Farbiger Phasenkontrast "nach Göke"

Begonnen von Gerald, Februar 17, 2018, 17:51:20 NACHMITTAGS

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Gerald

Hallo zusammen,

in dem Beitragsfaden von Anne "Diatomeen mit dem Heinekondensor am Olympus BH2 System" hat Rainer Teubner einen interessanten Beitrag geschrieben, welcher meine Interesse weckte.

Zitat von: RainerTeubner in Februar 14, 2018, 11:44:14 VORMITTAG
Hallo,

im MIKROKOSMOS, Band 79(7), S. 220 (1990)  hat G. Göke eine Anleitung zum Selbsbau einer farbigen Phasenkontrast-Einrichtung veröffentlicht.

Der Band ist bei zobodat (https://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_79_0001.pdf) erhältlich.

Viele Grüße

Rainer

Was Gerhard Göke 1990 im Mikrokosmos geschrieben hatte, wollte ich ausprobieren. In meinem Unversalschaltkondensor konnte ich die Phasenkontrastblendenringe nicht austauschen, doch habe ich noch einen anderen Kondersor mit einem Filterschieber. Zuerst musste ich den Durchmesser der Blenderinge herausbekommen, was ich in diesem Beitrag "Maße Ringblende PH2 für Zeiss-Kondensor 1104-285" fragte und Wilfried mit den guten Tipp gab.

Heute bastelte ich mir verschiedene Ringblenden. Da ich in der Werbetechnik tätig bin habe ich eine Plotter mit Schleppmesser, welcher farbige Selbstklebefolien ausscheiden kann. Als Filtergläser habe ich mir schon früher 32mm-Durchmesser-Uhrgläser gekauft.


Filterschieber / Uhrglas / Blende für schiefe Beleuchtung nach Kreutz als Beispiel


von links: normale Ringblende für PH2 / Blende rot-grün / Blende blau-gelb / Blende grün-magenta / Blende rot-cyan

Ich bastelte mir zuerst eine Ringblende mit den Maßen aus meinem Millimeterpapierversuch, um festzustellen, ob die Maße stimmen und der Phasenkontrast einwandfrei funktioniert.


Test Phasenkontrast mit Selbstbau-Ringblende mit Zeiss Neofluar 40 PH2 - funktioniert einwandfrei

Dann verwendete ich verschiedene lichtdurchlässige Farbfolie für Leuchtkästen und verzweifelte. Es kam nichts brauchbares zustande. Bis ich folgendes feststellte: die Folie für die Ringblende muss weniger Licht durchlassen wie die Farbfolie für den Spalt. Somit verwendete ich für den Spalt keine Farbfolie mehr, sondern Farbfilter-Folie aus der Fotografie, zog einen trägerlosen Klebstoff-Film auf und schnitt daraus den Ring für den Spalt.


und es funktionierte: rote Ringblende mit grüner Filterfolie im Spalt

Die Schwierigkeit liegt darin genau die richtige Filterfolie zur Farbfolie zu finden: der Lichtdurchlass muss genau abgestimmt sein. Das hat Herr Göke auch geschrieben wo er meinte ggf. in einer zweiten Schicht nochmals die Farbe aufzutragen um Intensivität zu gewinnen.

Ich bastelte ein bisschen rum:





Am Besten klappte es aber mit dem roten Hintergrund und somit bastelte ich eine rote Ringblende und in den Spalt setzte ich Segmente von grüner und blauer Filterfolie.


Roter Ring / grün-blauer Spalt: links oben Blende zentriert, rechts oben und links unter Blende leicht dezentriert - interessant die andere Farbgebung, links unten normale Ringblende


Roter Ring / grün-blauer Spalt

Ich hoffe ich konnte ein bisschen Farbe in den heutigen grauen Tag bringen.

Viele Grüße

Gerald



Schrodt

Hallo Gerald,

mein Glückwunsch zu den schön gelungenen Mikrofotos mit dem" Farbigen Phasenkontrast - Eigenbau ".

Ein kleiner Hinweis für Besitzer des Buches von Gerhard Göke " Moderne Methoden der Lichtmikroskopie ( 1988 ) ". Dort ist auf Seite 134 unter 6.2.6  " Farbiger Phasenkontrast " auch behandelt worden.
Der Mikrokosmos Artikel beruht weitgehend auf diesen Ausführungen.

Mit herzlichen Mikrogrüßen
Jürgen aus Hemer

anne

Hallo Gerald,
das ist super!

Damit sind dann unendlich viele Farbkombinationen denkbar.
Meine Wunschkombination wäre blau mit grün.

lg
anne

Gerald

Hallo Anne,

mein Favorit wäre blauer Hintergrund mit gelben Phasenkontrast. Allerdings ist es eine ziemliche Ausprobiererei welcher gelbe Farbfilter für den Spalt zur blauen transluzenten Folie für die Ringblende passt. Aber vielleicht schaffe ich es noch...

Viele bunte Grüße

Gerald