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Lycopodium annotinum

Begonnen von Klaus Herrmann, August 28, 2009, 11:53:47 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

nun habe ich dieses seltene Bärlappgewächs mal näher angeschaut. Beim ersten Bild sieht man schön die Sporen, die über Nacht herausgefallen sind.
Sie sind tetraedrisch und wenn sie keimen brechen sie an den Kanten des "Mercedessterns" auf.














Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Hallo Klaus,

danke für die schöne Bilderserie vom Sprossenden Bärlapp.

Die Sporen sind mir leider verwehrt geblieben, Anfang August war es bei meinen Pflanzen noch nicht so weit.
Schön zu erkennen sind die gezackten Blattränder und der mehrschichtige Aufbau dieser Blättchen. So weit ich weiss ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu den Moosen, deren Blättchen nur eine Zelllage dick sind.

Selbst bin ich noch gar nicht dazu gekommen, meinen Fund unter das Mikroskop zu schieben. Mal sehen, ob der Bärlapp genau so schnell Wasser zieht, wie ein Moos. Er ist nämlich schon gut 4 Wochen alt und entsprechend trocken. Aber erst mal ist der Ginkgo dran.

Herzliche Grüße
Jörg
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Ralf

Hallo Klaus,

sehr schön, besonders die Sporen. Hier noch einmal der Hinweis auf die Methode der Acetolyse zur Sporenuntersuchung: http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?2,46016,46016#msg-46016 . Die Methode dient insbesondere dazu, die Vergleichbarkeit mit fossilem Material, beispielseise aus Mooren, zu verbessern.


Klaus Herrmann

Hallo Ralf,

vielen Dank für den Link zum alten Beitrag. Man sieht schon, dass das "Entleeren" der Sporen schön klare Bilder bringt.

Aber statt der Acetolyse würde mich noch viel mehr jucken die doch ganz frischen Sporen zum keimen zu bewegen. Ich habe irgend was in Erinnerung von Zuckerlösung, aber leider nur sehr vage und es bezieht sich auch eher auf Pollen.
Wenn jemand eine gute Vorschrift hat, wäre ich dankbar!

# Jörg: ja die Blätter sind ganz schön dick, was natürlich Probleme macht sie sauber abzubilden. Gibt eher einen Schattenriss im HF.
Am besten wäre AL.

Was mich noch bewegt: das Lycopodium steht ja auf der roten Liste, sollte also sehr selten sein. Wie kommt es dann, dass man Lycopodium-Sporen Tütchenweise in der Apotheke kaufen kann. Die "Ausbeute" ist ja minimal, wie man auf meinem ersten Bild deutlich sieht!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Fahrenheit

Hallo Klaus,

wie alles in unserer modernen Welt kommen die  Bärlappsporen aus Fernost.  ;)

Aus China und Nepal, um genau zu sein. Die Pflanze wird dort also landwirtschaftlich genutzt. Auch hier wusste das Netz eine Antwort, wie Du dem anhängenden Link entnehmen kannst:

Infos zu Bärlappsporen von Kremer - Pigmente

Herzliche Grüße
Jörg
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Bernhard Kaiser

Hallo Jörg,

"Mal sehen, ob der Bärlapp genau so schnell Wasser zieht, wie ein Moos."

Tut er nicht. Bärlapp gehört zu den Gefäßkryptogamen wie auch die Farne und Schachtelhalme.

Freundliche Grüße
Bernhard Kaiser

Fahrenheit

Hallo Bernhard,

danke für Deinen Hinweis, das habe ich aufgrund des gänzlich anderen Aufbaus befürchtet.

Schade, da ist meine Probe wohhl unbrauchbar eingetrocknet.

Schöne Grüße
Jörg
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Rolf-Dieter Müller

Zitat von: Klaus Herrmann in August 28, 2009, 18:13:56 NACHMITTAGS
...
Aber statt der Acetolyse würde mich noch viel mehr jucken die doch ganz frischen Sporen zum keimen zu bewegen. Ich habe irgend was in Erinnerung von Zuckerlösung, aber leider nur sehr vage und es bezieht sich auch eher auf Pollen.
Wenn jemand eine gute Vorschrift hat, wäre ich dankbar!
...

Lieber Klaus,

vielleicht geht es mit einer Vorschrift zur "Kultur von Moos- und Farnsporen". So etwas ist im Kremer auf Seite 292 beschrieben.

Viele Mikrogrüße
Rolf-Dieter

Siggi O.

#8
Gerne per Du!
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Lenzenweger

Hallo Klaus,
Bärlappgewächse (im Volksmund Schlangenmoos) sind gar nicht so selten, wie im Forum vermutet. So sind mir in den Wäldern meiner näheren Umgebung neben Lycopodium annotinum (Sprossender Bärlapp) auch beträchtliche Bestände von L. clavatum (Gemeiner Bärlapp), aber auch L. selago (Tannenbärlapp) ist nicht gerade selten, Vereinzelt, wenn auch eher selten,  kann man da auch noch L. complanatum (Flacher Bärlapp) finden. In moorigen Gewässern wächst L. inundatum (Sumpfbärlapp) und in Bergwäldern mittlerer Höhenlagen den L. alpinum (Alpenbärlapp). Die Sporen des gemeinen Bärlapps wurden früher auch "Hexenmehl" genannt und fanden u. a. auch als Kinderpuder Verwendung.
Freundliche Grüße
Rupert Lenzenweger   

Detlef Kramer

Ja, wenn man in einer solch paradiesischen Ecke dieses Planeten lebt... Ich freue mich, dieses Paradies in der übernächsten Woche etwas besser kennen zu lernen.

Bei uns im Flachland kommen Bärlapp-Gewächse praktisch nicht vor.

Herzliche Grüße

Detlef
Dr. Detlef Kramer, gerne per DU

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Klaus Herrmann

Hallo Sigi,

beide Links sind ganz nett, der erste hat mich leicht irritiert, weil ich den französischen Text mit etwas Mühe gelesen habe und dauernd drauf gewartet habe, dass es "bärlappiger" wird. Der eigentliche Text zum Thema (in Deutsch) darunter bringt mir aber nicht die erwartete Info, ebenso im 2. Link: der Hinweis, die Sporen würden erst in 5-7Jahren keimen hat mich an meine Lebenserwartung erinnert  ;) Trotzdem Danke!

Hallo Rupert, vielen Dank für Deinen Bericht aus dem Paradies. Da könntest Du den Antrag stellen die rote Liste für die Region ausser Kraft zu setzen! :D Ich habe das Lycopodium zum ersten mal in "freier Wildbahn" gesehen!

Hallo Rolf-Dieter,

den Hinweisen von Kremer habe ich mal vergleichsweise den Schömmer Kryptogamenpraktikum gegenüber gestellt. Was Schömmer Seite 407 ff schreibt macht wenig Mut es zu versuchen: eine Kultur der Prothallien ist völlig aussichtslos

Ich werde schneiden, färben, legen ;)

Allen, die gesucht haben vielen Dank!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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