HISTOLOGIE: Herzmuskelzellen (cardiomyocytes) in der Lunge?

Begonnen von Ronald Schulte, Juli 09, 2018, 14:46:23 NACHMITTAGS

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Ronald Schulte

Herzmuskelzellen in der Lunge?


In ein Lungenschnitt von der Maus sah ich Zellen die mir zwar bekannt vorkommen aber nicht in diese Region.
Meine Frage: ,,sind das ,Herzmuskelzellen"?


,A practical guide to the histology of the mouse' (ISBN: 978-1-119-94120-0, Seite 192) wird geschrieben das ,cardiac muscle cells' normal vorkommen in die ,walls of the major pulmonary veins' (Lungenvenen).
Auch ein Artikel im Netz beschreibt diese Zellen bei Nagetieren aber auch beim Menschen.
Siehe: ,Of rodents and humans: a light microscopic and ultrastructural study on cardiomyocytes in pulmonary veins').

Bild 1,
Hier erstmal ein Übersichtsbild von den Schnitt.







Bild 2,
Die gemeinte Region habe ich hier in Gelb angegeben.







Bild 3,
Detail,







Bild 4,
- Pfeilen = Nukleus von die Zellen;
- Pfeilpunkten = Endothelzellen;
- A = dünne Bindegewebe Schicht mit Fibrozyten;
- B = Kapillaren mit hier ein Endothelzelle.







Bild 5,
Detail,







Bild 6,
Seite 192 von: ,A practical guide to the histology of the mouse'




Ich hoffe das jemand mir helfen kann.
Gruße Ronald
Mikroskope:
Leitz Orthoplan (DL, AL-Fluoreszenz und Diskussionseinrichtung).
Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ralf Feller

Hallo Ronald,
Deine Schnitte sind wie immer super!
Der Kontrastreichtum lässt mich vermuten, dass es Technovit oder Epon ist?

Das es Herzmuskelzellen in der Lunge gibt, war mir neu, aber der verlinkte
Artikel belegt es ja. Da wird aber über Herzmuskelzellen entlang der
Lungenvenen gesprochen, wohl ausgehend vom Hilus.

Was ich auf deinen Schnitten in der Übersicht sehe, ist eine sehr schön glatt
begrenzte Verdickung der Pleuravisceralis, wie ich sie so nicht kenne. Es sieht
nicht aus wie ein entzündlicher Prozess (keine Entzündungszellen) oder wie
Schwielen aus Bindegewebe. Ich gebe dir Recht, so etwas sieht man an
Herzmuskelzellen im Querschnitt. Auch die Packung erinnert an quer geschnittenes
Herzgewebe. Die typische Querstreifung und die Glanzstreifen sieht man aber
eigentlich nur gut am Längsschnitt. Ich denke daher, man müsste einmal sehen
ob es längs getroffene Anteile gibt. Natürlich könnte man auch markierende
Antikörper verwenden, meines Wissens aber nur in Technovit 8100 oder
LR-White nach schonender Fixierung.

Für mich ist das ein sehr interessanter Befund,
und ich hoffe, das vielleicht noch ein Kollege aus der Pathologie
mehr sagen kann.

Viele Grüße nach Holland, Ralf

Ronald Schulte

@Ralf,

Danke für deine Reaktion.

Das Block ist, so wie du schon vermutest, in Epon 812 gegossen also Epoxid.
Im Herbst werde ich ein Test machen mit verschiedene Gewebe, Fixierarten und verschiedenes an Harzen. Dann wird sich herausstellen welches am Kontrastreichen ist. Meine Hypothese wird das aber Epon sein. Hat aber auch seine spezifische Nachteile.

Zum Schnitt,
Diese Cardiocyten kommen vor in ein Wand von eine Vene. Weil man hier nur die Hälfte von die Vene sieht wirkt das was tauschend. Die Visceralis ist links unten zu sehen und die ist auch anders wie beim Menschen. Hier ist er nur sehr dünn mit etwas Bindegewebe und ein Epithelschicht.
Wohl aber sieht man da einige, wie ich denke, Mesenchymale Zellen. Davon habe ich auch mal was gelesen dass die öfters vorkommen zwischen den Pleura Visceralis und Pleura Parietalis.
Die Glanzstreifen sehe ich nicht aber wenn es quer geschnittene Zellen sind dann sieht man die auch schlecht. Im Artikel ist zu lesen dass die aber wohl da sein mussten.

Bild 7,




Bild 8,
Die Visceralis mit wahrscheinlich Mesenchymale Zellen.


 


Gruße Ronald
Mikroskope:
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Leica/Wild M715 Stereomikroskop.
Mikrotom:
LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.

Ronald Schulte


In meine Forschung um mehr Information zu bekommen über die Cardiomyozyten ist hier ein sehr interessantes Artikel zu lesen.

Titel von das Artikel ist: ,,Of rodents and humans: a light microscopic and ultrastructural study on cardiomyocytes in pulmonary veins" aus 2008, also noch gar nicht so alt.

Link zum Artikel: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2443344/

Gruße Ronald
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LKB 2218 Historange Rotationsmikrotom.