Jenaval Kondensorkopf Apl. 1.4 und Dunkelfeldkondensorkopf selbst gemacht

Begonnen von Rene1965, Mai 21, 2017, 14:16:24 NACHMITTAGS

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Rene1965

Ersatzteile für das Jenaval von Zeiss Jena sind schwer zu bekommen. Und wenn, dann zu meist extrem hohen Preisen. Da ich mich auch mit Diatomeen beschäftige, und mein Jenaval nur mit dem normalen 0,9 Kondensor ausgestattet ist, war ich auf der Suche nach dem Jenaval Hellfeld Kondensorkopf 1,3 und einem entsprechenden Dunkelfeldkondensor mit hoher Apertur. Diese Suche blieb erfolglos.
Mir kam dann die Idee, einen alten pankratischen Kondensor von Zeiss Jena unter die Lupe zu nehmen. An diesem sind die Kondensorköpfe mit der gewünschten Apertur vorhanden. Also die beiden Köpfe samt Zentrierfassungen abgeschraubt und genauer betrachtet. Unterhalb der Zentrierfassungen befindet sich ein Führungsring von 34mm Durchmesser.
Am Jenaval habe ich den originalen Kondensorkopf vom Zentrierring abgeschraubt und das Gewinde des Zentrierrings gemessen. Feingewinde M38. Im Internet suchte ich einen so genannten Step Up Filterring mit M38. Gibt es. M38 auf M52. Einen bestellt und am Gewinde des Jenaval Kondensors ausprobiert und siehe da, passt genau. Dann probiert, ob sich die Zentrierfassungen des Pankraten mit den Führungsringen in den Filterring einsetzen lassen. Geht auch, aber mit 1mm Spiel rings herum. Ich entschloss mich daraufhin den Dunkelfeld Kondensorkopf einfach zentriert auf den Filterring zu kleben. Vorher musste ich noch eine halbrunde Vertiefung in den Außenring des Filterrings feilen, da das Federgehäuse der Zentrierung des Dunkelfeldkondesors am Außenring angestoßen ist und somit ein zentriertes Verkleben nicht möglich war. Nachdem der Kleber ausgehärtet war, der Test. Den ,,neuen" Kondensorkopf auf den Kondensor geschraubt, dann den Kondensor langsam nach oben gefahren, um zu sehen ob der obere Kondesoranschlag funktioniert. Tut er nicht, weil der ,,neue" Kondesorkopf etwa 2 mm höher ist, als der originale. Ist aber nicht weiter schlimm, muss man halt vorsichtig mit dem Kondensortrieb umgehen. Dann den Kondesorkopf mit Immersionsöl versehen, Präparat aufgelegt. Dunkelfeld nach Vorschrift eingestellt. Mit Objektiven ab einer Apertur von ca. 0,6 hat man ein einwandfreies Dunkelfeldbild. Bei der Verwendung des 100x Objektiv muss dieses natürlich mit einer Blende versehen sein, und geschlossen werden, weil die Apertur des Dunkelfeldkondensors bei 1,05 liegt.
Den Hellfeld Kondensorkopf apl. 1,4 habe ich nach dem erfolgreichen Test des Dunkelfeld Kondensorkopfes genauso aufgebaut. Da ich leider kein Objektiv mit einer Apertur höher als 1,25 habe, konnte ich noch keine Tests machen, ob die volle Auflösung von 1,4  erreicht wird. Mit meinem GF-Planachromaten 1,25 und normalem Hellfeld wird Frustulia rhomboides aufgelöst.
Für Amphipleura pellucida reicht die Apertur des Objektivs nicht.
Da die Kondensorköpfe auf den Zentrierring des Jenaval Kondensors geschraubt werden, ist eine normale Zentrierung des Kondensors möglich.

Rene Prill





Rama61

Hallo Rene,

bis zu einer numerischen Apertur von 1,3 nehme ich den normalen Kondensor mit Klapplinse von Zeiss West. Der passt bei mir gut rein und funktioniert auch prima. Meinen Kondensor mit n.A. 1,4 habe ich noch nicht ausprobiert, da der mit verschiedenen Phasenblenden in einem Revolver sitzt. Da könnte der Platz knapp werden. Habe aber auch kein 1,4er Objektiv, daher habe ich damit sowieso kein Problem.

Danke für Deinen Beitrag, gute Idee!

Herzliche Grüße

Rainer
Rama61