitat von: Oecoprotonucli in September 19, 2012, 19:28:04 NACHMITTAGS

Frage an alle Mechanik-Profis: Was könnte man denn eigentlich tun, wenn ein kleiner Schraubenkopf so beschädigt ist, dass er nicht mehr mit dem Schraubenzieher drehbar ist? Dann hilft doch nur noch Gewalt, oder? Und selbst, wenn man es schafft, den Kopf zu entfernen (der allerdings hier recht tief und unzugänglich liegt), dann steckt ja noch die Schraube im Gewinde...


Manchmal läßt sich mit einem Schraubenausdreher die Situation noch retten. Wobei ich die bislang nur bei größeren Schrauben kenne. Gummi auf Stahl erzeugt  hohe Reibwerte (weswegen Gummistiefel auf Rolltreppen untersagt sind), was auch mal helfen kann.

liftboy

Hallo Sebastian,

das mit dem "Andrücken" klappt nur bei leichgängigen Schrauben, deren Kopf abgeschert wurde.
Am schlimmsten sind Madenschrauben mit Schlitz, die zur Hälfte gebrochen sind (meist nicht ohne Grund! Warscheinlich sitzt die Schraube bombenfest).
Bei normalen (nicht gehärteten) Schrauben helfe ich mit mit anbohren (ca. 1mm), eintreiben eines passenden Schraubendrehers und herausdrehen. Wenn man vorher noch warm gemacht hat, klappt es meistens.
Wenn gar nichts geht, hilft nur ausbohren und Gewinde nachschneiden; im schlimmsten Fall eine Nummer größer.
Für die größeren Schrauben (ab M3) gibt es im Werkzeughandel sogenannte Ausdreher.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Oecoprotonucli

Hallo Schraubkundige,

interessante Vorschläge - aber ich denke bei sehr kleinen Schrauben wird's echt eng (die sind ja wohl < 1 mm, gibt's da überhaupt noch Bohrer?), und man schafft es wahrscheinlich nicht, ohne das Gerät (hier den Kondensor) etwas in Mitleidenschaft zu ziehen - und dann hat man ja das Originalteil verändert, was uns natürlich ein bißchen stört, auch wenn es der Funktion vielleicht keinen Abbruch tut.

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
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