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Fotoadaption Opmi1

Begonnen von Winfried Hölz, Mai 17, 2018, 08:47:33 VORMITTAG

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Winfried Hölz

Hallo Leute,
ich möchte Euch mal um Rat fragen: Seit ziemlich langer Zeit besitze ich ein uraltes Opmi 1, äußerlich etwas ramponiert, aber funktionsfähig (Übernahme aus Betrieb). Es verfügt über den Strahlenteiler (Carl Zeiss 50), das dazugehörige Umlenkprisma und ein angesetztes Projektiv (f=85mm). Früher saß dort dran eine Kappa Kamera mit einem winzigen Chip (9x9mm?) - man sieht ja, dass der Ausgang winzig ist.
Ich würde das Mik. gerne für Fotos nutzen, da die Bildqualität sagenhaft ist, habe es aber bisher nicht fertig gebracht, mit Bordmitteln möglichst ein APSC formatfüllendes Bild zu erzeugen (Canon 650D, Analog-KB, Ixus, Mattglas, ohne Projektiv, mit Okular...)
Falls jemand von Euch eine Idee bzw. besser noch einschlägige Erfahrung hat, wäre ich für Tipps dankbar.
(Sorry für die Unschärfe, zu wenig Licht).
Schönen Gruß  --  Winfried

reblaus

Hallo Winfried -

die Theorie ist leicht: Wenn das Zwischenbild für den Sensor zu klein ist, vergrößert man es mit einem Projektiv - z.B. ein 2,5 x.

Die Praxis ist komplizierter, insbesondere die mechanische, wenn die Kosten im Rahmen bleiben sollen:
Für weise Ratschläge (von mir nur für Anpassung Canon) solltest Du aber noch einige Voruntersuchungen durchführen und vielleicht genauer sagen, was Du mit Deinen Kameras bisher versucht hast - hast Du sie mit Objektiv drüber gehalten?

Wenn Du es ohne Objektiv versucht hast: Deine Canon hat ein Auflagemaß von 44 mm. Wenn da aber vorher eine Kappa-Kamera mit winzigem Chip befestigt war, wird das korrekte Zwischenbild wohl ziemlich dicht über dem Stutzen erzeugt und der Sensor der Canon wäre viel zu weit weg. Das Zwischenbild wird wohl auch etwas größer sein als die 13 mm für die Minikamera.

Stelle erst mal fest, wo das Zwischenbild liegt. Beleuchte ein helles, kontrastreiches Objekt kräftig, stelle es mit dem Bino scharf und belasse die Einstellung für die folgenden Messungen. Dann halte im möglichst verdunkelten Raum eine Mattscheibe über den Fotostutzen (Pergamentpapier oder mattierter Teil eines Objektträger tut es auch).
Bewege sie rauf und runter bis du ein scharfes Bild siehst. Das ist das Zwischenbild: Messe ab wie weit es über dem Oberrand des Stutzens liegt und welchen Durchmesser der brauchbare Teil hat. Lupe ist wahrscheinlich nötig und wahrscheinlich ein paar Hilfskonstruktionen mit Pappzylindern und Klebestreifen. Muss aber alles nicht so genau sein, dient nur als Basis für Überlegungen zu einer preiswerten mechanischen Adaption Deiner Canon, die kleiner Verstellmöglichkeiten bieten muss.

Wenn Du so kein Zwischenbild kriegst, könnte es vielleicht tiefer liegen als der Metallrand des Stutzens, scheint mir aber unwahrscheinlich. Ist der blanke Teil abnehmbar?

Probeweise müsstest aber auch ein scharfes Bild zu sehen kriegen, wenn Du mit einem der Okulare in den Stutzen schaust und das rauf und runter bewegst.

Viele Grüße

Rolf



Winfried Hölz

Hallo Rolf,
ja, so ungefähr hatte ich mir das auch gedacht und ja auch schon ansatzweise probiert. In der Praxis ist es aber nicht so einfach, wenn man nur 2 Hände hat, mit den Teilen in der optischen Achse bleiben muss und auch das Bild noch auffangen soll. Du hast Recht, ich komme wohl nicht darum herum, mir ein paar Hülsen zu machen und die Entfernung des aufgefangenen Bildes zu messen. Aber, was dann? Woher weiß ich, welche optische Komponente ich dann brauche?
(Wenn ich mit einem Okular in den Stutzen schaue, bekomme ich natürlich ein Bild).
Schönen Gruß  --  Winfried

reblaus

Hallo Winfried -

da gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten. Ich hatte diese schon mal gebastelt, aber halt an diversen Stemis, deren Aufbau mir bekannt war. Wie dieser Zwischentubus beim Opmi aufgebaut ist weiß man halt nicht:
1. Direktprojektion ohne zusätzliche Optik - wenn (a) die Größe des Zwischenbildes ausreicht und  es (b) nicht zu nahe am Tubus sitzt, sodass noch eine Kamera mit 44 mm Auflagemaß dazwischen passt.
2. Direktprojektion mit dazwischen geschalteter Vergrößerungsoptik ("Projektiv")
3. Einbau eines Okulars und Nutzung einer Kamera mit dazu passendem Objektiv.

Was am zweckmäßigsten ist, weiß man erst, wenn Größe und Lage des Zwischenbildes ungefähr bekannt sind oder ein Forist vielleicht genauere Daten zu diesem Gerät zu Verfügung stellen kann.

Viele Grüße

Rolf


wilfried48

Hallo Winfried,

ich würde auf jeden Fall versuchen mit der Kamera direkt ohne Optik auf das Zwischenbild zu gehen.
Dazu das schwarze Rohr an deinem Kamerastutzen herausnehmen, dann müsste das Umlenkprisma sichtbar sein.
Dann Kamera ohne Objektiv darüberhalten um die Höhe des parfokalen Zwischenbilds zu ermitteln.
Dann Rohr entsprechend kürzen und Adapter für Canon drauf. Das OP Mikroskop müsste genauso wie die alten Zeiss Stereomikroskope die Bilddiagonale des APSC Chips ausleuchten. Falls der Zwischenbilddurchmesser nicht ganz ausreicht kannst du immer noch einen 1,5x Telekonverter dazwischenschalten.

So sieht das ganze am ZEISS Stemi aus:
http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=18382.msg140324#msg140324

Gruß
Wilfried

vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Axiovert 35, DL/Ph/DIC/Epi-Fl
Zeiss Universal Pol,  AL/DL
Zeiss Stemi 2000 C
Nikon Labo-/Optiphot mit CF ELWD Objektiven

Sammlung Zeiss Mikroskope
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=107.0

Klaus Herrmann

Hallo Winfried,

was Wilfried da zeigt kann ich bestätigen ich habe 3 solche Zwischentuben so ausgerüstet und eine Canon EOS 600 adaptiert funktioniert tadellos.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


Vorstellung: hier klicken

reblaus

Hallo -

auch ich vermute, dass Zeiss bei dem Fotoansatz für das Opmi keine andere Optik verwendet hat, als die im Zwischentubus für die Stemis verwendete. Der winzige Sensor der vorher daran befindlichen Minikamera hat wahrscheinlich nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Zwischenbild erfasst - für viele Arbeiten mit einem Steromikroskop reicht der ja auch völlig.
Wenn sich das bestätigt, wäre die Kameranpassung tatsächlich ein Klax.

Viele Grüße

Rolf


Winfried Hölz

Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt melde, ich war so mit den privaten Mitteilungen (auch mit meiner Suche nach Trinotubus etc fürd Z. Standard) beschäftigt, dass ich an den Thread gar nicht mehr gedacht habe.
Ich habe inzwischen von Christoph einen - vermutlich den einzig richtigen - Adapter mit eingebauter Optik für das Opmi bekommen, und es funktioniert.
Ohne den 1,4x Kenko wird der APSC-Chip zwar nicht völlig ausgeleuchtet, aber es fehlt nicht viel, mit Konverter natürlich voll.

Das Bild auf dem Display zeigt meine Armbanduhr in gut 40cm Entfernung bei 40facher Vergrößerung.
Ich möchte mich hier noch einmal bei allen, die geholfen haben, bedanken, vor allem natürlich bei Dir, Christoph.
Schönen Gruß  --  Winfried