Seeigelschale Coelopleurus maculatus - zoombar

Begonnen von rheinweib, November 24, 2016, 17:28:28 NACHMITTAGS

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rheinweib

Hallo zusammen,
heute ist mein Seeigelschalenzoombild endlich fertig geworden und nun zeige ich Euch
das Prachtstück. Die Schale hat einen Durchmesser von 2,5cm. Das zoombare Bild
besteht aus 87 Kacheln und hat eine Größe von 14000 x 14000 Px.
Die zoombare Version gibt's hier (unter "Full-HD Zoombilder")




Viel Spaß beim "begehen".

LG
Heike

Fahrenheit

Liebe Heike,

wie immer eine faszinierende Aufnahme.
Das nächste Mal solltest Du die Wanderer darauf hin weisen, dass ein vernünftig ausgestattetes Basislager Pflicht ist, von dem aus dann Sterntouren unternommen werden können. ;D.

Eine Frage: auf der Oberfläche zeigen sich fädige Strukturen, die zum Teil noch mit einem kugeligen Ende an der Schale hängen. Sind das ggf. die Reste der "Füßchen" zwischen den Stacheln?

Herzliche Grüße
Jörg
Hier geht's zur Vorstellung: Klick !
Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

rheinweib

Hallo Jörg,
da bin ich überfragt...manche sehen aus wie Q-Tipps  ;D...ich wollt sie
da lassen, wo sie das Meer hingespült hat, die Dinger gehören einfach
dazu. So gibt's mehr zu gucken. Ich würde vermuten, dass das abgebrochene
Stacheln sind....ich weiß es aber nicht sicher.
Und ich entschuldige mich für die dilletantische Freistellung, aber ich habs
nicht besser hingekriegt...jede Version sah seltsam aus, weiche Pinselspitze,
harte Pinselspitze, nichts hat wirklich gepasst.
Das nächste XXL-Bild gibt's sogar in scharf  ;D, ich kann seit heute mit der
kleinen Nikon in 4K filmen. Dank eines Chips, der ihr ein Objektiv vorgaukelt.
Es kann nur besser werden  ;)

LG
Heike

Dünnschliffbohrer

Hallo Heike und Jörg,

die fraglichen Stäbchen mit den verdickten Enden sind m.E. keine Stacheln, sondern die Stäbchen, auf denen die Pedizellarien sitzen. Pedizellarien sind kleine Zangen, die der Seeigel braucht, um sich am und an schön zu machen.

Selbst die kleinen Nebenstacheln sollten anders aussehen, eher wie die Hauptstacheln in klein.

Die Ambulacralfüsschen kommen an viele Stellen nicht hin, da sie ja nur in 5 Doppelreihen als Meridiane über die Schale laufen. Und sie enthalten gewöhnlich keine Kalksklerite, sondern stellen nur hydraulisch aufgepumpte Muskelschläuche dar, mit Saugnäpfchen am Ende. Um sein Gefieder zu putzen braucht der Seeigel deshalb die Pedizellarien, die unten ein solches Stäbchen haben, und denen - den Abbildungen in den Büchern zufolge - nach einem weichgewebigen Zwischenstück die winzigen Zangen oben aufsitzen. Diese haben bei den Seeigeln drei Backen, und manchmal sogar Giftdrüsen.

Aber bei dem Seeigel von Heike ist noch etwas ganz anderes sehr bemerkenswert: während die Corona, also die Schale, fünfstrahlig radiaäsymmetrisch ist, wie es sich gehört, ist offenbar der Kieferapparat, die so gen. "Laterne des Aristoteles" nur vierstrahlig angelegt. Meine verblichene Großmutter hätte wohl "Missgeburt" gerufen!

Die Zähne des komplizierten Kieferapparates haben übrigens eine bio-mineralogische Besonderheit: Sie bestehen aus dem etwas härteren Dolomit (Ca, Mg) CO3, während das Skelett sonst aus gewöhnlichem Kalzit gebildet wird (wie bei allen Echinodermen als Einkristall, aber schwammartig durchlöchert => so gen. "Sterom").

Ich werde hierzu demnächst noch ein paar Bilder in einem eigenen Faden zeigen.

"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]