Eindecken mit Euparal - Blasenbildung

Begonnen von kare, April 14, 2018, 18:32:51 NACHMITTAGS

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kare

Hallo!

Habe versucht einen Schnitt mit Euparal einzudecken, ist mein erster Versuch.

Den Schnitt (Banane) habe ich vor dem eindecken mit 99% Bio-Ethanol behandelt um dem Schnitt Wasser zu entziehen.

Mir ist allerdings danach ein Missgeschick passiert, in einem Eck, das Luft gezogen hat, wollte ich vom Eindeckmittel nachgeben. Dabei habe versehtlich mitten aufs Deckglas getroptft. Dieses habe ich dann durch ein frisches ersetzt.
Nun haben sich Blasen gebildet und der Schnitt ist an den meisten Stellen total unklar, die Blasen habe ich versucht im Bild unten darzustellen. Ist da noch was zu retten? Habe ich einen Fehler beim entwässern gemacht - zu wenig (...) oder kann das mit dem Deckglastausch zusammenhängen?

Grüße,
Karl

liftboy

Hallo Karl,

autsch! Ist mir aber auch schon passiert. Ich habs einfach gelassen, wie es war und das Deckglas nach dem Aushärten (das zieht sich) geputzt.

Grüße
Wolfgang
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=785.msg3654#msg3654
LOMO-Service
Das Erstaunen bleibt unverändert- nur unser Mut wächst, das Erstaunliche zu verstehen.
Niels Bohr

kare

Hallo Wolfgang!

Wie kann man das nach dem Härten putzen, wegkratzen oder benutzt man dazu irgend ein Mittel?

Grüße, Karl

RainerTeubner

Hallo Karl,

ich nehme, um den botanischen Schnitten das Wasser zu entziehen, Isopropanol. Da sich Isopropanol nicht so gut wie Ethanol mit Wasser mischt, muß man, nach den ersten, schnellen Isopropanol-Wechseln, die Schnitte etwas länger in Isopropanol liegen lassen.

Die mißglückte Einbettung Deiner schönen Schnitte kannst Du mit Isopropanol retten, Euparal löst sich in Isopropanol, der Schnitt schwimmt ab und Du kannst Dein Glück aufs Neue versuchen. Mit dem Nachtropfen von Euparal unters Deckglas hab ich auch durchwachsene Erfahrungen gemacht: Euparal neigt leider zum Kleckern.

Viele Grüße

Rainer
Mikroskop: Carl Zeiss Standard Universal
Bildbearbeitung: Gimp, Helicon focus und picolay
Kamera: Canon EOS 5D II

kare

Hallo Rainer,

danke für den Tipp!

Grüße, Karl

Herbert Dietrich

Hallo Rainer, hallo Karl,

Euparal zieht auch bei mir oft unter das Deckglas.
Zum Nachtropfen tauche ich einen Zahnstocher in Euparal, lasse kurz abtropfen und kann so fein dosieren.

Um das lästige Nachtropfen zu umgehen verwende ich immer noch gerne Caedax.

Herzliche Grüße

Herbert

knipser009

hallo

Beim Eindecken mit Euparal empfiehlt es sich - Tipp von Jörg Weiss - das Deckglas mit einer M18-Mutter 3-4 Tage zu beschweren.

http://www.mikroskopie-bonn.de/_downloads/Von_der_Probe_zum_Praeparat_V1_5_170308.pdf  Seite 22
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

Fahrenheit

Lieber Karl,

für mich schaut das so aus, als ob noch zu viel Wasser im Schnitt gewesen wäre. Rainers Hinweis auf reines (!) Isopropanol weist den richtigen Weg.
Reines Ethanol ist sehr hygroskopisch, in der Regel hat es nach einiger Zeit nur noch 96%. Die 4% Wasser sind für Euparal zu viel.

Gib einfach satt Isopropanol auf das Präparat, bald löst sich das Deckglas ab, Du kannst den Schnitt im Isopropanol (mehrfach Wechseln, siehe Link unten) entwässern und neu eindecken.
Das eigentliche Problem ist nicht Wasser und Euparal (ich hatte mal ein wirklich "nasses" Testpräparat eingedeckt, nach 2 Jahren war das Wasser verschwunden ...), sondern die schleichende Entfärbung des Schnittes: das Rot geht als erstes ab: Wasser und Alkohol differenziert ...

Die Muttern sind 8ter, keine 18ner :)

Schau mal hier:
http://www.mikroskopie-bonn.de/themenseiten/erstellung_pflanzlicher_dauerpraeparate/index.php
Ist zwar Fließtext, dafür nach bestem Wissen und Gewissen alles abgedeckt, was zum Erstellen botanischer Präparate gehört.
Den hier inetressanten Part findest Du in der Einführung unter "Das Eindecken" . Vielleicht sollte ich mal Abschnittslinks einfügen ... :)

Herzliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
Zum Mitnehmen: Leitz SM
Für draussen: Leitz HM

knipser009

Zitat : Die Muttern sind 8ter, keine 18ner :)

ups

die 1 ist aber doch recht nahe bei der null ;D
Viele Grüße aus dem SaarPfalzKreis

Wolfgang
gerne per "Du"

kare

Dank Euch für die Hilfe!

@Jörg: Deinen wirklich guten und ausführlichen Artikel kenne ich, ich muss gestehen dass ich den sogar gelesen hatte, aber da ich kein Isopropanol hier hatte dachte ich versuchs halt mal mit Ethanol. Tja und der Effekt ist der wie von Dir beschrieben die Farben sind nicht mehr das Gelbe vom Ei. Trübsal blasen brauch ich deswegen nicht, wie Klaus im anderen Thread ja auch schon meinte an Bananen kommt man ja leicht wieder ran und ich brauch schließlich noch etwas Übung.
An der Stelle möcht ich Dir und den anderen Kollegen beim MKB ausdrücklich danken, eine tolle Website habt ihr da, informativ und auch sehr gut gestaltet. Gerade eure Beiträge haben mich auch ermuntert mich mit dem Thema botanische Schnitte überhaupt auseinanderzusetzten.

Viele Grüße,
Karl

Fahrenheit

Lieber Karl,

es freut mich sehr, dass Dir unsere Webseite gefällt und sie quasi ein Motivationsschub war, um mit der Pflanzenschnippelei anzufangen!

Herzliche Grüße
Jörg
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liftboy

Hallo erstmal.

@ Karl
Das dicke Einschlußmittel kratze ich mit einer Rasierklinge ab, der Rest geht mit Alk weg (immer nur in eine Richtung putzen)

@ Wolfgang
Mit der 18er Mutter muss der OT aber plan liegen, sonst knack!

Grüße
Wolfgang
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Niels Bohr

Fahrenheit

#12
... und bitte ganz sparsam mit dem Euparal, sonst kleb ...

;D ;D ;D

Übrigens: wenn man etwas mehr Gewicht braucht, wie zum Beispiel bei stark verzogenen und verholzten Schnitten, kann man auch zwei bis vier 8er Muttern auf eine passende Schraube aufschrauben. 
Einzelne Muttern stelle ich immer aufrecht, aber die 8er haben auch liegend noch gut Platz auf einem 18er Deckglas, ohne dass man ein Verkleben fürchten musss.

Herzliche Grüße
Jörg
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