Farbnegative zu Positiven machen geht das?

Begonnen von Klaus Herrmann, Februar 05, 2018, 15:27:29 NACHMITTAGS

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Lupus

Hallo,

noch eine kurze Ergänzung: Der Hauptgrund für die Masken ist, dass beim Farbfilm das Licht - im Gegensatz zu den nebeneinander liegenden digitalen Kamerasensoren - durch alle farbempfindlichen Schichten dringt. Rot belichtet wegen der Breitbandigkeit der Farbabsorptionen z.B. auch etwas die benachbarte grüne Schicht. Das wird dadurch kompensiert dass sog. Farbkuppler (Magenta in der rotempfindlichen und Gelb in der grünempfindlichen Schicht) sich proportional mit der Belichtung abbauen (und farblich verändern) und damit das "Übersprechen" der Farbschichten ausgleichen.

Unbelichteter Filmrand ist dann intensiv Orange, in stark belichteten Bereichen verschwinden diese Masken proportional der Lichtintensität. Nachdem das gleiche Problem beim Kopiervorgang auf Positivpapier besteht und dort wegen der großen Flächen und Farbstoffmengen eine Kompensation teuer ist hat man bei den meisten Herstellern das Papier belassen und dafür den Film überkompensiert. Dass es auch anders geht sieht man am Diafilm.

Das ist vergleichbar mit Abbes Konzept, das Mikroskopobjektiv nicht vollständig zu korrigieren und stattdessen den Restfehler einfacher durch das überkorrigierte Okular auszugleichen.
Mit den bekannten Problemen, ohne Okular ein gutes Bild zu erhalten. ;)

Hubert

wilfried48

Zitat von: Klaus Herrmann in Februar 05, 2018, 23:19:54 NACHMITTAGS
Hallo zusammen, das ist ja eine Fülle von Vorschlägen. Also Wilfrieds Vorschlag gefällt mir. Wenn ichs richtig verstehe mach ich einfach ein Repro des Farbnegativs. Und nun?
...

Lieber Klaus,

an das Farbproblem bei Negativfilmen habe ich gar nicht gedacht. Ich hatte früher eine Olympus Camedia Kamera mit einem Kopiervorsatz, und da war eine Software dabei (ich glaube dies hies Camedia Master), die konnte mit einem Knopfdruck die Kopien von Farbnegativen einigermassen farbstichfrei umkehren. Leider ist dieses Programm inzwischen Windows 7 zum Opfer gefallen. Aber im Netz müsste sich da einiges finden lassen.

viele Grüsse
Wilfried


vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

Hallo Wolfgang,

du bist mit deiner Umwandlug auf jeden Fall der Klassen-Sieger. Der weiße Kratzer durchs Bild ist von der zerkratzten Glasabdeckung des Durchlichttisches und die DL-Beleuchtung ist eine Glühlampe also ziemlich gilb!
Deshalb die Frage: wie kommst du zu diesem Ergebnis, das sicher noch besser wäre, wenn ich Weißlicht verwendet hätte?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Lupus

#18
Hallo Klaus,

ich glaube kaum, dass "Weißlicht" das Ergebnis viel besser macht, jedenfalls nicht wenn es von LEDs kommt - wichtig ist ein möglichst kontinuierliches Spektrum ohne Lücken. Ein Problem ist nämlich die starke Verschiebung der 3 Farbkanäle durch die Masken (siehe Histogramm Bild 1). Beim Invertieren der Farbe werden die 3 Kanäle in der Helligkeit lediglich gespiegelt (Histogramm Bild 2). Und der folgende Weißabgleich kommt dann zu verschiedenen Ergebnissen je nach Programm (Bild 3 und 4). Es bleibt schwierig die Kanäle richtig anzupassen weil man sie durch die nichtlinearen Masken jeweils individuell verzerren muss.

Hubert

Stuessi

Hallo Klaus,

dies kommt mit Vuescan heraus:



Gruß
Rolf

Klaus Herrmann

Hallo liebe Experten,

ich sehe im Prinzip gibt es einen Weg, aber der ist steinig. Der Familienrat hat beschlossen, dass wie einen anderen Weg gehen: wir lassen die Negative schlummern und ich werde aus den vielen Alben die wichtigsten Bilder scannen und daraus eine Familiendatei zusammenstellen, das beherrsche ich gerade noch in guter Qualität. Mit der gesparten Zeit und auch den geschonten Nerven beschäftige ich mich wieder intensiv mit der Polarisation. Ich will schließlich einen ordentlichen Vortrag in der TMG abliefern!

Herzlichen Dank an alle, die sich aktiv beteiligt haben. Meine Eltern hätten mir halt besser eine ordentliche Digitalkamera zu Konfirmation schenken sollen statt eines Fahrrads. 8) ;D ;)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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ortholux

Tut mir leid Werner, aber die Vorlage ist zu gut:


Zitat von: Werner in Februar 06, 2018, 08:57:01 VORMITTAG
Das reine Bildsignal (ohne Sync) wird einmal invertiert, dann ist schwarz und weiß vertauscht.
Das macht man im Videokanal des Fernsehers, indem man eine einfache Transistorstufe einschleift. Bei Farbe bräuchte man 3 Inverter.




Ich hatte das vor 40 Jahren mal mit einer Vidikonkamera und einem derart umgebauten Reisefernseher ausprobiert


Hier das originale Negativ:



Und hier das Positiv



Die Nachbearbeitung fand natürlich am Rechner statt:




Herzliche Grüße
Wolfgang

Bildquellen: www.pinterest.de

Stuessi


Klaus Herrmann

Nach den vielen Anfragen eine öffentliche Antwort:

die dunkeläugige Frau ist eine Inderin, die bei uns zuhause einen Tempeltanz vorgeführt hat. Ein tolles Erlebnis in dem unsere damals noch keinen Kinder mit eingebunden waren. Unser Sohn war dabei der kleine Krishna.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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