Botanik: Nordmann Tanne (Abies nordmanniana) - Nadelblattquerschnitte *

Begonnen von Manfred Rath, Dezember 23, 2016, 19:12:16 NACHMITTAGS

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Manfred Rath

Schönen Abend,

wie jedes Jahr ziert auch heuer eine festlich geschmückte Nordmann Tanne als Christbaum unser Wohnzimmer.
Eine gute Gelegenheit, eine Nadel näher zu untersuchen.

Die Schnitte, gestützt in einer Karotte, wurden am Schlittenmikrotom geschnitten (Schnittdicke ca. 20 Mikrometer),
fixiert in Ethanol, etwas aufgehellt in Klorix und abschließend in Etzold blau gefärbt (meine 1. Färbung überhaupt, bitte um Nachsicht
und Hilfestellung, falls die Färbung noch nicht so gelungen ist, wie sie sein sollte).
Die Schnitte sind teilweise ausgerissen, ich werde nächstes mal etwas dicker schneiden (30 Mikrometer).
So weit möglich hab ich die Gewebe beschriftet, auch hier meine Bitte um Nachsicht, ich steh am Anfang meiner botanischen Karriere  ;D
Aufrichtigen Dank an Dr. Klaus Herrmann für den Verkauf der Einmalklingen und Färbereagenzien.

Abschließend Allen ein besinnliches Fest und Geduld beim Betrachten der Bilder.











Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Klaus Herrmann

#1
Hallo Manfred,

schöner Schnitt, die Klingen funktionieren also. Wenn du nicht mit den Leica Klingen geschnitten hast, dann solltest du es mit denen mal alternativ versuchen, vilelleicht reißen die Schnitte dann nicht. Bei der Färbung irritiert mich dass alles blau ist. Ich muss mal eine Kontrollfärbung des neuen Ansatzes machen. Mir fehlt das Rot. Kannst du noch sagen, wie lange du gefärbt hast?

Hast du nach dem Klorix mehrfach gewässert ?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Manfred Rath

Hallo Klaus,

ja, ich hab mit den Leica Klingen geschnitten, sie funktionieren sehr gut, ich denke die Schnittdicke war einfach zu gering.
Zur Färbung: Wie beschrieben, mein erster, bescheidener Färbeversuch  ;), natürlich hab ich mich im Vorfeld an den botanischen Beiträgen hier im Forum
informiert und orientiert.
Meine Fehler waren wahrscheinlich:
- Verwendung von Leitungswasser anstelle von H2O deion. (muß ich erst besorgen)
- Verdünnung der Farblösung 1:1 (auch mit Leitungswasser) - hier meine Frage: Farblösung unverdünnt verwenden oder verdünnen (mit Wasser, Ethanol oder...)?
- Färbedauer 15min, die Schnitte waren eindeutig überfärbt, daher mein Versuch sie zu differenzieren (mit Ethanol 70prozentig), das klappte jedoch
  bedingt, daher gab ich noch Klorix bei - ich nehme an dies wird der Grund sein, dass andere Farben "ausgezogen" sind.

Beim nächsten Mal wird`s besser, versprochen ;)
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Klaus Herrmann

,
Zitatdaher gab ich noch Klorix

Ohhhh das ist wie Zähne Putzen mit Wurzelbürste und Ata! Da bleibt kein rotes Auge rot!
Ich würde mal unverdünnt dran gehen. Vorher gut mit Wasser spülen um Klorix sicher zu entfernen. Hast du Schrägschnitt gemacht und Klinge und Nadel mit 70% Ethanol befeuchtet? Die Nadel muss satt in der Möhre sitzen, damit sie nicht ausweichen kann. Ich bohre dafür mit kleinem Bohrer Löcher in das Möhrenstück. Trick: wenn du mehrere Nadeln in die Möhre versenkst, dann bist du das Tapfere Schneiderlein: 7 auf einen Streich!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Lieber Manfred,

schöne Schnitte hast Du gemacht! Im vorletzten bild scheint das Phloem zumindest Teilweise auch etwas "matschig" zu sein. Da mich das gerade bei welwitschia nobilis sehr interessiert, würde ich mich freuen, wenn Du da noch mal weite rins Detail gehen könntest.

Bezüglich der Färbung gilt das gleiche wie bei Deinen beiden anderen Präparationen: schreib' uns mal das Protokoll dazu, dann können wir ggf. Tipps geben.
Interessant ist hier:
- Wie und wie lange fixiert?
- Wie gespült?
- Ggf. gebleicht und wie (besonders wie oft) danach gespült
- Womit und wie lange gefärbt - mit Erhitzen?
- Wie gespült und entwässert (Womit?, Wie lange?, Wie oft gewechselt?)
- Womit eingedeckt

Ach ja, und gelistet ist der Beitrag natürlich auch. :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Zum Mitnehmen: Leitz SM
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Manfred Rath

Lieber Jörg,

danke für deinen Kommentar und auch für den Eintrag in die "Botanikliste", hab ich nicht erwartet, die Präparation und auch Qualität der Bilder lassen doch noch zu wünschen übrig ;)
Zur Präparation: Ich muß gestehen derzeit nicht Protokoll zu führen, nur kurz dazu:
Ich schneide mit einem Schlittenmikrotom (Baujahr ca. 1890  ;D) und seit kurzem mit Leica - Einmalklingen (zuvor Cutterklingen), und das so dünn wie möglich.
Eingebettet (falls erforderlich) in eine Karotte, befeuchtet und fixiert in Ethanol 70prozentig.
Danach wird zumindest 3x mit H2O deion. gespült und ungefärbt beobachtet, zuvor bei Bedarf mit Klorix 1:4 unter Lupenkontrolle aufgehellt.
Vor der Färbung wird wieder 3x mit H2O deion. gespült, danach gefärbt, da mir dazu die Erfahrung fehlt, unter Lupenkontrolle (ca. 15 bis 30min, nicht erhitzt)
Derzeit habe ich Etzold blau und Wacker ASim II von Klaus zum Färben, eine intensive Nachsuche in meinem Fundus hat auch noch Reagenzien von dir aus dem Jahr 2011 erbracht,
ich denke, diese sollten noch verwendbar sein.
Nach der Färbung wird 3x mit H2O gespült und bei Bedarf mit Ethanol 70 differenziert (Lupenkontrolle), auch hier fehlt mir noch Vieles an Erfahrung.
Eingedeckt wird mit H2O, an Dauerpräparate wage ich mich noch nicht, dazu ist die Qualität der Schnitte und Färbung noch nicht ausreichend.

Schöne Grüße
Manfred
Ich lebe in der Region "Steirisches Vulkanland" - bin aber kein Vulkanier sondern waschechter Steirer.

Fahrenheit

#6
Lieber Manfred,

gerne und gerne :)

So wie Du es schreibst, färbst Du unfixiertes Frischmaterial. Das hat den einen oder anderen Nachteil :)

Ich nehme mir immer nur einen Schnitt raus, den ich frisch beobachte und fotografiere, aller anderen landen nach dem Schnitt direkt im AFE und bleiben dort für mindestens 20 Minuten.
Länger (bis zu 24 Stunden und mehr ...) führt hier eindeutig zu besseren Ergebnissen.

Danach geht es stufenweise ins aqua dest. und ggf. noch mal ins Klorix und erst dann wird gefärbt.

Herzliche Grüße
Jörg
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