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Histokitt

Begonnen von Dr. Jekyll, Mai 15, 2016, 17:00:13 NACHMITTAGS

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Dr. Jekyll

Hallo Mikroskopiegemeinde,

Hat jemand von euch Erfahrung mit dem Eindeckmittel Histokitt? Mich interessiert die Verarbeitung, also ob ich direkt nach Alkohol eindecken kann. Auch die Haltbarkeit der Präparate wäre wissenswert.
Bitte um Infos.

Beste Grüße
Harald
Beste Grüße
Harald

güntherdorn

#1
hallo harald,
zuerstmal ist histokitt (assistent) xylol-löslich, sagt mein "schneide-könig" bolido mit hunderten, damit eingedeckten, präparaten.
er arbeitet seit vielen jahren damit.
ich hatte es auch mit iso-alkohol verdünnt. zuerst schlieren, dann wurde es klar. soll aber nicht so optimal sein.
ergebnisse: wenn ich mein xylol- oder mein iso-verdünntes verwende, hatte ich immer massiv blasen unterm deckglas.
verwendete ich das von bolido verdünnte, war alles perfekt.
der grund ist mir schleierhaft, denn ich habs in der original-flasche von fa.assistent.
vorteil ist: es härtet schon in 1 tag bei 20°C aus.
euparal und malinol brauchen sogar bei 50°C wochen, damit nur der rand transportfähig aushärtet.
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aktualisiert am 6.6.2020:

ich verwende histokitt (wie bolido) nur noch für ganz dünne objekte, dann keine blasenbildung.
wenn dicker als ca. 50-100µ event. schon problem.
ich lege zum trocknen immer (bei absolut ebener unterlage!) ein 20-40gr.-gewicht drauf.
wenn dann ränder trocken, kein verschieben (=deckglaswandern) mehr.
nur in ganz seltenen fällen, muss innerhalb der ersten 3-10 std. seitlich etwas "nachgefüllt" werden.
NIE auf die wärmeplatte bei 50°C ... sonst immer blasen ! ... also schön brav mit ca. 20°C  ;) aushärten lassen.
flüssigkeitsgrad mit xylol-verdünnung so wie warmer honig eingestellt.

macht´s gut, grüsse vom bodensee
und mir
güntherdorn
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

Oecoprotonucli

Hallo zusammen,

Zitat
Einschlussmittel für die histologisch-mikroskopische Technik. Erhärtungszeit 20 Minuten, lichtbeständig, neutral, farblos, ohne Wirkung auf Färbungen, kältebeständig bis -17°C, löslich z. B. in Benzol, Chloroform, Dioxan, Xylol.

(Keine eigenen Erfahrungen)

Viele Grüße

Sebastian
Ich benutze privat:
Leitz SM-Lux mit (LED-) Durchlicht und Phaco-Ausrüstung (ca. 1975-77)
Hensoldt Wetzlar Stereomikroskop DIAMAL (1950er Jahre)

koestlfr

Hallo Harald!

Ich verwende es seit Jahren und gehe direkt aus Xylol, Alkohol oder Triethylphosphat in das Eindeckmittel!

Probleme gibt es einerseits, wenn man "nass" eindeckt - Histokitt kann keine grösseren Mengen Lösungsmittel verkraften - und andererseits wenn die Schnitte zu dick sind, was sie ohnehin normalerweise nicht sein sollten. Das ist ungefähr ab 50µm.

Weiterer grosser Vorteil - keine Eigenfluoreszenz!

Liebe Grüße
Franz

Liebe Grüße
Franz

Dr. Jekyll

Hallo Günther, Sebastian und Franz,

Vielen Dank für die schnellen Antworten, das hilft mir doch schon erheblich weiter.
Ich würde die Präparate aus Isopropanol eindecken, das geht ja dann wohl. Meine nächste Frage wäre die der Eigenfloureszenz gewesen, aber die hat Franz ja auch schon beantwortet.
Beste Grüße
Harald

FiatLux

Hi,
Was verwendet ihr für dickere Sachen?
Also z. B Blattlaus für eine Stereolupe?

Gruß,
Rainer
Leitz SM-M
Eschenbach Praxis 3003
Leitz Newbie
Location: Zwischen Heidelberg und Mannheim
Vulgata: Fiat Lux; kann beim Mikroskopieren aber auch nicht schaden...

JB

Hallo Rainer,

Soll das Praeparat kurzfristig (Wochen bis Jahre) oder langfristig (Jahrzehnte) halten?

Beste Gruesse,

Jon

FiatLux

Hi Jon,
Bitte entschuldige meine späte Antwort. Es wäre schön, wenn das Präparat einige Jahre halten könnte.

Gruß,

Rainer
Leitz SM-M
Eschenbach Praxis 3003
Leitz Newbie
Location: Zwischen Heidelberg und Mannheim
Vulgata: Fiat Lux; kann beim Mikroskopieren aber auch nicht schaden...

jako_66

Hallo zusammen,

Eukitt UV - kein Lösungsmittel, kein Schrumpf?...

Ist doch auch so ein Polyacrylat, wenn auch mehr auf Urethanbasis aufgebaut. Die Brechungsindices sind ähnlich (niedrig):

Eukitt UV: Brechungsindex n[20 °C]: 1,48
Histikitt:   Brechungsindex n[20 °C]: 1,5

Viele Grüße

Sven

güntherdorn

#9
bodo (hier bolido) hat mir eben geschrieben:

"Verdünne das Assistent Einschlussmittel mit Rotihistol bzw. Orangenterpene, in der weise, dass
das Einschlussmittel an dem Stäbchen zäh abfliest, aber nicht tropft. Dann hast Du in etwa die richtige Konsistenz.
Schön saftig auftragen, kann ruhig etwas an den Seiten herausquatschen. Das Deckglas möglichst ruhig
auflegen, dann hast Du nie wieder Blasen.  Zur Ermittlung der richtigen Mischung ein bischen rumprobieren,
dann hast Du in Kürze das optimale Ergebnis.
Lieferant von Assistent Einschlussmittel ,, Histokitt" No. 1025 / 500 , ist die Firma :
Glaswarenfabrik Karl Hecht KG, D – 97647  Sondheim / Rhön, Tel : 09779 / 8080
500 ml Gebinde, ca. 40,00 €"

zu gerd`s wackeligen glaskugel-deckglas-abstandshalter:
3-5mm lange angler-nylon-schnur-stückchen. funzen bei allen einschlussmitteln.
- gerne per du -
günther dorn
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=444.0
www.mikroskopie-gruppe-bodensee.de
gildus-d@gmx.de

plaenerdd

Hallo Rainer,
mache lieber einen eigenen Faden auf mit einer eigenen Überschrift z.B. "wie Blattlaus eindecken?". denn viele werden diesen alten Faden nicht nochmal ansehen, auch wenn aktuelle Antworten dazu kommen. Dicke Objekte einzuschließen ist immer recht problematisch. Da braucht es Eindeckmittel mit möglichst geringem Schwund, oder man muss bei stark schwindenden Mitteln an der Seite nachlegen. Wichtig sind auch Abstandshalter (z.B. Deckglasspritter, Glaskugeln oder Drahtstücke) in der richtigen Dicke des Objektes, das es einerseits nicht zerquetscht wird oder das DG beim Schwund schief gelgegt wird oder gar bricht, andererseits der Abstand zum Deckglas aber auch nicht unnötig vergrößert wird. Für Stereomikroskope spielt die "Deckglasabstandsregel" allerdings eine untergeordnete Rolle - Dauerpräparate allerdings auch ;D
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

ammererlutz

Zitat von: FiatLux in Mai 21, 2020, 07:48:53 VORMITTAG
Hi,
Was verwendet ihr für dickere Sachen?
Also z. B Blattlaus für eine Stereolupe?

Gruß,
Rainer

ich hatte diese Frage vor einiger Zeit hier:
Histokitt II schwindet viel zu stark bei dickeren Präparaten, habe dann auf Kandabalsam ( von Merck) umgebettet, funktioniert perfekt ( Aushärtung dauert natürlich ein paar Wochen, bis dahin waagrecht lagern. )
mit freundlichen mikroskopischen Grüßen,
Lutz

"Mikroskope und Fernrohre verwirren eigentlich den reinen Menschensinn" ( Goethe)