Kameraadaptation ans Photomikroskop III

Begonnen von Harald, September 16, 2009, 21:05:35 NACHMITTAGS

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Harald

Guten Abend!

Bisher habe ich meine Pentax ist DS ohne Zwischenoptik ans Photomikroskop adaptiert. Will heißen, ich bilde das Bild direkt auf dem CCD Sensor der Kamera ab.
Das ist auf Dauer für mich nicht mehr zufriedenstellend. Ich habe enorme Randunschärfen, die wegfallen, wenn ich das Foto übers Okular schieße.
Wie habt ihr das Problem gelöst? Mittels "Ofenrohr" mit eingebautem Okular/Projektiv?
Gibt es einen entsprechenden Tubus von Zeiss, der eine Aufnahme für die Zwischenoptik bietet und den Anschluss einer Digitalkamera erlaubt? Oder muss man hier selbst basteln?

Ich freue mich über Erfahrungsberichte!

Liebe Grüße,
Harald

Nomarski

Guten Abend Harald,

ZitatBisher habe ich meine Pentax ist DS ohne Zwischenoptik ans Photomikroskop adaptiert. Will heißen, ich bilde das Bild direkt auf dem CCD Sensor der Kamera ab.

Wie sieht denn diese Adaption aus? Kann man davon ein Foto sehen? Vielleicht läßt sich etwas erweitern.

Ansonnsten gibt es verschiedene Senkrechttuben, in denen die entsprechenden Okulare bzw. Projektive einzusetzen sind und die entsprechenden Fototuben für die verschiedenen Kameraanschlüsse, die auf den
Senkrechttuben befestigt werden.

Gruß
Bernd

Klaus Henkel

Heißt das, daß Sie auch kein (Foto-)Okular verwenden? Eigentlich gehört auf den Tubuskopf ein Zeiss-Fototubus mit 63mm-Objkektiv und darunter ein Fotookular. Dann gibt es keine Probleme - zusätzlich aber den Vorteil des Verkleinerungsfaktors  von x 0,25 durch das 63mm-Ok. Andere Lösungen sind nicht zielführend.
Sie können allerdings die Kamera so anbringen, daß am Bildaufbau nur Mikroskopobjektiv und das Gehäuse der *ist DS beteiligt sind. Meinten Sie das?
In diesem Fall sollten Sie die Kamera in der Höhe so anbringen, daß die wegen der Bildfeldwölbung vorhandenen unscharfen Randpartien nicht aufs Bild (auf den Chip) kommen.

Viel Erfolg KH

Nomarski

ZitatEigentlich gehört auf den Tubuskopf ein Zeiss-Fototubus mit 63mm-Objkektiv und darunter ein Fotookular.

Wenn man schon den Fototubus mit dem 63mm-Objektiv hat, es geht auch der Grundkörper I/II mit dem 125mm-Objektiv, warum dann noch ein Foto-Okular? Je nach gewünschten Bildausschnitt kann man mit den Okularen KPL 6,3x , 8x oder noch stärker arbeiten. Das Projektiv KPL 63mm geht auch noch. So habe ich es bislang probiert.


Harald

#4
Genau, ich verwende auch kein Fotookular. Ich habe den Strahlengang durch das Objektiv, das Optovar und die Optik im Strahlenteiler. Die Kamera ist dann auf einer Diskussionsbrücke montiert.
Bei unendlich Optik ist das meines Erachtens ja kein Problem, hier funktioniert das auch, ich habe diese Unschärfen jedoch bei jeder Höhe (was klar ist, ich setze (nicht Plan) Neofluare ein, die ja so oder so eine Randunschärfe mitbringen), mit Okular / Photookular sähe das Ganze dann dennoch besser aus. - Nur ist mir noch kein passender Tubus über den Weg gelaufen.

Hier noch ein Bild von momentanem Adapter und Adaptation:






Hier noch ein nicht bearbeitetes (nur verkleinertes) Beispielbild:




Woher bekommt man den entsprechenden Fototubus? Und was kostet so etwas?

Liebe Grüße,
Harald

Nomarski

#5
Hallo Harald,

so wie das aussieht, ist das Bild auf dem Chip und dem, welches du im Binokulartubus siehst, nicht parfokal,
das heißt, du muß immer umfokussieren, oder?
Die Fokussierung über die Mattscheibe ist nicht besonders komfortabel...

Gruß
Bernd

ZitatWoher bekommt man den entsprechenden Fototubus? Und was kostet so etwas?
Entweder über Ebay oder über die Händlerschaft. Aber ich kann dir eine Überschicht schicken, wie diese Adapter aussehen und wie sie angeordnet werden. Das erleichtert die Suche.

Harald

Das stimmt... Wobei ich eine wackelige Adaptation hatte, bei der das geklappt hat, die aber auch keine besseren Ergebnisse geliefert hat. - Leider

Nomarski

Es wäre aber schon mal günstiger, wenn du die Kamera direkt auf den Phomi-Kopf montieren würdest ohne den Diskussionsbalken. Der Phomi-Kopf ist doch schon sowas wie ein Fotowechsler!

Harald

Auch das habe ich schon probiert, das Ergebnis ist etwas besser, vor allem ist das Bild nicht oben und unten beschnitten, die Randunschärfen habe ich aber immer noch.
Wie machst du das? Mit Phototubus und KPL Okular / Projektiv?

Was für ein Tubus passt da drauf?

Liebe Grüße,
Harald

TPL

Zitat von: Harald in September 16, 2009, 21:56:41 NACHMITTAGS
Genau, ich verwende auch kein Fotookular. Ich habe den Strahlengang durch das Objektiv, das Optovar und die Optik im Strahlenteiler. Die Kamera ist dann auf einer Diskussionsbrücke montiert.
Bei unendlich Optik ist das meines Erachtens ja kein Problem, hier funktioniert das auch, ich habe diese Unschärfen jedoch bei jeder Höhe (was klar ist, ich setze (nicht Plan) Neofluare ein, die ja so oder so eine Randunschärfe mitbringen), mit Okular / Photookular sähe das Ganze dann dennoch besser aus. - Nur ist mir noch kein passender Tubus über den Weg gelaufen.

Woher bekommt man den entsprechenden Fototubus? Und was kostet so etwas?

Hallo Harald,
Diese Bildfehler würde ich erstmal nicht auf die Neofluare schieben, sondern auf die in Deiner Adaption komplett fehlende Kompensation ganz verschiedener Fehler. Wie Du sicher weist sind selbst die allerfeinsten Plan-Apochromate der Endlich-Reihe von Zeiss (und der allermeisten anderen Hersteller) bewusst nicht auskorrigiert. Einen großen Teil dieses "Jobs" haben die Konstukteure den Okularen/Projektiven überlassen.

Wenn Du also die Okulare/Projektive aus dem Strahlengang weg lässt, dann bekommst Du die chromatische Vergrößerungsdifferenz (CVD) und die fehlende Bildfeldebenung mit voller Wucht auf den Sensor und das Resultat wird unbefriedigend. Es wurden jetzt bereits mehrere Lösungsvorschläge gemacht - einen gibt es von mir noch dazu: die Diskussionsbrücke trägt sicher nicht zur Verbesserung der Bildqualität bei. Das ginge mit einem schlichten Senkrechttubus doch wesentlich eleganter. Mit einem Fototubus zum Phomi kann ich aushelfen. Ansonsten viel Erfolg und...

Harald

Hallo TPL!

Das mit der Korrektur ist mir schon klar, das ist auch einer der Hauptgründe, aus denen ich mich nach einer optimaleren Lösung umsehe.
Ich schreibe mal eine PN wegen des Tubus!

Liebe Grüße,
Harald

Nomarski

ZitatWas für ein Tubus passt da drauf?

Es muß zunächst ein Senkrechttubus sein, es gibt verschiedene Ausführungen, am besten ist der mit dem integrierten Schneckengang, um die Parfokalität zum Binokulareinblick herzustellen.
Als Okular verwende ich ein KPL6,3x. Das ist aber schlecht zu bekommen, deswegen kannst du auch mit einem KPL8x arbeiten.
Über eine Klemmvorrichtung wird das 63mm-Objektiv an diesem Senkrechttubus angebracht.
Das 63mm-Objektiv hat einen T2-Anschluß, für fast alle Spiegelreflex-Kameras, sei es Analog oder Digital gibt es die T2-Adapter.

Gruß
Bernd

Harald

Also vielen lieben Dank für alle Antworten!

Ich denke ich komm sicher noch mal mit Fragen zur weiteren Adaptation an...
Ich werde mich jetzt auf jeden Fall erst mal um den Tubus bemühen!

Liebe Grüße,
Harald

Nomarski

Das Mikroskop ist zwar kein Photomikroskop III ;D, aber die Kameraadaption könnte
so aussehen. Nun mußt du dir nur noch oben die Kamera vorstellen, meine konnte ich dort nicht
aufsetzen, ich brauchte sie ja, um dieses Foto zu machen. ;D


Nomarski

Und hier noch die Komponenten zur neueren Fotoadaption auf einem Blick:



Von links nach rechts: Senkrecht-Tubus mit Schneckengang, Klemmtubus, 63mm-Objektiv und der T2-Adapter.