Botanik: Zwiebel-Mitose erste Versuche *

Begonnen von jenamed 65, März 02, 2017, 04:35:49 VORMITTAG

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jenamed 65

Hallo, hier möchte ich meine ersten Versuche mit Quetschpräparaten der Zwiebelwurzel präsentieren. Genug teilungswillige Zellen waren vorhanden, nur kamen sie nicht mehr dazu weil ich sie brutal in Karminessigsäure kochte ;)

Die Wurzelspitzen wurden extrahiert und dann auf einem Objektträger in einem Tropfen Karminessigsäure mit aufgelegtem Deckgläschen erhitzt und schließlich gequetscht.
Ich las hier im Forum von einem etwas anderen Workflow bei dem die Wurzelspitzen erst im Wasserbad in Karminessigsäure erhitzt werden und erst dann unters  Deckgläßchen kommen. Scheint wohl beides gut zu funktionieren.

Untersucht und fotografiert wurde mit einem Großfeldplanapochromaten 50/0,95 am Jenamed 2.
Ein noch stärkeres (Immersions)objektiv zu benutzen wäre an dem Gerät wohl nicht sinnvoll da es nur über einen 0,9 er Kondensor verfügt...

Viele (Mikro)grüße Willi!















reblaus

Hallo Willi -

sehr erfolgreicher "Erstversuch" !

- aber selbstverständlich bringt ein starkes Immersionsobjektiv auch bei einem nicht immergierten Kondensor 0,9 einen beachtlichen Qualitätssprung!
Als Faustregel: Eine Kondensorapertur von 0,9 und ein immergiertes Objektiv von z.B. 1,3 bringen immerhin eine Auflösung zustande, welche einer Apertur von 1,1 (Durchschnitt Objektiv-/Kondensorapertur) entspricht.
Viele Mikroskopiker immergieren deshalb ihre Kondensorlinse 1,4 (die in Luft auch nur etwa 0,9 bringt) nur wenn's besonders darauf ankommt.

Viele Grüße

Rolf

Reinhard

Hallo Willi,

wenn das Deine ersten Versuche sind, wie sehen dann erst Deine späteren aus?

erwartungsfroh
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Ole Riemann

Hallo Willi,

mir gefallen die Fotos ausnehmend gut! Ich habe dieses Präparat nie selbst hergestellt und finde es sehr interessant, wie Du die Präparation beschreibst. Vielen Dank dafür!

Ole

Ronald Schulte

Willi,

Prima versuch. Beide Methoden funktionieren bei mir auch. Es kommt mehr drauf an wie gequetscht wird. Das Deckglas darf nicht verschoben werden ist mein Erfahrung. Auch zu kräftiges drucken hat mehr Nachteile wie Vorteile.
Die Bilder sind auch prima, gratuliere.

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

d65

Hallo Willi,

eine sehr schöne Serie, da hast Du von Pro- bis Telophase alles schön getroffen dabei!

Was die Auflösung angeht, so lange die NA des Kondensors nicht größer ist als die des Objektivs gilt
d=lambda/(NAcondensor + NAobjektiv). Wenn wir mal 500 nm und eine vollständig geöffnete Kondensorblende annehmen hast du jetzt also theoretisch
500 nm /(0.9+0.95)= 271 nm. Mit zum Beispiel einem Öl-1.3-Objektiv wären es 227 nm, also Faktor 1.2 besser. Und weniger sphärische Aberration, falls das Deckglas nicht exakt 0.17 mm dick sein sollte, da der Brechungsindexunterschied zwischen Glas und Öl geringer ist als zwischen Glas und Luft.

Gruß
Steffen

jenamed 65

Guten Abend, vielen dank für Eure netten Kommentare. Ich habe mich sehr gefreut daß Euch die Fotos gefallen.
Eure Anmerkungen zum Einsatz von starken Immersionsobjektiven sind äußerst hilfreich. In der Praxis wird dann ein Objektiv mit hoher Apertur seine Vorteile auch mit dem 0,9 er Kondensor entfalten. Das theoretische Auflösungsvermögen wird indessen tatsächlich nur erreicht wenn die n.A des Kondensors der des Objektivs entspricht, nur ist es wohl so daß man dann ein völlig kontrastloses Bild erhält...

Viele Grüße Willi!

Fahrenheit

Lieber Willi,

schöne Bilder von einer gelungenen Präparation. ich habe Deinen beitrag in die Liste "Botanik" aufgenommen.

Herzliche Grüße
Jörg
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Und hier zur Webseite des MKB: Klick !

Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

Ronald Schulte

Willie,

Ich benutze mein 63x planapo 1.4 mit Ol und mein Normalen 0.9 Top Linse von mein Kondensor. Das Funktioniert sehr gut und ich habe ein Fantastisches Bild (aber nur wenn das Präparat sehr dünn ist).

Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Holger Adelmann

Hallo Willi,

guter Start. Versuch mal Orcein-Essigsäure, die färbt viel kräftiger!
Sehr schöne Meiosen sieht man in den Hoden von Heuschrecken, die Tiere gibt's für wenig Geld als Futter für Echsen in der Zoohandlung.

Ach ja, und Vorsicht mit der Essigsäure und der Front des Objektives!
Du kannst das fertige Quetschpräparat mit Nagellack umranden, dann hast Du Tage bis Wochen Spaß daran.

Grüße,
Holger

jenamed 65

Hallo Holger, vielen Dank für Deine Tipps!
Orceinessigsäure würde ich gern mal versuchen, habe aber so recht keine Bezugsquelle gefunden, zumindest wenn es bezahlbar sein soll.
Viele Grüsse Willi!