Erste Ergebnisse und Rolladeneffekt bei elektronischem Verschluss

Begonnen von TPL, August 08, 2017, 20:06:32 NACHMITTAGS

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TPL

Mit den ersten Ergebnissen meiner Foto-Adaption an Dünnschliffen bin ich recht zufrieden:



Motiv: Pyroxen-Granulit, DDR.
Technik: Zeiss-Winkel GF Pol, L15-Glühfadenlampe, Blaufilter, XPL, Objektive Nikon CF 10/o.25 P und 20/o.4 P, Direktprojektion mit spiegelloser APS-C-Kamera (Fuji X-T10), elektronischer Verschluss, ca. 1/500 sek.

Leider zeigt sich aber auch ein Problem bei Motiven mit relativ monotonem Hintergrund. Die erfahrenen Digitalfotografen haben dafür wahrscheinlich nur ein müdes Lächeln:

Technik wie vor, Objektiv Nikon CF Plan 40/o.70 DIC, , elektronischer Verschluss, 1/950 sek.

Gibt es eine einfache Methode, diese Streifen zu vermeiden?

Danke für jeden Hinweis und viele Grüße
Thomas

A. Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Linuxpenguin

Hallo Thomas,
die ersten Ergebnisse sind doch gut.
Zu den Streifen: die Wiederholfrequenz der Beleuchtung ist zu niedrig.
Mit Konstantstromquelle passiert das nicht mehr.
Gruß
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
Luminar Einrichtung, AL/DL (HF/DF),
POL, AL-DIK
Hiller LED, HAL, CSI, HBO
- SteMi IVb

Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

Interessen:
Mineralogie, Gemmologie, Petrographie

xf00741

Hi Thomas


Sehe ich auch so, dass es an der Beleuchtung liegt. Ich habe gerade mit meiner T10 die Sache durchgespielt und bei mir gibt es keine Streifen, weder bei 1/1000stel noch bei 1/8tel. Ich setze aber die LED Beleuchtung von Stefan Hiller ein. So ein Streifenmuster kann ich übrigens bei meinen Olys schön im Sucher sehen, wenn ich die Synchronisierung des Suchers mit der Netzfrequenz der Beleuchtung abschalte. Da kann ich dann schnell sehen, wenn was nicht stimmt. Bei der Fuji kann man das scheinbar nicht beeinflussen.


Ich würde es an Deiner Stelle mal mit langen Zeiten unterhalb von 1/50stel versuchen.


Gruss
Jörg
Zeiss Standard WL IV FL
Zeiss Standard WL DL, POL, DIK
Wild M5

TPL

#4
Danke, Arnold, Jörg und Sven (und entschuldigung, dass ich mich nicht früher gemeldet habe)!

Ich werde Eure Hinweise in Kürze umsetzen und dann wieder berichten.

Eine faszinierende, aber auch etwas irritierende Eigenschaft meiner Direktadaption ist, dass der Ausschnitt auf dem Sensor deutlich größer ist, als das, was ich mit einem Weitwinkel-Okular (Nikon CFWN 10x/20) überblicke. Nicht nur so ein bisschen, sondern etwa 100% mehr Fläche!

Erstmal ist das natürlich sehr angenhem, denn selbst die Bilder mit dem 10er Objektiv (Nikon CF 10/o.25 P), einem vermeintlich einfachen Achromat, ergeben im von mir bevorzugten, quadratischen Format beinahe Übersichtsaufnahmen. Andererseits heißt das natürlich, dass ich nur begrenzte visuelle Kontrolle über mein Motiv habe. Wenn ich es recht bedenke, dann bin ich mit dieser Adaption in einer ähnlichen Situation wie mit einem Lupenobjektiv von etwa 20 mm Brennweite.

Korrekt?

Dass dieses Mikoskopobjektiv aber einen Bildkreis außerordentlich passabel ausleuchtet, innerhalb dessen ich ein quadratisches Sensorformat von rund 14,8x14,8 Millimeter (APS-C, Seitenverhältnis 1:1) legen kann, hätte ich mir kaum erträumt. Wie wird das dann erst bei den besser korrigierten (Nikon-) Planachromaten und Planapochromaten?

Es bleibt spannend und ich freue mich auch weiterhin über Hinweise, Tipps und Kritik.

Viele Grüße
Thomas

Korrektur: der APS-C-Sensor ist nur 14,8 mm breit.

Linuxpenguin

Hallo Thomas,
Nikon CF sind doch für eine Tubuslänge 210mm nölst du diese denn ein.
Vergrößerung kapiere ich grad nicht wirklich.
Hast du eine kleinere Vergrößerung mit deiner Adaption ?
Gruß
Sven
Mikrotechnik:
- ZEISS Ultraphot III
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Foto:
- StackUnit auf PhoMi-Basis
- SONY a7R II VF/APS-C
- CANON FL Balgen
- Linearschlitten: Z 0,0001mm

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TPL

Hallo Sven,

die Nikon CF-Durchlichtobjektive haben eine Tubuslänge von 160 mm (210 mm sind die CF-Auflicht-Objektive). DIese ist an den von mir genutzten Carl Zeiss-Stativen eingehalten.

Meine Adaption ist rein mechanisch, also ohne irgendwelche Relais-Optik, nämlich eine Direktprojektion des Objektivs auf den Sensor.

Grüße, Thomas

Linuxpenguin

#7
Hallo Thomas,
stimmt: 160mm für DL
Hatte selber BD - 210mm
Habe auch vollständig ohne Zwischenoptik adaptiert und immer die Nennvergrösserung am Vollformat erreicht - an APS-C entsprechend höher.
Verstehe ich dann erst recht nicht.
Hast du Gelegenheit mal ein Objektmikrometer zu fotografieren?
Gruß
Sven
Mikrotechnik:
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TPL

#8
Zitat von: Linuxpenguin in August 13, 2017, 11:57:41 VORMITTAG(...) Nennvergrösserung (...)

Hallo Sven,
danke, das war (höchstwahrscheinlich) das passende Stichwort: die Nennvergrößerung am Sensor wird ja nicht von irgendeiner vergrößernden Relais-Optik (Kombination aus Okular, Projektiv, Objektiv) beeinflusst.

Ein Objektmikrometer werde ich beizeiten fotografieren und die effektiven Vergrößerungen, bezogen auf mein Sensorformat (freiwillig begrenzt auf 14,8x14,8 mm), dokumentieren.

Gruß
Thomas

Korrektur: der APS-C-Sensor ist nur 14,8 mm breit.

Linuxpenguin

Hallo Thomas,
helfe gern (wo ich kann)
Kleiner Tipp noch:
Man sagt ja, dass APS-C für Mikrofotografie optimal sei.
Das trifft auch zu, da die Bikdmitte optimal ausgeleuchtet wird.
Am VF entstehen "Trauerränder" Bus zum Tunnelblick.
Am APS-C kannst du für volle Chipdiagonale nutzen.
Dann würde ich erst (auf z.B. 18x18mm) beschneiden.
So hast du Spielraum.
Ich selbst habe mir gor diesen Spielraum den VF Sensir angeschafft.
Viel Erfolg
Und: lass hören bzw sehen
Glück auf!
Sven
Mikrotechnik:
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TPL

Glück auf und Danke Sven!

Ich habe eben nochmal nachgeblättert: Der APS-C-Sensor ist nur 14,8 mm breit (habe ich in meinen vorherigen Beiträgen korrigiert). Die Bilddiagonale beträgt unter Ausnutzung des gesamten Sensors rund 26,7 mm und bei dem von mir weiterhin bevorzugten quadratischen Format immer noch knapp 21 mm. Insofern sollten die für Sehfeldzahlen bis 26 geeigneten CF Plan- und CF Plan-Apo-Objektive tatsächlich fast das gesamte APS-C-Sensorformat ausschöpfen.

Bis ich das ausprobieren kann, werden allerdings noch 3-4 Wochen vergehen. Diese Objektive sind nur in aller Regel nicht spannungsfrei oder wegen ihrer sonstigen Konstruktion (Klemmfassungen, kleine Krümmungsradien) nicht so gut für Pol-Mikroskopie geeignet, da sie zwischen gekreuzten Polarisatoren merkliche, und teilweise ungleichmäßige Aufhellung bewirken.

Eine Ausnahme soll das CF Plan 60/o.85 P sein, dass aber ausgesprochen selten angeboten wird. CF-DIC-Objektive sind auch geeignet, aber ähnlich selten und üblicherweise sehr teuer. Ansonsten habe ich mit dem CF Plan 50/o.85 Oil gute Erfahrungen gemacht, was die Eignung zwischen gekreuzten Polarisatoren angeht. Leider erfordert es bereits bei seiner vergleichsweise geringen Eigenvergrößerung Ölimmersion. Daher verwende ich es bisher nur selten.

Viele Grüße
Thomas

Linuxpenguin

Mein Zeiss Universol POL R ist komplett mit POL-Objektiven ausgestattet.
Wenn du nicht wissenschaftlich messen willst (Gangunterschiede), so brauchst du nicht unbedingt spannungsfrei gefasste (und zentrierbare) Objektive
Es sollte orientierende Polarisation ausreichen
Ich selbst würde gerne wissenschaftlich arbeiten (es fehlt aber die Erfahrung)
Mikrotechnik:
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