Janaval, -vert und Co. mögen kein Benzin! Triebknöpfe noch zu retten?

Begonnen von Peter V., November 15, 2017, 15:30:27 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

bislang habe ich ausschließlich gutes Erfahrungen mit Wundbenzin als quasi universelles Reinigungsnittel gemacht und noch nie festgestelt, dass eine Oberfläche durch Wundbenzin leidet (im Gegensatz zu viele anderen Lösungmitteln). Leider habe ich jetzt erstmalig eine andere Erfahrung gemacht, nämlich mit den Kunststoffen der Triebknöpfe der CF-250-Geräte von Carl-Zeiss Jena. Diese sind nach nur kurzem Abwaschen mit Wundbenzin etwas matt geworden (was mich noch nicht so stört), haben aber seitdem ein unangenehm "klebriges" Feeling.  Sehr ärgerlich! Vermutlich hilft da nur ein Austausch, wenn es einen stört ( mich stört's!).

Oder hat vielleicht jemand eine Idee, wie man diese Knöpfe noch retten könnte? Ich dachte an ggf. Politur mit Displex oder Polywatch. Aber vermutlich bringt das auch nichts mehr.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Silber_und_Licht

Moin,

ich würde mal eine Politur mit Zahnpasta und Schwabbelscheibe versuchen.

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

das Schönste: ZEISS Lumipan
das Liebste: LEITZ Panphot II, Ortholux
das Beste: ZEISS Axiomat

eine etwas umständliche Vorstellung: www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=28652.0

Peter V.

Lieber Wolfgang,

merkwürdig ist, dass die Knöpfe sich so "klebrig" anfühlen, optisch aber "matt" sind. Aber so ist es. Zum Schwabbeln müsste ich sie abnehmen - dann kann ich sie auch austauschen (und von einen "Wrack" nehmen). Aber das wollte ich vermeiden, da ich ja eher zwei linke Hände habe und nicht weiß, wie ich die Grobtriebknöpfe abbekomme, ohne evetuell Schaden anzurichten.

Herzliche Grüße
Peter
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Silber_und_Licht

Hallo Peter,

ich habe für solche zwecke eine Art Minibohrmaschine, an deren biegsame Welle ist ein Futter und da kann ich kleine polierscheiben einsetzen. Wenn ich jeden Triebknopf immer gleich abmontieren wollte ...

Man kann es aber auch mit einem Moltonstreifen manuell versuchen. Dauert zwar länger aber man kommt auch zum Ziel. Aber mit/an den Mikroskopen zu arbeiten macht uns doch Freude ...

Freundliche Grüße

Wolfgang
"Du" fänd' ich ganz in Ordnung.

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A. Büschlen

Hallo,

...oder mit einer elektrischen Zahnbürste.

Triebknöpfe umwickle ich mit einem feuchten Papiertuch und weiche so den Schmutz auf.   Anschliessend sind  Zahnbürsten das Hilfsmittel um die feinen Rillen zu reinigen.

Gruss Arnold
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Diana1982

Hallo Peter,

Ich hab so einen Dremel - da sind auch div. Mini-Polieraufsätze dabei...
Falls Du ihn ausleihen möchtest, sag Bescheid...

Mitfühlende Grüße
Diana
Leitz Orthoplan
Leitz Diavert
Leica DMR
Olympus SZX12

www.microscopia.de

Carlos

Hallo Peter,
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sind die ,,Triebknöpfe" erst nach Behandeln mit ,,Wundbenzin" klebrig geworden. Manche ,,Polymere" (Kunststoff-Lacke oder –Werkstoffe) quellen mit Kohlenwasserstoffen (z.B. Wundbenzin) und werden oberflächlich ,,klebrig". Nimm einen Fön und ,, puste" einfach längere Zeit lauwarm auf die Kunststoffteile. Die trocknen dann wie ,,frische Farbe". Eventuell mehrfach wiederholen. Bloß nicht ,,schmirgeln"!
Gruß Carlos

noa

Hallo Peter,
ich habe meinen 3D Drucker schon ein paar Jahre und mit diversen Kunststoffsorten etliche Bastelleien hinter mir. Bei mir war ein Dremel für Schleif- und Polituraufgaben nie das Mittel zum Zweck. Diese Miniwerkzeuge drehen zu schnell und bringen zu viel Wärme ins Material bei zu geringer Auflagefläche. Ein großer Doppelschleifbock wäre dafür eher geeignet, wenn überhaupt...
Ich würde dir eher zu einem chemischen Ansatz raten sofern die Oberflächenveränderung großflächig ist. Eine erprobte Lösung für dein Problem habe ich leider nicht. Eventuell die Oberfläche mit Sekundenkleber oder Härter vom Epoxi erneut versiegeln, oder einfach überlackieren?!

Hab gerade leihweise ein Jenalumar, das dürfte die gleichen Knopfe haben.

Angelöster Kunststoff ist widerlich anzufassen, kenne ich... Meine betroffenen Schraubendreher habe ich mit Unterbodenschutz überlackert und ca ein Jahr später durch Holzgriffe ersetzt.  Wäre es mein Mikroskop würde ich mich ebenfalls nach neuen Handrädern umsehen...

Beste Grüße
Kai

PS: Carlos Ansatz dürfte weit vielversprechender sein als alle mechanischen. Es gibt aber leider auch Kunststoffe die nicht mehr aushärten, das wird auf einen Versuch ankommen. 
Alle Bilder die ich als Urheber hier im Forum veröffentliche sind ,,Public Domain" und dürfen nach Belieben verwendet werden.

Peter V.

#8
Hallo,

in der Tat ist es so, dass die Knöpfe erst NACH der Behandlung mit Benzin diese unschöne Eigenschaft annahmen. Ärgerlicherweise hätte sie gar keine größere Reinigung nötig gehabt, nur ein Knopf war etwas "schmierig" (wohl Immersionsöl) und ich habe sie dann alle mal kurz mit einem benzingetränkten Küchentuch abgewischt. Die Kontaktzeit mit dem Benzin war eher gering. Ich halte Benzin immer noch für das am wenigsten "gefährliche" lipophile Lösungsmittel und habe mit Benzin noch nie negative Überraschungen erlebt. Und gerade bei einem Mikroskoptriebknopf hatte ich sogar eine gewisse chemische Resistenz erwartet. Klar - bei Xylol etc. ist es vorprogrammiert, dass das übel endet. Aber nicht bei Benzin - oder offenbar doch, zumindest bei DIESEN Knöpfen (die natürlich mit denen des Jenalumar identisch sind).

Tatsächlich sehen die Knöpfe auch jetzt nicht schlimm aus, nur im Vergleich mit anderen Knöpfen sieht man, dass sie etwas "matter" sind, wobei das "Matte" eher eine "trockene" als "schmierige" Anmutung hat. Und es schmiert auch nichts, wenn man mit einem trockenen Tuch oder Papier daran reibt. Aber das "Feeling" mit den Fingern ist irgendwie unangenehm klebrig. Brrrrrrr....!

Wie gesagt - ich hätte Ersatz, aber wollte an dem Mikroskop eigentlich nicht herumschrauben und wenn es mit irgendeinem Mittel oder eine Politur wieder zu beheben gewesen wäre, hätte ich das natürlich lieber gemacht.

Herzliche Grüße
Peter

Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Vorticella

Hallo Peter,
versuche es mal mit Öl-Absorber-Sand, so wie ihn die Feuerwehr bei Ölunfällen benutzt. Der Sand zieht alle unpolaren Stoffe selbst aus Asphalt. Du musst den Sand allerdings mindestens eine Woche drauflassen. Gut abkleben, so dass kein Sand in die Triebe kommt. Wenn du von dem Sand brauchst – schicke eine PN mit deiner Adresse. Dann schicke ich dir ein Tütchen.
Beste Grüße
Jan