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Samenhaftes

Begonnen von plaenerdd, August 26, 2018, 19:24:13 NACHMITTAGS

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plaenerdd

Hallo,
ich wollte mein VERTIVAL mal etwas ausprobieren, dass noch nicht so sehr lange auf meinem Arbeitstisch steht. Dafür mussten ein paar Basilikumsamen herhalten, die auf meiner Fensterbank gewachsen sind, weil wir nicht alles weggegessen haben. Mir gefällt die Stereo-Variante besonders gut. Verwendete Optik: Planachromat 4x/0,10 von CZJ mit Hohlspiegelkondensor 11; Projektiv K2,5, Canon 700D; Stapel aus 75 Einzelfotos.


Und hier das Anaglyphen-Bild:


Ich bitte um Kritik!
Freude beim Anschauen wünscht
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

#1
Hallo,
hier noch zwei weitere Samenarten
Samen einer scharlchrot blühenden Nelkenart:


Und hier dgl. für die Ananglyphenbrille


Und hier Wilde Möhre. Stitch aus 3 Stapeln a 70 Bildern:


Und auch die nocheinmal für die Anaglyphenbrille. Ich war sehr überrascht, dass das Panoramaprogramm aus drei schon zuvor berechneten einzelnen 3-DBildern ein halbwegs brauchbares Gesamt-3D-Bild gezaubert hat:

Alle Bilder wurden mit PICOLAY und GIMP bearbeitet.
Viel Freude beim Betrachten und ich warte noch immer auf Kritik. Sind schließlich meine ersten Bilder mit dem VERTIVAL. Da muss es doch was zu meckern geben!
LG Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
Durchlicht: Olympus VANOX mit DIC, Ph, DF und BF; etliche Zeiss-Jena-Geräte,
Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Alex H.

Hallo Gerd,

sehr interessanter Beitrag, vielen Dank! Wildpflanzensamen sind derzeit mein mikroskopisches Hauptbeschäftigungsgebiet (von meinem Lebermoos-Pflänzchen mal abgesehen, welches ich mir jeden Tag anschaue um die Entwicklung der Brutkörper zu beobachten).

Grüße
Alex
Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

plaenerdd

#3
Hallo,
ich habe diesen alten Faden nochmals vorgekramt, weil meine Frau eine schöne Wildblumenmischung gekauf hat, die angeblich an die 100 Arten enthalten soll, was ich doch mal überprüfen wollte. Ist wirklich irre arten- und formenreich. Ob es 100 sind, weiß ich jetzt immer noch nicht, aber schön sind sie:


Viele Samen kann ich nicht zuordnen. Der schöne Rasierpinsel gehört sicher einer Kornblume und die Schnecke der Ringelblume. Der folgende Samen dürfte der Kornrade gehören. Die hatte ich schon mal aus einer Kapsel gepolgt und die passen auch von der Größe:


Auch dreidimensional eine Pracht (Ananglyphenbild):


Zuletzt noch ein schöner "Zapfen"m den ich leider nicht zuordnen kann:


Ich kann nur empfehlen, sich auch einemal eine solche Samensammlung zu besorgen und nach Herzenslust darin unter dem Stemi spazieren zu gehen. Bei LIDEL werden unter dem Titel "Rette die Bienen!" auch gerade ähnliche Samenzusammenstellungen abgegeben, die ca. 30 Arten enthalten sollen.
Viel Freude beim Betrachten wünscht
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Heiko

Sehr schön, Gerd.

Die Ringelblume kann ich gerne bestätigen, wenn Du erlaubst:



Für die Rettung auch nur einiger unser ca. 500 Wildbienen-Arten wird die LIDEL-Initiative aber nicht geeignet sein, da sind wir uns sicher einig.

Viele Grüße,
Heiko

plaenerdd

#5
Hallo Heiko,
ZitatFür die Rettung auch nur einiger unser ca. 500 Wildbienen-Arten wird die LIDEL-Initiative aber nicht geeignet sein, da sind wir uns sicher einig.
Da stimme ich Dir überwiegend zu. Ohne eine Diskussion a la "Greta-Wahnsinn" anstoßen zu wollen, möchte ich aber anmerken, dass ich die Aktion als Zeichen lese, dass die Bedeutung, die die Insekten (wie auch alle anderen Tier. und Pflanzengruppen) für uns haben, zumindest in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen ist. Nätürlich gibt es dann immer welche, die dann sofort rufen: "Wir müssen da was tun!", obwohl man wohl vor allem einiges lassen müsste, was man bisher getan hat und weiter tut. Die gesellschaftlichen Prozesse und das gesellschaftliche Bewußtsein sind aber immer ein schwingendes System und ich bin froh, dass es derzeit ein wenig in diese Richtung schwingt. Ich verstehe die Samenverteilaktion deshalb eher als einen pädagogisch sinnvollen Anfang sich mit dem Aussähen und der Beobachten des Wachstums mit der Vielfalt der Beziehungen in der Natur zu beschäftigen. Ich hoffe, dass dabei doch der/die ein oder andere zu dem Schluss kommt, dass wir unsere ganze Umwelt achten und ehren müssen und ihr an sonsten ihren Lauf lassen sollten.
Hoffnungsvolle Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Bob

Hallo zusammen,
danke fürs Zeigen Eurer schönen Samenbilder, besonders die Nelkensamen sind toll.

Die Wildbienen haben mich gerade erst ordentlich genervt: Ich habe zum Zusägen von Platten ein Sägegestell, dass aus niedrigen Böcken mit Löchern in den Querholmen und Latten mit Holzdübeln besteht. Damit steckt man sich bedarfsgerecht eine ebene Fläche zurecht, und kann sägen, ohne dass etwas herunterfällt. Das geht aber nur, wenn keine Bienen die Löcher verstopfen! :o Das Gestell habe ich sicher 10 Jahre, ich hatte die Löcher gerade erst etwas größer gebohrt, und jetzt sind etliche verstopft und ich werde von Wildbienen umschwirrt. Hier sind sie also gerade nicht ausgestorben, noch nicht. ;D

Viele Grüße,

Bob

plaenerdd

Hallo Bob,
das dürften die Samen der Kronen-Lichtnelke sein, die Diana schon 2017 sehr schön abgelichtet hat. Ich habe ihren Beitrag erst heute bei der Suche nach meinem eigenen gefunden. Hatte einfach nur nach "Samen" gesucht und sofort gesehen, dass das die gleiche Blume und die gleichen Samen sind. Das Muster, das sie tragen, ist wirklich Spitze.
Beste Grüße
Gerd
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Alex H.

#8
Hallo Gerd,

solche Samenmischungen hab' ich hier auch ein paar rumliegen. Stehen keine Artnamen auf der Verpackung deiner Wildblumenmischung? Ich hab' einen hilfreichen Link zur Samenidentifizierung allgemein mit sehr vielen Samenfotos gefunden: https://dzn.eldoc.ub.rug.nl/ Direkt zu den Fotos kommst du dort wenn du die Familienbezeichnungen anklickst.

Grüße
Alex


Botanik, vorrangig heimische Wildpflanzen, die Morphologie der Sporen, Pollen, Blüten, Früchte und Samen, Blütenökologie, Kryptogamen im Allgemeinen;
Stereolupe: optimiertes LZOS MBS-10; Mikroskop: gut ausgestattetes LOMO Biolam;

plaenerdd

Hallo Alex,
doch, doch, da stehen Namen auf der Verpackung, aber eben recht viele. 100 sind es nicht. Weiß nicht wie ich dadrauf gekommen bin, vielleicht weil "100g" drauf steht. 36 sind aufgeführt und zum Schluss steht u.a.
Danke für den interessanten Link!
Beste Grüße
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Inverses: Willovert mit Ph

plaenerdd

#10
Hallo,
in den letzten Tagen habe ich mich mit den Samen des Schöllkrautes befasst und so ein schickes Anhängsel entdeckt, dass mir von den Samen des Horn-Sauerklee bekannt vorkam: Ein Ameisenleckerli.


Das habe ich dann auch auf meiner Gartenterrasse wo die Ameisen umherlaufen ausprobiert. Es hat gar nicht lange gedauert, bis die erste Ameisen sich an einem Samenabmühte und ihn dann schließlich in den Bau schleppte. Sie scheint das auch weitererzählt zu haben, denn nach ca. 15 min waren bis zu 4 Ameisen gleichzeitig an der Fütterung.

Zuerst versuchen sie immer das Elaiosom an Ort und Stelle an zu zwacken, was ihnen aber meist nicht gelingt, selbst wenn sie dabei regelrechte Kopfstände vollführen, bzw sich auf die 4 hinteren Beine stellen, den Hinterleib nach vorne beugen und die Samenkugel irgendwie festzuhalten versuchen, während sie mit ihrer Zange versuchen das Leckerli aufzuzwacken. Schließlich schleppen sie das Ding dann aber doch unter die Erde, wo der Samen ja auch hin soll.

Die Ameisen sind mit dem Blümchenmodus meiner Digiknipse fotografiert, der Samen am VERTIVAL.

Viel Freude beim Betrachten wünscht
Gerd
Fossilien, Gesteine und Tümpeln mit
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Auflicht: CZJ "VERTIVAL", Stemi: MBS-10, CZJ SMXX;
Inverses: Willovert mit Ph

Dünnschliffbohrer

#11
ZitatViel Freude beim Betrachten wünscht

Ja, danke Gerd, die Freude hatte ich beim Lesen deines Beitrages durchaus. Mir fällt dazu immer W. Barthlott ein, der ehem. Direktor des Botnischen Gartens der RFW-Uni Bonn. Der hatte in den 70er Jahren sich viel mit der Untersuchung von Oberflächenstrukturen von Kakteen-Samen befasst (aber mit dem REM), und auch von Blättern (=> Lotuseffekt). Leider ist an Kakteensmen nicht ganz so leicht heranzukommen, man müsste sie entweder kaufen oder von eigenen Pflanzen selber ernten.

Einen schönen Sonntag noch!
"Und Gott sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; und er schuf um ihn Laubmoose und Lebermoose und Flechten und ein Mikroskop!"
[aus: Kleeberg, Bernhard (2005): Theophysis, Ernst Haeckels Philosophie des Naturganzen,  S. 90]