Hydnobolites cerebriformis - ein unterirdischer Pilz

Begonnen von Peter Reil, November 06, 2008, 21:36:48 NACHMITTAGS

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Peter Reil

Liebe Forumsfreunde,

ich möchte einen Fund vom letzten Wochenende vorstellen. Auch unterirdische Pilze, die nicht zu den Trüffeln gehören, können interessant sein. Hier eine Art, die aufgrund ihres hirnartigen Aussehens den Namen Hydnobolites cerebriformis trägt.



Natürlich geben diese nur ca. 1 cm großen Pilze auch mikroskopisch etwas her. Bei vielen Arten sind die Sporen wichtige Unterscheidungskriterien. Die 8 Sporen im Ascus zeigen ein hohes Netz. Die Färbung mit Baumwollblau macht die Ornamente gut sichtbar. Die Sporengröße liegt bei 22-25 µm (ohne Ornamente).



Der Fundort liegt in der Nähe von Rottweil im Nadelwald auf Kalk direkt unter der Moosschicht.


Freundliche Grüße

Peter Reil

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Päule Heck

Hallo Peter,

welch ein Fund! Diese Spezies war mir bislang völlig unbekannt und ich finde ihn auch in keinem meiner Pilzbücher, nicht mal im CETTO!
Ich habe dann mal gegoogelt und nach langem Suchen noch folgende Seite gefunden (http://micologia.net/g3/Hydnobolites/hydnobolites_cerebriformisq).
Ist der Pilz selten?

Tolle Aufnahmen!

Herzliche Mikrogrüße

Päule

Detlef Kramer

Hallo,

ich kann mich Päule nur enthusiastisch anschließen. Bravo!

Herzliche Grüße

Detlef Kramer
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

Vorstellung: Hier klicken

Bernhard Kaiser

Guten morgen,

Das Moos ist übrigens eine Tortula-Art.

MfG
Bernhard Kaiser

Peter Reil

Besten Dank für Ihre Antworten.

Die Pilzart ist wirklich recht selten, deutschlandweit liegen nur eine Handvoll Fundpunkte vor. Wobei der Begriff "selten" natürlich relativ ist. Wer sucht schon unter dem Moos nach Pilzen....?

Danke für die Moos-Bestimmung. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich das Moos erst später von einem Baum abgenommen habe, um zu Hause (im Warmen) fotografieren zu können. Es handelt sich also nicht um das gleiche Moos unter dem der Pilz gefunden wurde.

Freundliche Grüße

Peter Reil
Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Bernhard Kaiser

#5
Hallo,

genau dieses Moos wäre interessant. Viele moosbewohnende Ascomyceten sind nicht nur extrem selten, sondern oft auch wirtsspezifisch. Viell. finden Sie die Stelle noch und könnten nachprüfen, ob es dem Moos von Herrn Heck ähnelt.
Bei Moosen immer Belege mitnehmen, an der Luft trocknen lassen und trocken aufbewahren. Die meisten Moose kann man nur mikroskopisch bestimmen.

Grüße
Bernhard Kaiser