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Bestimmung Mikroskop

Begonnen von Freetoast, September 11, 2016, 20:54:40 NACHMITTAGS

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Freetoast

Guten Abend,

ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage. Leider konnte ich sie im "Mikroskope"-Unterforum nicht stellen, da ich dort komischerweise kein neues Thema erstellen kann. Ggf. den Thread bitte verschieben.

Zur Sache: Ich bin Hobbybrauer und konserviere bzw. vermehre meine Hefe selbst. Nun habe ich sehr günstig ein augenscheinlich ziemlich altes Mikroskop mit etwas Zubehör erhalten.
Mich würde interessieren was das für ein Mikroskop ist, wie alt, und ob ich damit bspw. die Zellenkonzentration pro Volumeneinheit Hefelösung bestimmen kann (oder den Hefen einfach mal guten Tag sagen  ;) ). Elektrisch beleuchtet ist es leider nicht, besitzt aber offenbar Filterschieber und Kreuztisch. Letzterer hat etwas Spiel, alle anderen Antriebe laufen spielfrei und, soweit ich das beurteilen kann, butterweich. Zwei Okulare sowie ein paar Präparate liegen bei, ich konnte mir ein paar sehr hübsche Diatomeen anschauen, ganz hinüber scheint das gute Stück also nicht zu sein.
Die Funktion des Objektivs auf dem letzten Bild erschließt sich mir nicht; wenn man hindurch schaut, kann man eine nummerierte Skala sehen, es passt aber nicht in den Okularstutzen (sagt man das so?).
Was ist das Zubehörteil auf dem vorletzten Bild?
Besitzt das Gerät möglicherweise sogar antiquarischen Wert, sodass es Frevel wäre, wenn ich Grobmotoriker daran herumschraubte?

















Für die Beantwortung wenigstens einiger meiner Anfängerfragen wäre ich sehr dankbar!

Schönen Restsonntag,

Rolf


reblaus

Hallo -

vorletztes Teil gehört zu einem Plattenspieler  ;D

letztes Teil gehört in einen Halter eines Taschen-/Reise-messmikroskops  - am Unterende scheint ein Satz(?)objektiv zu sitzen, dessen Vergrößerung man durch Abschrauben von Teilen davon verändern kann.

Das Teil stammt aus den 30er Jahren und hat noch keinen historischen Wert, in eBay erzielen ähnliche Mikroskope so um die 150.-.

Wenn Du Strukturen von Diatomeen damit gut erkennen kannst reicht es auch für Hefen. Früher hat man ja schließlich auch erfolgreich damit gearbeitet und nicht viel weniger gesehen als mit einem modernen Mikroskop, trotzdem sind Montagearbeiten daran wohl kaum lohnend, obwohl man es mit moderneren Objektiven und vor allem Okularen und einer LED-Beleuchtung ausrüsten könnte. Diese alten Okulare sind das was am wenigsten Spaß macht, weil das Gesichtsfeld doch eher einem Schlüsselloch entspricht.

Viele Grüße

Rolf




Freetoast

Hallo Rolf,

Plattenspieler, ja?  ;D

Vielen Dank für Deine Antworten!

Welche Objektive/Okulare wären denn für meine Zwecke empfehlenswert? Könntest Du auch eine geeignete Zählkammer empfehlen?
Wie könnte eine Umrüstung auf LED aussehen? Knopfzelle, Widerstand und SMD-LED auf selbstgeätzter Platine?

Beste Grüße,

Rolf

wilfried48

#3
Hallo Rolf,

hier ein link zum Zeiss Katalog von 1940 wo das Gerät auf Seite 12 noch aufgeführt ist, allerdings mit einfachem drehbarem Tisch und ohne Objektführer:
http://www.mikroskop-online.de/Mikroskop%20BDA/Mikro%2011-035-1%20Lieferkatalog.pdf

Ich würde es zur besseren Beleuchtung mit einem kleinen LED Modul (und Vorwiderstandsregelung) nachrüsten, der schon den Kühlkörper und die Kollektoroptik mitbringt und unter den Kondensor zwischen die Mikroskopbeine gestellt werden kann.  Hierzu eignen sich besonders die Aluled Module
von Conrad Elektronik. Wenn du mir deine email Adresse zukommen lässt, schicke ich dir gerne die Conrad Stückliste und den Schaltplan.

Die Leistung des Mikroskops reicht locker zur Abbildung von Hefezellkulturen aus. Insesondere wenn du in den Filterhalter noch eine Mattscheibe mit Kreuzblende zur Realisierung der schiefen Beleuchtung einlegst.

Hier noch ein link zu einem älteren Beitrag über dieses Thema:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4464.msg29663#msg29663


Ich werde beim nächsten Bierkonsum mal im Bodensatz eines natürtrüben Biers mal wieder nach Hefezellen suchen und dazu so ein altes gutes Stück Zeiss Geschichte aus der Vitrine holen.

Ein Okular mit Sehfeld 18 und grossem Augenabstand wird hier zunächst mal mehr bringen als andere Objektive. Hier könnte man tatsächlich an die einfachen chinesischen Billigokulare denken, da Zeiss früher noch nicht soviel CVD in die Objektive hineingerechnet hat.

viel Spass mit dem alten Stück
Wilfried


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

liftboy

Hallo Rolf,

wie Rolf (der andere) schon sagte Elac Plattenspieler, Ersatznadel, vermutlich das bessere Teil.
Stells bei ebay ein, da wird sich schon jemand finden; ist immerhin orginalverpackt :-)
Zur normalen Überprüfung der Hefen reicht das Mikro völlig aus; willst Du Dich intensiver mit den Hefen beschäftigen, solltest Du Dir ein stabiles Bino mit elektrischer Beleuchtung, gleich welcher Art, zulegen Damit lässt sich entspannter arbeiten.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Freetoast

Hallo und vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Gerne hätte ich Stückliste und Schaltplan, diese Spiegelbeleuchtung ist doch etwas fummelig und umständlich.
Meine Emailadresse lautet freetoast *ät* freenet.de.
Mit einfachem chinesischen Billigokular ist etwa sowas gemeint? Ich habe festgestellt, dass die vorhandenen Okulare eine ganze Menge Schlieren und Punkte zeigen, die beim Drehen mitrotieren. Insofern wären das vermutlich gut angelegte 17 Euro (die ich am Ende vielleicht noch durch den Verkauf der Ersatznadel für den Plattenspieler erlöse ;D ).

Hefezellen habe ich mir heute angesehen, funktioniert, bis auf die ziemlich schmutzigen Okulare, einwandfrei.

Gibt es in Berlin oder Umgebung eigentlich einen Miroskopiestammtisch?

Viele Grüße,

Rolf

wilfried48

Hallo Rolf,

ich habe den Schaltplan mit Stückliste an deine email Adresse gesendet.

Ja diese Okulare aus deinem link meinte ich. Ich würde allerdings das Okular mit 18mm Sehfeld wählen, da die älteren Zeiss Objektive sicher nicht für grössere Sehfelder korrigiert sind. Also das 10x/18 mit hohem Augenabstand.

viele Grüsse
Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

rhamvossen

#7
Hallo Rolf,

Ein schönes Mikroskop und wie schon gesagt reicht es völlig aus für was du sehen wilst (und noch viel mehr). Ich mag die schwarze Hufeisenstative sehr und ich habe selber viele von diese Mikroskope rundstehen, nicht nur zum anschauen aber auch zum mikroskopieren (und fotografieren). Eine diffuse Lichtquelle ist hier wichtig. Da gibt es ein Paar Methoden:

1. Eine punktformige (LED) Lichtquelle diffus machen mit eine Mattscheibe oder (besser) transparentes Papier (Kalkpapier)
2. Eine diffuse Lichtquelle mit eine relativ grosse Oberfläche nützen, zum Beispiel ein Birne
3. Reflektiertes licht gebrauchen

Zitatdiese Spiegelbeleuchtung ist doch etwas fummelig und umständlich

Das stimmt nicht ganz. Es hängt da von ab wie man es verwendet. Eine wirklich gute homogene Beleuchtung gibt die Methode 3. Man klebt dan ein weisses Stück Papier auf den Planspiegel und scheint mit ein heller (LED) Lampe auf das Papier. Das reflektiertes Licht ist nun die Lichtquelle. Durch die Position der Spiegel zu variieren kan man die Lichtintensität dimmen, also ist (semi) regulierbar. Was die Okulare angeht, das ist vielleicht eine Geschmachssache, ich persönlich finde WF-Okulare mit grossere Sehefelder störend bei Monokulare Mikroskope, ich gebrauche lieber die einfache Huygens Okulare (also die "Schlusselloch" Okulare.) Noch ein letzter Tipp: probier beide Augen offen zu halten, ist beim Anfang vielleicht etwas schwierig aber wenn man das gewöhnt ist kan man länger durch das Mikroskop schauen ohne Mühe. Hat man den Trick gelernt dan kann man am besten die beide Augen abwechselen. Beste Grüsse,

Rolf

Freetoast

Hallo Rolf (das ständige gerolfe macht den Thread nicht gerade übersichtlicher...  ;D),

das Problem bei dem Augenabstand ist, dass ich Brillenträger bin und so der Einblick in die herkömmlichen Okulare beschwerlichn ist.
Ich kenne das Problem auch schon von den Okularen, die ich an meinem Teleskop nutze.

Viele Grüße,

Rolf



losgiraffos

Zitat von: Freetoast in September 13, 2016, 21:22:53 NACHMITTAGS
Hallo und vielen Dank für die hilfreichen Antworten!


Gibt es in Berlin oder Umgebung eigentlich einen Miroskopiestammtisch?

Viele Grüße,

Rolf

Hallo Rolf,

in Sachen Mikroskopikerstammtisch in Berlin siehe nachstehenden Link

http://www.berliner-mikroskopische-gesellschaft.de/

Gruß Manfred