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Wasserproben verschicken

Begonnen von plaenerdd, März 19, 2018, 12:23:37 NACHMITTAGS

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plaenerdd

Hallo,
ich habe Gewässerproben bisher immer via Päckchen verschickt. Ich suche eine preiswertere, aber sichere Lösung, um wässrige Proben in einem Maxibrief zu verschicken. Das Probengefäß sollte deshalb folgende Kriterien erfüllen:
-nicht dicker als 4,5 cm
-mindestens 100ml, max 500ml
-auslaufsicher zu verschließen sein
Freue mich auf Eure Ideen
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

JB

#1
Hallo Gerd,

In Tueten einschweissen.

Fuer die Entomologie gibt es spezielle, dicke (und teure) Probentueten, in denen Insekten in Ethanol aufbewahrt werden. https://lymanmuseum.wordpress.com/2012/09/04/from-grass-to-graphs-a-flys-journey/  Die gibt es als "whirl-pak" https://www.youtube.com/watch?v=sWlKkpKGlqY aber mit extra-dicken Tueten und einem guten Folienschweissgeraet geht das vielleicht auch.

Natuerlich ohne Luftblasen einschweissen, so gut es geht (Luft fuehrt zu turbulenter Stroemung), und doppelte Tueten mit Lage von Blasenfolie innen.

Allerdings befuerchte ich, dass der Transport von Fluessigkeiten in Briefen gar nicht erlaubt ist. Haben Sie schon in den Befoerderungsbedingungen nachgelesen?

Beste Gruesse,

Jon

liftboy

Hallo Gerd,

das wird wohl nichts werden mit Brief. Wie mein Vorredner schon sagte: Die Post befördert das so nicht! Wenn dadurch ein Schaden entstehen sollte, bist Du voll haftbar!!
Würd ich mir nicht antun :-)
So etwas versende ich als Päckchen; in der Übergangszeit so, und ansonsten in einer Styrobox mit Kühlakku zur Temperaturstabilisierung.
Die paar Mark machen den Kohl auch nicht fett.

Viele Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

plaenerdd

#3
Hallo,
der Maxibrief ist auch nur ein Karton, der aber nicht höher als 5 cm sein darf und nicht schwerer als 1000g. Im Moment halten sich die Moorprobenbestellungen noch in Grenzen, aber wenn es mehr als 10 Interessenten werden sollten, geht das schon auch ins Geld. Da scheint mir der Maxi-Briefkarton für 1,-€ plus 2,60 € Porto schon eine interessante Idee. In den Beförderungsbedingungen BRIEF NATIONAL steht nix davon, dass Flüssigkeiten vom Transport ausgeschlossen wären.

@ Jon: Geht denn das: Wasser blasenfrei einschweißen? Schätze dass sich dann die Folie nicht hinreichend erwärmt, oder?

Ich habe auch schon eine Idee: 100ml Flachmann aus Glas. Der ist nur 2,5mm dick. Da ist noch genug Platz für eine Blasenfolie. Blos, woher nehmen, wenn  man selber solche Flaschen nicht leert?
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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treinisch

#4
Hallo Gerd,

also Brief und Flüssigkeit geht.

Die Whirlpaks, die Jon erwähnt liegen bei ~10 ct p.St. sind extrem robust und verwirrend dicht. Ich habe schon öfters welche versandt, allerdings kleinere  als Paket, da hätte aber auch eine Briefmarke drauf gekonnt. Kann ich im Prinzip empfehlen.

Einschweißen ist mein Standardversand. Wenn Du Angst hast, kannst Du ja auch zwei Beutel verwenden.

Luftblasenfrei geht bei einem Whirlpak nicht, luftblasenfrei einschweißen geht problemlos. Die Geräte haben eine Einstellung für das Verschweißen feuchter Beutel, damit klappt das. Die großen Geräte können das auch ohne Einstellung, aber sowas willst Du nicht. Bei einem billigen ohne Einstellung kannst Du auch einfach mit der Hand zusammenpressen, dann geht das auch problemlos. Es dürfen nur unter keinen Umständen größere Brocken in der Naht liegen, dann ist sie nicht dicht.

Man kann auch einfach einmal zuschweißen, dann den Beutel außerhalb der Naht abtrocknen und noch eine zweite Naht setzen, etc. pp.

vlg

Timm
Gerne per Du!

Meine Vorstellung.

JB

Zitat von: JB in März 19, 2018, 12:34:01 NACHMITTAGS
ohne Luftblasen einschweissen, so gut es geht

Hallo Gerd,

... blasenfrei, so gut es geht. Ein paar Luftblasen sind kein Problem, nur eben nicht 50 % Luft, sonst werden die Lebewesen von turbulenter Stroemung zerrieben. Timm hat das ja schon weiter beschrieben. Ich setze auch immer mehrere Naehte. Meine Beutel platzen, wenn, dann an der Naht auf; die Whirl-paks scheinen dagegen besonders stabil zu sein.

Viel Erfolg,

Jon


Climbingfreak

Hi,

ihr verschickt Wasser? Zu welchem Zweck denn? Und ich dachte schon, dass ich mit Dungproben hier den Vogel mit ungewöbnlichen Postsendungen abschieße. :D

Bei so was frage ich mich immer als studierter Chemiker? Welcer Zweck? (steht oben schon) und welche Flüssigkeitsmenge? Leere kleine Schnapsflaschen sind denke ich nicht so schwer zu bekommen. In Altenberg und Radeberg gibts doch Schnapsbrennereien, die Kräuterliköre herstellen. Wenn du nett fragst, bekommst du vielleicht auch leere Flaschen, wenn ihr denn mit so kleinen Probenmengen auskommt.

Müssen die Proben auch entsprechend temperiert werden?

l.g.
Stefan
Risspilz hui; Rissklettern pfui :)

plaenerdd

Hallo Stefan,
es geht um "Wasser im weitesten Sinne", genauer um Tümpelwasser, noch genauer um solche artenreichen Moorproben.
LG Gerd
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bernd552

Hallo Gerd,

ich habe normale ZIP-Verschlußtüten da, die sind unglaublich wasserdicht, auch bei Druck von Außen, eher reißt eine verschweißte Seite als dass der Zipverschluß auf geht.
Kann aber nicht sagen, ob ich zufgällig eine gute Charge erwischt habe oder alle Tüten gleich "gut" sind.

LG
Bernd

D. Zollondz

Es geht ja wohl weniger um das Wasser als um die Lebewesen, die sich darin befinden. Überleben die denn einen Postversand?  ::)


LG
Dieter Z.

Bob

Hallo zusammen,
ein wesentlicher Vorteil des Brieftransports wäre ja das Tempo. Ich weiß gar nicht, ob da viel passieren kann, wenn man vergisst, den Absender draufzuschreiben. ::)
Ich verschicke sonst am liebsten mit Hermes. Da kostet ein Päckchen mit 50€ Versicherung und Sendungsverfolgung knapp 4€.

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Dieter,
die Wasserlebewesen sind sehr unterschiedlich robust. Plankton kann man eher nicht aufheben. Das ist nach 10 Grad Temperaturunterschied größtenteils hinüber. Auch sind mit dem Planktonnetz angereicherte Proben ja eine unnatürliche Sache: Da sind i.d.R. viel zu viele Sauerstoffzehrer auf engem Raum vereint, die normalerweise einen halben Lieter Wasser für sich alleine haben.
Die von mir zu verschickenden Moorproben sind aber etwas ganz anderes. Sie sind fast "naturbelassen". Ich entnehme Teile der oberen Bodenschlammschicht und presse Torfmoospolster aus. Da muss auch viel von dem Moorwasser mit rein. Man darf die Proben nicht zu fett machen. Sicher gibt es auch hier eine Sukzession (Artenverschiebung), aber insgesammt bleiben die Proben über einen sehr großen Zeitraum (mehrere Wochen) auch bei Zimmertemperatur sehr artenreich. Besonders die schönen Zieralgen halten sich ganz prächtig, wenn man nicht gerade einen Parasiten mit an Bord hat. Der ist dann aber auch so artspezifisch, dass nur eine einzelne Art ausfällt, was auch nicht von heute auf morgen geschied und eine sehr spannende Sache sein kann. Wichtig ist, dass die Proben zwar Licht bekommen (damit die Sauerstoffproduzenten zu ihrem Recht kommen), aber nicht stundenlang direkte Sonne. Der niedrige pH-Wert von Moorproben wirkt ebenfalls konservierend. Ähnlich wie in unserem Magen, mögen viele Bakterien dieses Milieu nicht so sehr, so dass sie nur sehr langsam die Oberhand gewinnen.
Beim Posttransport ist nur eines anders: Es ist ca. 2 Tage dunkel, aber das überleben doch erstaunlich viele Arten. Manche regt es sogar zur Teilung an (Die Zieralgen tun das vorwiegend nachts).
Ich schicke auch Dir gerne eine Probe, aber erst wenn kein Eis mehr auf "meinem" Moortümpel ist.
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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