Infrarot Temperaturmessung, Emmisionsgrad variiert stark, richtiger Wert?

Begonnen von Nochnmikroskop, August 15, 2023, 13:22:03 NACHMITTAGS

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Nochnmikroskop

Hallo zusammen,

es wird immer wieder gerne berührungslos die Temperatur bestimmt.
Wie bekannt, schwanken aber die zu grunde liegenden Emmissionswerte je nach zu messendem Material stark. Besonders bei Metallen.

Kennt jemand detailliertere Kennlinien für z.B. Heizplatten zur Probenvorbereitung am Mikroskop? (Edelstahl-Oberfläche)

Macht es nicht mehr Sinn gleich mit Oberflächenmessfühlern taktil zu messen?

Vgl. "Messfehler" im Dokument Infrarot-Grundlagen.pdf auf https://www.optris.de/downloads-kalibrierstrahler

LG Frank
Meistens Auflicht, alle Themenbereiche
Zeiss Axiolab, Keyence VHX, Olympus SZX16, Canon EOS 700D, Panasonic G9, Touptek u.a.

Werner

Hallo Frank!

Wenn die Heizplatte alt und korrodiert ist, ist die IR-Temperaturmessung auch unterhalb Rotglut ziemlich treffend. Man kann den Emissionsgrad abschätzen, wenn man einen Teil der Platte mit einer Kerzenflamme berußt (Emission nahe 1) und die Strahlung dort und einer daneben liegenden (vor dem Berußen abgedeckten) Stelle mißt. Die Meßunsicherheit nur auf den Emissionsgrad zu schieben, ist zu billig, die Methode selbst ist ungenau und die angezeigten Zehntelgrade sind nur relativ betrachtbar. Je höher die Temperatur, desto besser ist die Strahlung meßbar (Pyrometer).

Für die "normale" Messung hilft ein unter das Gefäß gelegtes glattes Kupferblech, an das man ein Eisen-Konstantan-Thermoelement gelötet hat (ist weich lötbar). Die mit einem Digitalvoltmeter gemessene Spannung kann über die genormte Tabelle (web) in Temperaturen umgewandelt oder für einen Regelkreis verwendet werden. Raumtemperatur addieren. Das halte ich für genauer als die Strahlungsmessung.

Gruß - Werner