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Olypus FH

Begonnen von Jürgen Boschert, März 22, 2018, 23:00:22 NACHMITTAGS

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Jürgen Boschert

Hallo zusammen,

ich habe ein vom Zustand her wunderschönes Olympus FH (das ist die Version mit koaxialem Trieb, die EH-Version hat getrennte Triebknöpfe) erstanden, technisch funktioniert auch alles weitgehend. Nur hat der Verkäufer wohl alle Triebe in Kriechöl gebadet, wodurch die Feintriebknöpfe nur sehr wenig "Griff" haben. Das möchte ich gerne richten, weiß aber nicht, wie man die Triebknöpfe abbekommt. Es sind konzentrisch 2 Stirnlochschrauben zu sehen, sind das Links- oder Rechtsgewinde ? Hat von Euch schon einmal ein solches System restauriert, dann wäre ich für Tipps sehr dankbar. Im Netz konnte ich nichts rechtes finden.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

ich glaube das habe ich benutzt. Ist aber schon ziemlich Arbeit (bei mir wars das BH2)

http://www.alanwood.net/downloads/olympus-bh-2-bhs-repair-manual-lq.pdf
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Boschert

Hallo Klaus,

vielen Dank für Deine Mühen. Das FH ist halt anders aufgebaut, da sind die Feintriebknöpfe mit 2 konzentrischen Stirnlochmuttern fixiert und ich konnte nichts finden, wie man die abbekommt, geschweige denn, welche Drehrichtung die Gewinde haben.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Klaus Herrmann

#3
Hallo Jürgen,
was hast du auch so olle Kamellen! http://www.alanwood.net/downloads/olympus-fh-manual.pdf

Also von meinem Gefüüüühl her hat die innere ein Linksgewinde und die große ein Rechtsgewinde oder anders rum  ;D.
Den Drehknopf unbedingt mit einer Boa Constrictor - wie auf dem Bild exemplarisch zu sehen - gegenhalten. Hier ist es das BH2 - das ist allerdings eine Rechtsschraube (Inbus)


Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Boschert

#4
Hallo zusammen,

dann werde ich selbst antworten, habe den Mut aufgebracht, es einfach zu versuchen.

Zunächst einmal: Es handelt  sich um dieses Mikroskop:

Und an diesem um die beiden koaxial angeordneten Stirnlochmuttern (die Kratzer stammen nicht von mir, da war offensichtlich zuvor schon jemand tätig). Es handelt sich dabei um ein einfaches Doppel-Ini-Konstrukt, bei dem beide Muttern ein Rechtsgewinde aufweisen. Mit der größeren wird letztlich die Friktion des Feintriebes reguliert, mit der kleinen gekontert. Man bräuchte eigentlich zwei konzentrisch stehende Schraubendreher, wobei der äußere als Hülse ausgeführt ist, in die der kleinere eingeführt wird - ein absolutes Spezialteil also.

Ein Festhalten / Fixieren des Drehknopfes z.B. mit einer BOA nutzt  da nix, es handelt sich um ein "Rutschkupplung" des Drehknopfes auf der Achse, was ein Überdrehen des Feintriebes am oberen oder unteren Anschlag verhindert.

Gruß !

JB

PS: Bin übrigens wirklich von der Solidität und exzellenten Verarbeitung dieser Instrumente und ihrer Ästhetik überrascht. Ich halte sie mit für die schönsten Mikroskope, die je gebaut wurden. Auch die Plan-Objektive dieser Reihe liefern ein ausgezeichnetes Bild, sind nahezu apochromatisch.
Beste Grüße !

JB

Peter V.

#5
Hallo Jürgen,

Herzlichen Glückwunsch zu dem schönen Mikroskop und Deiner gelungenen Reparatur. Obowhl es eine kleine in mir Wunde aufreisst:

ZitatPS: Bin übrigens wirklich von der Solidität und exzellenten Verarbeitung dieser Instrumente und ihrer Ästhetik überrascht. Ich halte sie mit für die schönsten Mikroskope, die je gebaut wurden. Auch die Plan-Objektive dieser Reihe liefern ein ausgezeichnetes Bild, sind nahezu apochromatisch.


Nun, in diesem Zusammenhang kann ich mal offen über den wohl größten Fehler in meiner Mikroskop-Sammeltätigkeit berichten. Vor gut 13 Jahren konnte ich ein Olympus Photomax in quasi neuwertigem Zustand erwerben, ich meine, es habe so um 1000 EUR gekostet. Offenbar das Highend-Gerät aus der Zeit, aus der auch Dein FH stammt. Verarbeitung, Grunddesign und einzelne Bedienelemente sowie die graue Lackierung sind identisch.




https://www.olympus-global.com/brand/museum/micro/1966/


https://digital.lib.ecu.edu/22065


Dazu angeboten wurde mir zeitgleich für - nach meiner heutigen Einschätzung gar nicht sooo viel Geld  - ein Kasten mit einem Phasen-Revolverkondensor und je einem kompletten Objektivsatz für alle 4 Phasenkontrastverfahren, die Olympus damals anbot. Ebenfalls neuwertig, er stammte aus gleicher Hand.



Seiterzeit konnte ich das alles nicht richtig einschätzen und vor allem nicht für mich "schätzen", sodass ich diesen Kasten dankend abgelehnt (er wurde hinterher bei Ebay für 600 EUR verkauft) und nur das Mikroskop gekauft habe. Es war bis auf einen etwas verharzten Trieb in tadellosem Zustand und stammte aus rein privater Hand eines sehr "reichen" Holländers und Hobbymikroskopikers, der es damals bei Olympus für einen vermutlich unfassbar hohen Preis neu gekauft hatte.

Irgendwann nach einem Jahr und etweas Herumspielerei damit habe ich mich wieder von dem Photomax getrennt. Es war mir zu groß, ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich es schön oder eher häßlich finden soll und überhaupt....

Mittelrweile habe ich den Eindruck, dass ich seinerzeit eine absolute Rarität besessen habe, denn in Google findet man praktisch nichts dazu und angeboten wurde es meines Wissens auch nie wieder. Ich habe auch noch nie einen Sammler oder Hobbymikroskopiker getroffen, der überhaupt von der Existenz dieses beeindruckend große und schwere Photomikroskop von Olympus wusste. Es wurde anscheinend in nur sehr kleiner Stückzahl hergestellt. Und eigentlich ist ja doch schöööööön....

Wenn man bedenkt, welche Massenware andere Photomikroskope (PHomi, Ultraphot, Panphot hingegen sind...)

Heute könnte ich vor Ärger in die Tischkante beißen, dass es es damals gar nicht so attraktiv fand und es wieder verkuft habe.  :'(  :'(  :'(

Herzliche Grüße
Peter




Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Jürgen Boschert

Lieber Peter,

solche Dinge passieren einem halt. In einem ähnlichen Anfall von Unwissenheit kombiniert mit Aufräumwut habe ich vor Jahren 3 (drei !) komplett ausgestattete, trinokulare Orthoplane für 700.- DM abgegeben. Wenn ich nach Erkenntnis der Untat mit Tischkantenbeißen angefangen hätte, wären jetzt alle Tische bei uns Kleinholz.

Das einzige, was ich in der Bucht jemals vom Photomax in Jahren sehen konnte war die Kopie einer Betriebsanleitung. Aktuell wird wohl wieder ein Komplettsatz Phasenkontrast angeboten, zum Sofortkauf von etwas über 1500.- € !

Mitfühlende Grüße !

JB
Beste Grüße !

JB

Klaus Herrmann

Hallo Jürgen,

gratuliere zur gelungenen Überholung. Ist immer ein schönes Gefühl wenn wieder io ist.

Ein Festhalten / Fixieren des Drehknopfes z.B. mit einer BOA nutzt  da nix, es handelt sich um ein "Rutschkupplung" des Drehknopfes auf der Achse, was ein Überdrehen des Feintriebes am oberen oder unteren Anschlag verhindert.


Das verstehe ich jetzt nicht richtig. Eine Schraubverbindung funktioniert doch immer so, dass die "Mutter" entweder von sich aus fest steht oder aber gegengehalten werden muss. Wieso muss man hier nicht gegen halten? (vielleicht von der anderen Seite?)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Jürgen Boschert

Hallo Klaus,

ja, schon, aber: Der Drehknopf ist nur per Fettklebung und Friktion auf der Achse fixiert. Beim Drehen nimmt er die Achse mit, ... wenn der Widerstand nicht zu hoch ist, dann dreht der Griff eben durch. Eine recht geniale Lösung für einen Überdrehschutz, muss ich sagen. Eine ähnliche Lösung zum Schutz des Uhrwerkes findet man ja auch bei den L-Stativen von Zeiss (auch kopiert bei den Lomo-Trieben und den Nachfolgern von Zeiss Jena); dort ist die Hülse mit den Griffrillen über eine federgelagerte Kugel gegen die Achse fixiert, wobei die Kugel in eine korrespondierende Rundnut gedrückt wird.

Gruß !

JB
Beste Grüße !

JB

Peter V.

#9
Lieber Jürgen,


Zitatsolche Dinge passieren einem halt. In einem ähnlichen Anfall von Unwissenheit kombiniert mit Aufräumwut habe ich vor Jahren 3 (drei !) komplett ausgestattete, trinokulare Orthoplane für 700.- DM abgegeben. Wenn ich nach Erkenntnis der Untat mit Tischkantenbeißen angefangen hätte, wären jetzt alle Tische bei uns Kleinholz.

ein guter Mikrofreund und sehr geschätztes Mitglied unseres Forums würde zu Deiner Geschichte sagen: "Ist doch nur Geld!". In meinem Fall kommt leider erschwerend hinzu, dass das Mikroskop derart selten ist, dass ich wohl kaum jemals mehr ein solches Gerät auch nur sehen werde. Und selbst wenn, wird es vermutlich in den Staaten stehen und bei dem Gewicht ist ein Transport undenkbar. Ich habe es seinerzeit ganz konspirativ auf einem Rastplatz an der holländsichen Grenze übernommen.

Aber da muss ich es mit dem Rheinländer halten: "Wat fott es, es fott".

Aber nach Deiner Vorstellung könnte ich mich mal meinem FH zuwenden, das noch aus einem Konvolutkauf bisher unbeachtet sein Dasein in seiner Holzkiste fristet.

Herzliche Grüße
Peter




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