Hilfe, Kaufberatung Trinokular

Begonnen von Enno2000, Februar 06, 2012, 15:04:05 NACHMITTAGS

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Enno2000

Hallo,
es geht mir nicht um wenig Geld, sondern um eine evtle. Alternative zum Zeiss Standard für weniger Geld. Einen geringen Qualitätsverlust nehme ich gerne in Kauf. Das Qualtität kostet weiß ich, ist auch ganz normal und angemessn. Mir würde wahrscheinlich auch weniger reichen. lg

Klaus Herrmann

Dann solltest du nach Will, Hund, Steindorf ...schauen. Es sollte aber alles dran sein, weil Nachrüsten da eher schwieriger ist.

Wenn du einen Freund hast, der eventuelle Reparaturen zum Freundschaftspreis macht ist das ebay-Risiko abgemildert.

Viele haben schon draufgezahlt beim Sparen - das gilt nicht nur für Banken! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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mikrospore

#17
Aus gegebenem Anlass hole ich den Thread mal wieder hoch.

Ich suche auch ein (gebrauchtes) Mikrokop guter Qualtät mit Tritubus für Fotoaufnahmen z.B. für Untersuchungen von (fossilen) Pollen.

Gibt es eine Übersicht zu seriösen Anbietern mit akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis ?

Und welche Mikroskope ausser dem Zeiss Standard wären als Gebrauchtgeräte noch zu empfehlen ?

Wie sieht es z.B. mit Laboval, Ergaval, Amplival oder Reichert Biovar aus und wie wäre dort das Ranking, auch im Vergleich zum Zeiss Standard ?

Die Eignung zum Fotografieren ist dabei absolute Pflicht.

P.S. Von den Zeiss Standard-Mikroskopen finde ich bei ebay keine Exemplare mit Trinokular, wurden die auch mit Trino gebaut ?

Danke !

Ulf Titze

#18
Hallo!

Zitat von: mikrospore in Mai 01, 2017, 23:07:38 NACHMITTAGS
Gibt es eine Übersicht zu seriösen Anbietern mit akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis ?

... was akzeptabel ist, hängt allein von Deinem Anspruch einerseits und Deinem finanziellen Rahmen andererseits ab. Siehe unten.

Zitat von: mikrospore in Mai 01, 2017, 23:07:38 NACHMITTAGS
P.S. Von den Zeiss Standard-Mikroskopen finde ich bei ebay keine Exemplare mit Trinokular, wurden die auch mit Trino gebaut ?

... ja, die gibt's: http://www.klaus-henkel.de/standard.html

Zitat von: mikrospore in Mai 01, 2017, 23:07:38 NACHMITTAGS
Gibt es eine Übersicht zu seriösen Anbietern mit akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis ? Und welche Mikroskope ausser dem Zeiss Standard wären als Gebrauchtgeräte noch zu empfehlen ?

Die Mikroval-Serie von Zeiss Jena (Laboval, Ergaval, Amplival) ist gerade auf dem Gebrauchtmark mit Vorsicht zu genießen. Das Risiko, an ein wartungsbedürftiges Gerät zu kommen, ist sehr hoch. Gut erhaltene Geräte sind eher selten, dann aber auch mechanisch und optisch sehr gut. Wobei mir persönlich die Haptik der Geräte (besitze private wie auch berufliche Erfahrung) nicht so zusagt, wie z.B. bei einem Zeiss Standard oder einem Leitz (70er/80er Jahre). Die Mikroskope von Reichert und Nikon (endlich) kenne ich nicht. Die älteren Olympus sind auch sehr gut, aber da kenne ich den Gebrauchtmarkt nicht. Alternative wären jüngere Mikroskope aus den 90ern und 2000ern, schon mit Unendlichoptik - die liegen im Preis aber deutlich höher.

Zitat von: mikrospore in Mai 01, 2017, 23:07:38 NACHMITTAGS
Ich suche auch ein (gebrauchtes) Mikrokop guter Qualtät mit Tritubus für Fotoaufnahmen z.B. für Untersuchungen von (fossilen) Pollen.

... für diese Anwendung liegst Du mit einem gut gepflegten Zeiss Standard aus den 70ern oder 80ern schon ziemlich gut. Die haben eben den Vorteil, dass Du über den breiten Gebrauchtmarkt auch Zubehör, insbesondere für die Fotoadaption, zukaufen kannst. Allerdings ist gerade die Fotoadaption an jüngeren Mikroskopen mit Unendlich-Optik einfacher (Stichwort: chromatische Vergrößerungsdifferenz, siehe Mikrofibel) - daher sind die für Dich schon interessant, wenn auch deutlich teurer.

Für ein gut gepflegtes Zeiss Standard solltest Du je nach Objektivausstattung um 300-500 Euro rechnen (die vergleichbaren Leitz sind eine Spur günstiger, die Olympus tendenziell etwas teurer). Der trinokulare Fototubus schlägt dann mit nochmal 300-400€ zu Buche. Dabei ist aber die Verfügbarkeit von Fototuben der eigentlich limitierende Faktor, weil derart ausgestattete Mikroskope eben wesentlich seltener auf dem Gebrauchtmarkt erscheinen - und dann auch nicht für 'nen Appel und ein Ei abgegeben werden. Gerade vor diesem Hintergrund sind die Mikroskope der Jenaer Mikroval-Serie für mein Dafürhalten weniger interessant, weil die Fototuben oftmals einen sehr lästigen Tubusfaktor von 1,6x im Beobachtungsstrahlengang haben. Für Kamera (Bsp. Canon-DSLR) und -sehr wichtig! - eine gute optische und mechanische Anpassung an den Fototubus liegst Du realistisch bei weiteren 1000€.

Du siehst also: Bei Deinem Unterfangen ist die Fotoadaption der eigentlich kostspielige Faktor! Die Mikroskope an sich spielen im Gesamtpaket eine eher untergeordnete Rolle. Die Wahl des Mikroskopes (Stativ) sollte sich an der Verfügbarkeit von guten Fotoanpassungen orientieren, und weniger an der Frage, ob man beim Hersteller X oder Y um 100€ günstiger wegkommt.

Beste Grüße und viel Erfolg bei der Mikroskopwahl!

Ulf
"Do not worry about your problems with mathematics, I assure you mine are far greater." (A. Einstein)

"Komm wir essen Opi!" - Satzzeichen können Leben retten!!!

Klaus Herrmann

Hallo,

ZitatVon den Zeiss Standard-Mikroskopen finde ich bei ebay keine Exemplare mit Trinokular, wurden die auch mit Trino gebaut ?

Aber sicher doch! Ich hab dir eine PN geschrieben.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter Reil

Hallo "mikrosopore",

wenn du eine Annonce im Mikromarkt aufgibst mit deinen Wünschen, solltest du am ehesten fündig werden.
Und das wichtigste: Die Mikroskope funktionieren auch!

Freundliche Grüße
Peter

Meine Arbeitsgeräte: Olympus BHS, Olympus CHK, Olympus SZ 30

Jürgen

#21
Hallo Enno,

ich möchte hier neben dem Zeiss Standard noch ein anderes Mikro ins Spiel bringen, gerade wenn es um das Mikroskopieren von Pilzen geht: das Zeiss Jena Jenamed (2). Sehr einfach zu bedienen, sehr gute Optik, die bei Ebay teilweise zu sehr günstigen Kursen über den Tisch geht, und einfachste Adaption einer digitalen Spiegelreflexkamera. Man muss sich allerdings im klaren darüber sein, dass der Ausbau für Kontrastverfahren wie Phasenkontrast sehr kostspielig ist. Für die Pilzmikroskopie spielt Phasenkontrast aber eine untergeordnete Rolle. Ich liebe die Jenameds und möchte kein anderes Mikro mehr habe (und ich habe auch schon mit Zeiss Standards gearbeitet).

Die Adaption ist denkbar einfach: Ofenrohr von BW-Optik für gut 90 €, Canon Powershot EOS (ich arbeite mit einer günstigen 1000D und bin zufrieden) und ein T2-Adapter, zusammen rd. 200 €. Nachfolgend ein Foto des Mikros samt adaptierter Kamera und zwei Aufnahmen von Sporen des voreilenden Ackerlings (Agrocybe preacox):



Foto der Sporen mit einem Planachromat fl 100x (keine Vignettierung!):



Und eine Ausschnittsvergrößerung:



Viele Grüße
Jürgen