Der Koloss von Steglitz - Theodolit-Mikroskop XXXL von R. Fuess

Begonnen von olaf.med, Oktober 02, 2017, 18:39:29 NACHMITTAGS

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olaf.med

Der Koloss von Steglitz -
Theodolit-Mikroskop XXXL von R. Fuess

Kürzlich konnte ich ein ganz besonderes Mikroskop erwerben und möchte gerne die Freude und den Stolz darüber mit euch teilen. Es handelt sich um ein Theodolit-Mikroskop aus der Produktion der berühmten Firma R. Fuess aus Berlin-Steglitz. Theodolit-Mikroskope gehören prinzipiell zu den ganz großen Seltenheiten bei den an sich schon nicht sehr häufigen petrographischen Forschungsmikroskopen, aber dieses Gerät ist nochmals etwas ganz Besonderes.



Kurzvorstellung: Theodolit-Mikroskop der Fa. Fuess, Berlin/Steglitz, ca. 1930, Arbeitshöhe > 50 cm, Gewicht 18,5 kg, kurz: kolossal!


Die Theodolit-Methode

Die Theodolit-Methode, auch Fedorow- oder Universal-Drehtisch-Methode genannt, geht auf den russischen Mineralogen E. S. Fedorow zurück, der diese Messmethode zwischen 1894 und 1897 entwickelte. Mit ihr lässt sich die räumliche Beziehung zwischen den optischen Eigenschaften und der kristallographischen Symmetrie quantitativ bestimmen. Die wichtigste Anwendung beruht auf der Tatsache, dass sich bei Feldspat-Mischkristallen, den häufigsten Bestandteilen der Gesteine, diese räumliche Orientierung mit der chemischen Zusammensetzung ändert. Somit ist eine Bestimmung ihrer Zusammensetzung allein durch das Einmessen der optischen Parameter möglich – ganz ohne chemische Analytik. Aus der Kenntnis der Zusammensetzung wiederum kann man weit reichende Rückschlüsse auf die Entstehung der Gesteine ziehen (siehe auch hier).

Für die Theodolit-Methode musste ein neues Instrumentarium entwickelt werden, mit dessen Hilfe die Kristalle in Dünnschliffen in einer kardanischen Aufhängung, ähnlich wie bei einem Kreiselkompass, um bis zu 5 Achsen gedreht werden können. Die Drehwinkel um die einzelnen Achsen müssen dabei auf mindestens 1° genau ablesbar sein. Dies erfordert eine hohe mechanische Präzision. Weiterhin schaffen Halbkugelsegmente  unter- und oberhalb des Dünnschliffs ein homogenes optisches System mit dem zu untersuchenden Kristall im Zentrum.

Die ersten Fedorow-Tische, auch Universal-Drehtische oder kurz U-Tische genannt, waren Zusatzgeräte, die auf den Mikroskoptisch eines petrographischen Mikroskops aufgesetzt wurden. Die innovative und auf mineralogische Messapparate spezialisierte Firma von Rudolf Fuess in Berlin-Steglitz entwickelte sie in enger Zusammenarbeit mit Fedorow. Diese Firma blieb in der Folge marktführend, bis der geniale Physiker und Mineraloge Max Berek 1914 bei der Firma Leitz einen völlig überarbeiteten Unversal-Drehtisch vorstellte. Dieser war statt für kleinere Sonderschliffe für die Standard-Dünnschliffe des Gießener Formats (28mm x 48mm) geeignet und in der Handhabung deutlich ausgereifter, sodass die meisten Hersteller sich mit ihren Neukonstruktionen an diesem Konzept orientierten.



Universal-Drehtische aus der Produktion der Fa. Fuess. Links: der erste ,,Große Universaldrehtisch nach Fedorow" mit 4 Drehachsen aus der Zeit vor 1900. Für Messungen sind nicht abgedeckte Dünnschliffe von max. 20 mm Größe erforderlich. Rechts: 5-achsiger Drehtisch für normalgroße Dünnschliffe, ca. 1930.

Theodolit-Mikroskope

Im Jahre 1903 beschrieb der Portugiese V. de Souza-Brandão ein neues Universalmikroskop, das im Prinzip aus einem petrographischen Mikroskop mit einem fest eingebauten Universal-Drehtisch bestand. Damit sollte das lästige Umrüsten und komplexe Justieren für U-Tisch Messungen entfallen, allerdings zu Kosten einer sehr viel aufwendigeren und teureren Grundkonstruktion. Unter dem begnadeten Chefkonstrukteur Carl Leiss entstand schließlich 1912 in der Werkstatt von R. Fuess in Steglitz ein ausgereiftes Theodolit-Mikroskop, das allen technischen und optischen Erfordernissen genügte. Es war mit Abstand das komplexeste und teuerste Mikroskop, das diese Firma je angeboten hat und wurde dementsprechend sehr selten hergestellt. Gefertigt wurde nur auf Bestellung und die Verkaufszahlen betrugen deutlich weniger als ein Exemplar pro Jahr.

Im Jahre 1921 machte sich Carl Leiss selbstständig, arbeitete aber weiterhin eng mit Fuess zusammen und produzierte viele der von ihm bei Fuess entwickelten Apparate unverändert in seiner neuen Firma, unter anderem auch das Theodolit-Mikroskop. Im Jahre 1924 stellte er sogar nochmals eine neue stark überarbeitete Form dieses Messgeräts vor, die einige Verbesserungen zur ursprünglichen Form aufwies, aber nicht mehr über die gleiche Eleganz und Schönheit verfügte. Aus den Firmenaufzeichnungen geht hervor, dass Leiss in einem Zeitraum von 20 Jahren nur ganze 5 Theodolit-Mikroskope verkaufte.

Bis heute sind von der klassischen Form acht erhaltene Theodolit-Mikroskope bekannt geworden, sieben davon mit R. Fuess und eines mit C. Leiss signiert. Von der neueren Form kennt man vier Exemplare, alle mit C. Leiss signiert. Selbst wenn noch das eine oder andere Exemplar im Verborgenen schlummern sollte, ist dieser Mikroskoptyp doch sicher einer der seltensten und interessantesten überhaupt. Eine (wie immer perfekte) Beschreibung eines klassischen Exemplars findet man bei Timo Mappes hier.



Zeitgenössische Stiche der Theodolit-Mikroskope. Links: Die früheste Leisssche Konstruktion. Solche Modelle wurden offensichtlich nur extrem selten gefertigt; kein erhaltenes Stativ bekannt. Mitte: Die klassische Form; 8 Stative bekannt, 7 von der Fa. Fuess, eines von der Fa. Leiss. Rechts: Die moderne Form der Fa. Leiss, ab 1924; 4 Stative bekannt.

Konstruktiv bedingt gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen den Universal-Drehtischen als Zusatzgeräte zu petrographischen Mikroskopen und den Theodolit-Mikroskopen. Die wichtigste Drehachse, die bei den Messungen ständig betätigt wird, ist die K-Achse (Kontrollachse). Sie verläuft bei den U-Tischen in Ost-West-Richtung und ist an großen senkrechten Drehknöpfen mit Teilkreisen zu erkennen (siehe oben bei der Abbildung der U-Tische). Diese Achse verläuft bei den Theodolit-Mikroskopen jedoch in Nord-Süd-Richtung und ist im Arm des Stativs gelagert. Am klassischen Theodolit-Mikroskop hat sie die typische Form eines Steuerrads.

Die U-Tisch-Methodik erfordert, dass man jederzeit schnell zwischen Normalstellung und Diagonalstellung bezüglich der Schwingungsrichtungen der Polarisatoren wechseln kann. Beim U-Tisch geschieht das durch Drehen des Mikroskoptischs um 45° aus der Ost-West Stellung heraus. Konstruktiv bedingt ist dies am Theodolit-Mikroskop nicht möglich, daher ist eine Synchrondrehung der Polarisatoren unverzichtbar. Dies geschieht durch eine mechanische Kopplung von Polarisator und Analysator mit einer starren Stange.

Die Firmen Fuess und Leiss sind die einzigen weltweit, die jemals Theodolit-Mikroskope gebaut haben.

Der Koloss

Ein Bild kann nur sehr unvollständig die Dimension dieses wirklich riesigen Instruments wiedergeben. Erst der Vergleich mit dem schon sehr großen ,,normalen" Theodolit-Mikroskop gibt einen Eindruck von der wirklichen Größe. Als ich es das erste Mal vor mir sah, war ich überwältigt – als ich es anheben wollte, glaubte ich, es sei mit dem Tisch verschraubt. Es überragt mit einer Arbeitshöhe von über einem halben Meter seinen kleinen Bruder erheblich und ist mit 18,5 kg fast genau doppelt so schwer.



Der Fund eines solchen Mikroskops ist wohl vergleichbar mit dem einer ,,blauen Mauritius" für den Philatelisten. Seine Geschichte ist aus den Berichten des Verkäufers und dem Zustand des Instruments rekonstruierbar. Es wurde gegen Ende der 1920er Jahre gefertigt zu einer Zeit, als der klassische eckige Hufeisenfuß von dem moderneren (und  meiner Meinung nach weniger eleganten) runden Fuß abgelöst wurde, und in einer Phase, als das klassische Theodolit-Mikroskop noch immer produziert wurde. Das belegen die Seriennummern – es existiert ein viel älteres klassisches Stativ mit der Nummer 25xx, alle anderen bekannten aus der Fuessschen Produktion haben Nummern zwischen 4023 und 4165. Der Koloss liegt mit der Nummer 4138 innerhalb dieser Spanne.

Das Mikroskop kam in einem Konvolut bestehend aus 4 außergewöhnlichen Objekten, die allesamt in absolut ungebrauchtem, fabrikneuem Zustand waren. Es handelt sich mit großer Sicherheit um Exponate aus dem Archiv der Firma, die bei der Liquidierung im Jahre 1976 in Privatbesitz kamen und vor einigen Jahren an den Vorbesitzer veräußert wurden.



Der Tisch

Das Herzstück eines Theodolit-Mikroskops ist der kardanisch aufgehängte Tisch. Bei den klassischen Theodolit-Mikroskopen hat er einen Durchmesser von 117 mm und ist für die Untersuchung von Standard-Dünnschliffen mehr als ausreichend. Beim Koloss hat man ihn mit 153 mm Durchmesser noch einmal ganz erheblich vergrößert. Dafür kann es nur zwei Gründe geben: die Möglichkeit noch größere Präparate untersuchen zu können oder eine erhöhte Ablesegenauigkeit durch vergrößerte Teilkreise zu erhalten. Ich kann nicht nachvollziehen, welcher der Gründe ausschlaggebend war. Am Koloss werden die gleichen Halbkugelsegmente wie am klassischen Model verwendet, deren Abstand der Befestigungsschrauben von 62,5 mm die Größe der Präparate limitiert. Aus jahrzehntelanger Erfahrung mit  der Fedorow-Methode weiß ich, dass Messgenauigkeiten von besser als 1° eigentlich nie erreichbar sind, sodass die Ablesegenauigkeit der Teilkreise am klassischen Modell eigentlich schon eine Größenordnung zu gut ist. Der Grund für die außergewöhnliche Dimension wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben.



Der große Drehtisch. Links und rechts im Bild sind die klappbaren Kreisbogensegmente (Wrightsche Bügel) für die Messung der Neigung der Horizontal-Achse (von links unten nach rechts oben verlaufend) zu sehen.

Der Beleuchtungsapparat

Theodolit-Mikroskope haben immer einen aufwendigen drehbaren Beleuchtungsapparat, damit der Winkelbetrag der Synchrondrehung der Polarisatoren genau ablesbar ist. Hier beträgt der Durchmesser des Tisches für diese Drehung 140 mm (100 mm) (Werte in Klammern stehen für die Dimensionen des klassischen Stativs). Die Anschläge begrenzen die Drehung auf ±90° aus der Mittelstellung und sind durch Schrauben einstellbar. Mit dem Drehteller ist der eigentliche Kondensor verbunden, der mit einem Zahntrieb in der Höhe verstellbar ist. Die Kondensor-Hülse hat einen Durchmesser von stolzen 46 mm (24 mm) und beinhaltet ein zweiteiliges Polarisationsprisma mit einem Querschnitt von 15 mm x 16 mm (12 mm x 12 mm). Am oberen Ende befinden sich eine Aperturblende und ein hochaperturiges Linsensystem.

Als Besonderheit ist unterhalb des Tischs ein massiver Schieber mit einer Schwalbenschwanzführung angebaut, in dem wiederum zwei großflächige Kompensatoren – λ und λ/4 - geführt sind. Dieser Schieber ist jedoch nur bei Verwendung des Kolosses als normales petrographisches Mikroskop und auch dann nur bei niedriger Apertur verwendbar. Für die Theodolit-Methode muss er entfernt werden, da er sonst den Neigungsbereich des Universaltischs drastisch reduziert. Auch der Sinn dieser Einrichtung ist mir unverständlich, da es ja die Standard-Kompensator-Schlitze direkt oberhalb des Objektivs nahe seiner hinteren Brennebene und außerdem im Wrightschen Okular und im Aufsatzanalysator gibt, wo man auch mit kleinflächigen Kompensatoren den gleichen Effekt erzielt.



Beleuchtungsapparat des Mikroskops. Der untere Drehtisch ist der Kondensorträger mit der Vorrichtung zur Synchrondrehung. Einer der verstellbaren Anschläge ist rechts erkennbar. Der obere Drehtisch ist der Theodolit-Tisch, an dessen Unterseite der Schieber für die beiden großflächigen Kompensatoren angebracht ist.

Der Tubus

Wie nicht anders zu erwarten ist auch der Tubus des Stativs von außergewöhnlichen Maßen, aber sonst analog den klassischen Fuess Tuben konstruiert. Der Durchmesser beträgt 42 mm (33 mm), oberhalb des Rings mit der Objektivzentrierung und dem staubdicht verschließbaren Kompensatorschlitz befindet sich der einschiebbare Tubusanalysator, der mit einer gabelförmigen Verbindung an den Mitnehmerstab für die Synchrondrehung koppelbar ist. Darüber befindet sich die über einen Innentubus fokussierbare Bertrandlinse. Das obere Ende des Tubus bildet ein Wrightsches Okular, das nach Lösen einer Klemmschraube um ±90° aus seiner Normalstellung drehbar ist.

Das Wrightsche Okular ist ein Messokular mit einem fest eingebauten Fadenkreuz, in dessen Ebene des reellen Zwischenbilds man zusätzliche Messplatten oder Kompensatoren in Schwalbenschwanzschiebern einführen kann, die man dann zusammen mit dem Fadenkreuz scharf sieht. Für polarisationsoptische Zwecke (z. B. bei Gebrauch von Kompensatoren) muss dann natürlich ein Aufsatzanalysator statt des Tubusanalysators verwendet werden.   



Das großdimensionierte Wright-Okular mit dem Aufsatzanalysator. Der Schieber in dem quadratischen Gehäuse enthält Messplatten oder Kompensatoren. Der rechteckige Schlitz im Aufsatzanalysator ist gleichfalls für Kompensatoren. Zwischen ihm und der oberen Glasplatte befindet sich ein Glan-Thompson Polarisationsprisma.

Fazit

Dieses Mikroskop ist ein wirklich sehr beeindruckendes und wohl einmaliges Instrument. Die Verwendbarkeit des übergroßen Stativs für die normale Praxis ist als eher gering einzuschätzen. Seine Konstruktion entsprang also wohl weniger der Notwendigkeit, als einem ,,gigantomanischen" Bedürfnis zu zeigen was machbar ist. Die Intension einiger konstruktiver Details bleibt rätselhaft und ist möglicherweise eher experimenteller Natur. Nach meiner Kenntnis taucht es in keinem Katalog der Firma auf.

Der Vollständigkeit halber muss noch erwähnt werden, dass es noch eine jüngere Konstruktion eines übergroßen U-Tisch-Mikroskops von Fuess gibt, die 1932 von F. K. Drescher beschrieben wurde (Centralblatt für Mineralogie, Abt. A., 5, S. 167 ff). Es handelt sich aber dabei nicht um ein Theodolit-Mikroskop der hier beschriebenen Art, bei der die Kontrollachse in Nord-Süd-Richtung orientiert ist, sondern um eine Kombination eines normal orientierten großen U-Tischs mit einem Mikroskop. Dieses Sondermikroskop wurde für Gefügeanalysen an Großschliffen konzipiert und ist wesentlich einfacher in seiner Bauweise. Ein solches Mikroskop ist im Optischen Museum Jena, Ernst Abbe Stiftung erhalten und ausgestellt.
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Heiko

Lieber Olaf,

die Begeisterung sprüht förmlich aus Deinen Worten. Glückwunsch zur Bergung dieses Schatzes.

Viele Grüße,
Heiko


PS:
Lasse es mich wissen, wenn durch die Neuerwerbung Euere Versorgung mit Grundnahrungsmitteln schwierig geworden ist – bin vom Dorf und kann mit Viktualien aus eigener Produktion aushelfen.  ;)

JoachimHLD

Lieber Olaf,
da hast Du ja ein Prachtstück erworben! Wann wird der Museumsneubau begonnen?  :D
Viel Spaß damit
Joachim

Tilman

Lieber Olaf,
ganz herzliche Glückwünsche zu diesem Gerät.
Liebe Grüße, auch an Uli
Tilman

Jürgen Boschert

Lieber Olaf,

vielen herzlichen Dank, dass Du uns mit solcher Begeisterung und Hingabe Deine aktuellste Neuerwerbung vorführst. Das sind wirklich feinmechanische Kleinode.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Piper

Hallo,

auch für einen Nicht-Geologen / Petrographen ein sehr eindrucksvolles Meisterwerk, danke für´s Zeigen.

Dennoch eine ganz "banale" Frage zum Tisch:  Man müsste die Möglichkeit der kontrolliert einstellbaren Objektkippung doch eigentlich sehr gut auch für 3D-Mikrofotos nutzen können, oder?

Vorgehen: Durchmusterung des Präparates in üblicher waagerechter Position des Objektträgers. Dann das Fotoobjekt der "Begierde" zunächst schön in Position drehen, danach um etwa 3 Grad nach rechts und links neigen und je ein Foto machen. Weiterverarbeitung beider Bilder als rechtes bzw. linkes Stereobild z.B. mit StereoPhotomaker.

Gibt es ggf. solche neigbaren und bedarfsweise auch drehbaren Aufsätze zur Adaptation an normale Mikroskope bzw. zum Aufsetzen auf Standard-Kreuztische (z.B. im Tausch gegen  einen anschraubbaren Objektführer)? Natürlich bräuchte man dann im Durchlicht einen Kondensor mit größerer Schnittweite, aber das wäre ja das kleinste Problem.

Oder müsste sich der 3D-Mikrofotograph ein komplettes petrographisches Mikroskop zulegen, wenn er eine solche Objektneigung auf präzise Weise nutzen möchte?

Freue mich über aufklärende Hinweise.

Viele Grüße
Jörg


Reinhard

hallo Olaf,

Glückwunsch zum Fang dieses tollen Gerätes!
Da fängt man wahrscheinlich an, sein Testament nochmals nach zu justieren.  ;)

viele Grüße
Reinhard
seit wann ist Kunst ein Fehler ?



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www.mikrochemie.net

Lupus

Hallo Olaf,

nicht nur begeisternde Technik sondern auch wunderschön in Szene gesetzt.

Hoffentlich wird die vernachlässigte Link-Liste "Mikroskopiker stellen ihr Mikroskop vor" wiederbelebt.  ;)

Hubert

Wutsdorff Peter

#8
Hallo plötzlich waren meine langen Ausführungen inkl. Gratulation weg!
Das ist etwas, was ich schon lange beobachte. Das finde ich sehr ärgerlich!!
Aber vielleicht stelle ich mich mich mit dem Umgang des Programms wieder einmal zu blöd an.
Ich hatte etwas über die "Eulerschen Winkel" geschrieben und daß diese alle voneinander abhängig sind.
Ich habe aber keine Luste und Zeit alles noch einmal zu schreiben.

Olaf ruf mich vielleicht an, wenn es Dich interessiert
Gruß Peter

olaf.med

#9
Liebe Freunde,

ganz herzlichen Dank für eure netten Worte zu dem Artikel.

im Einzelnen:

@ Heiko: eine kleine Hypothek auf's Häuschen hat gereicht - und schon hatten wir wieder Butter auf's Brot ;D.

@ Joachim: ein Neubau ist schon lange in Planung, aber wie ewig die Fertigstellung dauert weiß man ja vom Hauptstadtflugplatz  :(. Als Interimslösung habe ich erst einmal weiter komprimiert und Vitrinenbodenhöhen modifiziert um adäquaten Platz zu schaffen.

@ Jörg: wenn Du einmal rumspielen möchtest stelle ich Dir gerne einmal einen U-Tisch incl. Kondensor mit großer Schnittweite zur Verfügung. Der passt auch auf ein normales Mikroskop, wenn der Tischhub ausreicht. Sollte es funktionieren findet sich ein Relikt zum Ausschlachten.

@ Peter: die Eulerschen Winkel benutzt man routinemäßig bei der Bestimmung der chemischen Zusammensetzung von Plagioklasen bei der U-Tisch Methode. Sie sind mir also bekannt und geläufig.

Nochmals besten Dank für die Anerkennung,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Peter V.

#10
Lieber Reinhard,

ZitatDa fängt man wahrscheinlich an, sein Testament nochmals nach zu justieren.  ;)

Da mach Dir mal gar keine Hoffnungen! Da stehe ich schon längst als alleiniger Mikroskoperbe drin (hoffe ich zumindest...oder....?)

Ich kann es nur bestätigen: Ich kenne das "kleine" Steuerradmikroskop mit dem eckigen Fuss, und das ist schon ein gewaltiges Trumm. Und wenn dieses noch deutlich größer ist, wie man ja auf den Fotos sieht... Eigentlich konnte man daran ja nur im Stehen mikroskopieren, oder?

Zum Glück steht ein Besuch in Witten ohnehin nächstes Wochenende auf meiner To-Do-Liste.

Jedenfalls freue ich mich, dass Du das Gerät (ich habe ja Deine Seelenqualen vor dem endgültigen Erwerb miterlebt) nun bei Dir hast und es Dir so viel Freude bereitet.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

olaf.med

... ach ja:

@ Hubert: hier kann ich nur kräftig ins gleiche Horn blasen. Die Rubrik "Mikroskopiker stellen ihr Mikroskop vor" braucht wirklich dringend Pflege.

@ Peter: aber klar doch ;D

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

hotte

Herzlichen Glückwunsch!!
Ein sehr komplexes und aufwändiges Mikroskop. Grandiose Mechanik. Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, so kann man sich ein Bild von den vielfältigen Möglicheiten machen.
Liebe Grüsse
Horst

Wutsdorff Peter

Grüß Dich Olaf,
jetzt will ich es doch noch einmal versuchen, indem ich meinen Text vorher schreibe und dann einfüge:

Daß Dir die Eulerschen Winkel geläufig sind, daran habe ich nicht gezweifelt.

Jetzt zu den fünf Achsen:
Ein starrer Körper hat im Raume 3 Drehfreiheitsgrade,
und ich vermute, daß die zwei zusätzlichen Achsen benötigt werden, um ,,Nach-zu-justieren",
da  alle Winkel über einen entsprechenden Tensor von einander abhängig sind.
Denn wenn eine Achse geändert wird, verändern sich auch die anderen beiden.
Liege ich da richtig?
Ich besitze von der Fa. Fuess einen Barographen, der noch von der kaiserl. Marine benutzt wurde.

Gruß und meine Gratulation zu diesem schönen Gerät

Gruß Peter

wilfried48

Zitat von: Peter V. in Oktober 03, 2017, 12:17:40 NACHMITTAGS
...
Da mach Dir mal gar keine Hoffnungen! Da stehe ich schon längst als alleiniger Mikroskoperbe drin (hoffe ich zumindest...oder....?)
...

Lieber Peter,

da müsste aber dann das Häusle mitvererbt werden, sonst musst du ja sofort anbauen  ;D

Lieber Olaf,

das ist das grandioseste Mikroskop, das ich je gesehen habe, herzlichen Glückwunsch !

Ich hoffe, dass deine schöne Vorstellung der Rubrik "Mikroskopiker stellen ihr Mikroskop vor" einen neuen Anschub gibt.

viele Grüsse
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
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