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Micrasterias Teilung

Begonnen von plaenerdd, September 15, 2016, 10:48:24 VORMITTAG

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plaenerdd

Hallo,
Ich hatte Micrasterias in einer Frischkäseschachtel schwimmen. Unter dem Bino konnte man sehr schön sehen, wie die mit einer Ecke am Boden klebend mehr oder weniger im Wasser standen. Bei einer bemerkte ich einen etwas größeren Spalt. Die hab ich mir rausgefischt. Als ich die unter dem richtigen Mikroskop sah, wurde mir sofort klar, dass das eine lange Nacht wird. Leider machte nach 43 Bildern im Tackt von 2,5min der Akku der Kamera schlapp. Aber was ich bis dahin im Kasten hatte, habe ich heute morgen verarbeitet. Zunächst mussten die Bilder ausgerichtet werden, weil sich durch das Nachfüllen von Wasser die Position der Alge mehrmals leicht verschoben hatte. Dann habe ich aus verkleinerten Kopien eine Gif-Animation gemacht:

Für das Forum habe ich extra diese kleine Version erstellt, um die Daten klein zu halten. Nahezu Bildschirmfüllend gibt es die Animation hier
Und hier noch ein schönes Einzelbild:

Viel Freude beim Betrachten!
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Klaus Herrmann

Hallo Gerd, wunderbar! Und Lehrbuchmäßig!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Heiko

Hallo Gerd,

das Ergebnis rechtfertigt die Mühe unbedingt.

Viele Grüße, Heiko

ruhop

Hallo, Gerd.

Ganz großes Kino! Prima gemacht.

Grüße aus dem Hintertaunus

Holger

plaenerdd

Hallo,
Danke für die ermunternden Kommentare. Die größte Herausforderung und die zeitraubendste Arbeit war das Ausrichten der einzelnen Fotos, das vor allem durch das Nachfüllen von Wasser notwendig wurde. Dazu habe ich mir im Bildbearbeitungsprogramm GIMP eine "Zieleinrichtung" gebaut: Ich habe über das letzte Bild der Serie eine weitere (leere) Ebene eingefügt, in der ich eine Zielgrade mit einer Mittelpunktsmarkierung gezeichnet habe. Die Gerade muss bei allen Bildern durch die "Kimme" am Außenrand der rechten Zellhälfte führen und die Mittenmarkierung über der Verbindungsstelle liegen. Fast alle Ebenen (Einzelbilder) mussten etwas verschoben und gedreht werden. Hier meine Zielmaske über dem letzten Bild:

Man sollte sich also eine Einrichtung schaffen, die das Verdunsten des Wassers verhindert. Dann wäre das Ausrichten vielleicht nicht nötig gewesen. Ein Mikroskopikerkollege, der leider nicht mehr lebt, hatte seine frischen Tümpelproben oft mit Nagellack umrandet, um sie lange beobachten zu können. Das sollte ich auch mal ausprobieren, denn der Wasserverlust ist bei solchen Langzeitgeschichten ein großer Risikofaktor. Füllt man immer wieder mit Tümpelwasser nach, erhöht sich nach und nach die Konzentration der gelösten Stoffe. Füllt man mit Aqua dest nach, kann die plötzliche Verdünnung zum Platzten der bei der Teilung noch sehr zarten Zellwand führen.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

the_playstation

Hallo Gerd.

Wow. Danke für die eindrucksvolle Animation. Optimal fotografiert.

Liebe Grüße Jorrit.
Die Realität wird bestimmt durch den Betrachter.

limno

Hallo Gerd,
ob da Nagellack, mit seinen vielen flüchtigen,  lebensfeindlichen Inhaltsstoffen, das Richtige ist??. Selbst die "Bio"-Nagellacke sind da nicht ohne -und sind zudem wasserlöslich. Meine eigene Erfahrung mit üblichem Nagellack waren nicht positiv :'(. Althergebracht ist Vaseline DAB, das sollte doch funktionieren, wobei man allerdings banalerweise darauf achten muss, das die Umrandung wirklich dicht ist. Eine Alternative wäre vielleicht Includal B (werde ich noch ausprobieren). Das mit der Zieleinrichtung ist genial einfach.  8) Danke dafür!
Abendgrüße von
Heinrch
So blickt man klar, wie selten nur,
Ins innre Walten der Natur.

Jürgen Boschert

Hallo Gerd,

einfach phantastisch.

Herzlichen Dank für´s Zeigen !

JB
Beste Grüße !

JB

Michael

Hallo Gerd,
um das Verdunsten des Wassers zu verhindern, kannst Du das Deckglas mit Vaseline umranden:
Etwas Vaseline auf dem Handballen verstreichen und mit jedem Deckglasrand vor dem Auflegen einen dünnen Steg von der Hand abstreichen. Das Wasser verdunstet zumindest einige Tage lang nicht.

Viele Grüße

Michael
Gerne per Du

Bernd

Hallo Gerd,

wirklich sehr schöne Aufnahmen! Eine Anmerkung zum Ausrichten von Bildern (ich bin Photoshop-Nutzer, aber dein GIMP Screenshot läßt vermuten, daß es genauso funktioniert): Bild 1 --> Ebene 1, Bild 2 --> Ebene 2, Füllmethode Differenz. Jetzt die Ebene 2 drehen und/oder verschieben. Bei genauer Überlagerung ist das Bild (oder der Teilbereich der zur Deckung gebracht werden soll) schwarz. Dann Füllmethode auf Normal ändern.

Viele Grüße
Bernd

plaenerdd

Hallo Michael und Bernd,
danke für die konstruktiven Hinweise! Ich war ja schon kurz davor einen eigenen Faden zum Thema "Wie verhindere ich das Verdunsten?"  auf zu machen. Mit Vaseline hatte ich auch schon gelesen, aber ich hätte ja versucht die nach dem Auflegen erst durm zu schmieren, was sicher kläglich gescheitert wäre.

Das mit der Füllmethode muss ich mir mal anschauen, ob GIMP das auch macht. Diese Bildbearbeitungsprogramme sind alle so mächtig, dass man kaum alle Möglichkeiten kennen kann.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

WinfriedK

Zum Beitrag:
Ich liebe es, wenn man zu Fotos und Videos auch noch Infos liefert.
Dann steht man nicht dumm da und muß nicht nur mit offenem Mund staunen.

-

ZitatFrage: Wie bewegt sich Micrasterias, wenn sie allein frei im Raum schwebt?
Hin- und her taumelnd/ kippend?

Wenn man sich nicht alle Fragen selbst beantwortet ..

https://www.youtube.com/watch?v=Uv_CqfP9Sgk

Most of the Conjugataphyceae are able to move.
In this case the movement take place by a extrution of slime on one of the two apikal lobes.
Fortbwegung sichtbar gemacht durch Tusche.
Dr. Klaus Wenderoth

Kennt ihn jemand?


Bernhard Lebeda

Zitat von: WinfriedK in September 18, 2016, 16:05:53 NACHMITTAGS


Most of the Conjugataphyceae are able to move.
In this case the movement take place by a extrution of slime on one of the two apikal lobes.
Fortbwegung sichtbar gemacht durch Tusche.
Dr. Klaus Wenderoth

Kennt ihn jemand?


Hallo Winfried

nein, aber er scheint sich auszukennen:

http://staff-www.uni-marburg.de/~wenderot/welcome.html


Sehr spannende Sache, die mir bisher völlig entgangen ist.

Viele Mikrogrüße

Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

elpandaro

Hallo,

ich würde deine Animation gerne in einer Software für die Gewässer-Güteberechnung nach Wasserrahmenrichtlinie verwenden. Falls das in Ordnung ist, kannst du mir bitte deine Namen für eine Copyright Fußnote unter dem Bild an beck@green-its.de senden?

Vielen Dank

Christian Beck