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Mein ersten Dünnschliff

Begonnen von Ronald Schulte, Juli 24, 2016, 16:07:52 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Heute zeige ich mein erstes hergestelltes Dünnschliff. Ist noch lange nicht optimal aber ich lerne ja noch. Den Stein habe ich mal von Olaf bekommen und weiß gar nicht welche Mineralien hier zu sehen sind. Wurde mich freuen wenn Kommentar kommt mit mögliche Mineralien Kandidaten. Sieht aber wohl aus das es sich handelt um einige Erze. Darum werde ich von den Reststuck in kommende Zeit welche Anschliffe anfertigen und in die Anschliffe kann ich Erze bestimmen. Dazu habe ich ein Leitz MPV womit ich Reflektionsmessungen durchführen kann.

Arbeitslauf von diesen Schliff:

- Stein so Versägen das es auf ein Objektträger in Gießner Format passt (Gießner Format ist 28x48mm);
- Die Fläche auf ein Tellerschleif Maschine Flach schleifen bis zu Korn 800. Das schleifen geht selbstverständlich auch auf eine Glasplatte mit losen Silicium Carbide bis Korn 800;
- Stein gründlich waschen und Trocknen im Wärmeschrank;
- Mit Araldit 2020 auf den OT kleben. Stein und OT mit eine Presse zusammen halte und 12 Stunden trocknen;
- OT mit Doppelseitig Klebeband auf ein Hilfsobjekt Kleben und an die Steinsäge absägen. Jetzt bleibt so 0,4 bis 0,5 mm Stein übrig;
- Am Tellerschleifmaschine bis zu 150-200µm Grob Schleifen;
- Auf Glasplatten mit Korn 400,600 und 800 so Schleifen das die Dicke von das Präparat 30µm wird (mit ein Mikromesser kann Mann den Schleifvorgang sehr genau beobachten).
- Präparat gründlich im Ultraschall reinigen und trocknen lassen;
- Deckglas mit z.B. Depex anbringen.











Stitch von 47 Bilder, Objektiv Leitz Plan Fluotar 4x
Bildausschnitt ist so 6x8mm gross. POL Filter gekreuzt.






Objektiv Leitz Plan Fluotar 10x, POL Filter gekreuzt.






Objektiv Leitz Plan Fluotar 10x, POL Filter gekreuzt.






Objektiv Leitz Plan Fluotar 4x, POL Filter gekreuzt.






Animation mit verschiedene POL Filter Positionen.





Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Heiko


olaf.med

Lieber Ronald,

das sieht doch schon wirklich sehr gut aus!!!!

Ich kann mich an dieses Stück gar nicht nehr erinnern - ja, ja, der Alzheimer  ;D ;D ;D

Jedenfalls handelt es sich um einen sehr grobkörnigen Gabbro mit vorwiegend Plagioklas (farblos durchsichtig mit nur einem Polarisator und lamellar verzwillingt bei gekreuzten Polarisatoren), Pyroxen (leicht gefärbt) und Magnetit (opak mit Skelettwachstum).

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

liftboy

Hallo Ronald,

egal was es ist, es ist Dir hervorragend gelungen und es sind wunderbare Aufnahmen.

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Ronald Schulte

@Olaf,
Das du so Makroskopisch sehen kannst dass das Opake Mineral Magnetit ist! :-X  Ist das wegen ein Typischer Skeletwachstum?
Ja den Stein kommt von dir. Es ist mit ein Harz Lackiert und das habe ich noch nie gemacht, darum weis ich das sicher.
Es ist, meine Meinung, interessant genug um das Reststuck zum Anschliff zu verarbeiten. Magnetit Kristalle sind noch genügend da. Dann kann ich es auch vermessen.

@Wolfgang und Heiko,
Danke für euren Lob.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Thomas M

Lieber Ronald,

mir gefallen die Fotos sehr gut. Großer Respekt, dass Dir das auf Anhieb so gut gelungen ist. Bisher hat mich der Aufwand noch abgehalten selbst Dünnschliffe zu versuchen. Wieviel Zeit hast Du gebraucht für die Präparation?

Herzliche Grüße
Thomas

olaf.med

Lieber Ronald,

ZitatDas du so Makroskopisch sehen kannst dass das Opake Mineral Magnetit ist! Ist das wegen ein Typischer Skeletwachstum?

Ja, und auch aus Erfahrung. Magnetit gehört einfach zur Paragenese dieses Gesteins.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Ronald Schulte

@Thomas,

Danke. Zeit ist für mich nicht das Problem. Mann muss einfach alle Materialien haben um ein Schliff her zu stellen. Für Dunnschliffe dann noch gar nicht so besonders, für Erzanschliffe kommt es erst richtig drauf an. Weil den Dunnschliff nicht in einen Zug gemacht werden kann ist es auch schwierig um an zu geben wie lange man braucht. In total doch einige Stunden denke ich so.

Grusse Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
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LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

moräne

Hallo Ronald

Den Dünnschliff hast Du optimal hingekriegt.
Großes Kompliment.
Wenn ich es richtig verstehe , auch nur auf Glasplatten, ohne das eine Maschine die drehte?

grüß Dich
Gerd

Ronald Schulte

Gerd,

Nee nicht Gans auf Glas. Ich habe ein Tellerschleifmaschine um Erzanschliffe her zu stellen also kann es einfach auch nutzen um die Dünnschliffe grob zu Schleifen. Ich säge bis zu 0,4 bis 0,5 mm und Schleife dann bis so 150-200µm. Dann Schleife ich weiter auf Glas aber das muss nicht sein. Mit Korn 80 oder etwas feiner könnte man auch einfach auf Glas vorschleifen bis zu 150µm. Wichtig ist, am Anfang, das man häufig den Vorgang messt. Dann bekommt man eine Ahnung wie schnell es geht oder gehen kann. Ich habe jetzt nur einige Steine geschliffen aber weis schon das die Steinhärte sehr verscheidend ist. Mann kann also auch schnell mal zu viel ab trägen.

Ich plane um im kommenden Urlaub ein Bild Bericht her zu stellen so wie ich das mache.

Grusse Ronald
Mikroskope:
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Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
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Rawfoto

Hallo Ronald

Schön, aber, Du machst zu viele Schichten ==> da solltest Du im einstelligen Bereich bleiben um nicht Strukturen aus unteren Schichten mit der oberen zu vermischen. Der Schliff ist ja sehr eben und wenn das Mikroskop richtig justiert ist bis Du auch planparallel.

Wenn ich mir professionelle Fremdschliffe anschaue sind die zur Rückseite zum Deckglas nicht immer vollständig eben/gerade ==> da ist man im Bereich von 10 Fokusschichten. Bei den eigenen Schliffen liegt die Toleranz bei mir deutlich unter einem 0,001 mm und mit maximal 5 Schichten ist man an der Qualitätsobergrenze angelangt. Mehr verschlechtern die Bildqualität von Großvergrößerungen ...

In diesem Fall ist weniger mehr .-)

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Rene

Serial sections for me please, Ronald! As a histologist I'm sure you'll manage ;-)

Congrats,
René

Ronald Schulte

@Gerhard,

Hätte ich nur eine Ahnung aber ich verstehe leider kein Wort was du erklären möchtest!

Welche Schichten meinst du? Welche Toleranz? Toleranz von 1 Mikron? Welche Qualitätsobergrenze meinst du?

Bitte versuche es nochmal.

Grusse Ronald
Mikroskope:
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Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Rawfoto

hallo Ronald

gerne, Du schreibst von: Stitch von 47 Bilder, also Panorama. Wenn es dabei zu Abweichungen in der Parallelität kommt kann die Qualität durch Stacking erhöht werden. Dabei spreche ich von sehr geringen Abweichungen die sich durch die Panoramafotografie verschärfen ...

Dabei geht es um wenige Schichten, bei zu vielen Schichten geht die Qualität wieder in die negative Richtung ==> kleiner=gleich 5 Schichten sollten ausreichen ...

Besser?

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ronald Schulte

Gerhard,

Das stitchen mache ich immer gerne um die Situation/Lage von den Schnitt/Schliff zu erklären. Meist wird alles besser erklärt wenn ein grossbild gezeigt wird. Auch hat ein aufmerksamen Zuschauer schon längst gesehen das die weitere Bilder wieder zu finden sind im grossbild.
Bei das 4x Objektiv ist die scharfentiefe schon so gross das stacken nicht so sinnvoll ist denke ich.

Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
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