Leitz Periplan 10X/18 Brille für Kamera-adaption

Begonnen von Carlos, Juli 25, 2018, 22:58:18 NACHMITTAGS

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Carlos

Hallo Klaus,
Danke für den für mich sehr aufschlussreichen Link zu Deinem Beitrag von 2013.
Wie Du schreibst, hast Du zunächst die Adaption an einem ,,alten Leitz" (Bild 1+2) geprüft.
ZitatDie Vortests habe ich an einem alten schwarzen Leitz gemacht, nachdem ich da sah, dass es ordentlich wird, bin ich zum "Kunden" gefahren um die Adaption dort zu installieren. Das war mit Tests in 15 Minuten erledigt.
Ich gehe davon aus, dass Du dabei ein Periplan 10X/18 Brille Okular mit Gewinde eingesetzt hast, also ein Okular, das auf die Tubuslänge 160 mm ausgelegt ist. Das abgebildete, ,,alte Leitz-Stativ"  in Deinem Test hat m.W. aber eine Tubuslänge von 170 mm.
Bild 2+3 zeigen vermutlich den Einsatz der erfolgreichen Adaption bei Deinem ,,Kunden" an einem anderen, jüngerem Leitz Mikroskop (Orthoplan?). Das hat vermutlich schon eine Tubuslänge von 160 mm.
Ich ziehe daraus den (für mich erfreulichen) Schluss, dass ich mein Periplan 10X/18 Brille Okular ohne signifikante Einbußen an Bild-Qualität auch an meinem Ortholux  bei der Kameraadaption einsetzen kann.
Ich hatte bereits an meinem Ortholux Präparate sowohl mit zwei Periplan 10X GF (für 170 mm Tubuslänge) wie auch mit zwei Periplan 10X/18 Brille(für 160 mm Tubuslänge) betrachtet, habe aber keinen signifikanten Unterschied in der Qualität des Bildes im Sehfeld feststellen können. (Allerdings musste mit dem Feintrieb sehr geringfügig nachkorrigiert werden.)
Auch sehe ich bei meiner  Touptek-Kameraadaption zwischen der Tandem-Optik aus Periplan 10X GF + 17 mm Plössl  und der Tandem-Optik aus Periplan 10X/18 Brille + 17 mm Plössl keinen signifikanten Unterschied in der Bildqualität. (Allerdings musste auch hier mit dem Feintrieb sehr geringfügig nachkorrigiert werden.)
Hallo Herbert,
Nach meiner Erinnerung ist das Periplan 10X Brillen-Okular mit Sehfeld 18 für die Tubuslänge 170mm ohne Sehfeld 18 Angabe (ich meine mit ,,Periplan GF 10X Brille") gekennzeichnet. (Wie Christoph schreibt, gab es das auch mit M28 x 0,75 Gewinde.) Kann sein, dass ich für meine geplante Adaption das auch nicht brauche sondern mein Periplan-Brille-Okular verwenden kann. (Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat Leitz mit dem Übergang zur Tubuslänge von 170 mm auf 160 mm auch die Lage des Zwischenbildes deutlich näher an den Tubusausgang gelegt. Das könnte erklären, warum ich am Ortholux ohne nennenswerte  Qualitätseinbuße auch Periplan 10X/18 Brille Okulare (für Tubuslänge 160 mm) verwenden kann.
Bisher habe ich allerdings weder eine entsprechende Canon-Kamera noch die entsprechenden Adapter-Zwischenstücke. Ich bin also noch in der Planungsphase, die noch lange nicht abgeschlossen ist. (U.A. ist nicht geklärt, was die Realisierung mich kosten würde!)
Hallo Christoph,
danke für die Klärung der Frage zu ,,Gewinde-Periplan-Brille-Okularen und Dein Hilfsangebot. Ich komme darauf möglicher Weise später zurück.
Gruß Carlos

Carlos

Hallo zusammen,
Es ist hier immer noch zu heiß für Tests am Mikroskop. Bleibt also nur die Planung meines Projekts ,,Vergleich Touptek-Okular-Kamera-Adaption mit klassischer Fotokamera, passendem Objektiv und verfügbaren Adapern." Hier mein jetziger Stand:
1.   Nach reiflicher Überlegung bleibe ich bei dem Projekt bei meinem ,,uralt" Leitz Ortholux mit Tubuslänge 170 mm und den dazu passenden Objektiven, Kondensoren und Okularen.
2.   Den ,,Kostenrahmen" habe ich mal abgeschätzt. Mit einem ,,gebrauchten Canon DSL Kamera-Boddy", einem gebrauchten 40 mm Pan-Cake-Objektiv  (Pentax oder Canon) und passenden Verbindungsstücken lande ich bei ca.300 €. Also überschaubar und für mich akzeptabel.
Bleibt die Frage, brauche ich ein zusätzliches Periplan-Brille-Okular für 170 mm Tubuslänge , kann ich mein Periplan-10X/18 Brille-Okular (für Tubuslänge 160 mm) benutzen oder kann ich, wie bisher, ein ,,normales" Periplan 10X GF (mit ,,Überwurfmanschette") nutzen?
Das hängt von der Frage ab:
,,Welcher Abstand zwischen Okular-Austritts-Linse und Objektiv-Eintrittslinse muss  eingestellt werden?" 
Hier ,,stehe ich wohl im Moment auf dem Schlauch"! 
Gruß Carlos

Herbert Dietrich

Hallo Carlos,

ich sehe die Verwendung Deiner bisherigen Okulare für die Fotografie auch unkritisch. Wenn ich recht erinnere gab es einen 10 mm Ring um Okulare in den richtigen Abstand zu bringen. Waren das die für 170 mm Tubuslänge bei den 160 mm Mikroskopen oder umgekehrt?

Welche Kamera hast Du jetzt?  das Adapter-Zwischenstück 28 mm > 52 mm gibt es ja für kleines Geld  aus China. Muss ja nicht gleich das Pancake und eine Canon
zum Ausprobieren sein. Vielleicht kommst Du mit Deiner bisherigen Kamera auch zum Ziel.

Herzliche Grüße

Herbert

Thomas M

Hallo Herbert und Carlos,

ZitatWenn ich recht erinnere gab es einen 10 mm Ring um Okulare in den richtigen Abstand zu bringen. Waren das die für 170 mm Tubuslänge bei den 160 mm Mikroskopen oder umgekehrt?

... in der Tat gab es von Leitz 8 mm breite Distanzringe um Okulare für TL 170 mm an Mikroskopen mit TL 160 mm zu betreiben. Eine Abbildung gibt es z.B. hier:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=8628.0

Herzliche Grüße
Thomas

Herbert Dietrich

Hallo Thomas,

danke, Du hast meinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge geholfen.

Herzliche Grüße
Herbert

Carlos

#20
Hallo zusammen,
Trotz der Hitze habe mir gestern noch einmal ein Diatomeen-Präparat an meinem Ortholux-Mikroskop (Tubuslänge 170 mm) mit verschiedenen Leitz Mikroskop-Objektiven (40-fach, 25-fach, 10-fach, alle gekennzeichnet mit ,,170" für die Tubuslänge) einmal mit einem Paar Periplan 10X GF und einmal mit einem Paar Periplan 10X/18 Brille betrachtet.
Ergebnis:
1.   Wie erwartet ist die Austrittspupille des Brille-Okulars deutlich weiter von der Okular-Austrittslinse entfernt. (Festgestellt mit einem weißen, durchscheinendem Papier.)
2.   Durch beide Okulartypen kann ich das Präparat mit allen Objektiven scharf (natürlich ohne Brille) sehen. Bei den Brille-Okularen muss ich allerdings, auch wie erwartet, einen größeren Abstand der Augen zur Okular-Austrittslinse einhalten.
3.   Bei jedem Wechsel zu einem Objektiv mit anderem Abbildungsmaßstab (Objektiv-Revolver) muss ich mit dem Feintrieb deutlich neu fokussieren. Allerdings einmal fokussiert, ändert sich beim Wechsel der Okulartypen nahezu nichts an der Bildschärfe. (Am Feintrieb muss kaum, nur ca. ein Skalenteil = 1/1000 mm, nachfokussiert werden.)
Falsch!!! Habe den Versuch nochmal durchgeführt. Habe diesmal auch mit einem Leitz-10-fach Objektiv für Tubuslänge 170 mm mit deutlich größerem, freiem Arbeitsabstand als die im ersten Versuch verwendeten Objektive für die Tubuslänge 170 mm (NPL 25-fach und C Plan 40-fach), auf dasselbe Objekt fixiert, durchgeführt.  Hier muss beim Wechsel des Okulars 10X zum 10X/18 Brille deutlich um-fokussiert werden. 
M. E. lässt das nur den Schluss zu, dass auch meine Periplan Brille-Okulare auf die Tubuslänge 170 mm ausgelegt sind. Bisher war ich der Meinung, dass bei Leitz Periplan-Okularen die Kennzeichnung ,,10X/18 Brille" ausschließlich für Okulare für die Tubuslänge 160 mm verwendet wurden. Gab es denn solche, mit ,,10X/18 Brille"  gekennzeichnete Periplan-Okulare für die Tubuslänge 170?
Alles sehr verwirrend.

Falsch!!! Meine beiden Periplan 10X/18 Brille Okulare sind für die Tubuslänge 160 mm ausgelegt. Sie erwarten das ,,Zwischenbild" 10 mm unterhalb des Tubusrandes eines 160 mm Tubus. 
Nach wie vor ,,stehe ich aber auf dem Schlauch", den theoretisch richtigen Abstand zwischen Mikroskop-Okular-Austrittslinse und Kamera-Objektiv-Eintritts-Linse bei meiner geplanten Kamera-Adaption (Canon DSL450  mit Pancake-Objektiv durch Periplan-Okular) berechnen zu können. (Auch die Bestimmung bzw. die Kenntnis der jeweiligen  ,,Brennweiten" und ,,Pupillenlagen" der Okulare und Objektive hilft mir bisher nicht weiter.) Deshalb versuche ich Schlüsse aus meinen bisherigen, experimentellen Ergebnissen bei der Adaption einer CMOS-Okularkamera mit Plösslokularen als Objektiv durch Kompensations-Mikroskop-Okulare (Periplane) zu ziehen.
Die Erkenntnisse kann ich in folgenden Punkten zusammenfassen:
1.   Die Brennweite des Plössl-Objektivs wird so gewählt, dass das vom Chip erfasste Rechteck-Bild innerhalb des Sehfeldes liegt. Bei Plan-Mikroskop-Objektiven kann dieses bis an den Rand reichen (kürzere Brennweite des Plössl z.B.12,5 mm, die Bilddiagonale entspricht etwa dem Sehfelddurchmesser). Bei Achromat-Objektiven, bei denen, aufs Zentrum scharf eingestellt, der Rand des Sehfelds unscharf ist, kann ein Plössl mit längerer Brennweite eingesetzt werden (z.B. 17 mm, die Bilddiagonale entspricht etwa 2/3 des Sehfelddurchmessers.
2.   Die Plössl-Objektive müssen an der Kamera auf ,,unendlich" eingestellt (fixiert) werden.
3.   Mikroskop-Okular, Plössl-Objektiv und Chipebene müssen exakt zentriert werden. Selbst geringfügige Abweichungen davon führen zu Verzerrungen im Bild.
4.   Stimmt die Zentrierung, kann man den richtigen Abstand Austrittslinse-Okular / Eintrittslinse-Plössl durch ,,Probieren" bestimmen. (Er ist für alle Mikroskop-Objektive gleich.) Ein geringfügiger (einige mm) Unterschied im Abstand Austrittslinse-Okular / Eintrittslinse-Plössl macht sich bei der Bild-Qualität kaum bemerkbar.
Analog müsste für die Adaption einer Canon-Kamera (DSL 450) an mein Leitz-Ortholux mit Periplan 10x Okular folgendes gelten:
1.   Ein zur Chip-Größe passendes Objektiv wäre ein 40 mm Pancake. Die kurze, kompakte Bauweise des Objektivs scheint mir einfacher und eleganter als ein 50 mm Objektiv für die Adaption zu sein.
2.   Das Pancake hat eine feste Brennweite, kann also auf ,,unendlich" eingestellt (und fixiert) werden.
3.   Der Abstand und die Zentrierung des Objektiv zum Chip stimmt, die Zentrierung von Kamera mit Kamera-Objektiv zur Optischen Achse, von Mikroskop-Objektiv bis Periplan-Okular, dürfte auch unproblematisch sein.
4.   Der richtige Abstand zwischen Okular-Austrittslinse und Pancake-Eintrittslinse sollte, wenn schon von mir nicht berechenbar, durch ,,Probieren" ermittelbar sein.
Bleiben die Fragen:
,,Welches Peripan 10x  Okular?" Muss es ein ,,Brillen.Okular" sein oder geht auch ein ,,normales" Periplan 10X GF (mit einer anzubringenden Manschette für die Befestigung der Kamera bzw. des Pancake-Objektivs)?

Gruß Carlos

Carlos

Habe meinen letzten Beitrag nach nochmaligen Versuchen korrigiert.
Gruß Carlos

Carlos

#22
Hallo zusammen,
Nachdem ich mich mit einem, jetzt korrigiertem Beitrag oben wohl grundlegend ,,blamiert" habe, traue ich mich dennoch, meine veränderten Pläne und Überlegungen zur Adaption eines gebrauchten Canon-EOS-Digital –Kamera (z.B.450, 650, 750 ) am Leitz-Ortholux-Mikroskop aufzuzeigen.
Ziel ist nachwievor, dabei die Kompensationswirkung von Periplan-Okularen zu nutzen.  Dabei soll die Leistung mit einer m.E. guten Okular-Kamera (5MP Touptek mit Toupview-Software gesteuert und Plössl-Okular als Objektiv) verglichen werden. In beiden Fällen kann das jeweilige Bild am Bildschirm beurteilt und die Kamera vom Computer aus ausgelöst werden.
Neue Erkenntnisse über Leitz-Tubuslängen (170 mm alt,160 mm neu), Zwischenbild-Lage im Tubus (152 mm alt, 150 mm neu), Abstand des Zwischenbildes vom oberen Tubusrand (18 mm alt, 10 mm neu) und Verträglichkeit von Periplan-Okularen und Objektiven für alte und neue Leitz-Tubuslänge habe ich durch das Studium der Leitz-Schrift  ,,Abbildende und beleuchtende Optik am Mikroskop" (von 1973?) gewonnen. Die Erklärungen in dieser Schrift beziehen sich auf ein Leitz-Orthoplan (und Zubehör) mit Tubuslänge 170 mm. (Ich wusste gar nicht, dass das Orthoplan zunächst eine Tubuslänge von 170 mm hatte.)
Fazit: Meine Periplan 10X/18 Brille ,,Gewinde"-Okulare sind auf die Tubuslänge 160 ausgelegt. Sie sind weder mit Objektiven für 170mm (alt) noch mit solchen für 160 mm (neu) mit Stativen mit Tubuslänge 170 mm direkt einsetzbar. In beiden Fällen liegt das Zwischenbild zu weit vom oberen Tubusrand entfernt! Soweit meine neuen Erkenntnisse.
Was bedeutet das für mein Projekt?
Das Ortholux hat einen ,,Bino"-Schrägtubus (mit Umlenkprismen) und einen senkrechten Zusatz-/Foto-tubus mit deutlich größerem, Durchmesser.  Zwischen ,,Bino-Schrägtubus"  und Senkrecht-Tubus kann mit einem ,,Entweder-Oder-Schieber" gewechselt werden. Für diesen Zusatz-Tubus gibt es zur Aufnahme weiterer Optik z.B. Okulare oder Projektive ,,Leitz-Zwischenstücke/Adapter".
Für die Verwendung z.B. eines Periplan-Okular 10X GF (Sehfeld 18, abgestimmt auf Tubuslänge 170 mm) gibt es einen Adapter mit einem relativ langem, passendem Tubusrohr (abgestimmt auf 170 mm Tubuslänge).  Wenn ich dieses Tubus-Rohr um ca.8 mm bis 10 mm kürze, passt das Periplan 10X/18 Brille Okular für Objektive mit Abgleichlänge 170 mm wie auch für solche mit Abgleichlänge 160 mm.   
Ich hoffe, ich habe mich diesmal nicht vertan.
Gruß Carlos
Ps. Habe für die Durchführung des Projektes für die benötigten Teile eine entsprechende Anzeige in der Rubrik ,,Suche" eingestellt.

Carlos

Hallo zusammen,
Zitat... "Brille" muss schon sein, sonst liegt die Pupille zu tief...
Dies habe ich bisher (ungeprüft) auch angenommen.
In meinem Projekt ,,Vergleich digitale Okular-Kamera (5 MP Touptek mit Plössl-Astro-Okular als Objektiv, mit digitaler System-Kamera (Canon EOS 450 D mit einem Fremdobjektiv), beides Prinzip Peter (H.), bin ich etwas weiter gekommen.
Ich habe mir ein Canon EOS 450D-Kameragehäuse,  einen Bajonettadapter Adapter für Contax/Yashica- Objektive gekauft und erste Versuche mit einem C.Z.-Contax-Objektiv (50/1,4 T*) per Hand an meinem Leitz Ortholux (Tubuslänge 170 mm) durch ein Leitz Periplan 10X (kein Brille Okular) mit Leitz C-Plan Objektiven (10-fach und 40 fach, beide für 170 mm Tubuslänge) an einem Objektmikrometer durchgeführt. Ergebnis: bei beiden Mik-Objektiven sehe ich das Objektmikrometer sehr klar und scharf.
Für mich ergeben sich daraus die Fragen:
,,Brauche ich wirklich aus optischen Gründen ein Gewinde-Periplan 10X/18-Brille-Okular (für Tubuslänge 160 mm) mit längerem Pupillenabstand?
oder
,,kann ich auch ein ,,normales" Periplan-10x GF Okular (für Tubuslänge 170 mm) mit kürzerem Pupillenabstand verwenden?"
Bei ersterem müsste ich den Tubus um ca. 8 mm kürzen, um meine, auf Tubuslänge 170 mm ausgelegten Mik-Objektive nutzen zu können. Dafür könnte ich natürlich das Gewinde nutzen.
Beim zweiten könnte ich alle meine Mik-Objektive, auch die für 160 mm Tubus-Länge benutzen. Dafür müsste ich allerdings eine andere Befestigungslösung für die Kamera am Okular verwenden.
Selbst wenn ich mich mit diesen Fragen wiedermal blamiere, ich kann dies nicht beantworten und bin für Erklärungen hierzu dankbar.
Gruß Carlos

reblaus

Hallo Carlos -

das mit der Übereinstimmung der Pupillen von Okular und Relaisobjektiv ist zwar wünschenswert aber vielfach werden auch mit anderen Kombinationen brauchbare bis sehr gute Ergebnisse erzielt. Zu Leitz-Okularen kann ich zwar unmittelbar nichts beitragen, aber wenn ich mich recht entsinne, entstehen die prächtigen Diatomeenaufnahmen von Päule mit einem Kpl 8x Okular von Zeiss ("Schlüssellochklasse") und ich selbst habe dieses Okular in diversen Kombinationen ebenfalls zu meiner Zufriedenheit für Fotos eingesetzt und meist kaum einen Unterschied zu dem von Zeiss dafür bestimmten S-Kpl 10x gefunden.

Probieren geht über Theoretisieren! Das ist so ähnlich wie mit dem Köhler-Ritual.

Viele Grüße

Rolf

rhamvossen

#25
Hallo Rolf,

Zitatentstehen die prächtigen Diatomeenaufnahmen von Päule mit einem Kpl 8x Okular von Zeiss ("Schlüssellochklasse")

Das verwundert mich nicht. Solche Okularen haben warscheinlich einen einfacheren Aufbau und ich kan mir vorstellen das durch die tief liegende Ausstrittpupille eventuelle Reflexionen weniger problematisch sind wenn mann ein Kameraobjektiv als Relaisoptik gebraucht. Ich nütze nur solche Schlüsselloch Okulare, mit oder ohne Relaisoptik, das letzte mehr und mehr. Ich denke das das S-Kpl nur eine Verbesserung am Bildrand bringt und nicht im Bildmitte. Beste Grüsse,

Rolf

peter-h

Hallo Rolf,

vor Jahren hatte ich einen kleinen Test gemacht.

1. Pentax SMC 40mm mit Kpl Okular


2. Pentax SMC 40mm mit SKpl Okular.


Da sind keine Wort nötig  ;D
Gruß
Peter

reblaus

Hallo Peter -

natürlich habe ich Deine damaligen, sehr sorgfältigen Untersuchungen noch sehr gut im Gedächtnis! Dass ein S-Kpl, das eine Zehnerpotenz mehr kostet als ein Schlüsselloch-Kpl 8x im Randbereich besser ist, bezweifle ich nicht. Bei meiner Suche nach preiswerten Lösungen habe in letzter Zeit so viele Kombinationen ausprobiert, dass ich oft überrascht war - zum Beispiel hier:

https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=31643.0

In diesem Fall mögen manche Unterschiede zwischen den Okularen auch von der geringeren Qualität der Variooptik des Relaisobjektivs überdeckt worden sein, aber es war doch überraschend, dass auch eine in puncto Pupillenlage "unmögliche" Kombination brauchbare Bilder gibt, vor allem wenn die Bildecken für das fotografierte Objekt keine Rolle spielen.

Zu Deinen Vergleichsfotos eine Frage: Welches Kpl wurde denn mit dem S-Kpl verglichen? Ich hatte nämlich den (nicht genauer überprüften) Eindruck, dass das Kpl 8x ein besseres Bild lieferte als das Kpl 10x/18 Brille.

Viele Grüße

Rolf

Lupus

Hallo,

Zitatdas mit der Übereinstimmung der Pupillen von Okular und Relaisobjektiv ist zwar wünschenswert aber vielfach werden auch mit anderen Kombinationen brauchbare bis sehr gute Ergebnisse erzielt 
so würde ich es auch formulieren. Man muss bei der Pupillenlage zwischen zwei Problemen unterscheiden:
1. Wenn das Fotoobjektiv einen kleinen (absoluten) Blendendurchmesser hat wie bei Kompaktkameras mit kleinem Sensor und/oder kleiner maximaler Blendenzahl, dann geht das aus dem Okular und damit durch die Austrittspupille divergent austretende Strahlenbündel nur dann durch die Objektivblende, wenn die Blendenlagen von Okular und Objektiv relativ gut übereinstimmen. Daher muss ein Smartphone, das typischerweise einen Blendendurchmesser von max. 2 mm hat, auch relativ präzise im richtigen Abstand an das Okular montiert werden. Bei Fehlanpassung ergibt sich eine inhomogene Bildausleuchtung durch Vignettierung, auch breite Farbsäume im Randbereich.
2. Bei lichtstarken "Kleinbildformatkameras" hat die Blende 1-2 cm Durchmesser, ein 40 mm Objektiv 1:2 z.B. 20 mm. Da ist die Okularaustrittspupillenlage ziemlich unkritisch, irgendwie geht das Strahlenbündel unabgeschattet sozusagen immer durch das Objektiv. Nachdem das aus dem Mikroskopokular austretende Strahlenbündel eines Bildpunktes sehr schlank ist (entsprechend der nur max. mm-großen Austrittspupille), wird der Bildpunkt auch bei nicht optimalem, z.B. bei randnahem Strahlenverlauf im Objektiv in den seltensten Fällen mit auffälligen zusätzlichen Abbildungsfehlern beeinträchtigt. Am ehesten tritt Verzeichnung auf. Dominierend bleiben meist die Abbildungsfehler des Mikroskopobjektives und Okulares im Bildrandbereich.

Hubert



Carlos

Hallo zusammen,
Mein Verständnis-Problem liegt eigentlich bei einem anderen Punkt.
Ich habe zwei Leitz-Okulare, beide für Sehfeld 18, einmal ein 10X GF ohne Gewinde (kein Brille-Okular mit kurzer Austrittspupille) und einmal ein 10X/18  Brille-Okular mit Gewinde (mit langer Austrittspupille, allerdings auf die Tubuslänge von 160 mm ausgelegt).
Jetzt möchte ich eine Canon 450d mit entsprechendem Kamera-Objektiv an mein Ortholux (Leitz-Tubuslänge 170) für die Fotografie durchs Kompesations-Okular anschließen.
Da ich bisher (ungeprüft) davon ausgegangen bin, dass ich dies nur mit einem ,,Brille"-Okular mit langer Austrittspupille optisch korrekt machen kann, habe ich auch nicht darüber nachgedacht, mein Periplan 10X GF hierfür zu verwenden.
Jetzt habe ich aber festgestellt, wenn auch nur improvisiert, dass auch das Periplan 10X GF ein (erstaunlich) gutes Bild auf dem Chip erzeugt. So sind mir Zweifel gekommen, ob die Aussage: ,,Für die Adaption brauch man ein Brille-Okular, sonst ist die Austrittspupille zu kurz" optisch korrekt ist.
Auf die Adaption hat das natürlich erhebliche Auswirkungen:
Beim Periplan 10XGF könnte ich alle meine Leitz-Mikroskop-Objektive, solche für Tubuslänge 170 wie auch solche für Tubuslänge 160 ohne Probleme benutzen, müsste nur eine Befestigung der Kamera mit Kamera-Objektiv am (Foto-)Tubus finden,
beim ,,Gewinde"-Periplan 10X/18 Brille kann ich auch alle Mikroskop-Objektive benutzen  und die Kamera über das Gewinde befestigen, allerdings muss ich dann den Tubus um ca. 8 mm kürzen.
Beide Möglichkeiten scheinen mir jetzt optisch korrekt zu sein. Liege ich da richtig?
Gruß Carlos
PS. Bei meinen Tests mit der Canon EOS 450d habe ich das Zeiss Contax 1,4/50 T* nicht wegen der Lichtstärke gewählt, sonder weil ich das habe. Die Lichtstärke spielt für die Adaption keine Rolle.