Mineralogie: Videobericht "Die Anfertigung von Erzanschliffen"

Begonnen von Ronald Schulte, September 25, 2016, 19:19:04 NACHMITTAGS

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Bernhard Lebeda

Zitat von: Peter V. in September 27, 2016, 18:44:40 NACHMITTAGS
Hallo,

tja, Ronald, irgendwie gefällt mir dieses Labor aber besser... einfach "gemütlicher".

https://www.youtube.com/watch?v=BR0Lc1n_e2k

;) -  Grüße
Peter


...genau, Peter! Sieht aus wie in Deinen Katakomben, oder?  ;D

Das beste ist die Szene mit der Fluppe in der linken Hand. ;D

Duck und wech...

LG Bernhard
Ich bevorzuge das "DU"

Vorstellung

Peter V.

Lieber Bernhard,

die Fluppe sieht mir eher aus wie'n Joint! Damit kommen vermutlich die Interferenzfarben hinterher auch viel besser. Alle so schön bunt hier..... ;)

Aber - wie man sieht: Auch "so" geht's!

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Alfred Schaller

Hallo Ronald,
ein ganz toller, gut dokumentierter Bericht, der mir sehr gefallen hat. Vielleicht noch ein paar Anmerkungen aus meiner Praxis (v.a. Metallschliffe):
- Ich lasse das Einbettmitel immer einfach über den Rührspatel laufen - das geht auch blasenfrei.
- Ich habe es so gelernt: Beim Schleifen Probe still halten + beim Polieren macht man klassisch eine "8" mit der Probe auf dem Poliertuch.
- Ich hätte die Schleifstufen mit dem SiC-Nass-Schleifpapier weggelassen (anschließendes Diamentschleifen hat sowieso mehr Abtrag)
- Ich verwende meist monokristalline Diamantsuspension auf Alkoholbasis (geringerer Verbrauch) (am Anfang dosieren, dann nur Lubrikant = Diamantschmiermittel zum Benetzen des Poliertuchs). Die seit einigen Jahren in Mode gekommenen Twin-Produkte (Suspension + Lubrikant zusammen) scheine mir vor allem für Automaten sinnvoll. Auf Grund des geringeren Diamant-Gehalts erfordern sie m.E. längere Polierzeiten.
- Statt der recht teuren Polierscheiben nutze ich meist ein hartes Seidentuch.
Nach dem letzten Reinigen der Probe besprühe ich sie mit wasserfreiem Ethanol - dann Fön (verhindert Wasserflecken).
- Zum Aufdrücken der Probe auf den Objektträger nehme ich einfache Knete.
Aber jeder hat halt andere Erfahrungen und Vorlieben für bestimmte Produkte. Das ist normal für eine Probenpräparation, die meiner Meinung nach irgendwo zwischen Wissenschaft, Handwerk und Kunst anzusiedeln ist. Es gibt eben nicht nur einen Weg zum Ziel.
Mit metallographischen Grüßen
Alfred Schaller

- gern per Du  / Vorstellung -

Ronald Schulte

#18
@Thomas,
Wenn ich die Anleitungen von die Labopol reihe von Struers anschaue sind die Umdrehungsgeschwindigkeiten einstellbar von 50-500rpm und einige von 250-500rpm. So denke ich das meine 300 ganz Normal ist. Da meine Maschine ein festen wert hat kann ich auch nicht testen mit mehr oder weniger und Erfahrungen von frühere Typen habe ich nicht.

@Peter,
Ja so geht das hier in Holland nicht. Muss nicht alles Professionell sein aber wo es Praktisch und Finanziell geht muss es auf jeden Fall so gut wie nur möglich gehen.

@Alfred,
Danke für dein Lob und anmerkungen.

ZitatIch lasse das Einbettmitel immer einfach über den Rührspatel laufen - das geht auch blasenfrei.
Das werde ich kommende Zeit ausprobieren aber hört sich prima an. Problem bei mir ist das ich auf keine früheren Erfahrungen berusten kann, ich bin Flugzeugtechniker und da wird nichts mit Steine gemacht und schon gar nicht geschliffen.

ZitatIch habe es so gelernt: Beim Schleifen Probe still halten + beim Polieren macht man klassisch eine "8" mit der Probe auf dem Poliertuch.
Das habe ich auch in alle Bucher und Doku gelesen und gesehen. Wenn ich das so mache dann endet es bei mir in ein gewaltiges Relief Präparat. Ich habe schon ein Rostfestfreies Eisen ein Stuck Eisen 37 und ein Stuck Aluminium eingebettet und da ist ein ,,8" kein Problem. Jedoch ein Präparat wo z.B. Galena neben Pyrit und Chacopyrit lebt und das eine Material weich ist wie Butter und das andere ziemlich Hart, dann erst kommen die Relief Probleme richtig auf. Ich habe getestet mit Texmet C Scheiben von Buehler und das Funktioniert bei z.B. Stefan Oertel Prima, bei mir Funktioniert das gar nicht. Auch z.B. das MD Chem muss Perfekt sein, bei mir ist es das sicher nicht. Ich kann mit die MD DAC und die Cloeren Scheiben sehr gut zurechtkommen und wenn ich die Probe nicht Rotiere sondern Stabil halte, habe ich nahezu kein Relief. Galena ist einfach was Schwieriger flach zu halten wie z.B. das Harte Pyrit. Professionell angefertige Schliffe sind auch nicht alle 100%tig Relieffrei habe ich bemerkt.

ZitatIch hätte die Schleifstufen mit dem SiC-Nass-Schleifpapier weggelassen (anschließendes Diamantschleifen hat sowieso mehr Abtrag).
Die SiC Scheiben habe ich bei die Maschine bekommen und habe da noch ziemlich viel von. Die Stufe mache ich also nur um die Telum Scheiben so lang wie möglich zu sparen. Die sind nicht so billig, tragen aber sehr gut und wunderbar Plan ab.

ZitatIch verwende meist monokristalline Diamantsuspension auf Alkoholbasis (geringerer Verbrauch) (am Anfang dosieren, dann nur Lubrikant = Diamantschmiermittel zum Benetzen des Poliertuchs). Die seit einigen Jahren in Mode gekommenen Twin-Produkte (Suspension + Lubrikant zusammen) scheine mir vor allem für Automaten sinnvoll. Auf Grund des geringeren Diamant-Gehalts erfordern sie m.E. längere Polierzeiten.
Ich habe das Twin genommen weil ich dachte das es für mich zum Einsteigen am besten war. Ich habe mono und poly. Grund dafur ist einfach testen was am besten ist. Auch hier ist wieder, ich habe keine erfahrung und muss die jetzt aufbauen. Poly aber ist ziemlich griffig und ich kann mit das billigere mono auch gut zurechtkommen. Das 0,25µm wird aber bei Cloeren nur wie poly geliefert.

ZitatStatt der recht teuren Polierscheiben nutze ich meist ein hartes Seidentuch.
Wo bekomme ich taugliches Seidentuch?

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Fahrenheit

Lieber Ronald,

sehr gut gemacht! Im Nullkommanix vom Schüler zum Lehrer. :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Alfred Schaller

Lieber Ronald,
- die "8" ist natürlich nicht zwingend. Die Probenhalter bei der automatischen Präparation beschreiben auch keine "8", sondern rotieren über der Scheibe. Allerdings sollte m. E. die Probe bewegt und dabei immer etwas verdreht werden.
- natürlich ist es sinnvoll, vorhandene Materialien wie SiC-Papier zu nutzen.
- Poly versus Mono: Die monokristallinen Diamantkörner z.B. 3 µm bleiben halt 3 µm. Die polykristallinen Diamantkörner 3 µm zerfallen - man hat dann nach einigen Minuten etwas kleinere Körner (wenn man nicht nachdosiert). Einige Metallographinnen schwören darauf. Metallograph(in) war früher ein ausgesprochener Frauenberuf. Die meisten Praktiker nehmen das billigere Mono. Der Unterschied ist kaum sichtbar (oder gut sichtbar, wenn man daran glaubt).
- Die Hersteller beschreiben ihre Tücher auf den websites oder in den Preislisten. Da ich früher selbst auf diesem Gebiet tätig war, möchte ich hier keine Werbung für Firmen machen.
- Die Metasinex aus Rathenow erfüllt gut ihren Zweck. Häufig schleift man mit 300 Upm und poliert mit 150 - 200 Upm. Man kann aber auch gut mit 300 Upm polieren - geht halt schneller, der Unterschied dürfte nicht zu sehen sein. Nur für den engagierten Bastler mit eigener Werkstatt: Man kann die 2. Spindel natürlich auf eine andere Drehzahl umrüsten. Falls das geplant ist, kann die 2. Spindel auch mit einer Scheibe 200-mm-Durchmesser ausgerüstet werden, da es für die 230-mm-Scheibe kaum noch Tücher gibt.
Viele Grüße
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -

Fahrenheit

Lieber Alfred,

ich habe selbst keine praktische Erfahrung, meine mich aber zu erinnern, dass eine gleichmäßige 8-förmige Bewegung Unregelmäßigkeiten in der Handhaltung beim manuellen Schleifen / Polieren ausgleicht?
Beim maschinellen Arbeiten spielt das keine Rolle, da ist die Lage der Probe ja durch die Einspannung vorgegeben.

Herzliche Grüße
Jörg
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Klaus Herrmann

#22
ZitatBeim maschinellen Arbeiten spielt das keine Rolle, da ist die Lage der Probe ja durch die Einspannung vorgegeben.

Nein lieber Jörg, bei den Profimaschinen dreht sich der Probenteller und der Schleif/Polierteller darunter

http://www.struers.com/Content/Documents/Brochures/German/Mineralogical_1215_German.pdf

Hier sind die Kleinigkeiten die man unbedingt braucht aufgelistet. Die EZB vergibt z. Zt. günstige Kredite!  ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Ronald Schulte

Alfred,

- Ja das stimmt meine ansicht auch. Mein mono und poly Suspension Polieren beide Prima und auch Schnell genug. Bei mir sieht man kein unterschied. Mono ist aber ziemich viel billiger, das werde ich also nächstes mal bestellen.

- Du brauchst hier keine Werbung für Tucher zu machen aber in ein PN könntest du mir doch was schreiben wo ich welches güunstiger bekommen könnte?

Grusse Ronald
Mikroskope:
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Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.