Motic Swift 3HB - Makroskop und Mikroskop in einem

Begonnen von Gerd Schmahl, November 17, 2017, 20:48:34 NACHMITTAGS

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Gerd Schmahl

Hallo,
habe mir seit 1990 zum ersten Mal wieder ein Fabrikneues Mikroskop gekauft. Damals war es das russische MBS-10, das ich noch heute oft und gerne nutze. Diesmal ist es ein Motic Swift 3HB. Mich hatte das spacige Design auf einer Katalogseite aufmerksam gemacht und beim Nachlesen, dass es sich um ein Gerät handelt, das ein Makroskop und ein Mikroskop ineinander vereinigt. Ein Dreibeinfuß, der auch auf unebenen Flächen einen sicheren Stand garantiert und eine Netzunabhängige Beleuchtung sollten es zu einem idealen Reisemikroskop machen. Statt dem Dreibeinfuß kann man das Gerät auch auf ein stabieles Fotostativ schrauben.
Dass das Paket ziemlich groß war, das nach 6-wöchiger Wartezeit bei mir ankam, hat mich noch nicht so sehr überrascht. Schließlich packe ich selber Mikroskope zum Versand auch immer recht üppig ein. Doch das Makro-Mikroskop ist tatsächlich selber viel gößer als ich erwartet habe und mit seinen 3,4kg Gewicht auch gar nicht so leicht. Aber es liefert ein sehr gutes Bild, sowohl im Makro als auch im Mikrobereich. Die von Durchlicht auf Auflicht umschaltbare LED-Beleuchtung ist hell genug. Schade nur, dass das Auflicht nur für den Arbeitsabstand des Makroobjektives eingerichtet ist, sonst würde es zumindest bei den beiden geringer vergrößernden Mikroobjektiven sicher ein schönes Dunkelfeld liefern, dass sich so nur andeutet. Da muss ich mir noch was einfallen lassen. Die 3 Mikro-Objektive (4x, 10x und 40x) sind gut aufeinander abgestimmt und gucken auch alle auf exakt den gleichen Punkt. Um das Makro-Objektiv (1x) nutzen zu können muss man den Tisch herunterschrauben, denn es hat naturgemäß einen sehr viel größeren Arbeitsabstand. Eine weiße und eine schwarze Einlegepatte aus Kunststoff und ein Kunststoffgefäß für Wasserproben  ergänzen die Ausstattung des Makroskop-Bereiches. Zusammen mit den Weitfeltokularen 10x-18mm bekommt man die Vergrößerungen 10x, 40x 100x und 400x. Ich denke ich werde mir noch ein 2x Objektiv besorgen, da ich die Vergößerung 10x auch mit einer Einschlaglupe abdecken kann.

Mein Fazit: Ein gutes (Auto-)Reisemikroskop. Mal sehen, ob es in 25 Jahren auch noch so eine gute Figur macht, wie mein alter Russe. Es macht jedenfalls einen sehr solide verarbeiteten Eindruck. Auch der Koaxiale Grob- und Feintrieb arbeitet sehr sauber. Die Einhand-Tischklemme hat gerade die richtige Federspannung, dass sie einerseits den OT gut fest hält, man ihn aber andererseits leicht verschieben kann.
Hier ein Link auf die Motic-Seite, wo man sich das Gerät von allen Seiten angucken kann, besser als ich es fotografieren könnte.
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Peter V.

#1
Hallo Gerd,

dieses Swift- Mikroskop gibt es schon länger, es wurde schon vor einigen Jahrenhier im Forum besprochen und ich hatte es auch einmal, aber nur als "durchlaufenden Posten", um es mir interessehalber anzusehen (Ebay-Kauf und Wiederverkauf). Damals waren aber die heute blauen Kunststoffteile noch grün, wenn ich mich recht erinnere. Auch mich haben seinerzeit Größe und Gewicht überrascht. Allerdings kann man auch in dem Video, das man unter dem Link von Dir findet, erahnen, dass es kein kleines Reisemikrosköpchen ist.

Ich wünsche Dir viel Freunde mit dem Gerät.

Herzliche Grüße
Peter


Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo Gerd,

viel Spaß mir Deiner Neuerwerbung! Das ist bestimmt ein prima Gerät für Mikrotreffen und zum Mikroskopieren draußen. Ich vermute, dass ich mit dem 1x-Objektiv sehr viel angenehmer gucken könnte, als mit einer 10x Handlupe, und würde es wohl dran lassen. Mir gefällt dieses Instrument jedenfalls richtig gut. Die Beine sind wohl abnehm- oder schwenkbar? Wo bleiben sie, wenn man das macht?
Ist da eine Art von Transportbehälter dabei oder verfügbar? Es hat ja immer mal wieder Mikroskope gegeben, die mir einer kompakten Transportlösung verkauft wurden, das Vickers Patholette zum Beispiel.
Ich finde es klasse, dass ein Hersteller wirklich noch mal Entwicklungsaufwand betreibt, um ein modernes Kursmikroskop zu entwickeln - wann hat es das zuletzt gegeben?

In der ersten Zeit solltest Du am Abend Deiner Neuerwerbung nochmal genau sagen, was sie an Besonderheiten und Stärken hat. Nur für den Fall, dass Deine Ostblock-Klassiker anfangen an dem Star Wars - Mikroskop herumzusticheln, wenn es dunkel wird! ;D

Viele Grüße,

Bob

JM

Die Firma Motic prodoziert wirklich gute optische Geräte. Bei Schulen mittlerweile einer der Marktführer. Die Geräte, durch die ich bisher durchschauen konnte, waren top in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Beste Grüße
Jan

Peter V.

#4
Hallo,

das Mikroskop ist abr wirklich nicht mehr so "neu" - ich meine, dass es das schon mindestens 7 Jahre gibt, wenn nicht sogar länger. Und das gibt es auch mit binokularem Einblick.

Die Motics sind wirklich gut, das BA 310 z.B. finde ich richtig prima. Wenn jemand ein farbirkneues Mikroskop sucht und bereit ist, den Preis auszugeben (so arge Billigheimer sind die Motics dieser Klasse ja auch nicht), bekommt meines Erachtens mit dem BA 310 ein wirklich gutes Mikroskop. Das nur am Rande (Achtung: Das BA 310 ist NICHT das Mikroskop, um das es primär in diesem Beitrag geht).

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

derda

Hallo Gerd,

Ich hatte das Vorgängermodell von Swift, welches noch keinen so gut ausgebauten Objektivrevolver hatte. Es verfügte über Vergrößerungsstufen und bei 400-fach sah alles ziemlich bescheiden aus, weshalb ich es wieder verkauft habe.

Deshalb finde ich die jetzige Variante durchaus interessant und würde mich über ein paar Bilder, durch Okular fotografiert, freuen.

Viele Grüße

Erik

Peter V.

#6
Hallo Erik,

siehste!!  ;) Ich wusste es! Ich suche die ganze Zeit verzweifelt auch mit dem Suchwort "Erik"  nach dem Beitrag, denn ich meinte mich zu erinnern, dass Du es damals im Forum vorgestellt hast. Daraufhin hatte ich es mir mal gebraucht bei Ebay gekauft, aber auch wieder abgegeben, weil mich die optische Qualität nicht so überzeugte. Aber das ist doch bestimmt schon 7 Jahre her, oder?

Hezrliche Grüße
Peter
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derda

#7
Hallo Peter,

Ja, wenn nicht sogar mehr als zehn Jahre.

Von der Bedienung war das Mikroskop Klasse und auch bei niedrigen Vergrößerungsstufen voll ok. Den Binoeinblick fand ich auch super kompfortabel.

Mehr als 500€ kostet das aktuelle Modell mit Binoausstattung, gebraucht wird es das wohl eine Zeitlang noch nicht geben.

Viele Grüße

Erik

Peter V.

#8
Hurra! Hab' den Beitrag gefunden... ;-). Er stammt aus 2007 und findet sich noch im "hellblauen" Forum.

http://www.mikroskopie.de/mikforum/read.php?1,33594,33601#msg-33601

Damals hieß es "Swift M2" und sah so aus (auch an das "Grün" habe ich mich offenbar richtig erinnert  ;)):

http://www.publicsurplus.com/sms/docviewer/aucdoc/224%20(2).JPG?auc=1389937&docid=13399121

Hatte das damals (ich erinnere mich nicht mehr so genau) noch eine zusätzliche Zoomoptik? Zumindest sieht man an dem "alten" Modell einen großen Knopf am Tubus, den ihm die Evolution zu Motic offenbar geraubt hat...).

Herzliche Grüße
Peter


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Gerd Schmahl

#9
Hallo,
es freut mich, dass mein Beitrag eine gewisse Diskussion ausgelöst hat. Zum Preis: Die Bino-Variante des SWIFT 3HB habe ich für 483,-€ bei PHYWE gekauft.

Ich bin mit dem Bino auch sehr zufrieden. Dass das Vorgängermodell über ein gal. Fernrohrsystem zur Vergrößerungsregelung verfügte, ist sicher ein Grund für die vielleicht nicht ganz so überzeugende optische Leistung gewesen. Beim meinem russischen MBS-10-Stereomikroskop, das ja auch über ein solches System verfügt, macht die höchste Vergrößerung auch keine Freude, während die Vergrößerung, die ohne zusätzliche Linsen erziehlt wird recht ordentliche Bilder liefert.
Hier kommen ein paar Bilder durch das Okular des SWIFT 3HB (um das es hier ja eigentlich geht) mit Blick auf Radiolarien von Bernd (Danke!):
4er Objektiv:


10er Obvjektiv:


Und 40er Objektiv:


Und hier noch ein Blick durchs Makro, dass wie ein normales Mikroskopobjektiv ein seitenverkehrtes Bild liefert (im Gegensatz zu Stereolupen gleicher Vergrößerung. Objket ist ein 1-Cent-Stück, das das Bildfeld schon fast füllt:


Weitere Fragen zum Gerät beantworte ich gerne.
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Levitron

Hallo Gerd,

hast du das Bild des 1-Cent-Stücks nachträglich gedreht, damit es seitenrichtig ist?

Gruß
Johannes
Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=29887.0

Ausrüstung:
- Reichert Biovar
- Canon EOS 700D

Gerd Schmahl

Hallo Johannes,
ich war gerade selber ein wenig irritiert:
Nein, ich habe das Bild nicht nachträglich gedreht und ich kann mir die Münze wirklich so wie auf dem Bild angucken. Allerdings steht sie dann auf dem Kopf, bezogen, auf die Blickrichtung ohne Optik. Mit Optik steht sie richtig herum und wenn ich sie dann auf dem Tisch nach links bewege geht sie im Bild nach rechts und wenn ich sie nach oben bewege nach unten, genau wie beim Durchlichtmikroskop. "Seitenverkehrt" heißt offensichtlich nicht "spiegelverkehrt".
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph