Culex pipiens (Hausmücke), Gehirn der Plagegeister

Begonnen von Ralf Feller, August 01, 2009, 21:19:29 NACHMITTAGS

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HDD

#15
Jetzt bin ich Lothars Antwort auf den Bericht von 2009 auf den Leim gegangen, aber ich kannte Ihn noch nicht.

Ein wenig verwundert war ich schon dass nur so wenige aktuell darauf geantwortet haben.

Ja, ja. wer lesen kann ist klar im Vorteil ...

Lothar Gutjahr

Lieber Horst-Dieter,

das kann schon mal passieren. Aber zu meiner "Ehrenrettung" sei erwähnt, der von mir beantwortete Hinweis auf den Atlas ist noch keine drei Tage alt.

Vorösterliche Grüße

Lothar

JB

#17
... nichtsdestotrotz ist der FLYBRAIN-Atlas auch fuer Culex sehr brauchbar. Viele Unterschiede gibt es da nicht. Der Hauptunterschied zwischen Mueckenhirn und Fliegenhirn ist hier die Groesse der Augen  ;D

Zusammen mit Seifert's Entomologischem Praktikum kann man eigentlich alle Teile identifizieren.

Rawfoto

Guten Morgen an alle Insektenfreunde

Ich finde die gezeigten Bilder einzigartig, Ihr habt mir damit erstmals einen Einblick in diese Welt verschafft ==> Danke dafür :-))

Wie werden die Insekten vorbehandelt, ich meine die Einzelschritte vor der Einbettung ... Könnt Ihr mir da verraten wie ihr da vorgegangen seit ...

Ich bereite gerade einen fünfwöchigen Fototrip nach Bulgarien vor, in einem Monat ist es wieder so weit und da kommen mir unendlich viele Insekten in die Quere. Letztes Jahr habe ich nur Pflanzenstücke in AFE mitgebracht, ob es dieses Mal eingelegte Insekten werden hängt von Euch ab :-))

Ich bin offen für Neues ...

Ich Vorjahr habe ich dort unter anderem Schmetterlinge fotografiert ==> www.gzimmert.at zeigt die Bilder eines Kalenders für 2012 (ein Teil der entstandenen Werke) ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Ronald Schulte

Gerhard,

"fünfwöchigen Fototrip": du hast ja ein Job!  ;)

Ich wurde einfach was kleine Flaschen mit 4% Formalin bei mir stecken. Formalin ist immer ein sehr gutes Fixiermittel und du kannst es ruhig fünf Wochen stehen lassen ohne Gedanken zu machen das es zu Spröde oder so wird. Kann sogar Jahre aufbewahrt werden.
Vielleicht könnte Jürgen Harst hier nochmal was dazu sagen, der kennt sich sicher aus was das richtige Fixier ist.

Viel Spaß in Bulgarien, grüße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Jürgen H.

Liebe Mitmikroskopiker,

ich freue mich sehr über das wiederholte Interesse an diesem Thema.

Gerhard: Ich fixiere meine Tierchen in einer alkoholischen Bouinlösung. Der Vorteil ist, dass diese Lösung schnell in das Insekt eindringt. Der Chitinpanzer bedeutet eine ziemliche Sperre gegen alle Fixative. Hinzu kommt, dass die Tiere im Inneren mit einiger Luft gefüllt sind (Tracheen, Luftsäcke) Die verhindern ebenfalls eine saubere Fixierung schnell. Der Alkohol treibt die Luft eher heraus als ein nichtalkoholisches Fixativ, scheint mir. Von Vorteil ist es auch, im Kühlschrank zu fixieren unter leichtem Unterdruck. Ich erzeuge den Unterdruck  recht einfach: Mit einem kleinen festverschlossenen Erlenmeyerkölbchen und einer Spritze, mit der ich Luft aus dem Kölbchen heraussauge. Wichtig ist auch, dass Öffnungen da sind, durch die  die Fixierflüssigkeiten und später der Alkohol, Xylol und Paraffin leicht eindringen können.

AFE Fixierungen habe ich früher versucht. Die histologischen Bilder werden schnell flau und unpräzise.

Im Prinzip läuft dann die Einbettung genauso, wie Ronald es für seine phantastischen histologischen Präparate  beschrieben hat. Extrem wichtig erscheint mir, dass alles, aber auch wirklich alles Wasser vor der Paraffinbehandlung entzogen ist.

Schöne Grüße

Jürgen

Rawfoto

Hallo Juergen

Danke fuer die Rueckmeldung, folgendes Rezept stammt aus dem Internet (Uni Berlin):

===============

Substanz   Menge Konzentration.

Gesättigte (1.3 %) wässrige Pikrinsäurelösung    15 ml.    0.9 % Pikrinsäure
Formalin (= wässrige Formaldehydlösung, 36-40 %)   5 ml.    9.5 % Formaldehyd
Eisessig (Essigsäure 100%)     1 ml.     4.8 % Essigsäure


ACHTUNG: Pikrinsäure-Trockensubstanz ist hochexplosiv; nur wässrige Lösung verwenden! .


=============


Ist es auch die Rezeptur die Du meinst?

Na das wird sicher wieder spannend die Pikrinsaere zu besorgen ...

Dort steht auch von einer beschraenkten Haltbarkeit, wie lange koennen die Insekten in der Loesung bleiben?

Ich gehe bei Pflanzen immer ueber ISO in Paraffin, ist das in diesem Fall auch moeglich?

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

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Jürgen H.

ZitatIst es auch die Rezeptur die Du meinst?

Lieber Gerhard, Nein. Bouin nach Dubosq Brasil.

Seifert hat auch ein modifiziertes Alkohol Formol Eisessig, das wäre alternativ zu nehmen, Rezept müsste ich noch nachsehen.  In jedem Fall wären die Tierchen vor der Fixierung abzutöten und dann sofort zu fixieren.. Selbst bei kleineren Tieren sind die Eintrittspforten wichtig. Ich bette Thorax Abdomen und Kopf gesondert ein. Vom Thorax entferne ich die Beine.

ZitatIch gehe bei Pflanzen immer ueber ISO in Paraffin, ist das in diesem Fall auch moeglich?

Rein über Iso funktioniert prinzipiell. Zu achten ist auf absolut wasserfreies Iso in der Endstufe.  Da solltest Du sicher sein.Schrumpfungsartefakte sind allerdings eher zu erwarten, als wenn Du ein Intermedium verwendest. Aber das Problem hast Du bei einer Paraffineinbettung von Insekten eigentlich immer mehr oder weniger stark. Der Chitinpanzer bleibt recht stabil , der Rest im Inneren schrumpft. Das gibt schnell Abrisse.

Außerdem wären frisch geschlüpfte Insekten günstiger als ältere mit erhärtetem Panzer.

Schöne Grüße

Jürgen

Jürgen H.

Noch zum Fixans, Gerhard: Meine eupeodes c. Bilder nebenan sind von Präparaten, die mit AFE nach Scheuring im Kühlschrank mit leichtem Unterdruck fixiert wurden.
Rezept: http://www.aeisner.de/rezepte/fixant1.html

Seifert empfiehlt einen höheren Alkoholanteil:

50 ml ETOH abs., 30 ml Formol (wohl 38 oder 40 %), 5 ml Eisessig.

Bouin nach Dubosq wäre von Vorteil bei Azanfärbungen. Für H-E geht das AFE gut.

Wenn Du über Iso gehst, unbedingt eine Zwischenstufe Paraffin Iso 50/50 warm. Das Iso geht sonst schneller weg als Paraffin nachkommt. Schrumpfungen sind auch ohnedies kaum vermeidbar. Siehst Du auch schön an dem vergrößerten Bild von eupeodes nebenan. Um das zu vermeiden müsste man wohl eine völlig andere Technik anwenden.

Grüße und viel Erfolg

Jürgen

Rawfoto

Hallo Juergen

Danke, wenn ich ueber ISO in Richtung Paraffin gehe erhoehe ich in 10% Schitten bis ins reine Paraffin, das ist auch bei Pflanzen erforderlich. Die Durchlaufzeit bei diesem Vorgehen liegt zwischen 4 und 7 Tagen, je nach Haerte des zu fixierenden Materials ...

:-)

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

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