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Kondensor Aperturen

Begonnen von Günther Langer, Juli 28, 2009, 21:33:12 NACHMITTAGS

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Günther Langer

Ich habe verschiedene Kondensoren (Zeiss). 3 haben eine Klapplinse nA = 0,9, einer eine Schraublinse achr. apl. nA = 1,4.

Wenn ich die Mikrofibel richtig verstanden habe, handelt es sich um achromatische Kondensoren mit nA 0,32 , mit  Klapplinse nA 0,9.
Der Kondensor mit Schraublinse ist achromatisch mit einer nA von 0,32 und wird apl. achr. nA 1,4 mit Klapplinse.

In der Mikrofibel ist weiterhin von einer Zusatzfrontlinse nA. 0,63 die Rede. Von dieser Linse habe ich bisher bei Zeiss nichts gefunden.
Gibt es die von Zeiss überhaupt?

Für mein Invertoskop D habe ich mittlerweile einen Klappkondensor 0,9. Kann man in den Kondensorhalter auch die Revolverkondensoren
für "normale" Mikroskope verwenden oder braucht man spezielle Kondensoren (z.B, für LD Objektive mit höherer Apertur)?

Was versteht man unter der Schnittweite eines Kondensors und welche Rolle spielt sie?

Viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
Suche: Leitz Photar 12,5 mm

Nomarski

#1
Hallo Herr Langer,

ein Kondensor kann keine Klapplinse haben, wenn er schon eine abschraubbare Frontlinse hat. Aber ich denke mal, das ist nur ein Schreibfehler.

Man kann die Frontlinse 1,4x abschrauben und durch eine Frontlinse 0,63 ersetzen. Die Frontlinse 0,9 zu Aufschrauben gibt es übrigens auch noch.

Wenn Sie am Invertoskop einen Kondensor mit der Frontlinse 0,63 betreiben wollen, muß dieser die Aufschrift Phako IV Z7 haben, da sonst der Phasenkontrast nicht funktioniert.

Je höher die Apertur, desto dichter muß die Frontlinse an das Präparat und das kann beim Invertoskop zu Problemen werden, wenn die Kammerwände zu hoch sind und die Frontlinsenfassung gegenstößt.

VG
B.W.
P.S.: Zu Ihrer Frage: Wenn Sie aber einen Revolverkondensor haben mit 0,9er Klapplinse, so können Sie diesen auch am Invertoskop verwenden mit den genannten Einschränkungen.

Günther Langer

Hallo Bernd,

ich habe mich nicht verschrieben. Ich habe 3 Kondensoren n.A. 0,9 mit Klapplinse. Davon sind 2 Revolverkondensoren, zusätzlich 1 mit aufschraubbarer Linse (achr. apl. 1,4) = 4 insgesamt.
Zu den Kondensoren habe ich keine Beschreibungen gefunden. Mich haben 2 Sachen interessiert:Die 0,9er Kondensoren und der Kondensor mit abgeschraubter Linse sind dann wohl achromatische K's.  Die Frage ist welche Apertur die K. mit weggeklappter und abgeschraubter Linse haben: 0,32 oder ?.
Ein Kondensor ist ein Phasenk. II Z mit Klapplinse.
Mich hat die Beschreibung des Invertoskop D etwas irritiert. Dort ist ein Phasenkondensor mit freiliegendem Revolverkammern abgebildet. Daher meine Frage. Ich kann meine Kondensoren im Moment nicht ausprobieren, weil ich den Führungsschlitten für den Kondensorträger erst in einigen Tagen bekomme.
Erst mal vielen Dank und viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
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Nomarski

Hallo Herr Langer,

bei so vielen Kondensoren kommt man leicht durcheinander  ;D

Also wenn man die Frontlinse abschraubt oder weggklappt, hat man in der Tat nur eine Apertur von 0,32.
Für schwache Vergrößerungen gedacht, aber für Phasenkontrast nicht mehr einzusetzen. Ist beim aufrechten Mikroskop nicht anders.

Der Revolver ist normalerweise mit den Phasenblenden 1-3 bestückt und ggf. mit Dunkelfeld, je nach Ausführung.
Es sind meistens noch Felder frei für Zusatzblenden.
Falls Sie mit freiliegenden Revolverkammern die untere Öffnung meinen, die sind eingelassen, um die DIC-Prismen bei den DIC-Kondensoren einsetzen zu können. Für Sie ist das aber nicht relevant.

Viele Grüße
Bernd

liftboy

Hallo Bernd,
nur zur Info: der stinknormale Lomo Kondensor hat eine Klapplinse und die Frontlinse lässt sich auch abschrauben.
(Ist wahrscheinlich fürs 4er Objektiv gemacht, bringt mir aber nur Arbeit. Dafür hab ich das Stemi)
Gruß
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Nomarski

Hallo Wolfgang,

wir sprechen ja von Zeiss-Kondensoren. Die sind natürlich etwas anderes konstruiert als die Lomo-Kondensoren.
Obwohl man manchen Lomo-Kondensoren eine gewisse Ähnlichkeit zu den Zeiss-Jena-Kondensoren nicht
absprechen kann. ;D

Viele Grüße
Bernd

TPL

Zitat von: liftboy in Juli 29, 2009, 09:28:13 VORMITTAGnur zur Info: der stinknormale Lomo Kondensor hat eine Klapplinse und die Frontlinse lässt sich auch abschrauben.
(Ist wahrscheinlich fürs 4er Objektiv gemacht, bringt mir aber nur Arbeit. Dafür hab ich das Stemi)

Hallo Wolfgang,
zusätzlich zu dem, was Bernd gerade schrieb: Du meinst sicher die Großfeldlinse, die unterhalb des Kondensors eingeschwenkt wird. Bernds Hinweis bezog sich darauf, das Günther irrtümlich schrieb:
ZitatDer Kondensor mit Schraublinse ist achromatisch mit einer nA von 0,32 und wird apl. achr. nA 1,4 mit Klapplinse.

Oder gibt es von Lomo tatsächlich einen Kondensor, bei dem oberhalb der Frontlinse auch noch eine Klapplinse angebracht ist??

Schönen Gruß, Thomas

Martin Schneider

Hallo Herr Langer,
ergänzend möchte ich noch auf die noch nicht im Detail diskutierten Fragen eingehen.

Ich benutze am IM35 meist den DIK-Revolver-Kondensor mit der 0,63-Schraublinse. Der Arbeitsabstand von ca. 8 mm erlaubt ein einfaches Arbeiten mit abgesägten Planktonkammern oder entsprechenden selbstgebauten Beobachtungskammern.

Ein weiterer Zeiss-Kondenson mit sehr großem Arbeitsabstand (fast 10cm) und PH1+2-Schiebern hat leider nur eine Apertur von ca. 0,33.

Für LD-Objektive braucht es nach meiner Erfahrung keine extra LD-Kondensoren, auch wenn wir im alten Forum Diskussion hatten, die diesen Schluß nahe legte. Die LD-Kondensoren braucht es beim Inversen Mikroskop nur für den Arbeitsabstand, um einfacher zu sortieren und pipettieren.

Viele Grüße
Martin Schneider

wilfried48

Hallo,

meines wissens ist das LD Objektiv mit der grössten Apertur bei Zeiss das LD 40/65, also genügt der Kondensor mit 0,63 vollauf. Was anderes wäre es, wenn man das Umkehrmikroskop bei umgedrehtem Objekt und Deckglas bei hochaperturigen Objektiven verwenden möchte, aber dann geht man doch gleich besser in ein "normales" Mikroskop.
Oder gibt es jemand der nur ein Umkehrmikroskop hat ?

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Nomarski

#9
Hallo,
ich arbeite mit selbst gefertigten Kammern, die so aussehen und in das Einlegeblech auf dem Tisch reinpassen:




Auf der Unterseite hefte ich mit etwas Vaseline ein rundes Deckgläschen ein der Stärke 0,17mm.
Das bietet den entscheidenden Vorteil, daß man sämtliche Objektive nutzen kann, die man für die aufrechten Mikroskope hat und braucht keine LD-Objektive. Es sei denn, man arbeitet mit so einem "Krams" wie rechts im Bild zu sehen. ;)

Nomarski

Hallo Wilfried,

das LD 40x, was du meinst, hat übrigens "nur" die Apertur von 0,60.
Das ist aber wohl konstruktionsbedingt, daß LD etwas Apertur schluckt.

Viele Grüße
Bernd

Günther Langer

Hallo,

vielen Dank für die Infos an Alle. Ich glaube, ich habe jetzt alle Informationen. Ich fasse mal zusammen:

1. Alle Zeiss Kondensoren, die in den Halter passen können verwendet werden (sofern sinnvoll für ein Inverses Mikroskop).

2. Kondensoren mit Klapplinse n.A. 0.9 sind achromatisch. Mit weggeklappter Linse haben sie eine n. A. von 0.32.

3. Kondensoren mit aufschraubbaren Linsen haben ohne Linse eine n.a. von 0.32 und können mit Schraublinsen  auf achromatisch 0.63 und mit Linse achr.apl. 1.4 aufgerüstet werden.

4. Ein spez. LD Kondensor ist nicht zwingend notwendig - es sei denn man benötigt einen größeren Arbeitsabstand.

Hintergrund: Ich beschäftige mich mit rel. dicken Präparaten. Bisher habe ich diese zwischen 2 DG's distanziert eingebettet, um sie von beiden Seiten betrachten zu können. Die Präparate sind sehr empfindlich und eigentlich nur mit einem Gleittisch zu handeln. Ich bin dazu übergegangen die Präparate zwischen 2 OT's einzubetten, das ist stabiler. Und da kommen dann Invertoskop und LD Objektive ins Spiel.

Eine Frage ist noch offen: Schnittweite. Ich nehme an, dass LD Kondensoren eine lange Schnittweite haben und normale eben eine kurze oder kürzere. Richtig?

@ Herr Schneider, wie heißt der von Ihnen erwähnte LD Kondensor, resp. wie sieht er aus, falls so ein Teil mal in der Bucht auftauchen sollte. Ich besorge mir auch verschiedentlich Teile, die ich eigentlich nicht brauche nur so zum Spielen. Es ist halt die gediegene Technik und handwerkliche Arbeit, die mich immer wieder begeistert. Trotz Nikon D90 würde ich meine alte F3 und meine Oly OM-4 Ti nicht hergeben...

Viele Grüße

Günther Langer
Zeiss Standard WL, 14 und Phomi II
Zeiss DRC und SV 8
Leitz Laborlux 12
Makro-Setup: Leitz Aristophot mit Balgen u. StackShot
Nikon D90, D700, Canon EOS 600D, EOS 5D Mark III
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Jürgen Boschert

Hallo,

Zitat2. Kondensoren mit Klapplinse n.A. 0.9 sind achromatisch. Mit weggeklappter Linse haben sie eine n. A. von 0.32.

Nein, das sind Abbe-Kondensoren, die sind nicht achromatisch korrigiert.


Zitat3. Kondensoren mit aufschraubbaren Linsen haben ohne Linse eine n.a. von 0.32 und können mit Schraublinsen  auf achromatisch 0.63 und mit Linse achr.apl. 1.4 aufgerüstet werden.

Soweit ich weiß sind diese Kondensoren achromatisch-aplanatisch ohne und mit allen verwendbaren, aufschraubbaren Frontlinsen.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Nomarski

#13
Hallo,
ob nun achromatisch-aplanatisch oder nur achromatisch korrigiert,
sollten die Frontlinsen jedenfalls nicht zu fest angezogen werden nach dem Aufschrauben!
Manch einer greift dann zur Wasserpumpenzange und hinterläßt Spuren, die weder achromatisch noch aplanatisch zu korrigieren sind. ;D

Nochmal zur Anwendung: Wer also zwischen dem Objekt und dem Kondensor noch etwas Bewegungsfreiheit braucht, wozu auch immer, für den dürfte der Einsatz des Kondensors mit 1,4er Linse ausscheiden.
Ich kenne auch ehrlich gesagt niemanden, der das so praktiziert. Selbst der 0,9er Kondensor wird ungern eingesetzt.
0,63 bzw. 0,7 ist die gängige Kondensorapertur bei diesen Geräten, deswegen hat man an diesen Invertoskopen auch oftmals die Steckkondensoren von den Junior-Modellen (Apertur 0,7) verbaut, für die es auch einen entsprechenden Kondensorträger gab.

Viele Grüße
Bernd