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" Makassar Ebenholz "

Begonnen von Schrodt, Oktober 31, 2017, 18:01:34 NACHMITTAGS

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Schrodt

Hallo Mikrofreunde,

da mich bei der Bestimmung der Holzarten die Unterschiede zwischen "Einheimischen Hölzern" und "Exotischen Hölzern" interessierten, habe ich
mal Hand-Anschliffe von " Ebenholz "gemacht, bevor ich Hand-Schnitte für die Mikroanatomie herstelle.

Achtung !
Unter Verweis auf den eingehenden Sachverständigen-Beitrag von Holger x und meine Antwort habe ich das Wort " Makassar " aus der Überschrift entfernt. Die allgemeinen Ausführungen über Makassar Ebenholz bleiben jedoch zur Information bestehen.

Das Makassar Ebenholz ( Diospyros celebica ) gehört zu den wertvollsten und teuersten Holzarten. Es ist eines der härtesten, zähsten und dauerhaftesten Hölzer. Im Holzhandel werden für Schnittholz rund 19000 bis 26000 € pro Kubikmeter berechnet. Die Preise für Eichenholz
liegen zum Vergleich bei maximal 1800 € pro Kubikmeter und für Buchenholz bei 800 €.

Das native Makassar Ebenholz wird nur in Sulawesi, einer indonesischen Insel, gefunden. Es ist in die Roten Liste für gefährdete Arten aufgenommen worden.

Mit den nachstehenden 2 Google-Links zeige ich den Habitus und die großen Blätter eines Ebenholz-Baumes:

/Users/JS/Desktop/ebony-tree2.jpg

/Users/JS/Desktop/Diospyros-celebica-3.jpg

Die Hauptmerkmale von Makassar Ebenholz sind:

Farbe Splint:  schmutzig, weißhellbraun
Farbe Kern:   schwarz, rotbraune Streifen
Inhaltsstoffe: pH: 5.8, Schleimhautreizungen, Dermatitis
Anatomie:     Poren zerstreut • Zuwachszonen nicht erkennbar • schwarzbraune Kernstoffe in den Gefäßen • glänzend

Abbildung der für die Anschliffe verwendeten Holzprobe siehe nachstehendes Foto 1:




Die Herstellung eines Quer-und Tangentialschnittes für die Hand-Anschliffe war bei der vorhandenen Holzprobe möglich.
Ein echter Radialschnitt konnte jedoch nicht hergestellt werden. Ein stattdessen hergestellter, von einem echten Radialschnitt parallel abgesetzter
Schnitt, zeigte tangentiale Anteile (angeschnittene Holzstrahlen) und war für die Bestimmung weiterer Merkmale nicht geeignet.

Hand-Anschliffe:  Letzter Feinschliff mit Körnung 1200 • Schleifstaubentfernung mit der Staubsauger-Methode.

Mikrofotos:         Mikroskop Leitz Orthoplan • Opakilluminator • Objektiv HD 10 x / 0.18 • Auflicht-Hellfeld mit senkrecht angepaßter Beleuchtung
                         durch Halogenlampe 12 V 100 W + schräger Beleuchtung mit dreiarmiger Kaltlichtquelle und Joghurtbecher-Diffusor.



Mikrofotos 2 - 5 ( 2 SW ) :  Kernholz-Querschnitt

Laubholz • zerstreutporig • Gefäße mäßig groß • Gefäße meist in kurzen radialen Reihen angeordnet • schwarzbraune Kernstoffe  in den Gefäßen •
glänzend • spärliches Längsparenchym an den Gefäßen paratracheal vasizentrisch • Grundgewebe dickwandig • netzartige Muster • Zuwachszonen
nicht erkennbar • Kristalle in Mikrofoto 2 ( helle Flecken !).











Mikrofotos 6 - 8 :  Kernholz-Tangentialschnitt

Holzstrahlen einreihig • Holzstrahlen aus mehreren Zelltypen aufgebaut ( heterozellular ) • strangförmiges Längsparenchym apotracheal •
einfache Durchbrechungen • Kristall in Mikrofoto 7 + 8 ?









Mikrofoto 9 :  Kernholz-"Pseudo" Radialschnitt !

Angeschnittene Holzstrahlen • einfache Durchbrechungen • Parenchymstränge.





Viel Spaß beim Anschauen.

Jürgen aus Hemer

Schrodt

#1
Hallo Mikrofreunde,

ich habe eben festgestellt, dass die Google-Links nicht funktionieren. Daher bei Interesse die Bilder zu Diospyros celebica bitte direkt aufrufen !

Jürgen aus Hemer

Rawfoto

Guten Morgen Jürgen

Wollte gerade die beiden Links als Ergänzung zu Deinem Beitrag anschauen, diese zeigen auf Deinen eigenen Rechner und da haben wir natürlich keinen Zugriff ...

Wie bist Du denn zu dieser spannenden Holzprobe gekommen, warst Du vor Ort?

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Schrodt

#3
Guten Morgen Gerhard,

die Makassar Ebenholz-Probe habe ich von einem Mikrofreund bekommen. Sie ist vor 30 Jahren in Berlin gekauft worden.

Man kann jedoch auch heute noch ähnliche Proben von z.B. der Firma " Edelholzverkauf " kaufen. Siehe nachstehendes Bild:



Zu den Google Bildern:

Wenn man " diospyros celebica google bilder " eingibt, erscheint eine Bildpalette. wenn man dann " weitere bilder zu diospyros celebica google"
anklickt, erscheint eine größere Bildpalette, hier sind auch die von mir ausgesuchten Bilder dabei.
Leider ließen sich die Google Bilder-Links von meinem Rechner nicht auf das Forum übertragen.

Liebe Grüße

Jürgen aus Hemer

Holger x

#4
Hallo Jürgen,

da sich anscheinend niemand dran stört, möchte ich mal darauf hinweisen, dass die Überschrift nach meiner Einschätzung nichts mit den gezeigten Schliffen zu tun hat – das empfinde ich irgendwie als irreführend. Es handelt sich bei dem gezeigten Holz offensichtlich um eine der handelsüblichen Ebenholzsorten: äußerlich im Wesentlichen schwarz und ohne markante Maserung und das ist dann kein Makassar Ebenholz. Nach Wagenführ (Holzatlas) entspricht der Name Makassar dem Hauptausfuhrhafen von Sulawesi und ich habe die Bezeichnung Makassar Ebenholz bislang nur für die farbstreifigen Ebenhölzer wahrgenommen. Da es zu den unterschiedlichen Ebenhölzern nur wenige allgemein zugängliche genauere Beschreibungen, geschweige denn auftreibbare Vergleichsmuster gibt, würde ich mich sogar scheuen, die gezeigten Schliffe in eine der handelsüblichen Sorten einzuordnen. Nach dem Holzatlas von Wagenführ ,,werden mehr als zweihundert Holzarten afrikanischer, amerikanischer, asiatischer und australischer Herkunft als Ebenholz bezeichnet" Zur Gattung Diospyros zählen nach Wikipedia (Ebenholzbäume) sogar 400 bis 730 Arten.

Da mir bei gekauften Hölzern immer mal wieder eindeutig falsche oder zweifelhafte Einordnungen auffallen, bin ich dazu übergegangen, möglichst nur Holzmuster von Bäumen anzulegen, die ich anhand der lebenden Pflanze bestimmen konnte. Selbst in einer vor Jahren gekauften, aus 5 x 20 Holzmustern bestehenden Sammlung, waren zwei eindeutige Irrläufer dabei (Verwendung übrigens für Schulen). Das muss aber auch nicht unbedingt verwundern, da Fehler meist erst unter dem Mikroskop sichtbar werden.

Die uns unter Handelsnahmen wie Mahagoni, Palisander, Teak aber auch Eiche, Nussbaum, Kirsche etc. bekannten Hölzer umfassen meist eine ganzen Strauß von Arten, die zum Teil aus den unterschiedlichsten Kontinenten zu uns kommen. Bei den lebenden Bäumen würde man die nach bloßen Augenschein häufig nicht mal miteinander in Zusammenhang bringen. Wenn's nicht genauer geht, sollte halt die Angabe der Gattung reichen - alles andere macht auch nicht schlauer und führt letzten Endes zu Desinformation. Wenn man's richtig genau nimmt, sollte sogar der Bezug des Namen: umgangssprachlich, Handelsname, international verbindliche Taxonomie (nach ..., aus dem Jahr ...) etc. angeben werden. Mir reicht da allerdings meist umgangssprachlich (Deutsch), wenn das für unsere Breiten eindeutig ist - mehr grenzt dann leicht an Hochstapelei (meine persönliche Meinung als Hobbymikroskopiker).

Schliffe lassen sich meiner Erfahrung nach am besten fotografisch ablichten, wenn man eine Schleifrichtung anlegt und dann zweiseitig, mit ca. 30° horizontaler Neigung in der Achse der Schleifrichtung beleuchtet. So bekommt man weniger störende Lichtreflexe und die Schleifspuren mit ihren Bergen und Tälern werden fast unsichtbar. Die üblichen Auflichtbeleuchtungen z.B. aus der Metallurgie finde ich für Holz denkbar ungeeignet.


Viele Grüße
Holger

Schrodt

#5
Hallo Holger,

vielen Dank für deinen eingehenden Sachverständigen-Beitrag. Ich habe bei dem Ebenholz den Handelsnamen benutzt, stimme dir jedoch zu, dass bei der Vielzahl der Ebenholz-Arten die verwendeten
Handelsnamen oft nicht zutreffend sind. Ich werde daher  " Makassar " aus der Überschrift des Beitrags entfernen und nur noch Ebenholz stehen lassen. Die übrigen allgemeinen Ausführungen über
Makassar Ebenholz sind zutreffend und bleiben daher zur Information stehen.

Ich habe für meinen Beitrag weitgehend die Informationen über Handelshölzer benutzt. Z.B.: Handelshölzer: H.G.Richter und M.J.Dallwitz - Beschreibungen, Illustrationen, Bestimmung und Informationen. Ich bin mir sehr sicher, dass die Holzprobe gestreiftes Ebenholz ist.

Zur Beleuchtung:
Die von dir verwendete Beleuchtung ist optimal ! Da man bei meinen Handschliffen jedoch keine genaue Schleifrichtung festlegen kann, habe ich mit einer Kaltlichtquelle Leica KL 1500 electronic mit
3 Lichtleitern ( mit Fokussiervorsatz) und Joghurtbecher-Diffusor unter einem Winkel von ungefähr 30 ° das Objekt dreiseitig beleuchtet. Die senkrechte Auflicht-Beleuchtung des Opakilluminators mit der
12 V 100 W Halogenleuchte habe ich nur mit 6V zur orientierende Einstellung verwendet, dann jedoch auf 1 V zurückgedreht. Die für die Metallurgie gebräuchliche Auflicht-Beleuchtung  mit voller Leistung überstrahlt den Holz-Anschliff und ist daher ungeeignet. Bei meiner Vorgehensweise kann man jedoch den Opakilluminator mit dem HD Objektiv 10 x / 0.18 / - / FAA 7,0 mm gut verwenden.

Viele Grüße und nochmals vielen Dank für deinen umfangreichen Beitrag.

Jürgen aus Hemer

Ergänzung: Die Ebenholz-Probe hat eine Rohdichte von ca. 1,1 g / Kubikzentimeter.
                 Das Makassar Ebenholz hat eine Dichte von 1,1 - 1,3 g / Kubikzentimeter. ( Wikipedia )
                 Es gibt auch unterschiedliche Angaben mit 1,1 - 1,2 g / Kubikzentimeter und bei Handelshölzer für gestreifte Ebenhölzer 0,85 - 1,05 g / Kubikzentimeter.

Schrodt

#6
Ergänzung: Zum Vergleich mit meinem SW-Querschnitt ( Mikrofoto 2 ) ein Mikrofoto aus Handelshölzer.

Querschnitt gestreiftes Ebenholz Diospyros celebica:



Viele Grüße
Jürgen aus Hemer

Zitiert aus:

Richter, H.G. , and Dallwitz, M.J. 2000 onwards, Commercial timbers: descriptions, illustrations, identification and information retrieval. Version 2009.

Rawfoto

Guten Morgen Jürgen

Danke, das ist wirklich spannend was da so am Markt ist ...

Liebe Grüße

Gerhard
Gerhard
http://www.naturfoto-zimmert.at

Rückmeldung sind willkommen, ich bin jederzeit an Weiterentwicklung interessiert, Vorschläge zur Verbesserungen und Varianten meiner eingestellten Bilder sind daher keinerlei Problem für mich ...

Klaus Herrmann

#8
Hallo Jürgen,

eine Frage: wo siehst du im Mikrofoto 2 (sw) Kristalle?
zu meinem Verständnis: das ist eine AL-Aufnahme mit dem Opakilluminator eines Anschliffs?

Ich sehe nur in allen Anschliffen Holzmehl in den Poren.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Schrodt

Hallo Gerhard,

die Bezeichnung der Holzarten mit Handelsnamen ist schon spannend, denn sie kann mitunter zur Verwirrung führen. Ich habe daher noch einige Mikrofotos mit kleinerem Maßstab zum besseren
Vergleich und zur Klärung gemacht. Diese werde ich noch heute einstellen.

Hallo Klaus,

meine Bild-Numerierung war leider fehlerhaft und führte zu Missverständnissen. Da ich das Foto 1 (Holzprobe) mitgezählt habe, ist das Mikrofoto 2 (SW) in Wirklichkeit das 1. Mikrofoto,
und das Mikrofoto 3 in Wirklichkeit das 2. Mikrofoto. Im Mikrofoto 3 (2. Mikrofoto) ist am unteren Bildrand nach meiner Meinung hell leuchtend ein prismatischer Calciumoxalat-Kristall zu erkennen.

In meinem nächsten Beitrag werde ich die Bild-Numerierung so ändern, dass sie nicht mehr missverständlich ist !

Ich sehe kein Sägemehl in den Poren, das wäre bei der Absaugung des Schleifstaubs mit der Staubsauger-Methode auch sicherlich mit abgesaugt worden. Nach meiner Meinung sind viele Poren mit
unterschiedlich gefärbten Kernstoffen gefüllt.

Herzliche Grüße und Danke für das aufmerksame Betrachten meines Beitrags.

Jürgen aus Hemer

Klaus Herrmann

 
Zitatunteren Bildrand nach meiner Meinung hell leuchtend ein prismatischer Calciumoxalat-Kristall zu erkennen.

Wenn nur ein Mal zu sehen könnte man auch erwägen, dass es sich schlicht um ein Schleifkorn handelt, das hatte ich immer wieder mal. Und Schleifstaub restlos aus den Poren zu entfernen ist gar nicht so einfach.
Eine Verifizierung ist nur möglich bei hoher Vergrößerung oder durch einen Dünnschnitt.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

Schrodt

Hallo Klaus,

ich werde bei den Holzschnitten mal gezielt nach Kristallen Ausschau halten und sie entsprechend vergrößern, damit man sie von
dem Schleifkorn unterscheiden kann.

Herzliche Grüße
Jürgen aus Hemer

Schrodt

Ergänzung:

Wegen der vielfältigen markanten Zweifel von Holger an der Holzart der Probe und weil ich niemanden in die Irre führen will, habe
ich mich heute nochmals mit der Ebenholz-Probe beschäftigt.

Ich schätze die ausführlichen und tiefergehenden Antwort-Beiträge von Holger sowie seine Sachkunde und seine Erfahrungs-Tipps.

Von meinem Querschnitt-Anschliff habe ich daher heute weitere Mikrofotos mit dem Objektiv PL FLUOTAR 2.5 x / 0.07 / - / FAA 12.0 mm
in kleinerem Maßstab und mit größerer Objektfläche zum besseren Vergleich mit dem Mikrofoto der Handelshölzer von " gestreiftem Ebenholz
Diospyros celebica ( Handelsname Makassar Ebenholz ) " gemacht. Nachstehend stelle ich noch 4 Mikrofotos davon zum Vergleich ein.











Nach meiner Meinung zeigen diese Mikrofotos eine gute Übereinstimmung mit dem Mikrofoto aus den Handelshölzern an folgenden Punkten:

.   Netzartiges Muster

.   Gruppierung der Gefäße

.   Form und Größe der Gefäße

.   Kernstoffe in den Gefäßen

.   Unterschiedliche Farbschattierungen des Gewebes


Natürlich kann man bei einem guten Holzschnitt die einzelnen Strukturen im Durchlicht besser erkennen als bei einem Holz-Handanschliff im Auflicht.

Der Handelsname der Holzprobe " Makassar Ebenholz " scheint jedoch nach dem Vergleich garnicht so falsch zu sein !!

Genauere Aufschlüsse werden die Holzschnitte der Ebenholz-Probe im Vergleich mit den Quer-Tangential und Radialschnitten der Handelshölzer von
Diospyros celebica bringen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

Schrodt

#13
Ergänzung:

Zum leichteren direkten Vergleich der Holzstrukturen habe ich Ausschnitte des Holzschnitt-Mikrofotos aus Handelshölzer von dem Querschnitt des gestreiften Ebenholzes Diospyros celebica ( Handelsname Makassar Ebenholz ) und meines Querschnitt-Hand-Anschliffs
der Ebenholz-Probe gegenüber gestellt.

Das obere Mikrofoto stammt von dem Makassar Ebenholz.

Das untere Mikrofoto stammt von meiner Ebenholz-Probe.








Damit schließe ich vorerst die Untersuchungen der Ebenholz-Probe ab, denn ich will die Vorbereitung der kleinen Holzmuster für die Holzschnitte nach einer von Holger in einem Antwort-Beitrag bei der Rotbuche beschriebenen Methode ausprobieren.

Originaltext von Holger:

Ich lass die Zeit für mich Arbeiten. Kleinere Holzmuster lagere ich in einem Gemisch aus 70 % Spiritus, 20 % Essigessenz (25%-tig) und
10 % Wasser (ich setze immer einen Liter in einer alten Spiritusflasche an). Nachdem das Holz so eingelegt ist, kann man es meist nach
Tagen (frisches Holz) oder Wochen (trockne harte Stücke) ohne Probleme schneiden. Meist bereite ich einige Proben bereits als
10x10x10 mm Quader vor. Grundsätzlich werden alle Proben mindestens als 10 bis 12 mm dicke Proben (Querschnitte) eingelegt. Auf
diese Art kann man sich axial oder radial kleine Stücke passend abspalten.

Bei dem sehr harten Ebenholz gehe ich von ca. 2 Monaten Einlegezeit aus und hoffe, dass ich dann davon Hand-Schnitte mit der Rasierklinge anfertigen kann, da ich kein Mikrotom mehr habe.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

Schrodt

#14
Doch noch eine Anmerkung !

Da bei der vorhandenen Ebenholz-Probe ein echter Radialschnitt leider nicht geführt werden kann, ist auch mit den Schnitten die eindeutige Bestimmung der Holzart nicht möglich, denn bei den verschiedenen
gestreiften Ebenhölzern ist die mikroanatomische Struktur im Querschnitt sicherlich ähnlich.
Unter Berücksichtigung des bisher wohl zu wenig beachteten metallisch glänzenden, rotbraunen Streifens der Ebenholz-Probe und der mikroanatomischen Holzstruktur im Querschnitt kann man jedoch eindeutig von " Gestreiftem Ebenholz ( Diospyros sp.) " sprechen. Makassar Ebenholz gehört auch zu den
" Gestreiften Ebenhölzern ". Die Anschliff- Mikrofotos des Querschnitts zeigen also auch die Merkmale dieser Holzart und sind daher nicht irreführend !

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer


Ergänzung:

Ein Mikrofoto von dem metallisch glänzenden, rotbraunen Streifen der Holzprobe: ( Ohne Anspruch an die Bild-Qualität ! )




Weitere Ergänzung:

Nicht nur der für die makroskopische Bestimmung der Holzart durch Anschliffe entscheidende Querschnitt, der die meisten Informationen über vorhandene Zellelemente und deren Anordnung im Holzkörper
bietet, zeigt eine gute Übereinstimmung der Mikrofotos von dem Querschnitt der Ebenholz-Probe mit dem Mikrofoto des Holzschnittes von Diospyros celebica ( Handelsname Makassar Ebenholz ) aus
Handelshölzer. Auch die Mikrofotos von dem Anschliff des Tangentialschnittes zeigen eine gute Übereinstimmung mit dem entsprechenden Mikrofoto des Tangentialschnittes von Diospyros celebica aus
Handelshölzer. Z.B. : Die Holzstrahlen sind einreihig heterozellular und die Durchbrechungen sind einfach. Die Anschliff-Mikrofotos des Tangentialschnittes zeigen also auch die Merkmale dieser Holzart und
sind daher nicht irreführend !