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Aus für Okulare?

Begonnen von Robert Götz, Juli 26, 2009, 13:32:03 NACHMITTAGS

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Robert Götz


Hier wird ein recht interessantes Mikroskop vorgestellt.

http://www.youtube.com/watch?v=dlppWP1hWrU

Was wird sowas kosten?
Wird es in Zukunft keine Okulare mehr geben?


Nomarski

Hallo,

wie ist diese Frage zu verstehen?
Den Film habe ich mir angeschaut.

Gruß
B.W.

peter-h

Nettes Spielzeug fürs Vorschulalter  ;D

Ich behalte meine Okulare !

Gruß
P.H.

Nomarski

Ich kaufe mir noch ein paar Okulare dazu, die werden dann nämlich günstiger.  ;)  ;D


Alfred Schaller

Schönes Spielzeug - man beachte auch den im Video gezeigten Arbeitsabstand. Solche "okularfreien" Mikroskope gibt es schon mehrere, z.B. bei Olympus und Keyence.
Ich mus auch immer beim Begriff "Digitalmikroskop" schmunzeln: Vielleicht kann man damit keine Gegenstände aus unserer "analogen" Welt, sondern nur bites und bytes betrachten?
Viel Spaß an der großen Neuheit
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Robert Götz


Mich hätte vor allem der Preis interessiert, der wird auf den Seiten der Anbieter leider nicht genannt.
Für ein Spielzeug dürfte es wohl zu teuer sein.
Dass die Okulare überflüssig werden, war natürlich nicht ernst gemeint. Aber wer weiß? Wer hätte sich vor ein paar
Jahrzehnten LCD-Sucher bei Fotoapparaten vorstellen können?


Florian Stellmacher

#6
Hallo in die Runde!

So eindeutig als Spielzeug sollte man die Sache wohl doch nicht abtun - selbst Leica hat ein "okularloses" Mikroskop im Programm: http://www.leica-microsystems.com/website/products.nsf?open&path=/website/products.nsf/(allids)/6c551e8807f1ca5ac12574560026bd8a. Hier auf "Light Microscopes" und dann nach unten zum Leica DMD108.
Als ich einmal dieses Gerät von einem Leica-Vertreter vorgeführt bekam, witzelte ich, dass er wohl den Tubus im Auto vergessen habe. Den Witz hate er schon gehört, war aber sicher, dass genau dies die Zukunft der Mikroskopie sei, gerade im Bereich Pathologie. Nun kenne ich keinen Kollegen, der tatsächlich damit in der Routinediagnostik arbeitet, ich habe das Mikroskop aber bereits als Diskussionsmikroskop gekoppelt an einen Beamer im Einsatz gesehen. Ferner wurde es schon in Kombination mit einem automatisierten Präparatescanner für Tissue Microarrays angeboten.

Vielleicht bin ich zu konservativ, aber mir kommt so ein Teil (erstmal) nicht auf den Schreibtisch. Kann denn das Gerät wirklich die volle Auflösung nutzen, und kommt die denn dann auch so bei mir auf der Netzhaut an? Die Sehgewohnheiten müssen doch ganz anders sein, wenn man vor dem Bildschirm sitzt, oder? Auf der anderen Seite: Nach 6, 7 oder 8 Stunden nur vor dem Mikroskop qualmt einem schon mal ganz gehörig der Kopf, und der Nacken fühlt sich manchmal wie ein Brett an. Genau darauf soll das Gerät die Antwort sein. Wer weiß - vielleicht bin ich tatsächlich zu konservativ?

Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Nomarski

Deswegen sollte man diesem Super-Nintendo wenigstens die Chance geben, seine Leistung mit einer
Diatomeen-Testplatte unter Beweis zu stellen.

Florian Stellmacher

Hallo Bernd,

da bin ich sicher, dass die Auflösung reichen wird. Vielleicht ist die Kamera auch schnell genug im Bildaufbau ohne lästiges delay beim Verschieben des Präparates. Trotzdem guckt man eben auf ein "Bild" im Sinne einer sehr guten Digitalfotografie und nicht "wirklich" ins Mikroskop. Das ist das eigentliche Problem, das vielleicht gar keins ist...

Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Nomarski

Hallo Florian,

ich habe natürlich auch schon mit einigem rumexperimentiert, aber bin immer noch zu dem Schluß gekommen,
daß die Betrachtung durch die Okulare den besten Bildeindruck vermittelt.
Aber es kommt immer darauf an, welchen Ansprüchen man gerecht werden will,
was den einen vom Hocker reist, ist für den anderen der größte Mumpitz wie man schon lesen konnte.

Viele Grüße
Bernd

Peter V.

#10
Hallo Florian,

ich glaube, die Beanpruchung der Augen beim Blick durch die Okulare ist geringer als beim ständigen Blick auf diese Design-Katastrophe! Das "Ding" wirkt wie amputiert! Da schaudert's mich und wahrscheinlich jeden anderen Mikroskopliebhaber.

Eigentlich ist das ja eine Art "Spaversion" eines richtigen Mikroskopes mit zusätzlich eingebauter Digitalkamera.
Ob das die Zunkunft der Pathologie ist - wer weß?! Schon möglich - wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass das klassische Röntgenbild auf Film aus der Dunkelkammer heute nahezu eine Rarität ist und bei sicher 90% aller Radiologen die Befundung digital aufgenommener Röntgenbilder aussschließlich am Monitor erfolgt?

Was die Ergnonmie betrifft, glaube ich persönlich nicht, daß es weniger anstregend ist, den ganzen Tag auf einen Moniotr zu schauen als in ein gut ausgerichtetes Mikroskop ( mit z.B. Ergotubus ). Aber das wirst Du sicher viel besser beurteilen können als ich.

Wie waren denn die Handhabung und die Bildqualität des Dir vorgeführten Leica Digitalmikroskops?

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Eckhard F. H.

Auch wenn ´Schirm´ dem Wort ´Bild´vorangestellt ist, bleibt es ein Bild. Reelle Abbildungen sind immer mit Verlust behaftet. Am Schirm sehe ich also ein Bild des Bildes. Die verlustärmste optische Information (im sichtbaren Bereich) ist immer noch die, die ohne reelles Zwischenbild erfolgt. Deshalb behalten meine Okulare ihre Funktion.

Florian Stellmacher

Hallo Peter,

die Bildqualität war so, wie man es von einem guten Foto heute erwarten darf. Das Nachziehen beim Bildaufbau war - soweit ich das erinnere - spürbar aber kurz.
Das grundsätzliche Auflösungsproblem liegt wohl darin, dass ein z.B. mit der Numerischen Apertur von 1,4 aufgelöstes Objekt in z.B. 1024 x 768 Pixeln abgebildet wird. Da kann ich natürlich prinzipiell auch die Diatomeentestplatte auflösen, keine Frage. Aber trotzdem ist das, was ich sehe, natürlich schlechter (meint "pixeliger") aufgelöst, oder spinne ich da?

Herzliche Grüße,
Florian
Vorwiegende Arbeitsmikroskope:
Zeiss Axioskop 2
Olympus BHS (DL, Pol, Multidiskussionseinrichtung)
Zeiss Axiophot (DIK und AL-Fluoreszenz)
Zeiss Axiovert (Fluoreszenz)
Wild M400 Fotomakroskop (DL, DF, AL, Pol)

Eckhard

Zeiss Axioscope.A1 (HF, DF, DIK, Ph, Pol, Epifluoreszenz)
Nikon SE2000U (HF, DIK, Ph)
Olympus SZX 12 (HF, DF, Pol)
Zeiss Sigma (ETSE, InLens SE)

www.wunderkanone.de
www.penard.de
www.flickr.com/wunderkanone

Detlef Kramer

Hallo,

ich habe mir das Filmchen schnell angeschaut. Also, ein Spielzeug ist das nicht. Aber, was ich noch klar stellen möchte, bezüglich des scheinbar großen Arbeitsabstandes: das Gerät ist ein inverses Mikroskop und die 4 Objektive sitzen unter dem Tisch. Was man da unter dem Bildschirm sieht, ist die Beleuchtungseinheit, wie das bei inversen Mikroskopen üblich ist.

Dass die Bilder, durch das Okular betrachtet schöner erscheinen, liegt an dem höheren Kontrastumfang des Auges; den erreicht heute noch kein Chip der Welt.

Trotzdem: in der Routine, wo es nicht um Schönheit und Erlebniswert, sondern um Informationsvermittlung geht, werden diese Geräte Zukunft haben.

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken