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Wasserfloh

Begonnen von mikroskop, Februar 21, 2016, 19:07:39 NACHMITTAGS

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mikroskop

Guten Abend ich wollte mal wissen ob es möglich ist ein Wasserfloh zu Präparieren. Im Netz habe ich nichts zu den Thema gefunden.
Gruß
Nicol

hebi19

#1
Hallo Nicol

Mit Wasserflöhen hast Du dir was nicht ganz so einfaches für Dauerpräparate rausgesucht.
In meinem Standardwerk "Mikroskopie" von Werner Schlüter steht explizit "Dauerpräparate von Kleinkrebseb fallen meist sehr unbefriedigend aus".
Man soll sie gleich am Fundort mit 1:10 Formalin mit etwas Eisessig fixieren (da das Formalin eh verdünnt wird kann man auch Essigessenz nehmen - entsprechend mit dem höheren Wasseranteil umrechnen) Nach Färbung in Glyzerin-Wasser überführen undin Glyzeringelatine einbetten.

Ich schreib Dir eine PN für die kompletten Angaben.

Gruß
Martin

Edit: Ergänzung - hab noch einen link gefunden ... http://www.zobodat.at/pdf/OEKO_1981_3_0009-0015.pdf

und den Aufsatz mit der "genauen Beschreibung" (der Herstellung von Dauerpräparaten), auf den im vorgehend verlinkten Artikel verwiesen wird:
http://www.zobodat.at/pdf/OEKO_1980_3_0016-0019.pdf
nach diesem Aufsatz solls gar nicht so unbefriedigend sein.......
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

liftboy

#2
Hallo Nicol,

wie schon mein Vorredner so schön sagt: Wasserflöhe sind eine Sache für sich!
Die Präparation/Fixierung ist gar nicht so schwer, ab in AFE und gut so (darin kann man sie auch eine Weile aufheben)
Wie nun jeder der schon mal Krabben gepult hat weiß, haben Krebstiere eine harte Schale.
Der Hummer mehr, der Wasserfloh weniger :-)


Ich bitte die Qualität zu entschuldigen, das war ein unbearbeiteter Schnellschuß.

der hier z.B. hat einen Knacks in der Schale bekommen, weil ich keine Glassplitter beigelegt hatte. So hat der Balsam beim Anziehen auf den Panzer gedrückt.
Das "Einmachen" war aber einfach:
Aus dem AFE ins dest. Wasser, dann mit Lichtgrün gefärbt, die Alkoholstufen hoch, dann ins Xylol und in Balsam eingebettet.
Das Präparat stammt aus dem Jahre 1989 und ist immer noch wie neu.

Grüße
Wolfgang

Edit:



Den echten Wasserfloh noch hinterher ;-)
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

mikroskop

Nun ja bis jetzt hat bei nicht geklappt alleine die Tiere aus den Glas zu Fangen ist schon nervig. Ich habe vor mal wieder eine Kultur von den Flöhen anzulegen. Aber bei mir Leben die 1 Woche und dann sind die alle Exitus. Über Wasserflöhe findet man so gut wie keine Vernünftige Literatur  im Netz.
Mal was anderes ich habe mir bei Zeiss das Programm Zen Runtergeladen das Programm macht aus 2 D Bilder 2,5 D Bilder ich finde es nicht schlecht.
http://www.zeiss.de/microscopy/de_de/downloads/zen.html#service-packs
Gruß
Nicol

liftboy

Hallo Nicol,

hier nochmal einer (Moina) etwas "geschönt"



Hier was über Flöhe :-)

http://www.mikroskopfreunde-nordhessen.de/GrueneReihe/Wasserfloh-Hilmes.pdf

Weiteren Lesestoff per PN

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Niels Bohr

plaenerdd

Hallo Nicol,
Wasserflohkulturen sind gar nicht so schwer, allerdings gehts um so besser, je größer die Behälter sind, die aber vor allem in Freien stehen sollten, damit sie nicht zu warm werden. Warmes Wasser löst viel weniger Sauerstoff. Gefüttert wird mit Bäckerhefe, die man mit Wasser zu einer Suspension verrührt. Bei einem 1qm Behälter reicht täglich ein Fingernagelgroßes Stück. Lieber weniger füttern, da nicht gefressenes Futter meißt von Bakterien zersetzt wird, was wieder Saustoff zerht. Ein befreundeter Aquarianer hat einen 1Qubikmetertank hinter dem Haus stehen und immer genug Futter für seine Fische. Er hat auch kleinere Behälter um die 100l aus milchigem Kunststoff. Die kriegen immer nur einen ganz kleinen Schwapp Hefewasser täglich. Immer erst wieder füttern, wenn das Wasser wieder ganz klar ist.

Ich hatte aber auch schon 2..3 Wasserflöhe und/oder Hüpferlinge in einem 1Liter-Glas, dass in einem Nordfenster stand (keine direkte Sonne!!!) in dem die Krebse zusammen mit anderen Teichbewohnern (Algen, etwas Schlamm) mindestens ein halbes Jahr sehr frisch und munter waren. In solchen Kleinstbiotopen stellt sich schnell ein Gleichgewicht zwischen den Bewohnern ein, das sehr stabiel sein kann.

Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Dünnschliffbohrer

Hallo Nicol,

mit Präparieren meinst du wohl, ein Dauerpräparat anfertigen? Dass sollte eigentlich nicht schwer sein, auch wenn ich es an Wasserflöhen noch nicht probiert habe. Besorge dir etwas Polyvenyllactophenol, bringe einen Wasserfloh in einem winzigen Tropfen Wasser auf einen sauberen Objekträger, dann auf das Ganze einen rechts großen Tropfen von dem Polyvenyllactophenol, darauf dann das Deckglschen und lass es an einem staubfreien Ort langsam über Wochen eintrocknen. Wenn das Deckgläschen dabei am rand Luft zieht, kannst du ndort noch etwas Polyvenyllactophenol nachgeben. wenn es ausreichend eingetrocknet ist, ggf. mit Nagellack umranden, fertig!
Andere kleine Arthropoden und anderes Getier habe ich damit schon öfters eingebettet, da dies aber Landlebende arthropoden waren, war die Benetzung der oberfläche teils schwierig zu bewerkstelligen. Bei einem Wassertier ist das viel einfacher. Viel Erfolg, und zeig es mal, wenn es schön geworden ist,

Dünnschliffbohrer
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Bernhard Lebeda

Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

ruhop

Hallo, Nicol.

Eine der besten Beschreibungen der Blattfußkrebse ("Wasserflöhe"), Anleitung zu ihrer Bestimmung und Ökologie ist immer noch

Hans Volkmar Herbst: Blattfußkrebse (Phyllopoden: Echte Blattfüßer und Wasserflöhe),
Kosmos-Verlag Frank.Stuttgart, 1962
Leider ist dieses Buch nur noch antiquarisch zu erhalten. Ich habe allerdings gehört, daß ein Mitglied des Forums die "Grüne Kosmosreihe", zu der auch der Herbst gehört, auf DVD besitzt. Vielleicht meldet er sich ja bei Dir, so daß Du Einsicht nehmen kannst.

Zur Präparation von Kleinkrebsen (das schließt auch die Ruderfußkrebse mit ein): Hier gilt es, Körperteile freizulegen, die für eine Artbestimmung wichtig sind: bei Phyllopoden das Postabdomen und häufig die Kopfanhänge, bei Copepoden sehr häufig das rudimemtäre 5. Beinpaar). Dafür sollte man grundsätzlich ein Stemi verwenden mit einer Vergrößerung bis 40x. Zum Präparieren benutzt man Minutiennadeln, Insulinkanülen oder extradünne Akupunkturnadeln. Zur besseren Handhabung spannt man diese Nadeln in spezielle Nadelhalter oder Werkzeughalter für Modellbau (Spannfutter läßt sich bis auf 10µ verengen!). Das Präparieren selbst erfordert reichlich Übung und ist anfangs mit viel Frust verbunden. Ich kann mich in dieser Beziehung noch sehr gut an meine Anfängerzeit erinnern!

Schönen Gruß aus dem Hintertaunus

Holger

mikroskop

Danke erst einmal für vielen Infos. Wie kommt man an die DVD "Grüne Kosmosreihe" herein. Jemand ein Typ für mich! 8)
Gruß
Nicol

liftboy

Hallo Nicol,

Du hast eine PN

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
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Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Michael

Hallo Wolfgang,

über eine ähnliche PN würde ich mich auch sehr freuen. Ich bin bereits seit einiger Zeit auf der "Jagd" nach der "grünen Reihe", hatte aber bis jetzt leider nur beim Donner Erfolg.

Mit hoffnungsvollen Grüßen

Michael
Gerne per Du

Bernhard Lebeda

Hallo Nicol

das Buch von Herbst hast Du allerdings schon wie ich aus sicherer Quelle weiß!  ;D

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

mikroskop