Objektiv Revolver am Lomo, parfokalität einstellen.

Begonnen von Michael K., Oktober 15, 2021, 21:36:06 NACHMITTAGS

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Michael K.

Hallo zusammen,

Momentan arbeite ich sehr gerne mit dem Lomo  MBI-11.  Allerdings ist da die "Schwierigkeit" Objekte, bei jedem Objektivwechsel ins Zentrum und in den Fokus zu bekommen.
Ich habe heute festgestellt das es möglich wäre, mit Distanzringen die Parfokalität einzustellen. Ich habe nun vor, mir mehrere Ringe von 27 mm Innen- und 30 mm Aussen- durchmesser aus
dünnem Material zu lasern. Diese kommen dann auf den RMS/M27 Gewindeadapter.  Im Zuge dessen lässt sich ja die Position mit kleinen sehr dünnen "Unterlagen" die zusätzlich zu den bereits aufgesteckten Ringen; die Position ebenfalls zentrieren. Je nach Position dieses Stückchens auf dem Ring.
In meinem Fall ist es so das man das 40er fest schraubt und in den Fokus bringt. Alle anderen muss ich danach ausrichten.  Wenn ich mit dem 10er beginne kann ich nicht mit Unterlagen bei allen Steckplätzen arbeiten.

Würdet ihr es so machen? Zumindest es soweit abändern das parfokalität herrscht?  Oder ist es übertrieben?
Andere Möglichkeit ist natürlich einen komplett neuen Objektivsatz zu besorgen.  Aber das sehe ich jetzt nicht ein.

Gruss
Michael

plaenerdd

#1
Hallo Michael,
ja, dass kann man so machen. Ich selber habe verschieden dicke Folienringe von einem Forenmitglied bekommen, mit denen ich bei den Zeiss-Jena-Geräten derartige Abweichungen ausgleiche. Wenn die Objektive aber alle nicht in die gleiche Richtung "gucken", helfen auch kleine Unterlagen aus Alufolie aus dem Supermarkt, die man dann natürlich an der richtigen Stelle einseitig unter die Objektivauflage schiebt. Das ist eine aufwendige Fummelei aus vielen Versuchen und viel Irrtum, die sich aber lohnt.
Es könnte aber auch Deine bunte Mischung aus (Noname-)Objektiven der Grund für die Abweichungen in der Parfokalität sein, denn neben der optischen Tubuslänge gibt es noch ein paar andere firmenspezifische Maße zu beachten (siehe Mikrofibel S.55)
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Bob

Hallo Michael,
die vorgesehene Parfokalität erreicht man, wenn alle Objektive und Okulare in ihren konstruktiven Daten und das Stativ zusammenpassen. Sind die Objektive z.B. am vorgesehenen Stativ mit vorgesehenen Okularen parfokal, ändert sich das, wenn man Okulare mit anderer Abgleichlänge oder ein Stativ mit anderer Tubuslänge nimmt. Sinnvoll ist es schon, eine gute Parfokalität und Parzentrizität anzustreben. schwache Übersichtsobjektive sind früher oft gar nicht parfokal gerechnet gewesen.
Du hast da ja ein spannendes Mikroskop und wirst vielleicht noch die original vorgesehenen Objektive auftreiben. Evtl. wartest Du also mit der Feinoptimierung noch bis dahin.

Viele Grüße,

Bob

liftboy

Hallo erstmal,

meiner einer hat hier die Biolam M und I, Lyumam-I1, sowie auch MB-1, MB-2 und MBI-15 stehen; alle mit M27 Objektivgewinde.
An Objektiven sind angebracht: Biolam-M = Lomo-Epiobjektive, Biolam-I = Zeiss/Jena Phasenobjektive, Lyumam = Euromex SP, MB-1 = Lomo Planachromate, MB2 = Euromex SP, MBI-15 = Lomo und Zeiss/J Planachromate.
Das genannte Problem besteht bei allen Mikros! (russische Toleranzen eben).
Geholfen hab ich mir bei dünnen Beilegeringen durch Selbstherstellung mittels Henkellocheisen und Kunststofffolie, die dickeren Ringe habe ich aus Sanitär-Papierdichtungen gebastelt. Hat immer funktioniert! Lediglich bei den Noname 4x Objektiven funktioniert das nicht; da passt gar nichts. Aber bei dem Arbeitsabstand darf man dann schon den Grobtrieb nehmen :-)
Das Schöne an den aufgeführten Mikros ist, das die Objektivlänge keine Rolle spielt, weil der Tisch in der Höhe angepasst werden kann. Ist auch nötig, da die Epi-Objektive der älteren Bauart doppelt so lang sind wie die Neuen.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

Michael K.

Hallo und guten Morgen zusammen,


Ich habe nichts gegen die russische Toleranzen, ganz im Gegenteil. ;D

Festere Pappe oder Pertinax (aus dem Elektronikbereich) habe ich da und werde  mir daraus die Ringe mit dem Laser schneiden. Die Gesamtstärke liegt bei allen Positionen; bei denen was untergelegt werden muss; unter 0,5 mm.  Wenn ich mal ein Objektiv wechsel, dann ist es eh das 60er gegen das 90er oder 100er.  Die 8er nutze ich gar nicht.

So, dann werde ich mich mal ans Werk machen...


Gruss
Michael

reblaus

Hallo -

was heißt da "russische Toleranzen"  ?  U.a. hatten auch die älteren Zeiss-Geräte sehr viele Stellen bei denen die Feinjustage mit Alufoliestückchen geregelt wurde ...
"Zentimeter sind ein Uhrmachermaß" - hat ein Schlossermeister aus meiner Verwandschaft immer gesagt.

Viele Präzisiosgrüße

Rolf

Michael K.

Hallo Rolf,

das überrascht mich jetzt. Ich bin davon ausgegangen das es solche Toleranzen bei den grossen 4 nicht oder nicht in dem Maßen gibt.
Bei nagelneuen teuren Mikroskopen sollte das nicht der Fall sein.


LG

Bob

Hallo Michael,
die Distanzblechlein sind eher als hoher Anspruch an die Toleranzen am abgelieferten Mikroskop zu sehen - funktioniert hätte es auch so. Solche Methoden verursachen in Produktion und Wartung natürlich einigen Aufwand, so dass billigere Alternativen gesucht wurden, sobald Kostendruck aufkam.

Ziemlich robust wäre auch Dichtpapier und in vielen Stärken erhältlich.

Viele Grüße,

Bob

rhamvossen

#8
Hallo Rolf,

Zitat[/U.a. hatten auch die älteren Zeiss-Geräte sehr viele Stellen bei denen die Feinjustage mit Alufoliestückchen geregelt wurde]

Meinst du CZJ? Bei Zeiss-Winkel habe ich das jedenfalls noch nie gesehen. Und habe doch schon ziemlich viel davon. Beste Grüsse

Rolf

reblaus

Hallo Rolf -

ZW habe ich noch keine zerlegt, aber bei den späteren sind mir solche Streifen öfter begegnet. Wenn ich mich recht erinnere in Tuben o.ä. bei Linsen/Prismenfassungen. Dies Feinjustage damit muss eine Riesenarbeit gewesen sein und man hat sie wegrationalisiert.

Viele Grüße

Rolf

Michael K.

Guten Morgen,

Kleine Rückmeldung dazu:
Die Objektive sind jetzt parfokal, aber mit meinen 0,5mm war ich viel zu weit. Es war alle im Bereich von 0,2 mm.
Musste Folie nutzen. Das Material was ich erst nehmen wollte, war viel zu dick.
Es ist schon besser so, ohne neu suchen und fokussieren zu müssen, was vorher der Fall war.

Gruss
Michael