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Haltbarkeit von Proben?

Begonnen von , Mai 22, 2016, 13:01:31 NACHMITTAGS

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Reinhard

seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

CMB

Hallo Jörn,

für Einzeller aus Wasserproben kommt es für die Haltbarkeit darauf an, inwieweit die Lebensbedingungen im Probengefäss den ursprüglichen Lebensbedingungen entspricht.

Viele Lebewesen in Wasserproben sind temperaturempfindluch weshalb man sie in Thermogefässen transportiert.

Auf der anderen Seite halte ich z.B. empfindliche Zieralgen seit 7 Jahren in Kultur... die Bandbreite ist also gross.

Grüsse sendet
CMB

Monsti

Hallo Jörn,

meine älteste, noch vollkommen intakte Wasserprobe ist aus dem Jahr 2012. Hier hat sich wohl ein stabiles Mini-Biotop entwickelt. Die meisten Proben sind bei mir ca. 9-10 Monate lang ergiebig, so dass ich bisher nie Probleme habe, im Winter ohne Untersuchungsmaterial zu sein. Manche Proben kippen allerdings schon nach wenigen Tagen, ohne dass eine Ursache ersichtlich wäre. Deshalb sollte man die Proben von einem Fundort stets auf mehrere Gläser verteilen.

Liebe Grüße
Angie

Jörn

#4
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Carsten Wieczorrek

Hallo Jörn,

Zitatda würde vermutlich so ein einfacher Warmhalter wie für Babyfläschchen reichen?!

Ja, wenn Du ihn nicht anschaltest. Es kommt hier eher auf Kühlung bzw. konstanthalten der Temperatur des Biotops an. Bzw. verhindern, dass es zu warm wird.

Was Angie meint, ist aber eher, dass die Probe, sobalt sie bei Dir zu Hause angekommen ist, in einem Einmachglas im Schatten der Terasse schon mal drei Jahre durchhalten kann (Wasser nachfüllen nicht vergessen).

Im geschlossenen Gefäß im Koffer durch die Gegend schaukeln, sieht da schon ganz anders aus. Ich habe mir gerade eine Algenprobe aus Mallorca in einer Plastik-Mineralwasserflasche mitgebracht. 8 Stunden verschlossen im Koffer. Da schwimmt noch alles und lebt.

Ich habe schon Kieselalgenproben 4 Wochen im geschlossenen Gefäß transportiert. Ist natürlich alles tot und stinkt wie .... aber wird ja eh in Schwefelsäure/Salpetersäure ausgekocht.

Leben und Bewegung ist eher zeitkritisch.

Schöne Grüße

Carsten

Für's grobe : GSZ 1
Zum Durchsehen : Amplival Hellfeld, Dunkelfeld, INKO, Phasenkontrast
Zum Draufsehen : Vertival Hellfeld, Dunkelfeld
Zum Polarisieren : Amplival Pol u Auf-/Durchlicht
Für psychedelische Farben : Fluoval 2 Auflichtfluoreszenz
Für farbige Streifen : Epival Interphako

Jörn

#6
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Fahrenheit

Lieber Jörn,

die bisherigen Antworten drehten sich ja hauptsächlich um Wasserproben und die darin enthaltenen Organismen.

Zu pflanzlichem Material hattest Du geschrieben, dass man solche Proben ja trocknen könne. Die methode ist untauglich, aber man muss zwei Fälle unterscheiden:

- Betrachtung im Auflicht (Stereo-Mikroskop): durch das Trocknen ändert sich die Oberflächenstruktur. Insbesondere Drüsenhaare mit ätherischen Ölen  "verschrumpeln" bis zur Unkenntlichkeit.
  Hier ist eigentlich nur die Beobachtung frischen Materials zu empfehlen.

- Präparation für das Durchlichtmikroskop (Pflanzenschnitte): bis zu 24 Stunden (ggf. auch bis zu 48 Stunden) kannst Dur Proben in dicht schließenden Plastikbeuteln mit einem angefeuchteten
   Blatt Küchenkrepp transportieren. Das habe ich schon einige Male erfolgreich bei Flugreisen gemacht. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine möglichst späte Probenahme. Ganze (Jung-) Pflanzen halten dabei
   natürlcih länger als Abschnitte von krautigen Pflanzen ...
   Passende Beutel mit Schiebeverschluss gibt es z.B. bei Ikea.
   Längere Zeiten oder empfindliche Proben verlangen nach einer Fixierung z.B. in AFE. Die Proben können durchaus für einige Wochen in der Fixierlösung bleiben. Durch den hohen Ethanolgehalt
   werden sie härter, was aber je nach Probe ein gewünschter Effekt sein kann.

Herzliche Grüße
Jörg   
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Jörn

#8
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Fahrenheit

#9
Lieber Jörn,

ja, ja, die Flugsicherheit. Für's Handgepäck ist das nichts. Ich hatte einmal eine 250 ml PE-Flasche mit Tang-Proben in Meerwasser und Formaldehyd (50/50) im Koffer. Das hat beim Rückflug aus UK 2013 keine Probleme gemacht. Aber grundsätzlich bin ich da auch vorsichtig und nutze die Tütenmethode. Dass da keine geschützten oder von Ausfuhrregeln betroffenen Proben drin sein dürfen, versteht sich eigentlich von selbst ...

Herzliche Grüße
Jörg

p.s.
Zur Präparation von Pflanzenteilen (Schnitte) kannst Du auf der Webseite des MKB einiges nachlesen:
Botanische Mikrotechnik: http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanische_mikrotechnik/index.html
Botanik:                        http://www.mikroskopie-bonn.de/bibliothek/botanik/index.html
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Jörn

#10
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