Fundstücke von Lanzarote

Begonnen von Klaus Herrmann, Juli 08, 2018, 11:29:17 VORMITTAG

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Klaus Herrmann

Hallo

komme gerade von einem Lanzaroteurlaub zurück. Bei den z. T. ganz schön heftigen Wanderungen sind mir einige Unbekannte begegnet - nein keine Menschen, Wanderer sind dort selten anzutreffen. Hat jemand eine Ahnung, was das für kleine Sandtönnchen sind, die im Norden von La Graciosa massenhaft vorkommen? Größe ca 1 cm immer mit kreisrunder Öffnung.

Und dann suche ich den Namen dieser succulenten Pflanze, die oft anzutreffen ist. Im Netzt finde ich jede Menge guter Bilder der Flora von Lanzarote, aber die haben keinen Bestimmungshinweis. Oder es wird auf Bücher verwiesen die man kaufen soll.







Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Herbert Dietrich

Lieber Klaus,

eine Größenangabe wäre sehr nützlich, blühend hast Du die Pflanze nicht gefunden?

Herzliche Grüße
Herbert

Herbert Dietrich

Lieber klaus

einfach ein Schuß ins Blaue:

Astydamia latifolia

Herzliche Grüße
Herbert

Klaus Herrmann

Lieber Herbert,

das ist leider sicher daneben geschossen. Die Blätter sind alle wie von Tautropfen überzogen. Blühend habe ich sie leider nicht.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Herbert Dietrich

Lieber Klaus,

Deine Angaben sind ja doch recht spärlich.
Größe, Standort (Küstennähe, Landesinnere usw.), Tageszeit des Fotos, sind das Guttationstropfen wie beim Frauenmantel? oder klebrig, drüsig oder?

Weiterer Versuch;  Mesembryanthemum crystallinum l

Herzliche Grüße

Herbert

Klaus Herrmann

#5
Lieber Herbert,

du hast ja so Recht! ;)

Also auf 574 m über dem Meer am oft nebelfeuchten Famaracliff im Nordosten von Lanzarote. Der Durchmesser dieser Rosette ist etwa 2 Hände groß. Wenn ich mich richtig erinnere gab es auch noch größere. Die "Tropfen" waren fest nicht flüssig.

Danke für die "Bestimmung" die exakt auf die Mittagsblume passt siehe Bild. Die wurde früher in großen Mengen gesammelt, getrockmet und die darin bis zu 40% gespeicherte Soda extrahiert, um Seife zu sieden.

Aber deren Blätter sind viel filigraner und immer rot und die wächst auch eher am Strand im sandigen Geröll. Ist aber sicher verwandt, weil die "Tropfen" ähnlich aussehen.

Nachtrag: ich denke es ist die selbe. Siehe hier das Bild unten einer jüngeren Pflanze, das passt genau. https://en.wikipedia.org/wiki/Mesembryanthemum_crystallinum

Wenn du jetz noch das Geheimnis der kleinen Sandtönnchen löst bist du der Größte!


Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Dünnschliffbohrer

Hallo Klaus,
die "Sandtönnchen" sind (fossile/ subfossile) Nester von Einsiedlerbienen, die in die feinkörnigen Auswurfmassen der Vulkane ihre Nester gebaut hatten, aber dann auch wieder selbst verschüttet wurden. Die sind auch in dem Geologischen Führer beschrieben. Wir hatten ja hier im Forum vor kurzem eine entsprechende Diskussion. Schönen Restsonntag!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]

Herbert Dietrich

Hallo Klaus, Hallo Dünnschliffbohrer,

auf Sand- oder Erdbienen hätte ich auch getippt, aber dass die fossil/subfossil sind, hätte ich nicht vermutet.
So ähnliche Tönnchen habe ich an verschiedenen Stellen im Garten, unterm Fenstersims, zwischen Brettern usw.

Herzliche Grüße
Herbert

Klaus Herrmann

Lieber Herbert,

also DSB kam dir zuvor bei den Bienennestern, so seid ihr beide die Größsten.

Eine Frage noch: hast du einen Link zu den speziellen fossilen Nestern auf Lanzarote? Was mich irritiert hat - obwohl ich natürlich auch in diese Richtung gedacht habe: es sind wirklich Massen im Sand vergraben. Die müssen ja dann bei einem Vulkanausbruch alle gleichzeitig vorhanden gewesen und von der heißen Asche gegrillt worden sein.

Ich hab noch mehr auf Lager! Eine faszinierende Insel!
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

#9
Hier noch 2 botanische Schönheiten:

eine Kletterpflanze mit großen Blüten im Museumsgarten von César Manrique in Haria, des Dorfes der 1000 Palmen.
Die Blüten haben einen Durchmesser von mehr als 10 cm. Ja es hat geregnet - absolut ungewöhnlich zu dieser Zeit auf Lanzarote.

  Das zweite eine Agavenart??? der Blütenstand ist sicher 3 m hoch. Sieht sehr exotisch aus.



Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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anne

Hallo Klaus,
https://de.wikipedia.org/wiki/Eiskraut
Das Eiskraut oder Mesenbryantheum cristallinum habe ich auch im Garten und zwar zur Verwendung als Salat. Es ist eine wirkliche Delikatesse, da die Tröpfchen salzig schmecken und das Eiskraut immer schön knackig ist.

lg
anne

Klaus Herrmann

Hallo Anne,

dass das Eiskraut auch in unseren Bereiten gedeiht hätte ich nicht für möglich gehalten. Die Standorte dort waren immer eher heiß unwirtlich. Düngst du dann mit Soda? oder woher holt sich die Pflanze das Na-Carbonat?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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anne

Hallo Klaus,
ich hatte Samen. Die Aussaat Anfang April auf der Fensterbank brachte nur krüppelnde Pflanzen hervor.
Die Aussaat Mitte Mai war dann perfekt, schnelle Keimung und schnelles Wachstum.
Aber immer viel Sonne und wir hatten ja auch recht viel Wärme.
Aussaat war in normaler Aussaaterde, umgetopft in normale Blumenerde, düngen mit Brennesseljauche.
ich habe noch Samen, ich kann dir gerne welche zukommen lassen.
Evtl. reicht es noch eine Ernte.
Geerntet werden immer die Stengel unten, die Pflanze treibt dann oben neue Stengel aus.
lg
anne

Klaus Herrmann

Danke für das Angebot Anne, aber ich bin eher der Koch und weniger der Gärtner.
Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir Salat geerntet. Der grüne Salat hat nämlich Seltenheitswert auf Lanzarote.
Ich hatte noch ein Bild vom Stängel, passt ja hervorragend zu deinen Bildern. Das Bestimmungsproblem ist also eindeutig gelöst.

Nun fehlen noch die beiden anderen, gibt es dazu Vorschläge?

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Herbert Dietrich

#14
Hallo Klaus,

bei der Kelchblüte handelt es sich um den Goldkelch Solandra grandiflora Sw. 
"Copa de oro"  ein Nachtschattengewächs aus Mexiko

Kann auch Solandra maxima sein?

Herzliche Grüße

Herbert