Nikon UV-F-Objektive mit Glyzerin-Immersion - wer hat Erfahrungen damit?

Begonnen von TPL, August 16, 2009, 23:46:28 NACHMITTAGS

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TPL

Liebe Lichthungrige,
Nikon hat in den Tagen, als sie noch Objektive für 160 mm Tubuslänge gebaut haben auch eine Objektivserie mit der Bezeichnung UV-F für Glyzerin-Immersion angeboten. Die Objektive haben ungewöhnlich hohe numerische Aperturen (10/o,50 - 20/o,80 - 40/1,30) und die Bezeichnung deutet auf eine gute Durchlässigkeit für kurzwelliges Licht hin.
Wer hat eigene Erfahrungen mit diesen Objektiven oder kennt deren Anwendung aus der Nähe? Wer kennt die weiteren technischen Daten (Transmissionsbereich, Arbeitsabstand), Anwendungstipps und die möglichen Einschränkungen solch hochgezüchteter Systeme?
Das Internet habe ich schon "durchgegugelt", aber nur Zitate auf die Methodenkapitel biowissenschaftlicher Fachartikel gefunden.

Vielen Dank für Eure Hinweise, Thomas

Apochromat

Ich kenne nur das 40/1.3, es war sehr gut auch im NIKON DIC. Sehr schöne Objektive überhaupt und für sich vollkommen auskorrigiert (kein Kompensationsprinzip der CVD). NIKON Endlichoptik ist schwierig zu bekommen und recht teuer. Man benötigt auch die speziellen Okulare.

Gruss

MZ

TPL

Zitat von: Apochromat in August 17, 2009, 00:13:50 VORMITTAGSehr schöne Objektive überhaupt und für sich vollkommen auskorrigiert (kein Kompensationsprinzip der CVD).

Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Waren alle Nikon-Endlich-Objektive für die CVD kompensiert? Oder wurden die CVD-freien Objektive im Laufe der Produktion von 160mm-Objektiven eingeführt?

Schönen Gruß, TP

Ergänzung: nach meiner bisherigen Recherche hat Nikon bis in die späten 1960er Objektive mit 33,6 mm-Abgleich (bei 160 mm Tubuslänge) angeboten. Die CF-Optik (chromatic aberration-free) wurde 1976 eingeführt. Ich kenne eine Reihe von Nikon-Objektiven, die definitiv 45 mm-Abgleich haben und deren Bezeichnung und Seriennummer noch graviert waren (im Gegensatz zu den moderneren Objektiven, bei denen diese Daten aufgedruckt sind). Da die gravierten 45mm-Abgleich-Objektive kein CF-Kürzel zeigen, vermute ich, dass diese noch auf die 'klassische' Art mit den Okularen kompensiert wurden. Hat jemand Zugang zu Nikon-Broschüren aus der Zeit zwischen 1968 und 1976?

TPL

Liebe Freunde hoher Aperturen und Transmission,

ein Forumsteilnehmer hat mir freundlicherweise weitere Informationen zu den genannten Objektiven geschickt, die darauf hindeuten, dass es sich - auch ohne graviertes CF-Kürzel - um CF-Optik (chromatic aberration-free) handelt - worauf MZ korrekt hingewiesen hatte. Auch Arbeitsabstände (kurz!) und Transmissionsbereiche (nahes UV bis nahes IR) sind nun bekannt. Sogar die ehemaligen Preise (hoch!) kenne ich nun. Vielen Dank!

Ob und wie ich die Nikon-Objektive nun mit meinen (nicht auskorrigierten) Zeiss-Objektiven zusammen verwenden kann, oder ob ich beim Umschlagen des Revolvers auch die Okulare wechseln muss, wird sich zeigen.

Was mich weiterhin interessiert:

- welche Kompromisse (Bildfeldebenung, Astigmatismus, andere Fehler?) müssen bei der Konstruktion solcher Objektive mit extrem hohen Aperturen in Kauf genommen werden?
- welchen Zweck hat eine Einhängeblende, die beim UV-F 40/1,30 Glyc verwendet werden kann und die Apertur auf 0,80 begrenzt?
- wie tolerant sind die Objektive gegenüber anderen Immersionsmitteln (Wasser, Paraffinöl, Immersionsöl)?

Schönen Gruß, Thomas