Objektive mit kleinen Fehlern

Begonnen von Klaus Herrmann, September 21, 2009, 18:26:23 NACHMITTAGS

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Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

auf dem Flohmarkt gabs auch "Überraschungseier":

hier die Frontlinsen von 3 Objektiven. Das erste sieht aus, wie aus einem schweren Bombenangriff!
Auch wenn es so aussieht: es handelt sich um Vertiefungen (Anätzungen, Kratzer, Absplitterungen). Die konzentrischen Ringe sind die Reflexe des Ringlichtes vom Stemi.

Das erste kommt in mein Horrorkabinett die anderen sind mit deutlichen Abstrichen an einfachen Stativen einsetzbar. Das Bild ist flau und die Auflösung deutlich schlechter, aber man sieht noch was. Man hat den Eindruck, man sollte die Frontlinse putzen...







Hier noch die beiden anderen:




Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard F. H.

Moin Klaus,
Glückwunsch zum Schnäppchen. Das sieht ja erschröcklich aus. Wie kommt sowas zustande? Hat jemand eine plausible Erklärung dafür?
Gruß - E. Nowack

A. Büschlen

Hallo Herr Nowack,

ZitatWie kommt sowas zustande? Hat jemand eine plausible Erklärung dafür?

Eigendlch ganz einfach durch unvorsichtiges Arbeiten am Mikroskop! Leider... Essigsäure, Salzsäure und, und, werden ja immer wieder beim präparieren eingesetzt.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen

Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Klaus Herrmann

Hallo Eckhard,

ich denke Arnold hat es genau beschrieben.

Ich hatte früher mal ein Objektiv an einem Mikroskop, das in einem Metallographielabor stand um Schliffe schnell zu kontrollieren, das sah auch so aus, wie das erste. Man sieht auch den selben Angriff auf dem Metall um die Frontlinse herum. Muss schon eine kräftige Säure sein!

Die anderen beiden sind typische Kratzer: Gut, dass ich das Mikroskop dazu nicht gesehen habe. Hätte Depressionen bewirken können! ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Eckhard F. H.

Hallo Herr Büschlen,
meines Wissens ist HF die einzige Säure, die Glas angreift. Nein, Säuren ist sowas nicht geschuldet. Verätzungen ergäben nie solche scharfe Strukturen. Die erzeugt nur hoher Druck. Belehrung angenehm. Klaus´ Bemerkung dünkt mir stichhaltiger. Wahrscheinlich ist es eine Auflicht-Optik. Stimmt´s?
Gruß - E. Nowack

Nomarski

Hallo,

daß sich eine Frontlinse durch entsprechende Einwirkungen derart verändern kann, halte ich noch für nachvollziehbar. Aber ich habe vor längerer Zeit zwei Objektive erworben, bei denen sich eine Linse im Inneren
derartig verändert hat, daß sie unbrauchbar wurden. Die Front- und Augenlinse sind klar und ohne Beschädigung geblieben.

VG
Bernd

Werner Jülich

#6
Wir haben es schon lange aufgegeben, hinter jedem beschädigtem Objektiv Ursachenforschung zu betreiben, weil nach übereinstimmenden Aussagen der Anwender, solche Beschädigungen a) völlig unerklärlich und b) gestern noch nicht vorhanden waren.
Man sollte aber bezüglich der Beständigkeit gegen chemische Einflüsse nicht immer zu optimistisch sein, es werden auch Glassorten eingesetzt, die recht empfindlich sind.
Werner Jülich

A. Büschlen

@ E. Nowack: Ich teile die Meinung von Herr Jülich.

Freundliche Grüsse

Arnold Büschlen
Schwerpunkt z.Z.:
- Laub- und Lebermoose.
- Ascomyceten als Bryoparasiten.
- Nikon Optiphot I mit HF, DIC.
- Nikon Microphot mit HF, Pol.
- Zeiss Standard Universal mit HF, Ph, Pol.
- Wild M3Z mit Ergotubus.
- Nikon SMZ-U Zoom 1:10 mit ED Plan Apo 1x.

Robert Götz


Ich habe zwei Objektive, die so aussehen wie auf dem ersten Bild, und beide waren an (verschiedenen) Auflicht-Metall-Mikroskopen.
Vielleicht nur Zufall.


Klaus Herrmann

Hallo Mitleidende,

das kann man nur unterstreichen, was Herr Jülich hier sagt:

ZitatMan sollte aber bezüglich der Beständigkeit gegen chemische Einflüsse nicht immer zu optimistisch sein, es werden auch Glassorten eingesetzt, die recht empfindlich sind.

Es können natürlich auch Alkalien sein, die solche Angriffe verursachen.

In diesem Fall waren es lauter Durchlichtobjektive.

Nach wie vor gilt: Schutz und Pflege des Mikroskops ist wichtig. Und ein wenig Sorgfalt (mechanische Beschädigungen!)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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TPL

Zitat von: Robert Götz in September 22, 2009, 22:31:20 NACHMITTAGSIch habe zwei Objektive, die so aussehen wie auf dem ersten Bild, und beide waren an (verschiedenen) Auflicht-Metall-Mikroskopen.
Vielleicht nur Zufall.

Hallo Herr Götz,
wahrscheinlich ist das kein Zufall, denn in der Metallografie (teilweise auch in der Erz-Mikroskopie) wurde und wird ja mit Ätzverfahren gearbeitet. Ich hatte schon das besondere "Vergnügen", ein Mikroskopschränkchen öffnen (und entsorgen) zu dürfen, in dem neben einem Zeiss GFL auch eine schlecht verschlossene 100 ml-Flasche Chromschwefelsäure aufbewahrt wurde. Die Linsen der Okulare und Objektive waren als solche nicht mehr zu erkennen an dem auch sonst wild korrodierten Stativ :(

Nomarski

Hallo,

bei Mikroskopobjetiven ist es wie mit anderen Sachen auch: Wenn es nicht die eigenen sind, stört es wohl wenig, wenn sie irgendwelchen korrodierenden Chemikalien ausgesetzt werden. Auch achtet man nicht so sehr darauf,
daß der Frontlinsenbereich möglichtst nicht mit dem Präparat in Berührung kommt, sei es im Auflicht oder im Durchlicht. Aber es soll noch weitere Faktoren geben, welche die Linsen trübe werden lassen.


Gruß
Bernd

Eckhard F. H.

#Aber es soll noch weitere Faktoren geben, welche die Linsen trübe werden lassen.#

Hallo Bernd,
was so beiläufig hintan gestellt, ist ja (im weiteren Sinn) ´des Pudels Kern´. Mutmaßungen wären  angebracht.
Gruß - E. Nowack
P.S.: (für mich nicht) Banal, aber wie fügt man ein Zitat in den Text ein?


Robert Götz


ZitatIch hatte schon das besondere "Vergnügen", ein Mikroskopschränkchen öffnen (und entsorgen) zu dürfen, in dem neben einem Zeiss GFL auch eine schlecht verschlossene 100 ml-Flasche Chromschwefelsäure aufbewahrt wurde.

Sie haben nicht zufällig ein Foto davon? Vielleicht könnte man hier eine Art Gruselkabinett einrichten.
Chromschwefelsäure kenne ich eher als "Putzmittel" für Laborgeräte - dann allerdings kochend.

ZitatP.S.: (für mich nicht) Banal, aber wie fügt man ein Zitat in den Text ein?

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Eckhard F. H.

ZitatText markieren, kopieren, vorletztes Icon rechts unten wählen, zwischen die beiden Klammern den Cursor plazieren und auf "Einfügen" klicken.

Danke :-*