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Asbest?

Begonnen von rhamvossen, August 28, 2018, 19:12:42 NACHMITTAGS

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rhamvossen

Hallo,

Ich habe eine Frage fuer die Asbest Experten. Kan mir Jemand sagen ob es sich bei die folgenden Bilder um Asbest handeln kann? Objektiv 10, Pol und Hellfeld. Vielen Dank im voraus. Beste Gruesse,

Rolf


Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

schwer zu sagen aufgrund der Bilder, aber für mich sieht das eher nach Pflanzenfasern aus.
Bei Asbestverdacht hat man ja nicht nur eine winzige Probe, sondern eine Hand voll? Wenn du das hast dann schick mir eine Probe die sehe ich mir an.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


ich ziehe das freundschaftliche "Du" vor! ∞ λ ¼


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olaf.med

Lieber Rolf,

ich schließe mich Klaus' Meinung an. Um organisches Material auszuschließen verascht man bei der professionellen Beurteilung die Proben ja auch zunächst - da geht alles Organische kaputt.

Übrigens hat man bei Asbestverdacht häufig nicht "eine Hand voll", sondern nur kleine Mengen, die man aus der Raumluft filtert, da "die Hand voll" oft unzugänglich verbaut ist, aber doch nicht so isoliert, dass sie keine Fasern in die Umwelt streut.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

Vorstellung: http://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=4757.0

... und hier der Link zu meinen Beschreibungen historischer mineralogischer Apparaturen:
https://www.mikroskopie-forum.de/index.php?topic=34049.0

rhamvossen

Hallo,

Vielen Dank für ihre Antworten. Also, das Material liegt am Dachboden und es liegt neben ein Rohr. Warscheinlicht ist es von die Decke (Zelluloseplatten), aber man weisst das nie ganz sicher. Ich hatte auch schon die Gedanke das es Pflanzenfasern sind, Ich meine Asbest Kristalle sind wirklich sehr dün und sharf wie Nadeln.

@Klaus

Wenn du willst schicke ich dir was von diese "Krümel". Beste Grüsse,

Rolf

Klaus Herrmann

Hallo Rolf,

ZitatWenn du willst schicke ich dir was von diese "Krümel". Beste Grüsse,

ja schick mal! halbes Kg reicht! ;D

Hast du noch meine Adresse?
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Jürg Braun

Guten Tag Rolf

Auf dem Bild sehe ich zwei potenzielle Asbestquellen. Das Zementrohr und die Verfüllung der Muffe.
Beim Zementrohr ist der Asbest stark verklebt. Es wäre kaum möglich, ohne chemische Aufbereitung, eine so schöne Probe zu bekommen. Bei der Verfüllung der Muffe ist es nicht auszuschiessen, dass sehr schwach gebundenes Asbest verwendet wurde. Ist es ein Lüftungsrohr oder ein Abwasserrohr?

Auf die Schelle würde ich das gefundene Material über der Flamme ausglühen. Wenn es zu Asche zerfällt, wird es wohl kaum Asbest sein.

Gruss

Jürg

Jürg


Jochen Meyerhofer

So sehen Asbestfasern aus :

https://www.qwant.com/?q=asbestfaser&t=images

Ich würde das mit irgendwas binden (Bitumen,Silikatgrund ), einhausen  und drin lassen . Denn wenn du das raus reißt frisst du erst recht Fasern - da drin tun die dir nix .Aussen drauf kann man schreiben  :Achtung Asbest !!! und fertig ,denn wenn du das rausreißt und entsorgst -wie gesagt dann geht die Belastung im erstmal richtig hoch oder du holst ne Firma - dann kannste gleich neues Haus kaufen .
ungelabeltes MBS-1 , Paul Waechter Potsdam Hufeisen ,Rathenow ROW M 101266 ,Bresser Researcher ICD Bino ,Lomo MBR-1 +

rhamvossen

Hallo,

Nochmal vielen Dank für die Antworten.

@Jürg

ZitatIst es ein Lüftungsrohr oder ein Abwasserrohr?
Es ist ein Lüftungsrohr

@Klaus

Deine Adresse habe ich noch, ich werde dir mal etwas schicken.
Beste Grüsse,

Rolf

Jürg Braun

Guten Abend René

Wenn ich das Bild nochmals ansehe, bin ich nicht sicher, ob das Rohr überhaupt aus Asbestzement ist. Hast Du einmal an das Rohr geklopft? Ist es Guss oder Asbestzement? Die Verfüllung der Muffe kann bei Guss oder Asbestzement Asbest enthalten.

Bei Sanierung oder Entsorgung ist die örtliche Gesetzgebung zu beachten. Ich kenne nur die schweizerischen Vorschriften.

Gruss

Jürg

Klaus Herrmann

Hallo zusammen,

Rolfs Gefahrgut Paket kam heute an. Da es unter einem Gramm war habe ich auf schweren Atemschutz beim Öffnen verzichtet.
Meiner Meinung nach ist es tatsächlich Asbest Ich habe nur ein paar Fotos gemacht, wenn es jemand gibt, der begründete Zweifel hat an meiner Einschätzung bitte ich um Vorschläge, was noch zu machen ist. Ich habe mal nur aus einer Vermutung heraus einem Färbeversuch mit Etzold blau gemacht. Also holzig ist da nichts.

Es sind 2 Typen einmal die mir bekannte biegsame fast wattige Form (Chrysotilasbest?) und eine spießige, die nicht so feine biegsame Fasern bildet.

Erst 2 Stemiaufnahmen der Rest sind Durchlichtaufnahmen z. T. im Pol.

Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Kleine Anmerkung zu den beiden letzten HF-Bildern: das blaue darauf sind Reste des Anfärbeversuchs mit Etzold blau.

Die blaue Farbe des 2. Bildes von oben (Stemi) ist natürlich. Es gibt ja auch einen blauen Asbest.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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Klaus Herrmann

Hallo Jochen,

habe gerade mal den Quant-Link aufgerufen. Das ist super, genau die Bilder hatte ich bei der googel-Suche erwartet und nicht gefunden. Quant war mir bisher nicht begegnet.
Mit herzlichen Mikrogrüßen

Klaus


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olaf.med

Lieber Klaus,

mit der Asbest-Bestimmung haben sich doch schon Generationen beschäftigt, auch hier im Forum! Warum verfährst Du nicht einfach nach dieser Vorschrift für die polarisationsmikroskopische Bestimmung. Die "Hardware" dazu hast Du doch ganz bestimmt.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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Florian D.

Hallo Olaf,

was sieht man hier genau im Phasenkontrast an den Asbesten?

Gruss,
Florian

olaf.med

Lieber Florian,

der Phasenkontrast ist ein hervorragendes Kriterium, um Brechungsindexunterschiede zwischen Immersion und Festkörper sichtbar zu machen - sehr viel besser als die Becke-Linie! Dieses Diagramm zeigt schematisch drei Festkörper in einer Immersion (punktierte Linie).



Die Dispersionskurve des Festkörpers 1 schneidet die der Immersion in der Mitte des sichtbaren Spektrums, die des Festkörpers 2 irgendwo am Rande und die von 3 außerhalb des sichtbaren Bereichs. Im normalen Hellfeld bei weit zugezogener Aperturblende sieht das folgendermaßen aus:



Man sieht die Körner der Phase 3 ganz deutlich, die von 1 und 2  nur schemenhaft, bei 1 ist ganz zart die Aufspaltung der Becke-Linie in eine innere rote und eine äußere blaue Linie zu erahnen, bei 3 gibt es einen hellen Saum innerhalb und einen dunklen Saum außerhalb des Korns. Im Phasenkontrast sieht man aber eine sehr deutliche Kontrastierung mit ganz typischen Farberscheinungen:



Der Leitzsche Heine Kondensor bietet zusätzlich noch die Möglichkeit, im sog. Grenzdunkelfeld eine andere Kontrastierung hervorzurufen:



Bei der Asbestbestimmung hilft der Phasenkontrast also, die Brechungsindizes der Fasern mit der Immersion zu vergleichen. Positive Befunde äußern sich in Farberscheinungen die denen des Festkörper 2 in unserem Beispiel entsprechen.

Herzliche Grüße,

Olaf
Gerne per Du!

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