Frage Zeiss DIK endlich (Prismenorientierung)

Begonnen von Peter V., April 28, 2018, 23:55:44 NACHMITTAGS

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Peter V.

Hallo,

ich habe ein Phomi mit DIK (das System mit DIK-Stühlchen) bekommen, leider bekomme ich keinen DIK Effekt. Da ich erst wieder lange suchen müsste, bekomme ich hier sicher eine schnellere Antwort:

1) Sind die Prismen so richtig für Tubuskopfgeräte orientiert? (Die kryptische Zeichnung auf dem Deckel, die die Oriertierung für Stadards und Tubuskopfsysteme angibt,  erschließt sich mir nicht sofort)
2) Falls nein, wie setze ich die Prismen um (ich weiß, dass es dafür ein Werkzeug gibt, es aber irgendwie auch "ohne" geht).
3) Wie öffne ich den Deckel des Kondensors?

Noch eine andere Frage: Die DIK-Stühlchen haben ja keine Drehmechanismus. Sind die eigentlich vom Werk fest an die Revolver angepasst worden? Möglicherweise stecken auch die Stühlchen in den "falschen" Revolverlöchern (das System sieht selbst zusammengestellt und nicht werkjustiert aus). Oder habe ich irgendetwas an den Stühlchen übersehen, sodass man sie doch irgendwie "orientieren" kann?

Hezrliche Grüße
Peter
Dieses Posting ist frei von kultureller Aneigung, vegan und wurde CO2-frei erstellt. Für 100 Posts lasse ich ein Gänseblümchen in Ecuador pflanzen.

Klaus Herrmann

#1
Hallo Peter,
man kann die Stühlchen sehr wohl drehen. Da sitzt eine kleine Madenschraube drin die zur Fixierung dient und die Prismen können um 180° versetzt in den Kondensor eingesetzt werden . Dafür ist das Symbol ja auf der Oberseite angebracht. Zum Wechsel gibt es ein kleines Werkzeug. Ohne das kriegt man die Prismen nicht sauber raus.

Wenn du nicht klar kommst nehm ich dir das ganze Zeug für ´n Hunni ab dann musst du dich nicht weiter ärgern! 8) ;D 8)

Sehe gerade: der Deckel an der Unterseite: da nimmst du einen Schraubenzieher und hebelst ihn raus. Du wirst verblüfft sein, wie einfach das geht!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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Peter V.

Lieber Klaus,

Zitat
Wenn du nicht klar kommst nehm ich dir das ganze Zeug für ´n Hunni ab dann musst du dich nicht weiter ärgern! 8) ;D 8)

Ach nein, das kann ich doch nicht annehmen. Da nehme ich lieber selbst den Ärger auf mich.

Wenn Du mir jetzt noch sagst, ob die Kondensorprismen bereits für Phomi das richtig orientiert sind oder ob ich umsetzen muss, bin ich schon glücklich. Die Zeichnung kenne ich, allein fehlt mir die Phantasie, sie umzusetzen bzw. zu "verstehen".

Herzliche Grüße
Peter
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JB

#3
Hallo Peter,

3) Der Deckel wird innen nur von Gummi gehalten. Einfach mit den Fingernaegeln oder einem Plastikmesser anheben

2) Im Notfall kann man das mit einer Plastik(!!!)pinzette machen, anheben und drehen (Geduld ist noetig). Sich das Werkzeug selbst zu basteln geht wahrscheinlich schneller.

1) Wenn Sie den Deckel oeffnen sehen sie die Prismen wie in Abb. 11. Die Orientierung sollte fuer Phomi so sein:

Strich rechts oben
Punkt links unten


Klaus Herrmann

ZitatSich das Werkzeug selbst zu basteln geht wahrscheinlich schneller.

Das glaube ich nicht. Das ist ein kleines Rohr mit Gewinde, welches in die Prismen passt. Damit geht der Wechsel sehr einfach ohne ist es ein Gefummel.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

Hallo,

wieso müssen die Prismen überhaupt umgestezt werden? Sind die Polarisatoren bei den Geräten unterschiedlich orientiert?

Herzliche Grüße
Peter
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reblaus

Hallo Peter -

ja, das sind sie - diese enigmatische Symbolik auf dem Kondensor soll das andeuten! Bei den Großgeräten umgekehrt wie bei den kleinen Standards. Das hat was damit zu tun, dass man früher bei den Kleingeräten seinen Bauch am Hals des Mikroskops hatte und dass auch die Revolver in eine andere Richtung geneigt sind.
Es war halt gut gemeint!

Viele Grüße

Rolf

JB

#7
Zitat von: Peter V. in April 29, 2018, 11:51:00 VORMITTAG
wieso müssen die Prismen überhaupt umgestezt werden? Sind die Polarisatoren bei den Geräten unterschiedlich orientiert?

Hallo Peter,

Ich wuerde sagen nein, die Polarisatoren sind gleich; die Ursache ist die Orientierung der Prismen. Unten sind ein kleines Standard (7) und ein ?Universal (8) abgebildet. Aufgrund der Orientierung des Objektivrevolvers steht das gerade benutzte Objektiv vorn (8) oder hinten (7).

Damit sind auch die keinen Schieberchen jeweils um 180 Grad gedreht!

Nun muss das Kondensorprisma dementsprechend um 180 Grad gedreht werden. Da wird mit dem kleinen Werkzeug gemacht.

Zur Erklaerung:

A) Die Prismen im Schieberchen (Objektivprisma) und im Kondensor (Kompensationsprisma) muessen fuer den DIK in Subtraktionsstellung stehen (das Kompensationsporisma subtrahiert die Interferenzschreifen des Objektivprismas auf 0 = Dunkelstellung).

B) Ist das Kompensationsprisma inkorrekterweise um 180 Grad gedreht, stehen die Prismen in Additionsstellung; die Zahl der Interferenzstreifen ist verdoppelt und es gibt i.d.R. keinen Kontrast

C) Falls Sie den Objektivrevolver an Ihrem Phomi umdrehen koennen (ist das moeglich?), koennen auch die Prismen im Kondensor in der Stellung fuer kleine Standards verbleiben.


Ich hoffe das stimmt so ... man muss sich erst immer in die verschiedenen Systeme reindenken.

Beste Gruesse,

Jon

Klaus Herrmann

ZitatFalls Sie den Objektivrevolver an Ihrem Phomi umdrehen koennen (ist das moeglich?), koennen auch die Prismen im Kondensor in der Stellung fuer kleine Standards verbleiben.

Und weil das Drehen der Prismen im Kondensor mit dem kleinen Werkzeug ca. in 23,3 Sec gemacht ist dreht man natürlich diese. 8)
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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reblaus

Und falls das kleine Werkzeug gerade nicht zu Hand ist:
Vor Zeiten habe ich dafür eine Seegerringzange (die Version zum Spreizen) verwendet und an deren Zapfen einen kleinen Tropfen Schmelzkleber zur Polsterung angebracht. Damit kann man an der Fassung des Prismas innen einspreizen und dieses aus der Federklammer entfernen.
Also bei mir ist nie was passiert, aber für Leute mit mehreren Daumen an jeder Hand möchte ich das lieber nicht empfehlen.
Gruß
Rolf

Klaus Herrmann

ZitatUnd falls das kleine Werkzeug gerade nicht zu Hand ist:

eine relativ konventionelle Methode ist allerdings: man leiht sich das Werkzeug einfach aus. Ich habe es schon 3 Mal verliehen und 2 Leiher haben es sich dann schell nachmachen lassen. Ein Klaks für jemand mit einer ordentlichen Drehbank. ;D
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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reblaus

Wenn man aber, wie ich auch, nicht zu den

feinen Herrschaften mit ihren tollen Drehmaschinen (FotoHook, 2018)

gehört?

Klaus Herrmann

Lieber Rolf, dann leiht sich der kluge Mann das Teilchen, bedankt sich mit einer kleinen Aufmerksamkeit und gibt es nach Gebrauch zurück.

Aber ich bin absolut sicher, dass dieser kluge Mann einen kennt der eine super toll ausgestattete Werkstatt hat und dann ist es überhaupt kein Problem das Teilchen zu duplizieren.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Peter V.

#13
Lieber Rolf, lieber Klaus,

ich drücke es mal mathematisch aus:

Wenn man die Menge der Mikroskopiker und die der fähigen Drehbankbesitzer nimmt, beträgt die Mächtigkeit der Schnittmenge in meiner nächsten Umgebung mindestens 2. Und nach der Mengenlehre nun noch ein wenig Poesie:

Hab ich ein Werkzeug nicht bereit
verlier ich nicht die Heiterkeit
Da muß ich lediglich mich fragen
fahr' ich nach Witten oder Hagen?

Herzliche Grüße
Peter


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reblaus

Und damit ist ja längst nicht Schluss
vergrößerst Du den Radius!
Nicht nur Westfalen, auch die Bayern,
die lassen ihre Drehbank leiern,
selbst Schwaben manchmal es verstehen
ein Stück Metall ganz rund zu drehen.
Dann also leih` in aller Eil
von Klaus Dir das verfluchte Teil!
Damit der thread nicht länger wird
und sich der Geist vollends verwirrt!