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Rundfräsen

Begonnen von Wutsdorff Peter, Januar 29, 2018, 19:27:32 NACHMITTAGS

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Wutsdorff Peter

Guten  Abend in die Runde,
meine Drehbank ist etwas schwach auf der Brust, was den Antrieb betrifft.
Ich muß ein 40 mm Rundstahl in einem bestimmten Bereich auf 17 Durchm. abdrehen.
Mit meiner Drehbank schaffe ich in einem Durchgang nur 0.3mm Verkleinerung des Durchmessers.
Das dauert natürlich ewig.
Deshalb habe ich die abgebildete Lösung gewählt.



Ich fräse 2 mm tief und drehe dann den "Teilkopf" rechts um eine Umdrehung. Dann wird der Tisch um einen halben Fräserdurchmesser nach li. bewegt und wieder rund gefräst.
Es muß natürlich alles sehr stramm gespannt werden.
Den endgültigen Durchmesser von 16 mm erreiche ich dann auf der Drehbank, um eine gute Oberfläche zu erhalten.

Gruß vom Inschenör Peter

Bob

Hallo Peter,

schön, dass Du auch Späne machst. Was für Maschinen hast Du da im Einsatz?
Ohne Zerspanungswerkstatt kann man ja ohnehin fast nicht mikroskopieren. ;D
Bei mir wäre da allerdings nichts herauszuholen: Meine Drehe und meine Fräse schaffen etwa gleich viel weg. Für diesen Materialabtrag würde ich aber auch eine ganze Weile brauchen. Das unterschätzt man leicht.

In der Arbeit brauchte ich kürzlich ganz flink einen Schwung Teile, ca. 100mm Durchmesser, ca. 70 lang, ab- und ausgedreht bis fast nur Späne übrig sind. Da war ich äußerst froh, eine Zerspanungsgarage als Auftragnehmer gefunden zu haben. Ich hätte keine Lust gehabt, säckeweise POM-Späne selbst zu produzieren. Da liebe ich meine Einzelstücke!

Viele Grüße,

Bob

smashIt

das drehfutter erinnert mich an eine compact 5
oder is es doch von einer pd230
fragen über fragen...
MfG,
Chris

Bildung ist das was uns vom Tier unterscheidet.

Funtech.org

Wutsdorff Peter

Hallo Chris,
das Futter stammt von der Fa. Proxxon.
Ich hatte vorher eine kleine Proxxon- Drehbank.
Gruß Peter

Wutsdorff Peter

Hallo Bob,
die Fräsbank ist eine Hobbymat.
Gruß Peter

...

#5
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Wutsdorff Peter

Hallo Mario,
die Drehbank ist eine "WEMAS": Sp-H=90 mm.
Der Antrieb ist ein Gl-Str. Motor. Aber die Übertragung auf die Spindel erfolgt mit einem Zahnriemen.
Und das ist der Kontruktionsfehler.
Unseren Studenten haben wir schon im dritten Semester beigebracht, daß Zahnriemen nur zu leistungslosen kinematischen Übertragung verwendet werden dürfen.
Beispiel: Ventilsteuerung beim Verbr.-Mot.
Ich wurde einmal als Gutachter zu einer Fa. gerufen, die Schraubenspindelpumpen baut und diese ebenfalls mit einem Zahnriemen antrieb. Sie wunderten sich, daß ihnen der Riemen auf dem Prüfstand nach einer gewissen Zeit um die Ohren flog.
Bei einem bestimmten Drehmoment  rutscht bei meiner Drehbank der Riemen durch und die Spindel blockiert. Deswegen kann ich bei St nur. kleinste Spantiefen vornehmen.
Bei Alu und Ms habe ich diese Probleme seltener.
Du siehst richtig: auf der re. Seite siehst du einen Teilapp. auf den ich ein Proxxon Drehfuttger montiert habe.
Den Stahl habe ich im Internet gekauft. Er scheint gezogen zu sein, denn an manchen Stellen ist er etwas härter. Als Drehstahl nehme ich die üblichen mit einer Hartmetallplatte.
Gruß Peter

Bob

Hallo Peter,
zum Thema Zahnriemen: Harley Davidson wusste nicht, dass die nichts taugen, und verwendet sie seit den 80er Jahren als Endantrieb. ;D Geht also, man muss nur wissen wie.
Sind das bei Dir Zahnriemen mit entsprechenden Zahnriemenscheiben oder Rippenkeilriemen? Zahnriemen rutschen eigentlich nicht so leicht durch.

Zu Deinen Drehstählen: Benutzt Du die Stähle mit aufgelöteten Plättchen? Die sind aus der Packung heraus nicht verwendbar, sondern nur als Rohmaterial zum selbst zurechtschleifen anzusehen. Für leistungsschwache Drehmaschinen sind ensprechend geschliffene HSS-Stähle oder scharfe Wendeplatten mit 0,2er Spitzenradius optimal.

Viele Grüße,

Bob   

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#8
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olaf.med

Lieber Peter,

ZitatDer Antrieb ist ein Gl-Str. Motor. Aber die Übertragung auf die Spindel erfolgt mit einem Zahnriemen.
Und das ist der Kontruktionsfehler.

Natürlich liegt es mir fern, Deine fachliche Kompetenz im Turbinenbau in irgendeiner Weise anzuzweifeln, aber es hat auch Gründe jenseits von "Konstruktionsfehlern", dass selbst Großdrehmaschinen mit Riemen angetrieben werden. Der ist wesentlich laufruhiger als ein Zahnradgetriebe und führt daher zu einem besseren Drehbild. Auf einen Direktantrieb über Zahnradgetriebe schaltet man eigentlich nur um, wenn die Leitspindel für gleichmäßigen Vorschub, z.B. beim Gewindeschneiden, benutzt wird.

Kleine Drehmaschinen selbst aus dem "Hobbysektor" können außerordentlich genau und gut arbeiten, wenn man sie artgerecht verwendet, und da gehört das Zerspanen dicker Stahlwellen ganz sicher nicht dazu. Ein guter Freund von mir, ein Feinmechaniker dessen fachliche Kompetenz über alles schätze und dessen Fähigkeiten ich bewundere, hat eine Proxxon Kleindrehmaschine so umgebaut und mit einer CNC-Steuerung versehen, dass die gerätespezifischen Toleranzen kompensiert werden. Damit produziert er extrem präzise Teile, z.B. höchsttourige Spinner für Festkörper-NMR, die bei eíner Masse von < 1g mit mehreren 100.000 rpm laufen. Man kann sich vorstellen, was die geringste Unwucht durch Fertigungsfehler anrichtet!

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

Wutsdorff Peter

Grüß´Dich Olaf,
ich hatte eine ausführliche Beschreibung über Zahnriemen verfaßt.
Und, wie leider so oft in diesem Programm, war mein Text verschwunden und nicht mehr auffindbar.
Jetzt also kürzer: Zur Leistungsübertragung werden natürlich Keilriemen verwendet
Bei mir geht es um Zahnriemen.
Über die Verwendung von Riemen kann in entsprechenden Lehrbüchern der Maschinenelemente nachgelesen werden.
Hier ein Bild von den von mir verwendeten Drehstälen

.

Gruß Peter*)


*)ich habe 5 Jahre an einem Lehrstuhl für Maschinenelente und Konstruktionslehre der TU -B gearbeitet

Peter V.

Lieber Peter,

ZitatUnd, wie leider so oft in diesem Programm, war mein Text verschwunden und nicht mehr auffindbar.

ich kann Dir aber versichern, dass da ein Bedienungsfehler vorliegen muss. Dieses Problem ist defintiv kein Problem unserer Software.

Herzliche Grüße
Peter
Dieses Post wurde CO2-neutral erstellt und ist vegan. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Bob

Hallo Peter,
auf kleinen Drehmaschinen ist es immer gut, ein paar Grundprinzipen einzuhalten:

1. möglichst wenig Schneidenlänge im Eingriff haben. Zum Längsdrehen sollte die Schneide also nicht schräg stehen, sondern 90° zur Werkstückachse haben
2. scharfe, schneidfreudige Werkzeuge. Die meisten Wendeplatten sind für kräftige Maschinen ausgelegt, und sollen absichtlich mit etwas Gewalt durchs Material gequetscht werden. Das schafft die kleine Maschine nicht. Es gibt ganz scharfe Wendeplatten zur Alubearbeitung, die sind nach dem Sintern noch geschliffen. Man kann aber auch eine nur gesinterte Wendeplatte an der Diamantscheibe scharf schleifen. Der Spanwinkel sollte eher groß sein, 7-30° je nach Material.
3. wenig Kraftkomponente nach außen. Eine leichte Maschine kann diesen Kräften nicht viel entgegensetzen. Diese Kraftkomponente bekommt man durch einen schräg stehenden Meißel oder durch einen zu großen Spitzenradius. Dieser sollte bei so einer Kleindrehe maximal 0,2mm haben. Die Zustellung sollten dann 2x Spitzenradius sein.

Bei Deinen beiden Meißeln steht die Schneide zu schräg, wenn sie gerade eingespannt werden, was man ja nicht muss. Bei dem HM-Meißel sehe ich keine Spanstufe und der Freiwinkel sieht zu klein aus. Der Radius der Wendeplatte ist etwas groß und sie ist nicht scharf. Da wäre also noch was rauszuholen. Ich schicke Dir dazu noch mal eine PN.

Viele Grüße,

Bob

Wutsdorff Peter

Hallo Peter,
das vermute ich auch, habe mich wahrscheinlich wieder zu blöd angestellt.

Hallo Bob,
vielen Dank für Deine Hinweise, ich werde sie beherzigen.

Gruß Peter

olaf.med

Hallo Peter,

ZitatZur Leistungsübertragung werden natürlich Keilriemen verwendet
Bei mir geht es um Zahnriemen.

entschuldige bitte,

ich hatte wieder einmal nicht genau genug gelesen :( :( :(. Du hast natürlich bzgl. der Zahnriemen recht!

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0