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Messmikroskop gesucht

Begonnen von akapuma, September 14, 2009, 09:52:05 VORMITTAG

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akapuma

Hallo,

ich suche ein Meßmikroskop. Ich möchte damit Abstände zwischen elektronischen Bauteilen messen. Die Schaltungen sind rund 10cm groß, die zu messenden Abstände liegen so im mm-Bereich. Es sollen digitale Geräte sein, da diese auch zur Dokumentation dienen sollen.

Was ich schon gefunden habe ist das Müller MDIM-125 und das Müller MDIM-325.

Nun kosten diese Geräte über 2000€, was aber noch im Budget liegen würde. Um sicher zu sein, daß diese Geräte auch das Richtige für mich sind, hatte ich die Firma Müller um weitere Infos gebeten, am liebsten hätte ich die Bedienungsanleitungen als PDF-Datei.

Leider reagiert die Firma Müller nicht auf Anfragen, weder per eMail noch über das Kontaktformular. Daher suche ich nun nach Alternativen.

Gibt es Firmen, die in Funktion und Preis vergleichbare Geräte anbieten? Oder vielleicht sogar identische Geräte, es handelt sich ja hierbei wohl um Chinaimporte?

Danke für Eure Antworten.

Gruß

akapuma

Werner Jülich

Vielleicht beschreiben Sie einmal die Anwendung etwas genauer.
Welche Messgenauigkeit wird bis zu welcher Messlänge verlangt?
Beispiel: Messgenauigkeit 0,02 mm auf maximal 45 mm Messlänge.
Haben Sie geprüft, ob die Kamera den benötigten Kontrast kann, hier sind Leiterbahnen manchmal etwas anspruchsvoll.
Wie sieht es mit der Beleuchtung aus, wollen Sie auch Schäden erkennen oder geht es nur um eine bessere Schieblehre.

Werner Jülich

akapuma

Hallo,

"bessere Schieblehre" trifft die Sache ziemlich genau. Die Meßlänge ist kleiner als 10mm (meist sogar kleiner als 5mm).

Man hat auf einer Platine Leiterbahnen oder Bauteile. Es gibt Mindestabstände, z.B. 3mm. Es geht darum, beurteilen zu können, ob ein Abstand von 3mm eingehalten wurde, oder auch eben nicht. Die Meßgenauigkeit sollte daher besser als 0,05mm sein. Es sollten damit Aussagen möglich sein wie "3mm sind OK", oder "3mm sind nicht eingehalten, es sind nur 2,75mm".

Auf einer Platine sind Bauteile, die auch einige cm hoch sein können. Man muß zwischen den Bauteilen "durchgucken", um die Leiterbahnen sehen zu können. Daher die Idee mit dem Mikroskop. Schön wäre es auch, den Abstand von 2 Teilen messen zu können, die sich nicht auf einer Fläche befinden, z.B. vergleichbar mit dem Abstand der Elektroden einer Zündkerze. Aber auch das sollte mit einem Meßmikroskop mit X-Y-Tisch ja möglich sein, weil der Abstand zwischen Meßobjekt  Objektiv ja egal sein sollte.

Wenn keine Bauteile auf der Platine sind, dann reicht mir auch eine Leuchtlupe mit Skala, (Fadenkreuz) z.B. sowas.

Gruß

akapuma

Werner Jülich

Ist Ihnen der Unterschied zwischen Macroskop und Stereomikroskop klar?
Beim Stereomikroskop der von Ihnen avisierten Klasse wird es nichts mit dem Längenmessen von zwei Ebenen, weil der Messtisch Ihnen keine brauchbare Aussage liefert, jedenfalls nicht so ohne weiteres.
Also für Ihre Aufgabe besser ein Macroskop, sonst ist der Messtisch mehr oder weniger Verzierung.
Werner Jülich

akapuma

Hallo,

ich könnte (und würde) das Meßobjekt so ausrichten, so daß sich die beiden Punkte, zwischen denen der Abstand gemessen werden soll, in einer Ebene befinden. Mit Knetgummi geht das z.B. recht gut.

Was gäbe es denn für Macroskope, die geeignet wären?

Gruß

akapuma

Werner Jülich

Wir würden das Hund ZM als kleinste Lösung empfehlen. Es wird aber nicht ganz in Ihren Etat passen, aber dafür funktioniert es auch gut.
Werner Jülich

derda

#6
Hallo akapuma,

vielleicht ist so etwas hier auch geeignet (TM1):

http://www.askania.de/data/index.php?option=com_content&task=view&id=8&Itemid=11

Habe aber keine Ahnung, wie teuer es ist. Man müsste da einfach mal nachfragen und sich über die Beleuchtung aufklären lassen.

VG

Erik

Werner Jülich

Nein, besser wäre das Mono-Zoom-Mikroskop-MZM1, dann aber mit einem anderen Stativ. Askania ist eine solide Firma, das Mono-Zoom kannman empfehlen, wir liefern es recht häufig aus. Aber auch hier landet man bei einem anderen Preis.

Werner Jülich

akapuma

Habe ich es richtig verstanden:

Es gibt ein Stereomikroskop, bei dem der Strahlengang (vereinfacht) punktförmig aus einer Linse "herauskommt" und sich dann auffächert.

Und es gibt ein Mono-Zoom-Mikroskop / Makroskop, welches quasi "parallel" guckt.

Und jetzt hat man ein Gerät wie dieses. Mit dem kann man auch Abstände messen, und zwar wie folgt:

1. Man legt den Probenkörper (Platine) auf den Prüftisch
2. Man stellt das Mikroskop auf maximale = 200-fache Vergrößerung. Die Tiefenschärfe geht dann gegen null.
3. Man stellt scharf. Wegen der geringen Tiefenschärfe gibt es nur einen ganz kleinen Scharfberich.
4. Anhand der Scharfstellung bei geringer Tiefenschärfe "kennt" das Mikroskop nun den Abstand zwischen Linse und Platine.
5. Nun stellt man eine dem Meßobjekt entsprechende Vergößerung ein, z.B. 5-fach. Da das Mikroskop durch die Schritte 2-4 den Abstand kennt sind Abstandsmessungen in einer Ebene möglich (ohne Kreuztisch).

Sehe ich es richtig, daß eine solche Vorgehensweise darauf schließen lässt, daß es sich um ein Stereomikroskop handelt?

Sehe ich es richtig, daß eine solche Vorgehenswiese bei einem Mono-Zoom-Mikroskop nicht nötig ist?



Gruß

akapuma

Werner Jülich

Es ist unschwer zu erkennen, dass Ihnen die Grundlagen fehlen.
Lassen Sie sich einmal ein Messmikroskop vorführen, nehmen Sie dazu eine Ihrer schwierigeren Proben mit und danach können Sie immer noch entscheiden, welche Mindestausstattung notwendig ist. Gibt es denn im Unternehmen keinen Ingenieur oder Physiker, der Ihnen zur Hand gehen kann?
Das Keyence ist jedenfalls a) viel zu teuer und b) wahrscheinlich völlig ungeeignet für Ihre Problemstellung.
Werner Jülich

Klaus Herrmann

#10
Hallo,

Ein Stemi hat 2 separate Strahlengänge, die unter dem Winkel, den die Augen bilden auf das Objekt fällt. Das bewirkt den Stereoeffekt (räumliches Sehen).
Keyence macht das mit einem Monostrahlengang, wo die gesamte Optik geschwenkt wird mit einem motorisch geführten Stativ. Hier bewegen wir uns  weit jenseits der 10.000.-, wenn ich mich recht erinnere.

Ein Makroskop hat nur einen Strahlengang ist aber ein Binokular. Ein Meßmikroskop hat normalerweise auch nur einen Strahlengang ist also mit einem Makroskop verwandt. Zum Meßmikroskop gehört noch ein Meßtisch, der mit Mikrometer in xy verfahren werden kann, der mit Makroskop kombiniert ist eine Toplösung!

Dann gibt es noch Tiefenmeßmikroskope mit denen in z Höhenunterschiede gemessen werden können - davon habe ich zwei von Zeiss (eines zum abgeben ;) - aber das wird hier ja wohl nicht gebraucht)

Nachtrag: ich sehe Herr Jülich hat meinen Gedanken etwas deutlicher ausgedrückt: Praxistest mit einer repräsentativen Probe bringt fundierte Entscheidung! :D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

akapuma

Zitat von: Werner Jülich in September 14, 2009, 16:38:41 NACHMITTAGS
Es ist unschwer zu erkennen, dass Ihnen die Grundlagen fehlen.
Jawohl, mit fehlen die Grundlagen.

Wir möchten - wie gesagt- Abstände messen. Ein Kollege hat irgendwo das Keyence gesehen und ist begeistert. Es wurde auch bei uns im Hause vorgeführt. Natürlich ist eine Vorführung eines solchen Gerätes top. Und mein Kollege will das jetzt unbedingt haben....

Nun regen sich in mir allerdings erhebliche Zweifel. Zum Ersten ist ein Gerät in der Preisklasse wie das Keyence für nur gelegentliche Messungen auch nur schwer durchzusetzen. Zum Zweiten scheint mir die Art der Messung, wie ich sie oben beschrieben habe, viel zu kompliziert zu sein, weil ja erst der Abstand zwischen Linse und Meßobjekt durch den geringen Tiefenschärfebereich bei 200-facher Vergrößerung bestimmt werden muß.

Daher bin ich - inoffiziell - auf der Suche nach Alternativen. Rein technisch scheint mir ein beliebiges Mikroskop mit einem Kreuz in der Mitte der Linse und einem X-Y-Tisch perfekt zu sein. Der erste Punkt wird anvisiert und auf die Mitte des Kreuzes bewegt. Dann wird der Tisch so lange verschoben, bis der zweite Punkt auf dem Kreuz liegt. Wurde der Tisch um xx mm verschoben, dann beträgt der Abstand xx mm.

Zitat von: Werner Jülich in September 14, 2009, 16:38:41 NACHMITTAGSGibt es denn im Unternehmen keinen Ingenieur oder Physiker, der Ihnen zur Hand gehen kann?
Ich bin, wie meine Kollegen, Elektrotechnik-Ingenieur. Ein Mikroskop brauchen wir nur für gelegentliche Meßaufgaben. Mit optischen Kenntnissen ist es da nicht gut bestellt, das ist nicht unser täglich Brot.

Zitat von: Werner Jülich in September 14, 2009, 16:38:41 NACHMITTAGSLassen Sie sich einmal ein Messmikroskop vorführen, nehmen Sie dazu eine Ihrer schwierigeren Proben mit und danach können Sie immer noch entscheiden, welche Mindestausstattung notwendig ist.
Wir hatten bereits die Vorführung von Keyence, und man hat im Hause begeistert und sich quasi schon entschieden. Ich denke, es handelt sich hierbei nicht um die optimale Lösung, weder technisch noch preislich. Weil man sich quasi schon auf Keyence festgelegt hat, kann ich nicht "einfach so" eine zweite Vorführung veranlassen, sondern brauche Fakten, warum Mikroskop xy besser ist.

Und deshalb versuche ich mich hier schlau machen zu lassen.

Gruß

akapuma

Klaus Herrmann

Na da hat man aber geschludert:

ZitatWir hatten bereits die Vorführung von Keyence, und man hat im Hause begeistert und sich quasi schon entschieden. Ich denke, es handelt sich hierbei nicht um die optimale Lösung, weder technisch noch preislich. Weil man sich quasi schon auf Keyence festgelegt hat, kann ich nicht "einfach so" eine zweite Vorführung veranlassen, sondern brauche Fakten, warum Mikroskop xy besser ist.

Ich war auch bei 2 Vorführungen dieser Firma. Aber da waren auf unserer Seite ein Einkäufer und 4 Werkstoffleute und ich. Wir hatten von uns vermessene Proben dabei und dann wurden die Ergebnisse verglichen und dem Aufwand und dem horrenden Preis gegenüber gestellt. Es wurde dann ein geeignetes konventionelles Gebrauchtgerät gekauft und alle waren zufrieden - ausser den Keyence-Leuten ;D

Aber wenn es offensichtlich nicht am Geld mangelt, dann sollte man wirklich nicht so eine Schnick-Schnacklösung nehmen, besonders, wenn nicht dauernd gemessen wird von erfahrenem Laborpersonal!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Werner Jülich

Trösten Sie sich, es ist nicht ungewöhnlich, dass die Leute sich für ein Keyence erwärmen ( 54 MegaPixel !!! mit einer 3 MP Kamera) die am wenigsten von der Mikroskopie verstehen. Ich habe eine solche Vorstellung erlebt, das hat schon was von Jungfrauen zersägen.

Werner Jülich

Alfred Schaller

Wie auch ich festgestellt habe, übt das Keyence Mikroskop eine große Anziehungskraft auf Geschäftsführer, Einkäufer und weitere Personen aus. Neben der tollen Pixelzahl liefert es auch eine großartige 5000-fache Vergrößerung - wenn das der arme Abbé gewußt hätte!
Viel Spaß beim Geldausgeben wünscht
Alfred Schaller
- gern per Du  / Vorstellung -