Grünspan auf 20 Cent / 5 Cent Münze

Begonnen von µm-Peter, September 28, 2009, 23:21:04 NACHMITTAGS

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µm-Peter

Hallo zusammen,

da ich auch einen kleinen Beitrag zum Mikrofot-Bereich erbringen möchte, zeige ich euch einige Aufnahmen, welche ich während meiner Ausbildung anfertigte. (Eigentlich in meiner Freizeit in der ausbildungsstätte  ;))

Da wir zur damaligen Zeit gerade das große Thema Kupfer hatten, kamen dort auch Themen wie Patina und Gruenspan (Gemsich verschiedener basischer Kupferacetate, laut wikipedia) am Rande vor. Da ich den Gruenspan aber auch mal sehen wollte und mein Lehrer mir keine Beispielbilder zeigen konnte, entschloss ich mich den Gruenspanm selber herzustellen. Dazu verwendete ich einfach eine 20 Cent und eine 5 Cent Münze um eventuelle Unterschiede (rein optische) in "reinem" Kupfer bzw. in einer Kupferlegierung zu untersuchen.

Die 5 Cent Münze besteht aus einem Stahlkern mit einer Kupferummantelung. Die 20 Cent Münze wird aus CuAl5Zn5Sn (nordisches Gold) hergestellt.

Ich betupfte beide Münzen am Abend vor der Untersuchung zu Hause mit Essig. Dabei bildetete sich an der Luft der leuchtend grüne Belag.  Am nächsten Tag untersuchte ich die Münzen so wie sie waren unter dem Mikroskop (Die genaue Modellbezecihnung kann ich leider nicht mehr nennen, es war ein Auflichtmikroskop in umgekehrter Bauweise + Progres Digitalkamera C3)

Ich habe mir bei allen Bidlern notiert, dass ich Dunkelfeldaufnahmen machte. (ist bereits ca. 2 Jahre her, daher kann ich mich nicht mehr so genau dran erinnern ob es wirklich so gewesen ist).

edit: ich glaube das letzte bild war sogar eine MultiFokus-Aufnahme da ich mit der geringen Tiefenschärfe nicht klargekommen bin.

so und hier sind nun die Bilder:

20 Cent Münze



5 Cent Münze



Sollte ich beim nächsten Mal Zeit für soetwas haben werde ich mich an einem Mikroschliff versuchen, vielleicht werden dabei die Ergebnisse etwas besser.


gruß

Peter


Fahrenheit

Guten Abend Peter,

herzlich willkommen im Forum und vielen Dank für die interessanten Bilder. Man kann die dreidimensionale Struktur der Kupferacetat-Kristalle fast erahnen.

Davon gerne mehr!  :)

Freundliche Grüße
Jörg
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Arbeitsmikroskop: Leica DMLS
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Für draussen: Leitz HM

Nomarski

Hallo Peter,

so ein Centstück habe ich auch schon mal durch das Mikroskop fotografiert. Allerdings ohne deine Spezialbehandlung durch Essig.



Gruß
Bernd

µm-Peter

@Fahrenheit:

Vielen Dank für die nette Begrüßung. Wenn ich mal dazu kommen sollte was interessantes zum Thema zu untersuchen werde ich hier neue Fotos reinstellen.


@Nomarski:

Das ist der Rend der Münze, richtig? Hast einen Schatten drin. Hast du ein Stereomikroskop verwendet? Und wozu hast du das Bild gemacht, wolltest du damit etws spezielles untersuchen?


mfg

Peter

Nomarski

Hallo Peter,

ZitatDas ist der Rend der Münze, richtig? Hast einen Schatten drin. Hast du ein Stereomikroskop verwendet? Und wozu hast du das Bild gemacht, wolltest du damit etws spezielles untersuchen?

Richtig. Ich hatte derzeit an der Münze nichts spezielles untersucht, sondern nur das Mikroskop mit Fotoadaption ausprobiert. Es ist ein Auflicht-Mikroskop Standard 20T von Zeiss mit Kondensor für
HD-Epiplan-Objektive. Diese Aufnahme wurde durch das HD-Epiplan 4x gemacht. Ich untersuche damit unter anderem kleine Zahnräder, Wellenzapfen usw. von mechanischen Uhrwerken oder andere Kleinstteile.

Gruß
Bernd


TPL

Zitat von: µm-Peter in September 28, 2009, 23:21:04 NACHMITTAGSSollte ich beim nächsten Mal Zeit für so etwas haben werde ich mich an einem Mikroschliff versuchen, vielleicht werden dabei die Ergebnisse etwas besser.

Hallo Peter und willkommen im Forum,
ich gehöre auch zu denjenigen, die sich an unbelebten (oder ehemals belebten ;)) Objekten erfreuen und Deine Bilder haben mir gut gefallen.
Was meinst Du mit einem Mikroschliff? Würdest Du die Probe nach der Säurebehandlung einbetten und dann quer zur Oberfläche anschleifen?

µm-Peter

Zitat von: TPL in September 29, 2009, 21:32:29 NACHMITTAGS
Was meinst Du mit einem Mikroschliff? Würdest Du die Probe nach der Säurebehandlung einbetten und dann quer zur Oberfläche anschleifen?

Ich dachte eher daran erst eine Probe einzubetten und fertig zu präparieren (Endpolieren) um eine ebene Oberfläche zu erhalten. Anschließend würde ich die Probe mit Essig beträufeln und die sich bildneden Kristalle aufnehmen.

Beim letzten mal konnte man den Belag auf den Münzen mit den bloßen Fingern abwischen. Deswegen denke ich nicht dass man einen Schliff durch so einen Kristall legen könnte. Dieser würde vielleicht auch garnicht dem Druck und der Temperatur beim Einbetten standhalten (das glaube ich zumindest). Wenn man eine gleichmäßigere, dickere und fest-haftende Schicht herstellen könnte dann würde es eventuell funktionieren.


Am besten wäre natürlih eine REM-Aufnahme  ;D.

wilfried48

Zitat von: µm-Peter in September 29, 2009, 22:02:58 NACHMITTAGS
Am besten wäre natürlih eine REM-Aufnahme  ;D.

Hallo Peter,

schöne Aufnahmen, aber ich wüsste nicht, was man im REM noch viel besser sehen könnte.

Allein schon der Verlust der Farbinformation macht das ganze meist eher schlechter.

Ins REM geht man, wenn man mehr Auflösung oder mehr Schärfentiefe braucht. Das letztere hat sich heutzutage durch

die Möglchkeit digital zu "stacken" meist auch erledigt.

Also ich bin immer wieder enttäuscht wie wenig ich im REM neues sehe, wenn ich mit einem guten lichtmikroskopischen Objekt ins REM gehe. Ausnahme ist wie gesagt, wenn die Auflösung im Lichtmikroskop nicht reicht.

Gruss

Wilfried
vorzugsweise per Du

Hobbymikroskope:
Zeiss Axiophot,  AL/DL/Ph/DIC/Epi-Fl
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