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Mineralwasser

Begonnen von Ernst Hippe, Juni 24, 2016, 17:38:57 NACHMITTAGS

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Ernst Hippe

Hallo Durstige,
eine Probe von normalem Mineralwasser habe ich verdunsten lassen. Schon nach 2 Tagen schwammen auf der Oberfläche "Girlanden" von kleinen Kristallen, dazu am Grund verstreute sehr kleine Einzelkristalle. Nach dem Eintrocknen ergab sich ein recht grobes Bild. Deshalb zeige ich eines mit noch dünner Wasserschicht, Stack nur auf oben und unten. Auffällig sind die größeren runden Gebilde, doppelbrechend wie auch die kleinen, die teilweise tetraederförmig erscheinen. Pol.Licht mit Hilfsobjekt 1230nm.



Deutlich wird, saß dieses Wasser recht mineralreich ist. Welche Mineralien beteiligt sind, ist wohl kaum zu bestimmen.

Gruß Ernst Hippe
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hebi19

Zitat von: Ernst Hippe in Juni 24, 2016, 17:38:57 NACHMITTAGS
Welche Mineralien beteiligt sind, ist wohl kaum zu bestimmen.

muss eigentlich schon zu bestimmen sein - steht zumindest bei mir immer auf der Falsche (bzw dem Etikett - #Spitzfindigkeit aus#)  ;D ;D

Martin
Grüße von
Martin alias hebi19

Motic BA-300, div Lomo, Stereo-Mikroskop noname

Ernst Hippe

Bei mir auch, aber immer nur die Ionen. Die Mineralien erschließen sich mir daraus nicht. Ich dachte eher an die Kristallformen.
Gruß Ernst Hippe
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limno

Hallo Ernst,
ganz naiv meine ich, dass man die Löslichkeit doch in einer Tabelle nachschlagen könnte. Das Salz mit der niedrigsten Löslichkeit fällt beim Verdunsten zuerst aus, usf. Ob das in der Praxis so einfach ist weiß ich nicht.
Klare Grüße
Heinrich
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Ernst Hippe

Hallo Limno,
dann müßte man erst mal wissen, welches Salz betroffen ist, und darum geht es mir ja...
Gruß Ernst Hippe
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anne

Lieber Ernst,

liste doch einfach mal die Ionen auf, die auf dem Etikett genannt werden.
Dann könnte man die möglichen Kombinationen an Mineralsalzen zusammenstellen.

lg
anne

Ernst Hippe

Liebe Anne,
versuchen wirs mal. Auf dem Etikett steht: [mg/l]   HCO3+ 1.816           Ca²+ 348             Mg²+ 108                 Na+ 118                   Cl- 40
                                                                           SO4²- 38                   K+ 11
Gruß Ernst Hippe
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knipser009

hallo Ernst

es könnten sich nach Deiner Liste folgende Salze beim Eindampfen bilden - Die Reihenfolge des Kristallisierens müßte in Tabellen zum sog "Löslichkeitsprodukt" eruiert werden. Zusätzlich ist zu beachten, dass aus HCO3 2- (Hydrogencarbonat) sich beim Eindampfen CO3 2- (Carbonat) bildet

Ca(HCO3)2
CaCO3 (Kalk)
CaCl2
CaSO4.2H2o (Gips)

Mg(HCO3)2
MgCO3
MgCl2
MgSO4

NaHCO3
Na2CO3
NaCl ( Kochsalz)
Na2SO4

KHCO3
K2CO3
KCl
K2SO4
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

olaf.med

Lieber Ernst und "Mitdurstige",

Natürlich kann man aus der Kombination der Anionen und Kathionen Salze zusammenbasteln, dies muss aber nicht den tatsächlich vorhandenen Kristallen entsprechen. Welche sich beim Verdunsten bilden hängt von den physikalisch-chemischen Bedingungern und den Lösungsgenossen ab und Kann (muss nicht!) komplex sein.

Ganz sicher wird sich Calciumkarbonat bilden, aber wohl nicht in gut erkennbaren Kristallen, sondern als mikrokristalliner "Dreck", alles andere ist Spekulation.

Ich meine noch Kubooktaeder neben den von Ernst beschriebenen Tetraedern zu erkennen, also kubische Kristalle. Reizvoll und sicher nicht ganz gewöhnlich sind die Sphärolithe, über deren Natur ich garnichts aussagen kann.

Die Aussagekraft des Bildes wird durch die Totalreflektion sehr gemindert. Ich würde das völlig trockene Präparat mit Immersionsöl eindecken und neben den Hippeschen psychodelischen Pol-Effekten :) auch Bilder im linear polarisierten Licht und bei gekreuzten Polarisatoren machen, dann erkennt man sehr viel mehr.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Ernst Hippe

Hallo Olaf,
noch mit Wasser und später trocken habe ich Aufnahmen ohne Hilfsobjekt mit gekreuzten Polfiltern probiert, aber nur Ergebnisse ähnlich wie schlechte Dunkelfeldaufnahmen bekommen. Daraus würde ich weitere Erkenntnisse nicht gewinnen.
Immersionsöl habe ich nicht; ginge notfalls auch ein anderes Öl? Und es handelt sich um eine größere Fläche in einer Petrischale.
Jedenfalls schon mal vielen Dank Dir und den anderen Antwortern!
Gruß Ernst Hippe
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olaf.med

Lieber Ernst,

jedes Speiseöl ist z.B. in Ordnung, es muss nicht die erste Olivenöl-Pressung sein. Einfach einen Tropfen auf die interessante Stelle in der Petrischale geben und mit einem Deckglas abdecken, damit es ein planparalleles Präparat ergibt. Wichtig ist nur der höhere Brechungsindex im Vergleich zur Luft, sodass die Totalreflektionen an den Korngrenzen vermieden werden. Dann kann man auch feine Pol-optische Effekte verläßlich sehen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Ernst Hippe

#11
Lieber Olaf,
Danke!
Farbloses Speiseöl + Deckglas: mit dem bisher benutzten Obj.20x bessere Bilder 1 und 2.
Wasser auf das DG und WI-Obj.40x immergiert: 3.Bild nochmal (psychodelisch) mit Hilfsobjekt, 4.Bild Hellfeld ohne Pol. zum Vergleich.
Besser schaffe ich es nicht mit meiner einfachen Optik.









Gruß Ernst Hippe
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olaf.med

Lieber Ernst,

für die Diagnose sind diese Bilder sehr viel besser! Sie zeigen z.B., dass es sich wirklich um anisotrope Kristalle handelt, also dass keine kubischen Phasen mit Tetraedern und Kubooktaedern vorhanden sind! Nun kann das muntere Rätselraten weitergehen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Ernst Hippe

Auf Bild 1 und 3 senkrecht über dem Doppelsphärit, ist das kein Tetraeder?
Gruß Ernst Hippe
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Ernst Hippe


Hier noch ein anderer Ausschnitt mit dreieckigen Kristallen, stark nachvergrößert:



Tetraeder?
Gruß Ernst Hippe
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