Polarisation Dünnschliff

Begonnen von Walter P., Januar 27, 2017, 20:14:57 NACHMITTAGS

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Walter P.

Liebe Kollegen!

Ich habe mein Auflicht Makroskop (Wild Epimakroskop M450) zu einem Fotomakroskop umgebaut.
Im Makroskop ist ein linearer Polfilter verbaut. Vor der Frontlinse ist ein Lambda 1/4 Platte fest (drehbar) verbaut um Reflexionen auszuschalten.

Ich habe eine Durchlichtlichteinheit und einen Poltisch mit Polarisator. Wenn ich nun Bilder von Dünnschliffen mache habe ich das Problem, dass durch das Lambda 1/4 Filter die Farben der Minerale nicht denen bei gekreuzter Polarisation entsprechen.

Ich habe nun versucht, mit Hilfe eines 1Lambda Komensators die Lambda 1/4 Platte so zu verdrehen, dass das Rot des Kompensators stimmmt. Ich habe aber dennoch ,das Gefühl, dass die Farben immer noch nicht stimmen.

Hat jemand eine Idee wie ich die Wirkung der Lambda 1/4 Platte ausschalten kann, ohne das Teil abzubauen?

Schönen Gruß
Walter

Klaus Herrmann

Hallo Walter,

Bei den Makroskopen die ich kenne ist der Lambda/4 mit Bajonett angesetzt. Man kann auch Vorsatzlinsen über das Bajonett anbringen, deshalb verstehe ich nicht, warum der fest verbaut ist?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Walter P.

Hallo Klaus!

Das ist bei den Makroskopen Wild M400 und M420 der Fall. Dort kann man auch das Objektiv tauschen. Bei meinem Wild Epimakroskop M450 kann das Objektiv nicht ausgetauscht werden und die 1/4 Lamnda Platte ist mit einem Ring mit 3 Schrauben angeschraubten um 360 Grad drehbar angebaut.
Ich müsste somit jedesmal die drei Schrauben öffnen um die 1/4 Lamnda Platte zu entfernen. Auf die Dauer ist das sicherlich nicht gut für das Gerät.

Schönen Gruss
Walter

Klaus Herrmann

Mönsch Walter, was kaufst du auch fürn Sch...

habe ich nicht gewußt eigentlich seltsam!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Walter P.

Hallo Klaus!

Der Sch... hat dafür eine numerische Apertur von 0,23 und entspricht damit nun mit der Fotoeinrichtung einem M420 mit apochromatischem Objektiv.

Auch nicht schlecht, oder?

Nur leider läßt sich das Objektiv nicht tauschen, und die Sache mit der Lamda 1/4 Platte bereitet mir Kopfzerbrechen.

Schönen Gruß
Walter

Klaus Herrmann

Hallo Walter,

natürlich ist das ein Topinstrument, das haben sich früher nur reiche Labore geleistet!
Und was wenn du das λ ¼ einfach abschraubst? Das ist in seiner Fassung wenn ich mich erinnere leicht schräg eingesetzt? Das ist doch nur in Verbindung mit dem Koax Auflicht wichtig um Reflexionen zu entfernen.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

Lieber Klaus,

das war schon die ganze Zeit mein Gedanke: Es muss doch nicht "jedes Mal" die Lamba-Platte entfernt werden. Einmal entfernen und dann immer weglassen. Sie ist doch nicht erforderlich.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Walter P.

Liebe Kollegen!

Auf die Möglichkeit Reflexe bei Auflicht oder Schräglichtanwendung mittels der Lamnda 1/4 Platte zu minimieren, möchte ich, wenn möglich, nicht verzichten.
Das Fotografieren von Dünnschliffen ist bei Makroskop untergeordnet in der Anwendungshäufigkeit, da ich dafür hauptsächlich das Pol-Mikro verwende.
Allerdings für Übersichtsaufnahmen wäre es schön das Makroskop auch bei den Dünnschliffen zu verwenden.

Ich hatte gehofft, dass Olaf, als Experte für Polarisation, mir dazu einen Rat geben könnte.

Schönen Gruß
Walter

olaf.med

Lieber Walter,

die Lambda/4-Platte sollte eigentlich keine Wirkung für die Unterdrückung von Reflexen haben - das macht alleine der Polarisator. Sie dient lediglich dazu, dass die Belichtungsmessung in der Kamera richtungsunabhängig funktioniert, und dazu sollte sie zwischen Analysator und Kamera sein, also den normalen polarisationsoptischen Gang nicht stören. Vielleicht hilft es also, Dein Sandwich einfach rumzudrehen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Klaus Herrmann

Lieber Olaf,

wir hatten im Labor meiner Abteilung ein Makroskop von Wild mit koaxialem Auflicht. Ohne die vorgesetzte  Lambda/4-Platte war das Bild diffus milchig. Die war allerdings mit einem Bajonett befestigt und war um 360° drehbar. Das war nur beim Koax-Licht so!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Walter P.

Olaf und Klaus!

Danke für eure Stellungnahmen zu meinem Problem.

Ich muss dazu etwas ausholen.

Ich hatte ein Wild Epimakroskop M450 über Ebay gekauft. Das originale Gerät ist eigentlich nicht für Fotos vorgesehen.
Mein gekauftes Gerät war allerdings dafür bereits umgebaut.




Da das angebaute Teil (auf den Bildern in schwarzer Farbe) sehr schwer war (2,5 kg) und auch die Einspiegelung des koaxialen Lichtes nicht richtig funktionierte, habe ich das schwere Teil abgebaut. Für die koaxiale Beleuchtung habe ich eine für das M400 bzw. 420 vorgesehen Originalteil eingebaut. Für die Fotos habe ich ein Ofenrohr aus Aluminium anstelle des schweren Stahlteiles angebaut.




Wenn ich den Polarisator so einstelle, dass Auslöschung entseht, so erhalte ich bei Einfügen eines Minerals z.B eine graue Farbe.
Beim Drehen der Frontlinse um 45° ändert sich die Farbe auf hell braun/gelb.

Schönen Gruß
Walter






   


olaf.med

Lieber Klaus, lieber Walter,

das ist mir alles rätselhaft. Aus Klaus' Bericht schließe ich, dass es im Tubus noch ein Teilerelement gibt, das polarisiert, und dass man dazu das linear polarisierte Licht erst einmal zerstören muss, damit es keine "Dreckeffekte" gibt. Das würde ein Lambda/4-Plättchen hinter dem Analysator tun, da es aus dem linear polarisierten Licht zirkular polarisiertes macht (wie beim Pol-Filter für Fotozwecke). Aus Walters Beschreibung schließe ich aber, dass das Lambda/4 Plättchen sich zwischen Polarisator und Analysator befindet :-\.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Peter V.

Lieber Olaf,

es beruhigt mich, das DU diese Zweifel hast. Ich habe das Ganze gar nicht verstanden, halte mich aber bei "Polgeschichten" lieber vornehm zurück, bevor ich mich blamiere.

Aber ich wüsste - nach meinem bisherigen Verständnis der Materie - nicht, was eine einzelne Lamba/4-Platte ohne Analysator oder gar objektseitig "vor" einem Analysator bewirken sollte. Gut, dass ich es offenbar doch richtig verstanden habe...

Herzliche Grüße
Peter
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Walter P.

Liebe Kollegen!

Ich werde nun genau ermitteln wo welche Teile in welcher Reihenfolge im Makroskop verbaut sind und eine Skizze anfertigen. Wenn selbst Olaf mit meiner Beschreibung nicht klarkommt, dürfte ich etwas falsch beschrieben haben.

Schönen Gruß
Walter